Als Nicht-Gläubiger, der noch nicht einmal mit "Geist" etwas anfangen kann, sich also voll und ganz als Körper sieht, scheine ich vor einer desaströsen Situation zu stehen.Ruth hat geschrieben: ↑Meine Fragen an Euch:
Was bedeutet für dich dein Leben JETZT und was tust du, um es möglichst sinnvoll zu leben ?
Sehnst du dich auch nach Unendlichkeit eines (besseren) Lebens?
Denkst du, das Leben ist begrenzt auf das Diesseits … oder hoffst du auf ein Leben im Jenseits, und wie würde das aussehen ?
Was prägt dein Leben im Diesseits, und gibt ihm den Sinn, wofür es sich, deiner Meinung nach, zu leben lohnt?
Einen Sinn über den Tod hinaus gibt es nicht.
Es gibt noch nicht einmal den Sinn, berühmt (nicht vergessen) zu werden, denn was soll das bringen, wenn sich andere Körper mit Zusammenhängen aus meinem Leben beschäftigen.
Das Hier und Jetzt, mein Leben, "Ich als Ganzes" bin nur eine Reaktionsausprägung innerhalb einer Welt, die insgesamt wohl nur irgendeine "Energie-Formation" ist (und es damit zu einer vergänglichen "Raum/Zeit" kommt).
Alles vollständig wertlos, Null Sinn, egal wo man ansetzt, nichts und wieder nichts.
Als "Farbe" würde man hier Dunkelgrau oder eher Pechschwarz vergeben und Missionierungsbegeisterte sehen in mir bestimmt das ideale Opfer für "Sinn- und Überlebensargumente".
"Oh mann, geht's mir schlecht!"
=> Nö, das kann ich nicht, das passt nicht.
Man kann sich sicherlich in diese Endlichkeits-Sinn-Aspekte hineinsteigern, aber es ist schlicht nicht angebracht, denn ich bin Reaktion und ich kann nichts anderes machen.
Egal wie mein Leben läuft, ich werde mich "immer" mit etwas beschäftigen und ich werde "immer" nach etwas suchen, womit ich mich als nächstes beschäftige.
In diesem Zusammenhang ist mir die Legende rund um den Tod von "Archimedes" eine Art "Vorbild".
Ich sehe ihn, wie er in seinem Zimmer sitzt und an einem mathematischen Problem arbeitet, vielleicht weil er etwas bauen möchte und eine Lösung benötigt, um mechanische Funktionalität herzustellen.
Die Stadt drumherum wird schon lange von Römern belagert, als irgendwann ein plündernder Soldat ins Zimmer kommt und Archimedes ihm direkt zu verstehen gibt "stör mich nicht" (Motto: "es geht gerade nicht" ), worauf der Soldat das Genie erschlägt.
Den Slogan "Ich bin gerade mit etwas beschäftigt, lasst mich in Ruhe mit eurer Endlichkeit" sehe ich als das Wesen eines reagierenden menschlichen Körpers an.
Das ist das Ideal, das ist quasi "meine Aufgabe".
So habe ich angefangen (für ein kleines Kind ist die ganze Welt spannend und es vergisst sich selbst dabei), so soll mein Leben verlaufen und "das Ende" braucht darin nie eine Rolle zu spielen.
Das ist kein "Kopf in den Sand stecken", denn mein Ende wird kommen, aber wenn es läuft, wie geplant, werde ich "keine Zeit dafür haben"