Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

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Naqual
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#21 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Naqual » Mo 30. Dez 2013, 18:38

Ziska hat geschrieben:Lehrte Jesus wirklich, dass es gleich ist, welchen Glauben man hat? Hauptsache man glaubt?
Jesus sagte klar: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich!"

Jesus hat sicher nicht gesagt, es ist völlig egal was man glaubt. Aber ob man das Jesuszitat so verwenden kann, wie Du es meinst, ist zweifelhaft.

"Niemand kommt zum Vater außer durch mich". Hieraus wird geschlussfolgert von vielen Christen, dass damit der Glaube an die Person Jesu gemeint sei. Das steht aber nicht da. Betrachte bitte folgende Möglichkeit, die aus dem NT selbst heraus begründbar ist. Nach dem NT wird Jesus über die Menschen richten. An dem Richter kommt niemand vorbei. Deswegen kann man aber nicht auf einen bestimmten Glauben schließen. Die Frage ist dann, was die heilsrelevanten Bestandteile des Glaubens sind.

"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben". Dies wird sehr wörtlich genommen und ohne Prüfung anderer Optionen dann als das Gelbe vom Ei verkündet. Jeder der nicht an die Person Jesu glaube, sei dann damit verdammt. Es bestehen berechtigte Zweifel, ob es so gemeint war:
Die Hebräer in der Antike verwendeten den Begriff "Er war dies oder das" oft nicht zur Bezeichnung einer Identität, sondern um zum Ausdruck zu bringen, dass eine Person etwas ganz besonders mit seiner Person vertritt und lebt.
Beispiel: Wenn es heißt "Jakobus ist die Gerechtigkeit", dann geht es nicht darum dass die konkrete Person Jakobus identisch ist mit der abstrakten Gerechtigkeit. Sondern man brachte damit zum Ausdruck, dass der Jude Jakobus sich in seinem Leben so stark an das jüdische Gesetz hielt (= gerecht sein), dass er förmlich die Gerechtigkeit war. Wenn man will, könnte man auch sagen, Jakobus war das Gesetz, also er lebte es vor und in ganz starkem Maße.

Wenn Jesus der Weg ist, dann stellt sich die Frage wie er das gemeint haben kann. Sicherlich nicht so, dass man auf ihm laufen kann wie auf einem Schotterweg. Sondern Jesu mit seinem ganzen Leben stellt den Weg da. In der Nachfolge geht man den Weg. Hierin besteht auch der christliche Glaube. Also man glaubt an den Weg der Liebe und Vergebung und deswegen macht man selbst es auch so mit Gottes HIlfe. In diesem Fall steht nicht die Person Jesu im Vordergrund, sondern seine Botschaft, sein Weg der zu Gottvater führt.
Wenn Jesus die Wahrheit ist, bedeutet dies, dass er in höchstem in seinem Leben stets die Wahrheit gesagt hat. Und seine "Methode" der Liebe und Vergebung bedeutet Leben.
Also wenn eine andere Religion hier dasselbe lehrt, ist es im Sinne Jesu.

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Naqual
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#22 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Naqual » Mo 30. Dez 2013, 19:35

Abischai hat geschrieben:Wer ZEN leben will, soll das tun, aber dann ist man kein Christ, weil das eben nicht geht.

Kann man Christ sein und gleichzeitig Psychologe?
Hier wirst Du wahrscheinlich verwundert eher lächeln, weil die Frage abstrus klingen mag.
Aber genau so ist es mit Zen und christlichem Glauben.
Zen ist eine psychologisch fundierte Methode der Lebensführung im Hier und Jetzt, mit Einfühlen und Mitfühlen.
Das kann man natürlich kombinieren mit dem christlichen Glauben.
So wie Meditation und Glaube sich auch ergänzen (können, aber nicht müssen).

Wo konkret inhaltlich siehst Du Inkompatibilitäten?

erbreich
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#23 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von erbreich » Mo 30. Dez 2013, 21:11

Abischai hat geschrieben:Wer ZEN leben will, soll das tun, aber dann ist man kein Christ, weil das eben nicht geht.
Dass es für dich nicht denkbar ist, bedeutet nicht, dass andere es nicht können: Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt, noch wohin er fährt. Also ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist. Joh 3,8

Hemul
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#24 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Hemul » Mo 30. Dez 2013, 22:55

Naqual hat geschrieben:
Wenn Jesus der Weg ist, dann stellt sich die Frage wie er das gemeint haben kann. Sicherlich nicht so, dass man auf ihm laufen kann wie auf einem Schotterweg. Sondern Jesu mit seinem ganzen Leben stellt den Weg da. In der Nachfolge geht man den Weg. Hierin besteht auch der christliche Glaube. Also man glaubt an den Weg der Liebe und Vergebung und deswegen macht man selbst es auch so mit Gottes HIlfe. In diesem Fall steht nicht die Person Jesu im Vordergrund, sondern seine Botschaft, sein Weg der zu Gottvater führt.
Wenn Jesus die Wahrheit ist, bedeutet dies, dass er in höchstem in seinem Leben stets die Wahrheit gesagt hat. Und seine "Methode" der Liebe und Vergebung bedeutet Leben.
Also wenn eine andere Religion hier dasselbe lehrt, ist es im Sinne Jesu.

Werter Naqual!
Was du da von dir gibst steht aber so nicht in der Bibel, sondern ist die Weisheit des alten Fritzen der damals folgendes gesagt hat: "Jeder soll nach seiner Facon (Glauben) selig werden"
Stimmt das aber? Was sagt die Bibel dazu? Folgendes in Matthäus 7:21-23:
21 Nicht jeder, der dauernd 'Herr' zu mir sagt, wird in das Reich kommen, das der Himmel regiert, sondern nur der, der den Willen meines Vaters im Himmel tut. 22 An jenem Tag des Gerichts werden viele zu mir sagen: 'Herr, haben wir nicht mit deinem Namen geweissagt? Herr, haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen Wunder getan?' 23 Doch dann werde ich ihnen unmissverständlich erklären: 'Ich habe euch nie gekannt! Macht euch fort, ihr Schufte!'"

Nicht die Bezugnahme auf Jesus selbst oder auf irgendeine Religionsgemeinschaft die sich auf ihn bezieht ist ausschlaggebend,
sondern die Durchführung des Willen Gottes(JHWH) ist hier von Bedeutung um von Gott (JHWH) anerkannt zu werden.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Vitella
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#25 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Vitella » Mo 30. Dez 2013, 23:23

Hemul hat geschrieben: Nicht die Bezugnahme auf Jesus selbst oder auf irgendeine Religionsgemeinschaft die sich auf ihn bezieht ist ausschlaggebend,
sondern die Durchführung des Willen Gottes(JHWH) ist hier von Bedeutung um von Gott (JHWH) anerkannt zu werden.

Eieiei........Jesus ist das Zentrale überhaupt, egal in welcher Gemeinde jemand denkt er sei der Wahrheit näher als andere....Jesus ist es.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

Hemul
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#26 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Hemul » Di 31. Dez 2013, 00:44

Vitella hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Nicht die Bezugnahme auf Jesus selbst oder auf irgendeine Religionsgemeinschaft die sich auf ihn bezieht ist ausschlaggebend,
sondern die Durchführung des Willen Gottes(JHWH) ist hier von Bedeutung um von Gott (JHWH) anerkannt zu werden.

Eieiei........Jesus ist das Zentrale überhaupt, egal in welcher Gemeinde jemand denkt er sei der Wahrheit näher als andere....Jesus ist es.


Noch einmal extra für dich Matthäus 7:21,
21 Nicht jeder, der dauernd 'Herr' zu mir sagt, wird in das Reich kommen, das der Himmel regiert, sondern nur der, der den Willen meines Vaters im Himmel tut.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Salome23
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#27 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Salome23 » Di 31. Dez 2013, 00:54

Hemul hat geschrieben: Noch einmal extra für dich Matthäus 7:21,
21 Nicht jeder, der dauernd 'Herr' zu mir sagt, wird in das Reich kommen, das der Himmel regiert, sondern nur der, der den Willen meines Vaters im Himmel tut

Gal 5,14 Denn das ganze Gesetz ist in "einem" Wort erfüllt, in dem (3.Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«

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Naqual
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#28 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Naqual » Di 31. Dez 2013, 10:10

Hemul hat geschrieben:
Wenn Jesus die Wahrheit ist, bedeutet dies, dass er in höchstem in seinem Leben stets die Wahrheit gesagt hat. Und seine "Methode" der Liebe und Vergebung bedeutet Leben.
Also wenn eine andere Religion hier dasselbe lehrt, ist es im Sinne Jesu.
Was du da von dir gibst steht aber so nicht in der Bibel, sondern ist die Weisheit des alten Fritzen der damals folgendes gesagt hat: "Jeder soll nach seiner Facon (Glauben) selig werden"
Nach meinen Erfahrungen sind sicher mehr als 95 Prozent derjenigen, die sich auf die Bibel beziehen gar nicht in der Lage sie richtig zu lesen und zu interpretieren. :devil:
Die Weisheit des alten Fritz ist schlicht verkehrt und hat mit meiner Aussage rein gar nichts zu tun. Aber vielen Dank für Deine phantasievollen Assoziationen.

Stimmt das aber? Was sagt die Bibel dazu? Folgendes in Matthäus 7:21-23:
21 Nicht jeder, der dauernd 'Herr' zu mir sagt, wird in das Reich kommen, das der Himmel regiert, sondern nur der, der den Willen meines Vaters im Himmel tut. 22 An jenem Tag des Gerichts werden viele zu mir sagen: 'Herr, haben wir nicht mit deinem Namen geweissagt? Herr, haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen Wunder getan?' 23 Doch dann werde ich ihnen unmissverständlich erklären: 'Ich habe euch nie gekannt! Macht euch fort, ihr Schufte!'"
Der Bibelvers ist ein wundervolles Beispiel hierfür warum man meine Aussage biblisch begründen kann.
Jesus sagt hier genau dies: Nicht wer ihn hier als Person anredet, sondern wer seine Botschaft der Liebe und Vergebung, die er gefordert hat, TUT, der ist Gottvater nahe.
Also kann man Gott in der Liebe und Vergebung nahe sein ohne Jesus Christus zu kennen.
Ist eigentlich auch logisch. Z. B. Abraham war Gott nahe ohne dass hier ein Bezug zu Jesus Christus im AT hergestellt worden wäre. Er glaubte nicht an Jesus Christus der alte Abraham oder man kann zumindest sagen, es war im altestamentlichen Wort Gottes völlig egal und irrelevant ob er dies tat.
Der Glaube an die Person Jesu statt an die Botschaft Jesu (die auch in anderen Religionen enthalten sein kann) ist ein Machwerk der machtpolitischen Institution "Kirche", die alle anderen Religionen, einschließlich des Judentums aggressiv ausgrenzten und gedankentheoretisch in die Verdammnis schickten.

Nicht die Bezugnahme auf Jesus selbst oder auf irgendeine Religionsgemeinschaft die sich auf ihn bezieht ist ausschlaggebend,
sondern die Durchführung des Willen Gottes(JHWH) ist hier von Bedeutung um von Gott (JHWH) anerkannt zu werden.
Hier bin ich dann etwas verblüfft, dass Du mir widersprichst (was sicher Dein gutes Recht ist). Das liegt daran, dass Du genau hiermit meine Aussage bestätigst, die Du vorher moniert hattest.
Der Wille Gottes besteht vor allem im Tun seiner Liebe und Vergebung. Da dies in anderen Worten und HIntergrund-"Philosophien" auch in anderen Religionen vorkommt, wirkt auch hier in diesen anderen Religionen Gott.
So sehe ich das.
Prüfet aber alles und das Gute behaltet. Hier steht nicht, prüfet aber nur das Christentum und behaltet es.
Wobei man mit letzterem, zumindest beim Prüfen, bereits eine Lebensaufgabe hat. :devil:

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#29 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Naqual » Di 31. Dez 2013, 10:19

Vitella hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Nicht die Bezugnahme auf Jesus selbst oder auf irgendeine Religionsgemeinschaft die sich auf ihn bezieht ist ausschlaggebend,
sondern die Durchführung des Willen Gottes(JHWH) ist hier von Bedeutung um von Gott (JHWH) anerkannt zu werden.

Eieiei........Jesus ist das Zentrale überhaupt, egal in welcher Gemeinde jemand denkt er sei der Wahrheit näher als andere....Jesus ist es.

Also hier hätte ich Hemuls Satz unterschreiben können, auch wenn er mit mir genau hier in einem Clinch liegt, ohne dass ich wüsste warum.
Was an Jesus ist denn zentral? Er als Person oder seine Botschaft? Seine Botschaft bestand darin, dass wir den Willen Gottes TUN sollen. Hierzu forderte er immer wieder auf.
Jesus als bloße Person ist m.E. irrelevant. Das Entscheidende ist, dass Jesus lehrte, wie man Gott nahe kommt.
Wenn man an Jesus glaubt, glaubt man eigentlich seiner Botschaft (und tut sie). Das Zentrale ist also in letzterem.
Und was ist nun, wenn jemand dasselbe lehrt wie Jesus, z.B. als Christ? Dann ist das okay.
Und wenn jemand dasselbe lehr wie Jesus, z.B. als Hindu oder Buddhist, was dann?
M.E. werden wir bei Gott ziemlich viele Hindus und Buddhisten finden und noch etliche andere. Ob wir uns bei Ihm finden, lasse ich jetzt mal offen, da wir nicht in die Zukunft schauen können.

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Naqual
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#30 Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Naqual » Di 31. Dez 2013, 10:28

Salome23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Noch einmal extra für dich Matthäus 7:21,
21 Nicht jeder, der dauernd 'Herr' zu mir sagt, wird in das Reich kommen, das der Himmel regiert, sondern nur der, der den Willen meines Vaters im Himmel tut

Gal 5,14 Denn das ganze Gesetz ist in "einem" Wort erfüllt, in dem (3.Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«

Sehe ich auch so.
Das "Gesetz Jesu" ist nach Paulus, des anderen Last zu tragen (=Liebe). Also tätige Liebe, in dem man bereit ist, von sich etwas anderen zu geben und nicht nur eine gefühlsduselige innere romantische Regung im Kopf.
Hierin bestand für die damals der "Glaube". Jesus stand als Person für genau diese Botschaft. Im Christentum hat man dann offensichtlich die Evangelien in der Heilsrelevanz auf Kreuzestod und Auferstehung zusammengestaucht. Die hätten sich damals die Arbeit dann eigentlich sparen können mit dem Versuch sein Leben darzustellen. Die letzten drei Kapitel mit Kreuz und Ostern hätten demnach gelangt. Und das wiederum kann ich nicht glauben.
Jesus, richtig verstanden, ist mit seinem ganzen Leben (Tod auf Auferstehung als Höhepunkt) ein kräftiges Symbol für eine einzige Botschaft: wie man in Liebe und Vergebung in das Reich Gottes kommt (bereits diesseitig mit jenseitiger "Option").

Um zurück zum Thema des Threads zu kommen:
wenn jemand als Zen-Meister nur in der Gegend rumhockt und selbstreflektierend meditiert, dann sehe ich dies im Kontrast zu Jesu BOTSCHAFT. Wenn aber die Zen-Techniken dem Betreffenden helfen, Mitgefühl und Einfühlung für anderes Leben zu haben und danach zu handeln, dann ist dies im Willen Gottes.

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