ernstjosef hat geschrieben:Eine Gleichberechtigung aller Religionen kann es nicht geben,denn Jesus selber sagt von sich:
Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Da steht nichts von Gleichberechtigung aller Religionen.
Naja, da steht überhaupt nichts von anderen Religionen!
Man muss diesen Satz ja erst einmal interpretieren und nicht nach dem ersten Eindruck gehen.
Es gibt auch folgende Interpretationsmöglichkeiten:
Nach der Lehre des NT wird Jesus zur Rechten Gottes sitzend Richter über die Menschheit sein.
Dann ist klar, ohne ihn kommt man nicht zum Vater. Das sagt dann nichts über die Inhalte aus, mit denen gerichtet wird.
Paulus stellt fest, dass Abraham vor Gott gerecht war, weil er glaubte. Abraham glaubte nicht an Jesus. Trotzdem war er gerecht. Also was ist nun quasi der Inhalt des Glaubens der gerecht macht?
Obwohl eigentlich das Wichtigste überhaupt, gibt es nirgendwo eine Bibelstelle die sagt "AN DIES ODER JENES Musst Du glauben, sonst kommst Du nie zum Vater".
Eine andere Fragerichtigung ist, warum bzw. weswegen kommt man durch Jesus zum Vater.
Wenn Jesus sagt, er ist der Weg, dann heißt dies ja nicht, dass man auf ihm rumtrammpeln oder begehen könnte.
Was heißt es, wenn Jesus DER Weg ist?
Jesus forderte ganz konkretes Handeln: Liebe Gott über alles und Deinen Nächsten wie Dich selbst.
Jesus Leben war der Weg, den es zu gehen gilt. Kurz: Nachfolge.
Die Gottes- und Nächstenliebe ist die Wahrheit und in ihr liegt das Leben. Soweit einverstanden?
Und jetzt nehmen wir einen Gläubigen der Religion X oder der Ideologie Atheismus.
Dieser mag in der Nächstenliebe eine Intensität haben, vor dem manche Christen nur träumen können.
Er mag zwar nicht Gott Jahwe lieben, aber liebt - wenn auch mit anderem Namen - die Attribute Gottes. Also das, was Gott ausmacht: Liebe, Gerechtigkeit, usw. Dies glaubt er und seine Werke zeugen von diesem Glauben.
Und was nun? Wird Gott in deswegen in eine ewige Hölle stecken?
Letztlich ist er im Glauben wie in den Werken nicht vollkommen. Genausowenig wie ein Christ.
Christ möchte aber nun ein Sonderurteil, weil er die Liebe und Gerechtigkeit die er sich bemüht zu leben im Zeichen dessen macht, was er Jesus nennt?
Bei wörtlicher Lesart von Joh 14,6 gibt es sogar ein Problem für Trinitarier:
Nur Jesus, also nicht der Heilige Geist, kann Menschen retten?