Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

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Halman
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#161 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Do 23. Feb 2017, 01:14

Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Die älteste Prophetenbiographie stammt von Ibn Ishāq

Fügst Du noch bei wie viele Jahre nach dem Tod des Propheten diese Biographie erschien? :)
Der Überlieferung nach wurde sie von Ibn Ishāq (*704, gest. 767/768) im Zeitraum von 754 - 768 für den Kalifen Abbasidenkalif al-MansÅ«r (reg. 754–775) geschrieben. Mohammed starb 632. Wenn ich mal 767 als Abfassung der SÄ«ra annehme, dann liegen dazwischen 135 Jahre.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Novas
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#162 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Do 23. Feb 2017, 01:32

Halman hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Die älteste Prophetenbiographie stammt von Ibn Ishāq

Fügst Du noch bei wie viele Jahre nach dem Tod des Propheten diese Biographie erschien? :)
Der Überlieferung nach wurde sie von Ibn Ishāq (*704, gest. 767/768) im Zeitraum von 754 - 768 für den Kalifen Abbasidenkalif al-MansÅ«r (reg. 754–775) geschrieben. Mohammed starb 632. Wenn ich mal 767 als Abfassung der SÄ«ra annehme, dann liegen dazwischen 135 Jahre.


Ja, das ist schon Grund genug, um den Wahrheitsgehalt anzuzweifeln. Das einzige wirkliche Zeugnis aus dem Leben des Propheten ist der Koran, dem deshalb die höchste Autorität zukommt. Die Überlieferungen aus seinem Leben (Hadith) und die Prophetenbiographie (Sira) müssten mal historisch-kritisch betrachtet werden.

Es erscheint schon erstaunlich, dass in einer zunehmend dekonstruktivistisch orientierten westlichen Historiographie, die eine Meisternarration nach der anderen (wie etwa die von Nation oder Freiheit) als kollektive Idiosynkrasie zu entlarven versucht, sich der Islam mit all seinen frommen Mythen bisher beinahe unangefochten behaupten konnte. Während Historiker und Philologen unisono die vier kanonischen Evangelien als hagiographische Berichte einstufen, erscheint das ausschließlich von islamischen Quellen überlieferte Leben des Propheten Mohammed nach wie vor über jeden grundsätzlichen Zweifel erhaben.

Vorbehaltlos referieren europäische Autoren wie etwa Gudrun Krämer in ihrer Geschichte des Islam die bekannten Lebensdaten des Religionsstifters und arabischen Kriegsherren, ohne die problematische Quellenlage überhaupt ein einziges Mal zu erwähnen. Alles was man heute über das Leben Mohammeds zu wissen glaubt, geht anscheinend zurück auf einen moslemischen Autoren (Ibn Ishak), der mehr als hundert Jahre nach dem Propheten gelebt haben soll und dessen Werk über das Leben Mohammeds wiederum erst in einer zweiten – gekürzten – Version eines noch späteren Autoren (Ibn Hisam) aus der Mitte des 8. Jahrhunderts vorliegt.

Wie ein Mahner in der Wüste erscheint da der niederländische Islamwissenschaftler Hans Jansen, der in den erhaltenen Lebensbeschreibungen keine historischen Berichte sieht, sondern sie als religiöse Erbauungsliteratur einstuft. In seiner immerhin beim renommierten Beck Verlag erschienenen Biografie Mohammeds unterzieht er die bisherige Hauptquelle (Ibn Ishak bzw. Ibn Hisam) einer kritischen Analyse, wie sie die moderne Historiographie eigentlich an jede Form von Überlieferung stellen muss, es aber eigenartigerweise, wie der Verfasser und emeritierte Professor der Universität Utrecht betont, im Falle Mohammeds und des Islams bisher unterlassen hat. Über die Gründe kann man da nur spekulieren.

Jansens Hauptthese lautet nun, dass alle bei den beiden genannten Autoren überlieferten Aussagen über das Leben Mohammeds nichts anderes sind als nachträgliche Interpretationen des Korans aus der Perspektive der innerislamischen Auseinandersetzungen des 8. und 9. Jahrhunderts. Es handelt sich hier somit keineswegs, wie oft gerne unterstellt wird, um historisch verbürgte Ereignisse, sondern um Hagiographien, mit denen vor allem zeitgenössische religiöse Bedürfnisse befriedigt werden sollten. Sie sind zudem, wie Jansen mehrfach überzeugend zeigen kann, durchsetzt mit Anachronismen, die alle auf Ereignisse verweisen, von denen zu Lebzeiten des Propheten noch niemand etwas wissen konnte. Oft werden Koranpassagen vorausgesetzt, die erst später vom Propheten offenbart wurden.
http://www.citizentimes.eu/2012/01/10/m ... -erfunden/

In Wahrheit wissen wir nur sehr wenig darüber, was im siebten Jahrhundert in Arabien geschehen ist. Wir wissen nur sehr wenig über den Charakter des Propheten, seine Worte und Taten, darum sollte er weder einseitig idealisiert noch einseitig dämonisiert werden ;) Hans Jansen bezweifelt sogar, dass er wirklich gelebt hat und spekuliert, dass das Leben und Werk Muhammads fromme Erfindung des 8. oder 9. Jahrhunderts sein könnten. Ich glaube schon, dass wir es hier mit einer realen historischen Person zu tun haben, aber man sollte nicht alles glauben, was über ihn gesagt wird.
Zuletzt geändert von Novas am Do 23. Feb 2017, 01:53, insgesamt 1-mal geändert.

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#163 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Do 23. Feb 2017, 01:53

Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Fügst Du noch bei wie viele Jahre nach dem Tod des Propheten diese Biographie erschien? :)
Der Überlieferung nach wurde sie von Ibn Ishāq (*704, gest. 767/768) im Zeitraum von 754 - 768 für den Kalifen Abbasidenkalif al-MansÅ«r (reg. 754–775) geschrieben. Mohammed starb 632. Wenn ich mal 767 als Abfassung der SÄ«ra annehme, dann liegen dazwischen 135 Jahre.


Ja, das ist schon Grund genug, um den Wahrheitsgehalt anzuzweifeln.
Ja, da bin ich sofort bei Dir. Für mich ist aber nicht relevant, was wir anzweifeln, sondern was von Rechtsgelehrten, den Imanen und Mullahs offiziell im sunnitischen Islam vertreten wird.
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#164 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Do 23. Feb 2017, 02:12

Halman hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Der Überlieferung nach wurde sie von Ibn Ishāq (*704, gest. 767/768) im Zeitraum von 754 - 768 für den Kalifen Abbasidenkalif al-MansÅ«r (reg. 754–775) geschrieben. Mohammed starb 632. Wenn ich mal 767 als Abfassung der SÄ«ra annehme, dann liegen dazwischen 135 Jahre.


Ja, das ist schon Grund genug, um den Wahrheitsgehalt anzuzweifeln.
Ja, da bin ich sofort bei Dir. Für mich ist aber nicht relevant, was wir anzweifeln, sondern was von Rechtsgelehrten, den Imanen und Mullahs offiziell im sunnitischen Islam vertreten wird.


Dabei fordert der Koran alle Menschen auf ihre Vernunft zu gebrauchen (und wenn sie es unterlassen, ziehen sie den Zorn Gottes auf sich ;) ) und das bedeutet sicher nicht, dass man das Denken einem Imam oder Ayatollah überlässt. Wie authentisch kann eine Sammlung von Aussprüchen sein, die zwei Jahrhunderte nach dem Tod des Propheten zusammengestellt wurden? Wenn ich Muslim wäre, so würde ich nur dem Koran folgen und die ganze überlieferte Tradition hinterfragen.


Dieser Beitrag wird weh tun, ja sehr weh tun und schwer zu verdauen sein für jene, die ihr Leben lang nur die Tradition und die Lesung (deutsch für „Koran“, arabisch: al-qurʾān) nur wenig oder oberflächlich und über Lippenbekenntnisse und weniger über Taten kannten. Wenn Sie zu dieser Sorte von Menschen gehören, die lieber ihre Tradition aufrecht erhalten möchten als zu erfahren, was in der Lesung (Koran) wirklich steht, dann können Sie gleich aufhören zu lesen. Wenn Sie lieber ihre Vorfahren, Vorväter, den Imam in Ihrer Moschee, Ihr soziales Umfeld zufrieden stellen und Ihre Illusion über Ihr eigenes Selbst schützen wollen, dann wird dieser Artikel wie eine versalzene Suppe daherkommen, in dem jedes Wort schwer durch Ihren Hals geht und im Magen dann erst so richtig säuert. Wenn Sie zudem den Propheten Mohammed auf unrealistische Weise als einen fehlerlosen Supermenschen betrachten, aufgrund dessen die gesamte Schöpfung erschaffen sei laut einem erfundenen Ausspruch (Ḥadīṯ), und ihn als das beste Geschöpf unter den Geschöpfen betrachten, dann werden Sie zu denen gehören, die uns damit zu Unrecht beschuldigen, dass wir den Propheten hassen würden, weil wir ihn so darstellen, wie er wirklich war: ein fehlerbehafteter Mensch, der aufgrund seiner Tugenden und seines Charakters einschließlich seiner Fehler dennoch als schönes (nicht schönstes!) Vorbild für uns gilt. Aufgrund seiner Fehler wissen wir, was wir nicht wiederholen sollten und aufgrund seiner Tugenden, die in der Lesung selbst beschrieben werden, können wir uns im Verrichten heilvoller und guter Taten üben.

Gehören Sie aber zu jenen wenigen Menschen, die wirklich interessiert sind an dem, was Gott in der Lesung mitteilt, dann wird dieser Artikel eine willkommene Erfrischung für Ihren Geist darstellen und Sie werden eventuell das Rezept der Suppe sogar zu verfeinern wissen. Aufklärerisch eingestellte Menschen werden so erfahren, was in ihrer bisherigen Betrachtung auf unreflektierter Tradition fußte. Gleichzeitig werden sie diesen Artikel auch hinterfragen und nichts ungeprüft hinnehmen, da dieses Prinzip der Aufklärung in der Lesung selbst verankert ist (17:36). Diese im Geiste vernünftig denkenden Menschen werden die hier vorgestellten Erkenntnisse weder vorschnell abweisen noch sich auf die Tradition berufen, weil sie sehr gut wissen, dass das Wort Gottes in der Lesung dieses Verhalten ablehnt (2:44, 10:100, 8:22, 10:38-39, 2:170, 23:24, 7:70, 11:62, 11:87, 26:74, 28:36, 34:43).
https://www.alrahman.de/gibt-es-den-seg ... -im-koran/


Beispielsweise vertreten manche Muslime die Vorstellung, dass der Prophet unfehlbar gewesen sei, gewissermaßen ein vollkommener Super-Mensch, oder sogar der beste aller Menschen, obwohl der Koran selbst ihn für seine begangenen Fehler tadelt:

34:50 Sprich: „Wenn ich irregehe, so nur aufgrund meiner Fehler. Wenn ich rechtgeleitet bin, geschieht das durch die Offenbarung, die mir mein Herr herabsendet. Er hört alles und ist uns nahe.“
. Bei weiteren sechs Vorkommnissen im Koran (8:67-68; 9:43; 9:113-114; 33:37; 66:1 und 80:1-11) wird er ebenfalls auf seine Fehler hingewiesen. Er war ein gewöhnlicher Mensch, wie jeder von uns, ausgestattet mit gewissen Tugenden, aber auch Fehlern und Schwächen (nicht der in jeder Hinsicht vollkommene Sohn Gottes, wie im Christentum über Jesus gesagt wird) Darüber hinaus erklärt der Koran, dass die Mehrzahl der auf Erden lebenden Menschen, nicht den Weg Gottes beschreiten, weshalb die Masse niemals der Maßstab für den wahren Glauben sein kann:

6:116 Wenn du der Mehrzahl derer auf Erden gehorchst, werden sie dich wegführen von Gottes Weg. Sie gehen nur Vermutungen nach und raten nur.

Auf Koranfakten schreibt Yazan Agha:

Weißt du, das Prinzip, dass man sich die Authentizität der einzlenen Überlieferer anschaut, um daraus die Authentizität des Hadiths selbst abzuleiten, klingt ja erst mal schön und gut. Aber die Hadith-"Wissenschaft" hat nun mal erst 200 bis 300 Jahre NACH dem Ableben des Propheten angefangen.

Stelle dir vor, wir würden heute zum allerersten mal von Goethe eine Biographie anfertigen wollen. Und das anhand von Aussagen seiner Kumpels. Das Problem dabei: Auch seine Kumpels sind vor 300 Jahren verstorben und alles, was wir über Goethe und seine Freunde wüssten, wäre nur über hören-sagen zu uns gekommen.

Bei aller Liebe Alexander, aber DAS kann man wirklich nicht Wissenschaft nennen.

Es gibt noch etliche weitere Aspekte, die die Hadith-Lehre ad absurdum führen, wie bspw., dass einige Hadithe bei Bukhari sahih sind, bei muslim jedoch nicht. Oder, dass einige Hadithe nicht nur dem Quran widersprechen, sondern sogar die Bedeutung einiger Quran-Verse aufheben wollen (zB Todesstrafe bei Apostasie, Steinigung, etc). Einige Hadithe widersprechen sich selbst (wie zB die drei unterschiedlichen Versionen vom Ghadir Khumm Ereignis, das von allen Hadithen die mit Abstand meisten Zeugen aufweist..),
und und und, aber egal, ich will da nicht weiter drauf eingehen, es sei denn, du möchtest etwas genauer wissen.

Aber ich habe eine wichtige Frage an dich: Warum wird die Sunnah des Propheten nicht ein einziges mal im Quran erwähnt?
Im Quran heißt es die Sunnah GOTTES und es heißt, dass diese nicht "ausTAUSCHbar" ist. Das heißt, das Wort "Gott" darf man nicht einfach so durch "Muhammed" austauschen. Es ist nicht Muhammeds Sunnah, sondern Gottes Sunnah.

salam
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#165 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Do 23. Feb 2017, 16:50

macca hat geschrieben:Namaste.

Nun, der Islam ist derzeit ein schwieriges Thema. Auch deswegen, weil er keine so einheitliche Lehre ist wie gerne gesagt wird. Ja, es gibt eine radikale Auslegung. Aber durch die Präsenz in den Medien meint man diese wäre Mainstream. Ich kenne praktizierende sunnitische Moslems persönlich. Sie flohen wegen dem IS. Der IS befolgt eine radikale Auslegung. Diese wird auch bei Sunniten kritisiert.
Die IS steht ja auch außerhalb der vier sunnitischen Rechtsschulen.

macca hat geschrieben:Problem Koranübersetzung in andere Sprachen:
Ein arabisches Wort kann vielleicht 30 Bedeutungen haben. Hier sollte man darauf achten welche Gesinnung der Übersetzer hatte, auf was dieser Schwerpunkte setzte.
Die Überlieferung des Korans ist eine komplexe Geschichte. Im zehnten Jahrhundert wurden die dreißig Lesarten auf von Ibn Mujahid auf sieben reduziert.
Aufgrund etlicher Lesarten seiner Zeit reduzierte Ibn Mujahid sie alle bis auf sieben und ließ „die sieben Lesarten“ als kanonisch zu. Er wählte sie von den bis dahin bestens überlieferten und verlässlichsten Lesungen aus. Die sieben auserwählten Lesarten, sprich Korantexte, angegeben nach Ort, Leser und Überlieferer, stammen von:

1. Medina, Naafi (gest. 785), Qaaluun oder Warsh (gest. 812)
2. Mekka, Ibn Kathir (gest. 737)
3. Damaskus, Ibn Amir (gest. 736)
4. Basra, Abu Amr (gest. 771), Suusi oder Duuri (gest. 860)
5. Kufa, Aasim (gest. 746), Hafs (gest. 796)
6. Kufa, Hamza (gest. 773)
7. Kufa, Al-Kisaa’i (gest. 805), Duuri (gest. 860)

Heute sind die Lesungen nach 1. und nach 5. die wichtigsten. Die Lesung nach Warsh ist weitverbreitet in Afrika, außer in Ägypten, sonst überall auf der Welt ist heute die Lesart nach Hafs üblich geworden.
Heute sind zwei Lesarten üblich, die nach Warsh in Afrika und sonst überall in der islamischen Welt die nach Hafs. Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass Arabisch eine lebendige Sprache ist und der Koran mit vokalen Gesprochen gebetet und gelesen wird und zwar üblicherweise nach Hafs. Und es ist nicht unsere Sache darüber zu befeinden, welche Lesarten gelten sollen. Dass sollte man schon wissen, wenn man Administratoren und User über den Islam aufklären will.
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#166 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Detlef » Do 23. Feb 2017, 22:21

Kingdom hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: :thumbdown:
Die Erfindung der Sünde war eine große Sünde wider die Menschheit. (M.Schmidt-Salomon)
Gute und Böse ist keine Erfindung der Menschheit, diesen Umstand zu leugnen, wäre ein sinnloses unterfangen.Lg Kingdom
Stimmt, denn man kann nur Dinge leugnen, die tatsächlich existieren. Aber man kann die Stimmigkeit dieses vor allem durch Religionen bevorzugten Prinzips widerlegen, so wie es Schmidt-Salomon in seinem Buch "Jenseits von Gut und Böse - wie wir ohne Moral die besseren Menschen sind" m.E. hervorragend gelungen ist.
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#167 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Do 23. Feb 2017, 22:36

Detlef hat geschrieben:
Kingdom hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: :thumbdown:
Die Erfindung der Sünde war eine große Sünde wider die Menschheit. (M.Schmidt-Salomon)
Gute und Böse ist keine Erfindung der Menschheit, diesen Umstand zu leugnen, wäre ein sinnloses unterfangen.Lg Kingdom
Stimmt, denn man kann nur Dinge leugnen, die tatsächlich existieren. Aber man kann die Stimmigkeit dieses vor allem durch Religionen bevorzugten Prinzips widerlegen, so wie es Schmidt-Salomon in seinem Buch "Jenseits von Gut und Böse - wie wir ohne Moral die besseren Menschen sind" m.E. hervorragend gelungen ist.
Schön zu wissen. Dann ist die IS vermutlich nicht böse.
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#168 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Fr 24. Feb 2017, 09:15

Halman hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:
Kingdom hat geschrieben:Gute und Böse ist keine Erfindung der Menschheit, diesen Umstand zu leugnen, wäre ein sinnloses unterfangen.Lg Kingdom
Stimmt, denn man kann nur Dinge leugnen, die tatsächlich existieren. Aber man kann die Stimmigkeit dieses vor allem durch Religionen bevorzugten Prinzips widerlegen, so wie es Schmidt-Salomon in seinem Buch "Jenseits von Gut und Böse - wie wir ohne Moral die besseren Menschen sind" m.E. hervorragend gelungen ist.
Schön zu wissen. Dann ist die IS vermutlich nicht böse.

Oder die Gulags von Sibirieren, die im Namen der aheistischen Ideologie des Kommunismus erfunden wurden. Bereits Lenin ordnete an, "die Klassenfeinde der Sowjetrepublik in Konzentrationslagern zu isolieren", um sie auf diese Weise auszuschalten.
Zuletzt geändert von Novas am Fr 24. Feb 2017, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.

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#169 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von NIS » Fr 24. Feb 2017, 09:22

Die Sünde war der Sinn vom Wort!
Tiere sind unschuldig, oder?
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#170 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Fr 24. Feb 2017, 10:11

Halman hat geschrieben: Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass Arabisch eine lebendige Sprache ist und der Koran mit vokalen Gesprochen gebetet und gelesen wird und zwar üblicherweise nach Hafs. Und es ist nicht unsere Sache darüber zu befeinden, welche Lesarten gelten sollen. Dass sollte man schon wissen, wenn man Administratoren und User über den Islam aufklären will.

Beispielsweise wird das Wort „Bedeckung“ (chimār), häufig fälschlich als „Kopftuch“ verstanden, obwohl das Wort „Kopf“ (raʾs) in diesem Vers nicht enthalten ist. Arabisch ist eine lebendige und mehrdeutige Sprache. Das kulturell und zeitlich bedingte Wortverständnis, Mentalität und Traditionen beeinflussen das Denken der Menschen, wenn sie die Worte auslegen. Das Kopftuch ist lediglich eine menschliche Tradition.

Worum es wirklich geht.....

7:26 Ihr Kinder Adams! Wir haben euch Kleidung gewährt, die eure Blöße bedeckt und euch zur Zierde gereicht.

Die Kopfbedeckung und die Verschleierung der Frau, ist eine spätere Erfindung. Das arabische Wort hmar bedeutet lediglich Bedeckung, was zweifellos einen großen Interpretationsspielraum lässt, weil der Koran nicht wirklich definiert, was das bedeutet.

Die Schleier-Moden, die heute vorherrschen, beinhalten das Tragen von Tschartschafs (Überzug), Schleier und Kopftücher, die auf keine Weise im Koran beschrieben wurden. Sie sind das Ergebnis der Bräuche und Traditionen. Es wird erzählt, dass in der Zeit des Propheten Männer und Frauen ihre Köpfe bedeckt hatten. 16:91 spricht von den Kleidern, die den Menschen vor der Hitze schützen. Das Bedecken der Köpfe, besonders in heißen Klimas, ist eine zweckmäßige Maßnahme, sich selbst gegen die Hitze zu schützen. Jedoch hat es für die Frauen einen religiösen Charakter erhalten und wurde zu einer verbindlichen Pflicht
https://www.alrahman.de/die-erfundene-r ... hleierung/

Für Muslime wird es mal Zeit, dass sie ihre eigenen Traditionen hinterfragen und überprüfen, inwieweit sie noch in das 21. Jahrhundert passen. Klar ist für mich, dass Frauen auch ohne Kopftuch und Bevormundung durch Männer ein gottergebenes Leben führen können :)

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