Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#351 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Sa 29. Apr 2017, 20:28

Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Ferner empfehle ich allen wirklich Interessierten Barinos Übersetzung einer Abhandlung aus dem Arabischen zur Koranexegese zum Jihad von Sheikh Ibn Baz.

Ist dieser Sheikh das offizielle Sprachrohr aller Muslime oder weshalb hältst Du das für relevant? :D
Deine Quellen, wie Khola Maryam Hübsch, repräsentierten jedenfalls nicht den Islam. Die von mir eingestellten Statistiken des Pew-Forschungszentrums sind ja wesendlich relevanter. Frau Hübsch vertritt eine islamische Sondergemeinschaft und damit 1% des Islam. Sheikh Ibn Baz ist Rechtgelehrter des sunnitischen Islam, welcher mindestens 80% des Islams umfasst.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#352 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Sa 29. Apr 2017, 20:29

Halman hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Ferner empfehle ich allen wirklich Interessierten Barinos Übersetzung einer Abhandlung aus dem Arabischen zur Koranexegese zum Jihad von Sheikh Ibn Baz.

Ist dieser Sheikh das offizielle Sprachrohr aller Muslime oder weshalb hältst Du das für relevant? :D
Deine Quellen, wie Khola Maryam Hübsch, repräsentierten jedenfalls nicht den Islam. Die von mir eingestellten Statistiken des Pew-Forschungszentrums sind ja wesendlich relevanter. Frau Hübsch vertritt eine islamische Sondergemeinschaft und damit 1% des Islam. Sheikh Ibn Baz ist Rechtgelehrter des sunnitischen Islam, welcher mindestens 80% des Islams umfasst.

Du siehst leider nur Statistiken und Zahlen, ich sehe den Menschen. Der Mensch passt in keine deiner Schubladen. Das sind tote Abstraktionen, meiner bescheidenen Meinung nach. Die Realität geht unendlich weit darüber hinaus. Tut mir leid, dass ich an dieser Stelle so deutlich werden muss. Die entscheidende Quelle ist für Muslime der Koran. Wo steht im Koran geschrieben, dass Muslime wie eine gleichgeschaltete Herde von Robotern auf Rechtsgelehrte hören müssen? Die Antwort ist: nirgendwo. Ganz im Gegenteil. Der Einzelne wird dazu aufgefordert sich seiner Vernunft zu bedienen. Hier der Beweis anhand der Schrift:

„Er sendet (Seinen) Zorn über jene, die ihre Vernunft nicht gebrauchen mögen.“ (10:101)

An dieser Selbstverantwortung kommt kein Mensch vorbei. Die Aufklärungsbewegung begann auch in Europa ganz klein und war mal eine Sondergemeinschaft. Das begann damit, dass überlieferte Traditionen - und die Meinungen von irgendwelchen "Rechtsgelehrten" :lol: - bewusst in Frage gestellt wurden. Das beginnt mit 1% und irgendwann springt der Funke über. Immanuel Kant definierte Aufklärung, als “Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Hilfe eines anderen zu bedienen”.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#353 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Sa 29. Apr 2017, 21:18

Halman hat geschrieben:Aber ja, es gibt auch die Täuschung. Diese Taktik nennt man im Islam „Taqiyya“ und „Ma'ariedh“

Bildung führt zur Auflösung solcher Horrorvorstellungen, lieber Halman :)

In diesem Video gehen wir der Bedeutung von Taqiyya, zu Deutsch Obacht, nach, die den Gottergebenen zum Selbstschutz in lebensgefährlichen Situationen dient. Das Konzept der Obacht erlaubt den Gläubigen, den Glauben an Gott verbal zu verleugnen, damit sie nicht aufgrund ihres Glaubens getötet werden.


Der Koran fordert die Menschen auf wahrhaftig und achtsam zu sein:

Diejenigen aber, die mit der Wahrheit kommen und sie für wahrhaftig halten, das sind die Achtsamen (39:33)

Die Aufrichtigen sind diejenigen, die ihre Vereinbarungen einhalten, wenn sie vereinbarten, und die in der Not, im Leid wenn es schlimm zugeht, geduldig sind. Das sind die Wahrhaftigen und die Achtsamen (al-muttaqun) (2:117)

Tagiyya ist das Konzept des Überlebens in lebensgefährlichen Situationen. Weitere Informationen dazu findest Du hier:
https://www.alrahman.de/takiya-taqiyya- ... s-luegens/

Aus diesem Grund werden die Islamgegner, welche einer blinden, religiösen Wut nachjagen und den konstruktiven Dialog in der Gesellschaft zu verhindern versuchen, egal was hier folgt dennoch dran glauben, dass Muslime lügen würden. Mit dem Ergebnis, dass die Muslime egal was sie tun dem negativen Bild nicht entgehen können. Sie sind bereits vorverurteilt – die Anklage wird bereits zur Verurteilung![...]Wieso sollte sich ein Gottergebener (ar.: Muslim) so verhalten, dass es Gottes Abscheu erregte?[...]Das arabische Wort Taqiyya stammt von der Wurzel waqa (وقى) ab, was soviel bedeutet wie behüten, beschützen, bewahren, schützen oder sichern. In der Grundbedeutung dieser Wurzel wird also ersichtlich, weshalb es einem erlaubt wurde, in lebensgefährlichen Situationen den eigenen Glauben zu verleugnen – aus Schutz und zur Sicherung des eigenen Lebens und das anderer. Und interessanterweise ist auch genau diese Wurzel die Quelle des arabischen Wortes „muttaqii“, das als Bezeichnung für jemanden im Koran gebraucht wird, der sich gegenüber dem Bösen hütet, sich in Sicherheit bringt vor dem, was schädlich und verletzend ist und zu guter Letzt achtsam ist seiner Pflichten gegenüber anderen Menschen und vor allem Gott. Aus diesem Grund übersetzen wir dieses Wort „al-muttaqiin“, welches im Koran an 49 Stellen vorkommt, als die Achtsamen. Dieses Wort kommt im Koran oft in Verbindung mit denen vor, die Wahrhaftigkeit pflegen.

Das muss auch so sein, denn an einer anderen Stelle heißt es:

22:30 … und meidet das Wort der Lüge!

Ich finde es sehr bedenklich, wenn eine ganze Religionsgemeinschaft unter Generalverdacht gestellt wird. Dazu noch eine Minderheit (in Deutschland ergibt sich, dass der Anteil der Muslime zwischen 5,4 Prozent und 5,7 Prozent liegt, trotzdem haben manche schon Angst vor einer Invasion, weil sie ein paar Frauen mit Kopftüchern gesehen haben...)

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#354 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Sa 29. Apr 2017, 22:56

Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Aber ja, es gibt auch die Täuschung. Diese Taktik nennt man im Islam „Taqiyya“ und „Ma'ariedh“

Bildung führt zur Auflösung solcher Horrorvorstellungen, lieber Halman :)
Nun, ich hatte und habe hier jede Menge seriöser Informationen (Bildung) geliefert und fundiert argumentiert. Aber dies willst Du nicht akzeptieren. Stattessen behandelts Du mich wie oberlehrerhaft wie einen dummen Schuljungen. Bitte unterlasse das, ich fühle mich dadurch verletzt.
Ich könnte jetzt etwas zur koranischen Grundlage der Taqiyya sagen, zu der Sunnah und der Koranexegese. Aber dies ist mir wirklich zu viel Arbeit und am Wochenende habe ich anderes zu tun. Offenbar wird meine Aufklärungsarbeit hier nicht geschätzt und bestenfalls ignoriert. Ich scheine hier deplaziert zu sein.

Novalis hat geschrieben:Ich finde es sehr bedenklich, wenn eine ganze Religionsgemeinschaft unter Generalverdacht gestellt wird. Dazu noch eine Minderheit (in Deutschland ergibt sich, dass der Anteil der Muslime zwischen 5,4 Prozent und 5,7 Prozent liegt, trotzdem haben manche schon Angst vor einer Invasion, weil sie ein paar Frauen mit Kopftüchern gesehen haben...)
Der Islam ist in der Welt die zweitgrößte Religion, eine Weltreligion, die in den islamischen Ländern durch Menschenrechtsverletzungen aufällt. Dergleichen las ich vor vielen Jahren in Berichten des Auswärtigen Amtes und hörte viel später auf einer interkulturellen Veranstaltung Flüchtlinge, vorwiegend persische Christen aus dem Iran, über die Christenverfolgung sprechen. Dies hatte ich hier alles schon wiederholt erklärt.
Aber Du weiß ja ALLES besser, ich bin blöd und Novalis hat den Durchblick. Mach die Augen auf! Bitte, Novalis.

Ich weiß sehr wohl, dass die Taqiyya-Taktik vorwiegend von Schiiten gegenüber Sunniten angewandt wird? Warum wohl? Warum wurde diese Strategie von den Alawiten perfektioniert? Weil die Sunniten so nett sind?
Und die Sunniten kennen diese Taktik auch um Ungläubige zu täuschen. Sie lächeln uns Gesicht, während sie uns im Herzen verfluchen. Und weil Du hier ja der Islamexperte bist und ich ein Idiot, kannst Du mir natürlich sagen, auf welche sunnitische Quelle ich mich hier berufe. Du weiß es ja.

Ich verstehe Dich nicht und ich verstehe Kurt diesbezüglich nicht. Warum verteidigt ihr eine Religion, die ihre Gläubigen dazu aufruft und zu verachten?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#355 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Sa 29. Apr 2017, 23:08

Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Ist dieser Sheikh das offizielle Sprachrohr aller Muslime oder weshalb hältst Du das für relevant? :D
Deine Quellen, wie Khola Maryam Hübsch, repräsentierten jedenfalls nicht den Islam. Die von mir eingestellten Statistiken des Pew-Forschungszentrums sind ja wesendlich relevanter. Frau Hübsch vertritt eine islamische Sondergemeinschaft und damit 1% des Islam. Sheikh Ibn Baz ist Rechtgelehrter des sunnitischen Islam, welcher mindestens 80% des Islams umfasst.

Du siehst leider nur Statistiken und Zahlen, ich sehe den Menschen. Der Mensch passt in keine deiner Schubladen. Das sind tote Abstraktionen, meiner bescheidenen Meinung nach. Die Realität geht unendlich weit darüber hinaus. Tut mir leid, dass ich an dieser Stelle so deutlich werden muss. Die entscheidende Quelle ist für Muslime der Koran. Wo steht im Koran geschrieben, dass Muslime wie eine gleichgeschaltete Herde von Robotern auf Rechtsgelehrte hören müssen? Die Antwort ist: nirgendwo. Ganz im Gegenteil. Der Einzelne wird dazu aufgefordert sich seiner Vernunft zu bedienen. Hier der Beweis anhand der Schrift:

„Er sendet (Seinen) Zorn über jene, die ihre Vernunft nicht gebrauchen mögen.“ (10:101)
Sie hören auf ihre Rechtsgelehrten! Sie sind dort ihre Stars. Das denke ich mir doch nicht aus. Dies gilt besonders für den Iran (bei den Schiiten haben Imame noch eine andere Bedeutung als bei Sunniten, aber das weiß Du ja alles).

Die Statistiken sind seriös, von einem anerkannten Meinungsforschungsinsititut. Sie sagen etwas über die Auffassungen der Muslime weltweit aus. Es wurden nämlich die Menschen befragt. Aber dies willst du nicht akzeptieren und Kurt auch nicht. Immerhin erkennt Pluto die Daten an.

Novalis hat geschrieben: An dieser Selbstverantwortung kommt kein Mensch vorbei. Die Aufklärungsbewegung begann auch in Europa ganz klein und war mal eine Sondergemeinschaft. Das begann damit, dass überlieferte Traditionen - und die Meinungen von irgendwelchen "Rechtsgelehrten" :lol: - bewusst in Frage gestellt wurden. Das beginnt mit 1% und irgendwann springt der Funke über. Immanuel Kant definierte Aufklärung, als “Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Hilfe eines anderen zu bedienen”.
Dann fange damit endlich an. Meine Argumente stützen sich auf die islamischen Quellen, auf Ex-Muslime (Insider), dem Pew-Forschungszentrum und anderen Quellen.
Und wenn Du die Auffassung einer Sondergemeinschaft oder von liberalen Muslimen, wie Khorchide vertritts, der für seinen Mut um sein Leben fürchten muss, dann ziehe bitte auch die Konsequenz: Kritisiere den sunnitischen Islam und die Kairoer Erklärung der Menschenrechte, welche Khorchide, Hübsch und Dir widersprechen. Siehst Du das denn nicht?

Scheint wirklich so, als wäre ich hier im Forum deplaziert. Soll ich verschwinden, Novalis? Hm?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#356 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von closs » So 30. Apr 2017, 00:31

Halman hat geschrieben:Scheint wirklich so, als wäre ich hier im Forum deplaziert.
Ganz und gar nicht - Du gehörst zu denen, mit denen man anspruchsvoll diskutieren kann, auch wenn man anderer Meinung ist.

Generell wird mir etwas schwindlig von all den Informationen zum Thema, die es gibt, weil Informationen in der Regel hermeneutisch lanciert sind - und da ist die westliche Hermeneutik eine andere, aber nicht notwendigerweise wahrere als die östliche.

Gerade gestern habe ich bei der Franziskus-Rede (BRILLANT!!!!!) in Kairo gestutzt: War das WIRKLICH der oberste Sunniten-Geistliche (oder EINER davon?), der da in der ersten Reihe saß? - Warum hört er sich das an, wenn er ganz andere Interessen hätte? - Oder hört er es widerwillig an und ist ganz anderer Meinung? - Andererseits: War er nicht einer von denen, die Franziskus eingeladen haben? - Ich bin verwirrt.

Mit anderen Worten: Ich bin ziemlich überzeugt, dass PEW-Umfragen zwar in sich objektiv sind, aber relativ wenig über die Realität aussagen, weil diese einfach viel differenzierter ist. - Gleichzeitig sollte man nicht verharmlosen, was man nicht verharmlosen darf. - Und trotzdem sollte man den Menschen/Moslems gerecht werden. - Dickes Brett.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#357 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » So 30. Apr 2017, 02:17

Halman hat geschrieben:Sie hören auf ihre Rechtsgelehrten! Sie sind dort ihre Stars. Das denke ich mir doch nicht aus. Dies gilt besonders für den Iran (bei den Schiiten haben Imame noch eine andere Bedeutung als bei Sunniten, aber das weiß Du ja alles).Die Statistiken sind seriös, von einem anerkannten Meinungsforschungsinsititut. Sie sagen etwas über die Auffassungen der Muslime weltweit aus. Es wurden nämlich die Menschen befragt

Der Koran fordert zum Gebrauch der Vernunft auf. Blind auf irgendwelche Gelehrten zu hören ist mit einer wirklich gottergebenen Lebensweise nicht vereinbar, denn dann ist man den Gelehrten und nicht Gott ergeben, was gleichbedeutend mit Å¡irk ist (Gelehrte können sicher wichtige Ratschläge geben, die hilfreich sind, aber sie sind selbst nur fehlbare menschliche Wesen, deren Meinung man nicht überschätzen sollte, denn sie können sich selbst irren oder sogar sehr weit vom rechten Weg abkommen). Was die Mehrheit angeht. Die Wahrheit braucht nicht die Mehrheit, um wahr zu sein. Was die Mehrheit denkt, kann sehr weit von der Wahrheit entfernt sein. Der Koran sagt dazu sehr klar:

6:116 Wenn du der Mehrzahl derer auf Erden gehorchst, werden sie dich wegführen von Gottes Weg. Sie gehen nur Vermutungen nach und raten nur.

Die Mehrheit kann deshalb nicht als Argument benutzt werden. Hitler wurde durch die Mehrheit an die Macht gewählt. Die Anpassung an die Mehrheit hat in diesem Falle bedeutet vom rechten Weg abzuschweifen. In der Geschichte gibt es sicher noch zahllose ähnliche Beispiele.

Benutzeravatar
Kingdom
Beiträge: 2240
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 18:25

#358 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Kingdom » So 30. Apr 2017, 11:37

Novalis hat geschrieben: Ich halte jede Form von religiösen Fanatismus für einen Feind der Menschheit. Fanatismus ist keine Religion, er ist eine Geisteskrankheit und der Höhe des menschlichen Geistes unwürdig. Er ist nur der Staub unter den Füßen jedes freien Menschen und nicht wert Religion genannt zu werden.

Dein Bekenntnis ist leider nicht viel Wert Novalis. Du bist derjenige der hier den Islam ständig verteidigt und nicht wahrhaben will, das die Unterdrückung der Christen in den Ländern wo der Islam die Vorherschaft hat, ein Fakt ist, der nicht vom Tisch zu weisen ist. Zudem verteidigst Du einen Propheten welcher selbst in Person, die Glaubensfreiheit der Menschen mit Füssen trat und seine Nachfolger tun dies noch heute. Der fanatische Judenhass ist in den Kindersendungen von Saudi Arabien und Palästina Alltag.

Lg Kingdom

Benutzeravatar
fin
Beiträge: 1144
Registriert: So 16. Okt 2016, 13:49

#359 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von fin » So 30. Apr 2017, 13:48

-- Brüderlichkeit --

fin hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Ich sehe es so, dass die Zukunft aller Weltreligionen in der verbindenden Botschaft liegt. In der universalen Blickrichtung, wie sie die verschiedenen Propheten, Mystiker und Heiligen immer wieder gewagt haben.
Dem möchte ich mich anschließen, weil Frieden nur dann sein kann, wenn alle daran mitarbeiten und teilhaben. Die Rettung ist die Wahrheit des Anderen: ...
Das gilt aber nicht für die abrahamitischen Religionen! Du/ihr solltet die zugehörigen Schriften studieren.

Novalis hat geschrieben:
fin hat geschrieben: Das friedliche Zusammenleben, sprich, jene Phasen und Zeiten nachbarschaftlicher Eintracht, zb. zwischen Juden, Christen und Muslimen, war/ist sicherlich nicht dem Umstand der konkurrierenden Schriften zu verdanken, die gerade diese Gemeinschaft in ein Spannungsverhältnis setzen, sondern es entspricht der natürlichen Veranlagung des Menschen, seinem 'göttlichen' Wesen, das sich nach Frieden und Harmonie sehnt.

Ein fruchtbarer Boden war/ist zb. der Humanismus ...

Wenn ich mich frage, welche Menschen wirklich authentische Humanisten sind, nicht nur dem Worte, sondern den Taten nach, dann denke ich an Menschen wie Erbreich (Ueli Kormann) :) http://www.satipatthana.ch

Dann wirst du vielleicht auch wissen, daß sich 'erbreich' vom Christentum ablöste und dem Buddhismus zuwandte und darum auch nicht (mehr) im Spannungsfeld der abrahamitischen Religionen agiert - passiv sind wir natürlich alle betroffen!

Novalis hat geschrieben: Die Vertreter des Buddhismus scheinen bei der Formel-1 der Religionen wirklich vorne dran zu sein. Da können sich manche Christen eine Scheibe abschneiden. Prüft aber alles und das Gute behaltet (1 Thessalonicher 5,14-24)

Sorry, du bist eine Labertasche, der Buddhismus hat einen ganz anderen Anspruch und beteiligt sich darum auch nicht an der Rally der abrahamitischen Zweige, nicht einmal an Paris-Dakar!

Versteh mich bitte nicht falsch. Natürlich bin ich - wie wohl die meisten Menschen - an Frieden und Einheit interessiert. Eine große Problematik stellt allerdings das abrahamitische Erbe dar, jedoch nicht wegen mangelnder Glaubenskraft, sondern diese wird gerade durch die jeweiligen Schriften (Ideologien) mißbraucht, da selbige keine Einheit darstellen - ganz im Gegenteil. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Halman führt diese Differenzen teilweise auf und beleuchtet die Auswirkungen. Das sind Tatsachen. Allerdings scheint Halman nur den Islam als Buhmann ausmachen zu wollen, so, als würde der Haß nur von einer Seite ausgehen. Der Haß, den das Judentum schürt, den scheint er auszublenden, warum auch immer?! :roll:

Das große Problem ist die Indoktrination, die die Generationen bindet. Das ist nicht nur in muslimischen Ländern zu beobachten, sondern vor allem auch in Israel. Das sogenannte Christentum bildet hier keine Ausnahme, ihre Versklavung und Ideologisierung ist nur nicht so einfach zu durchschauen, da sie um Jesus kreist.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#360 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » So 30. Apr 2017, 16:55

Kingdom hat geschrieben:Dein Bekenntnis ist leider nicht viel Wert Novalis

Weshalb überlässt Du das nicht Gott? ;) Wenn Du wirklich ein gottergebener Mensch bist, solltest Du das auf die Reihe kriegen. Du bist nicht der Richter. Der Richter, al-hakam, الحكم, ist einer der Namen Gottes. Vielleicht solltest Du mehr vor deiner eigenen Haustüre kehren und mal darüber nachdenken, wie glaubwürdig und authentisch Du die Liebesbotschaft Christi lebst. Am Ende zählen nur die Taten, das gelebte Leben, nicht das Gerede.

Du bist derjenige der hier den Islam ständig verteidigt

Ja, denn ich halte den Islam für eine göttlich inspirierte Religion, wie auch alle anderen Weltreligionen. Fundamentalistische Christen wie Dich mag das stören, weil sie sich einbilden im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein, aber das ist nicht mein Problem. Ich habe alle spirituellen Traditionen studiert und darin viel Gutes und Wahres gefunden. Das hat mich sehr demütig gemacht. Beispielsweise könntest Du mal ein Werk von Ibn Arabi lesen. Hast Du in deinem Leben schon annähernd vergleichbare Werke geschrieben? Wenn es so ist, dann verneige ich mich vor Dir und werde mich von Dir gerne belehren lassen, denn dann bist Du ein großer Meister der Weisheit.

Welche Herrlichkeit!
Ein Garten inmitten der Flammen!
Mein Herz hat sich für jegliche Form geöffnet:
Es ist eine Weide für Gazellen, und ein Kloster für christliche Mönche,
und ein Tempel für Götzenbilder, und die Kaaba der Pilgernden,
und die Tafeln der Tora, und das Buch des Korans.
Ich folge der Religion der Liebe:
Welchen Weg die Kamele der Liebe auch einschlagen,
das ist meine Religion und mein Glaube.

Muhyiddin Ibn Arabi (geb. 7. August 1165 in Murcia; gest. 16. November 1240 in Damaskus)


und nicht wahrhaben will, das die Unterdrückung der Christen in den Ländern wo der Islam die Vorherschaft hat, ein Fakt ist, der nicht vom Tisch zu weisen ist.

Ja, das gibt es leider. Doch auch im Namen des Christentums wurden viele schändliche Taten begangen, deswegen sollten Christen sehr vorsichtig damit sein andere Menschen anzuklagen. Religion kann dem Guten dienen und sie kann missbraucht werden. Es gab eine Zeit da herrschte in Europa das dunkle Mittelalter, Ignoranz und primitiver Aberglaube.

Antworten