Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
erbreich
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#41 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von erbreich » Fr 17. Feb 2017, 11:04

Hallo Rembremerding

Rembremerding hat geschrieben:im Buddhismus hat wohl auch schon Gender Einzug genommen. :lol:
Wurde auch Zeit... ;)

Das bedingte Sein wird als "nicht von dieser Welt" bezeichnet.
Das interpretiere ich umgekehrt: Das, was "in der Welt" ist, sehe ich als das bedingte (und bedingende) Sein; das, was "nicht von dieser Welt" ist, sehe ich als das "Unbedingte" (Leidlose, Todlose).

Des Menschen Heimat ist im Himmelreich, erst dort wird seine Sehnsucht gestillt.
Das Himmelreich als ein Ort, an den das Individuum als solches hinkommt, entspricht der buddhistischen Vorstellung von göttlichen Welten, die im Verlauf der Wiedergeburten auch erlebt werden. Weder dem Individuum noch der Welt in die es geboren wird (oder aufersteht) wird aus buddhistischer Sicht Unvergänglichkeit zugestanden. Himmelreiche gelten genauso wie die Menschenwelt und wie auch untermenschliche Reiche als samsarische Existenzbereiche und können sowenig wie diese endgültige Befriedung und Befreiung bieten.

Wenn deine Vorstellung vom "Himmelreich" aber nicht die eines (materiellen oder auch rein geistigen) Ortes ist an den du hingelangen wirst, sondern ein Bild für das Erlöstwerden von der Vorstellung "Ich in der Welt", dann könnte "Himmelreich" möglicherweise einfach ein anderes Wort sein für "Nibbana".

Die Begründung liegt in der Person Christi. Ihm zu folgen und ihn tatsächlich zu verinnerlichen - vielmehr: Jesu Wille sich in uns zu verinnerlichen zuzulassen - stärkt, um liebevoll, wohlwollend und mitfühlend zu wirken in Gedanke, Wort und Tat.
In dieser Hinsicht ist Christentum nicht nur eine Religion der Liebe, sondern auch der Glaube an die personifizierte Liebe.
…die nur dann tatsächlich in der Gegenwart personifiziert und aktualisiert ist, wenn sie in dir lebendig ist und wirkt. In dieser Weise aktualisiert und personifiziert sich der Dhamma (als die Lehre des Buddha) im buddhistischen Nachfolger und führt ihn zu liebevollen, wohlwollenden und mitfühlenden Gedanken, Worten und Taten.

Der Sinn des Lebens liegt nicht im Leben an sich…
…sondern in der Transzendenz, in der Selbst- und Weltüberwindung, die aber nur durch Selbst- und Welterkenntnis realisiert werden kann und diese wiederum gelingt nur durch wohlwollende und mitfühlende Hinwendung zu – und Anteilnahme an – Selbst und Welt. Weltüberwindung ist nicht Weltflucht. Selbstüberwindung ist nicht Flucht vor sich selber.

Buddhismus und Christentum schulen die Liebe, die den Menschen aus diesem kreisen um sich selbst, aus dem ewigen finden nur seiner selbst, herausführen kann.
In diesem Sinn sind die beiden Kernlehren des Buddhismus die Lehre vom Nicht-Ich und die Lehre von der abhängigen Bedingtheit aller Existenz. Die Verinnerlichung und Aktualisierung dieser beiden Lehren führen den Buddhisten zur Überwindung von Selbst (genauer: der Ich-Illusion) und Welt.

Mag Gott im Christentum das Unerlöste aufheben, der Buddhist wird dies in einem weiteren Leben tun müssen.
…wenn er in diesem Leben nicht zur vollständigen Befreiung durchdringt, ja, dann wird er im nächsten Leben dort fortfahren, wo dieses jetzige Leben geendet hat. Buddhas Aussage und Ermutigung lautet aber, dass die Freiheit in dieser jetzigen Existenz erlangt werden kann. Das ist meine Zuversicht (mein Vertrauen, mein Glaube) als Buddhist, dass mein Leben in diese Vollendung münden wird. In der jetzigen oder in einer nächsten Existenz.

Alles Gute!
erbreich

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Andreas
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#42 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von Andreas » Fr 17. Feb 2017, 12:05

Ein zentraler Aspekt im Buddhismus ist nach meinem Verständnis die Achtsamkeit - Satipatthana.

Im Hier und Jetzt der Achtsamkeit wohnt die zeitlose Gnade, mit jeder Faser meines Seins im Gewebe des All-Einen zu sein.

Diese Liebe in christlicher Webart:

MenschenSohnGottes

macca
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#43 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von macca » Fr 17. Feb 2017, 12:19

Die Kernlehre sind die 4 edlen Wahrheiten:
1.) Es gibt dukkha (Leid, unbefriedigtsein, brennen).
2.) Dukkha hat eine Ursache (Gier, Hass oder Verblendung/Unwissenheit).
3.) Es gibt einen Weg um dukkha zu beenden.
4.) Dieser Weg ist der 8fache Pfad.
_________________________________

Ja, Wiedergeburt wurde von Buddha sehr oft erwähnt. Gehört doch Wiedergeburt zu dukkha.
Wer will schon immer wieder von vorne anfangen. Geliebte Menschen verlieren. Krank werden, etc. Auch hat er Wiedergeburt nicht "übernommen". Schon damals gab es auch Hindus, die an keine Wiedergeburt glaubten. Es gab bereits damals eine Fülle an Religionen und Glaubensansichten. Eine Lehrrede behandelt zB. die Frage, an was man den glauben soll und wie man die Wahrheit erkennt.
Om Namo Bhagavate Vasudevaya

Novas
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#44 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von Novas » Fr 17. Feb 2017, 13:20

macca hat geschrieben:Die Kernlehre sind die 4 edlen Wahrheiten:
1.) Es gibt dukkha (Leid, unbefriedigtsein, brennen).
2.) Dukkha hat eine Ursache (Gier, Hass oder Verblendung/Unwissenheit).
3.) Es gibt einen Weg um dukkha zu beenden.
4.) Dieser Weg ist der 8fache Pfad.
_________________________________

Ja, Wiedergeburt wurde von Buddha sehr oft erwähnt. Gehört doch Wiedergeburt zu dukkha.
Wer will schon immer wieder von vorne anfangen, Geliebte Menschen verlieren. Krank werden, etc. Auch hat er Wiedergeburt nicht "übernommen". Schon damals gab es auch Hindus, die an keine Wiedergeburt glaubten. Es gab bereits damals eine Fülle an Religionen und Glaubensansichten. Eine Lehrrede behandelt zB. die Frage, an was man den glauben soll und wie man die Wahrheit erkennt.


Die Realität zeigt, dass es sehr viele unterschiedliche Religionsgemeinschaften gibt, die exklusive Wahrheitsansprüche erheben und sie wiederum anderen Gemeinschaften absprechen, was im Laufe der Geschichte immer wieder eine Ursache für Krieg und Gewalt war. Manche Buddhisten glauben daran, dass nur ein Mensch der dem edlen achtfachen Pfad des Buddha folgt (gläubige Buddhisten bezeichnen sich häufig als „Stromeingetretene“, was natürlich beinhaltet, dass die Ungläubigen noch nicht in den Strom eingetreten sind), wirklich Befreiung und Erlösung erlangen kann, während alle anderen Menschen auf ewig im Kreislauf des Leidens gefangen sein werden. Das mag auch die fanatischen Buddhisten von Myanmar dazu motiviert haben, unschuldige Muslime zu töten:

Schon warnt der Dalai Lama, dass auch Buddhisten töten können. "Eigentlich ist das Töten von Menschen im Namen unserer Religion undenkbar. Aber jetzt lassen sich sogar Buddhisten dazu verleiten", gestand das exilierte Oberhaupt der Tibeter vergangene Woche bei der Vergabe eines Friedenspreises in Maryland ein. Bis in den US-amerikanischen Bundesstaat hatten den berühmtesten Buddhisten der Welt die Nachrichten von seinen mordenden Glaubensgenossen in Myanmar verfolgt. Sie tragen dieselben Mönchskutten wie er. Aber ihre Mission sind Verfolgung und Mord an Muslimen. 70.000 Vertriebene lagerten dieser Tage schutzlos am Indischen Ozean, während ein tropischer Wirbelsturm aufzog. Die Vereinten Nationen prophezeiten eine "humanitäre Katastrophe".

Niemand aber dürfte überrascht sein. Denn hier eskaliert ein schwelender Konflikt. Schon seit einem Jahr hatten Angehörige der buddhistischen Mehrheit in Myanmar die muslimische Minderheit gezielt attackiert: Bei Überfällen, Plünderungen und Massakern gab es Hunderte von Toten, über hunderttausend Vertriebene. Nun herrscht Angst in allen muslimischen Vierteln des Landes, von den Dörfern bis in die großen Städte. Erst vor wenigen Tagen verletzte ein muslimisches Mädchen in Oakkan, unweit der Metropole Rangoon, mit ihrem Fahrrad einen Mönch. Der kleine Unfall verursachte sofort Ausschreitungen. Die Folge: ein Toter, neun Verletzte, beschädigte Moscheen, 70 verbrannte Häuser.
http://www.zeit.de/2013/21/myanmar-buddhisten-muslime





Das heißt, auch im Falle des Buddhismus gibt es eine Differenz zwischen der schönen (idealistischen) Theorie und der Umsetzung durch den unvollkommenen Menschen in die reale alltägliche Praxis. Ich denke, das muss hier auch mal erwähnt werden. Da stellt sich für Buddhisten exakt die selbe Frage, die sich auch für mich als Christ im 21. Jahrhundert notwendig stellen muss: was bedeutet unsre angeblich exklusive religiöse Wahrheit in einer vollkommen globalisierten Welt, in der meine Mitmenschen schonungslos und schamlos einfach einen anderen Glauben leben (und auch nicht damit aufhören werden mir zuliebe), als den von mir bevorzugten, der ebenfalls einen Wahrheitsanspruch erhebt? Oder anders gefragt: wie verhalten sich die vielen Wahrheiten im Plural (religiöser Pluralismus) zu DER Wahrheit im Singular? ;)
Zuletzt geändert von Novas am Fr 17. Feb 2017, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.

JackSparrow
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#45 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von JackSparrow » Fr 17. Feb 2017, 15:03

Novalis hat geschrieben:Wo Gier, Hass und Selbstsucht getilgt sind, da bleibt nichts anderes als Liebe und Mitgefühl übrig :thumbup:
Weder garantiert ein Mangel an Hass, Gier und Selbstsucht, dass ich für alle meine Mitmenschen Liebe empfinde, noch garantiert das Vorhandensein von Mitgefühl eine Abwesenheit von Hass oder Gier. Es ist auch problemlos möglich, gegenüber ein und derselben Person sowohl Mitgefühl als auch Hass zu empfinden.

Aber wen interessieren schon rationale Begründungen, wenn man statddessen auch einfach auf die immer gleichen billigen Esoterik-Floskeln zurückgreifen kann. Die machen das Leben ja so viel einfacher...

Thomas Merton sagte es mal so, dass das Leben in Wahrheit ganz einfach sei, weil die gesamte Welt völlig transparent ist und das Göttliche die ganze Zeit hindurch scheint.
Die Wahrheit ist, dass noch niemand jemals irgendwo irgendwas Göttliches scheinen sah. Dummerweise verträgt sich die Wahrheit mit keiner Religion.

JackSparrow
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#46 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von JackSparrow » Fr 17. Feb 2017, 15:35

erbreich hat geschrieben:Das Problem bei dieser Anschauung ist, dass der Tod damit gleichbedeutend mit Erlösung wird. Die einzig konsequente und befreiende Tat wäre damit der Suicid (und sogar der Mord: als Erlösung für den Mitmenschen).
Zumindest wenn man unbedingt sofort erlöst werden will und an sämtlichen sonstigen egoistischen Bestrebungen keinerlei Interesse verspürt. Auf welches gesunde paarungsfähige Säugetier trifft das schon zu?


Andreas hat geschrieben:Im Hier und Jetzt der Achtsamkeit wohnt die zeitlose Gnade, mit jeder Faser meines Seins im Gewebe des All-Einen zu sein.
Ich kenne niemanden, dem es je gelungen wäre, sich nicht im Hier und Jetzt zu befinden. Dieses Ziel ließe sich eventuell mit Hilfe von Wurmlöchern und Paralleluniversen bewerkstelligen...

erbreich
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#47 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von erbreich » Fr 17. Feb 2017, 15:39

Andreas hat geschrieben:Ein zentraler Aspekt im Buddhismus ist nach meinem Verständnis die Achtsamkeit - Satipatthana.
Vielleicht interessiert dich das:
Satipatthana für Christen

Rembremerding
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#48 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von Rembremerding » Fr 17. Feb 2017, 16:09

erbreich hat geschrieben: …wenn er in diesem Leben nicht zur vollständigen Befreiung durchdringt, ja, dann wird er im nächsten Leben dort fortfahren, wo dieses jetzige Leben geendet hat. Buddhas Aussage und Ermutigung lautet aber, dass die Freiheit in dieser jetzigen Existenz erlangt werden kann. Das ist meine Zuversicht (mein Vertrauen, mein Glaube) als Buddhist, dass mein Leben in diese Vollendung münden wird. In der jetzigen oder in einer nächsten Existenz.

Alles Gute!
erbreich
Danke!
Für den Buddhisten ist die Zeit ein kontinuierlicher Fluss. Das In-Fluß-Sein macht den Augenblick dadurch auch nichtwirklich, denn er verwandelt sich in Vergangenheit, in Nichtsein. Deshalb ist es schon richtig, dass da im Nirvana nicht nichts ist, sondern ein etwas aus nichts.
Shanataraksita:
"Die Natur eines jeden Seienden ist sein ihm eigentümliches Zerteiltsein in einer Fülle von Momenten des Stehens und der Zerstörung"
Dabei ist keine empirische Zerstörung gemeint, sondern die sich in jeden sich in der Zeit befindenden Seienden innewohnende und ständige "Nichtung". Das bedeutet dann, dass es auch keine Bewegung gibt und sie etwas von uns selbst Konstruiertes ist. Hier liegt auch der Ansatz in einer buddhistischen Strömung, welche die Irrealität der zeitlichen Welt postuliert. Es gibt jedoch eine absolute Wirklichkeit (dharma), die aus der Nichtigkeit erlöst, zum Heil führt. Buddha sagt ja deshalb, dass alles, was bedingt ist, unwirklich ist, jedoch fügt er hinzu: "Doch dies bin nicht ich". Für den Buddha verwandeln sich sämtliche Zeiten in Gegenwart, womit die Nichtumkehrbarkeit der Zeit aufgehoben ist.

Christliche Mystiker kennen die Stasis, die Nichtdauer. Dies ist auch die "Zeitmessung" im Reich Gottes. Es ist ein immerwährender Augenblick, das dharma des Buddhisten. Im immerwährenden neuen Augenblick erhält Gott für uns Christen auch das Seiende im Sein, im Leben, in der Zeit. Gottvater möchte in uns Menschen ständig seinen Sohn gebären, damit wir zu nichts werden und dadurch in ihm alles. Dadurch erlangt schon im Heute die Irrealität der zeitlichen Welt eine absolute Wirklichkeit.

Die Überwindung der Zeit war schon in indischen Zeitmythen Absicht (yuga z.B.). Wurde sie dort ins menschlich nicht mehr fassbare ausgedehnt (auch die Bibel kennt die menschlich unfassbare Zeitrechnung, welche sich auf Gott bezieht) und sollte so Ewigkeit vermitteln, nahm sich der Buddhismus der erlebten Zeit des Menschen an sich an. Die Zeitlinie ist hier nicht eine unendliche Zahl von Punkten, sondern ein Kontinuum, die Augenblicke steigen ununterbrochen empor.

Zugegebenerweise ein schwieriges Thema. Oftmals versagen hier menschliche Formulierungen.


Servus :wave:
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erbreich
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#49 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von erbreich » Fr 17. Feb 2017, 16:13

Novalis hat geschrieben:Manche Buddhisten glauben daran, dass nur ein Mensch der dem edlen achtfachen Pfad des Buddha folgt (gläubige Buddhisten bezeichnen sich häufig als „Stromeingetretene“, was natürlich beinhaltet, dass die Ungläubigen noch nicht in den Strom eingetreten sind), wirklich Befreiung und Erlösung erlangen kann, während alle anderen Menschen auf ewig im Kreislauf des Leidens gefangen sein werden.
Es gibt im buddhistischen Denken kein Ewiges ausser Nibbana. Ausserdem wollen sehr viele Menschen gar nicht erlöst werden, da sie die Leidunterworfenheit nicht als das tiefste Daseinsmerkmal sehen, sondern viel mehr das Schöne des Lebens betonen und bereit sind, das Leiden der Existenz für das Erleben des Schönen in Kauf zu nehmen. Und das wiederum ist ein schöner Aspekt der buddhistischen Philosophie, dass niemand den vom Buddha gelehrten Weg gehen muss, es steht durchaus jedem Menschen frei, sein Leben so zu leben, wie er es als für ihn richtig erkennt.

Zur Frage des "überweltlichen Pfades" (der mit dem Stromeintritt beginnt) siehe hier. Zur Frage "Kann ein Christ Stromeingetretener sein" siehe Seiten 7-8.

Das heißt, auch im Falle des Buddhismus gibt es eine Differenz zwischen der schönen (idealistischen) Theorie und der Umsetzung durch den unvollkommenen Menschen in die reale alltägliche Praxis.
Selbstverständlich gibt es das, schliesslich sind wir alle Menschen und Lernende auf dem Weg.

Ich denke, das muss hier auch mal erwähnt werden. Da stellt sich für Buddhisten exakt die selbe Frage, die sich auch für mich als Christ im 21. Jahrhundert notwendig stellen muss: was bedeutet unsre angeblich exklusive religiöse Wahrheit in einer vollkommen globalisierten Welt, in der meine Mitmenschen schonungslos und schamlos einfach einen anderen Glauben leben (und auch nicht damit aufhören werden mir zuliebe), als den von mir bevorzugten, der ebenfalls einen Wahrheitsanspruch erhebt? Oder anders gefragt: wie verhalten sich die vielen Wahrheiten im Plural (religiöser Pluralismus) zu DER Wahrheit im Singular? ;)
Ich vertrete eine heilsinklusive Sichtweise der Buddha-Lehre (im Gegensatz zum heilsexklusiven und heilsrelativen Verständnis). Dazu hier ein guter Beitrag von Dr. Michael Blume: Alle Religionen beanspruchen das alleinige Heil?! - Falsch!

erbreich
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#50 Re: Buddhismus, eine Religion der Liebe.

Beitrag von erbreich » Fr 17. Feb 2017, 16:18

Rembremerding hat geschrieben:Zugegebenerweise ein schwieriges Thema.
...das du interessant dargestellt hast - und unter Vermeidung des heilsexklusiven Anspruchs!
Danke.

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