Mandens Wahrheitsbegriff

Pluto
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#41 Re: Mandens Wahrheitsbegriff

Beitrag von Pluto » Mo 22. Apr 2013, 20:22

Andreas hat geschrieben:Wir hätten es leichter, wenn sich hin und wieder die Wissenschaft vom Glauben etwas zügeln ließe und sich umgekehrt die religiösen Institutionen von den Wissenschaften etwas einbremsen lassen würden. Beide können sich vom anderen eine Scheibe abschneiden oder sich gegenseitig ignorieren und bekämpfen.
Lieber Andreas,

Es geht nicht darum wissenschaft durch den Glauben zu zügeln oder umgekehrt. Wie stellst du dir das vor? Montags, Mittwochs und Freitags hat die Wissenschaft das Sagen, an anderen Wochentagen der Glaube, und am Sonntag plaudern gemeinsam wir über das Wetter?

Die Wissenschaft ist kein Weltbild. Wissenschaft ist auch keine Doktrin und kein Dogma. Jedem Wissenschaftler steht es zu sich sein Weltbild frei zu wählen.
Ziel der Wissenschaft ist es die Funktionsweise der Welt zu erklären, und in diesem Punkt agiert sie vollkommen wertfrei auf der Suche nach Erkenntnis und Wahrheit. Wahrheit kann es aber für uns nicht geben, weil wir Gefangene der Wahrnehmung durch unsere Sinne sind. Deshalb können wir uns der Wahrheit immer nur nähern aber sie nie erreichen. Die Wahrheit aber einfach als Offenbarung eines Evangeliums hinzustellen, wie es Paulus tut, ist eine Vereinfachung die am Ende der Wahrheitssuche nicht gerecht wird, weil sie völlig am Begriff selbst vorbei geht.

Es geht in diesem Forum nicht darum, dass wir einander von unseren säkularen oder chrisltlichen Welbildern überzeugen. Es geht vielmehr darum in der Diskussion, Meinungen und Standpunkte auszutauschen in der Hoffnung, dass die Argument auf gegenseitiges Verständnis stoßen. Damit ist dann meiner Meinung nach schon enorm viel in Richtuung Versöhnung erreicht.

Nicht Konfrontation, sondern Verständigung ist das Ziel.
Das es dabei hin und wieder zu harten Worten kommen kann nehmen wir durchaus in Kauf, sofern es in freunschaftlicher Absicht geschieht und nicht zu dauerhaften Streit führt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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manden
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#42 Re: Mandens Wahrheitsbegriff

Beitrag von manden » Mo 22. Apr 2013, 20:29

Hi Pluto , natürlich übernehme ich die Erklärungen der Wissenschaft nur , insoweit sie einigermassen gesichert sind , und dann bleibt immer noch ein Restzweifel wie bei Urknall und Evolutionstheorie . Und wenn
man sieht , wie sehr wir auf Wahrscheinlichkeitstheorien in der Quantenmechanik und auch sogut wie unwissend alltäglichen Dingen wie Raum und Zeit gegenüberstehen - wir wissen natürlich auch nicht was Nichts
ist - dann müsste man eigentlich v i e l demütiger werden , als die Menschen es sind !!!
Ich nehme auch die Wissenschaft als einigermassen verlässliches Instrument , aber nicht mehr . Wichtiger ist bei weitem die logische Auswertung der vorhandenen Fakten .

Glauben im Sinn der momentanen Religionen halte ich (zumindest) für hinderlich .
Liebe Grüsse
Manfred

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Andreas
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#43 Re: Mandens Wahrheitsbegriff

Beitrag von Andreas » Mo 22. Apr 2013, 21:08

Wie weit war denn die Wissenschaft zu Zeiten der Neandertaler oder von Paulus? Ich bin Christ, gehöre aber nicht zu den Menschen, die die Bibel wörtlich nehmen. Ich traue mich auch zu sagen, dass in der Bibel viel Mist steht, wofür ich von den Fundis gesteinigt werde. Ich kann in der Bibel aber trotzdem viel Nützliches finden. Herrgott! Das AT ist tausende Jahre alt, das Update auf NT hat 2000 Jahre auf dem Buckel und wurde von Menschen jener Zeit für Menschen jener Zeit geschrieben. Dank wissenschaftlich nicht beweisbarer Inspiration ist es doch auch wieder irgendwie zeitlos. Vielleicht ist es an der Zeit für ein Update? Keine Ahnung. Ich wundere mich jedenfalls, dass sie nicht weitergeschrieben wird - von wem auch immer.

Märchen sind einfach bloß Märchen. Trotzdem birgt diese Form der Überlieferung eine Menge Weisheit für die Menschen, wenn man sie richtig interpretiert kann.

Pluto hat geschrieben:Ziel der Wissenschaft ist es die Funktionsweise der Welt zu erklären,
Ziel des Glaubens ist es den Sinn der Welt zu erklären. Die Frage nach dem Sinn haben sich die Menschen immer schon gestellt. Sollten sie damit wirklich aufhören, nur weil wir jetzt die Wissenschaft haben? Der Glaube gibt meinem Leben eine Menge Sinn. Mir gehts mit Sinn besser als ohne. Beweisen kann ich es dir nicht. Glaub es oder lass es, Pluto.

Mir persönlich fällt kein Zacken aus der Krone bei der Erkenntnis, dass ich weniger glauben muss, weil es dank der Wissenschaft immer mehr Wissen gibt. Ich verwerfe deswegen aber auch nicht den kompletten Glauben, eben weil die Wissenschaft keine Antwort auf den Sinn finden kann - selbst wenn sie es wollte. Dazu eignet sich die wissenschaftliche Methode einfach nicht. Ich sehe das schon fast als Gnade an, dass durch das viele Wissen der Schritt zum Glauben eher kleiner und damit leichter geworden ist.
Wie auch immer: ich nehme gerne den Baum der Erkenntnis als ein Geschenk von Gott an mich an. Für andere ist das der Sündenfall, den sie sich zu eigen machen. Soll jeder glauben was er will.
Den Wissenschaftlern danke ich dafür, dass sie den "Baum der Erkenntnis" so tatkräftig, fleißig und unermüdlich leben.
Und Gott danke ich auch und preise ihn - für alles.

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manden
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#44 Re: Mandens Wahrheitsbegriff

Beitrag von manden » Mo 22. Apr 2013, 21:40

Hi Andreas , gut dass Du die Sache mit der Bibel nicht so verbissen siehst . Ich war auch mal Christ bis ca. 30 . Und mit ca. 50 habe ich nach schweren Schicksalsschlägen nochmal die Suche nach der Wahrheit über
Gott aufgenommen in den Religionen (vor allem Christentum) und dieser Welt . Nach 6 Jahren intensiven Studiums - auch viele Diskussionen - völlig ehrlich , kritisch , und (so gut wie ) ohne Vorfestlegungen bin ich
zu einem Ergebnis gekommen : Die Religionen sind grösstenteils falsch mit winzigen Funken Wahrheit (am meisten Jesus) .
Und ich habe zu einem ganz einfachen Glauben gefunden , der sich rein aus der Schöpfung ableiten lässt :

Das Universum samt Leben ist da . Das kann nur ein unvorstellbar überlegener Schöpfer gemacht haben - ansonsten völlig unvorstellbar .

Wir Menschen haben Leben , alles zum Leben , und fantastische Möglichkeiten .
Also allen Grund dem Schöpfer dankbar zu sein und ihn zu lieben .
Und wie lieben wir ihn ?
Indem wir seine Schöpfung lieben : die Mitmenschen lieben und die Natur bewahren .
Also : Liebe die Mitmenschen und bewahre die Schöpfung , damit liebst Du den Schöpfer .

Und M E H R brauchen wir nicht ! Nur die Hoffnung auf ein wahres , unvorstellbares Leben vom Schöpfer !
Liebe Grüsse
Manfred

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#45 Re: Mandens Wahrheitsbegriff

Beitrag von Pluto » Mo 22. Apr 2013, 21:47

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ziel der Wissenschaft ist es die Funktionsweise der Welt zu erklären,
Ziel des Glaubens ist es den Sinn der Welt zu erklären. Die Frage nach dem Sinn haben sich die Menschen immer schon gestellt. Sollten sie damit wirklich aufhören, nur weil wir jetzt die Wissenschaft haben? Der Glaube gibt meinem Leben eine Menge Sinn. Mir gehts mit Sinn besser als ohne. Beweisen kann ich es dir nicht. Glaub es oder lass es, Pluto.
Ich glaube dir, wenn du sagst dass du nach dem Sinn des Lebens suchst. Erkläre mir doch bitte, welchen Sinn dein Glaube deinem Leben gibt.
Ich habe auch oft nach dem Sinn gesucht. Allerdings musste ich feststellen, das ich nur dann einen Sinn erkannte, wenn ich mir selber ein Ziel oder eine Aufgabe gab, so wie jetzt z. Bsp. der Aufbau dieses Forums, das mir besonders am Herzen liegt.

ODer erscheint dir meine Erklärung zu banal, zu einfältig?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Andreas
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#46 Re: Mandens Wahrheitsbegriff

Beitrag von Andreas » Mo 22. Apr 2013, 22:13

Pluto hat geschrieben:Ich habe auch oft nach dem Sinn gesucht. Allerdings musste ich feststellen, das ich nur dann einen Sinn erkannte, wenn ich mir selber ein Ziel oder eine Aufgabe gab, so wie jetzt z. Bsp. der Aufbau dieses Forums, das mir besonders am Herzen liegt.ODer erscheint dir meine Erklärung zu banal, zu einfältig?
Ich finde das gar nicht banal oder einfältig. Ich beteilige mich an deinem Forum, weil ich das für sinnvoll halte.
Wenn sich die Wissenschaft zum Ziel gesetzt hat, das Funktionieren der Welt zu erklären und der Glaube sich um den Sinn der Welt bemüht, würde die Symbiose daraus doch wohl ergeben, dass wir Menschen das Funktionieren sinnvoll einsetzen.

Schau dir die Tagesschau an. Wie viel siehst du davon? Wo steht die Menschheit heute?
Ein Beispiel: Sauberes Wasser für alle? Wir wissen, wie das funktioniert aber wir machen es nicht. Uns scheint irgendwie der Sinn nicht danach zu stehen. Es gibt wichtigeres. Zum Mars fliegen, Panzer verkaufen ... Wir haben ein Problem mit den Prioritäten. Die Menschen sind für die Wirtschaft da und nicht die Wirtschaft für die Menschen. Wo ist unsere Vernunft auf der Strecke geblieben? Wo ist unser Glaube auf der Strecke geblieben? Es ist mir vollkommen schnuppe ob wir das mit Vernunft oder Glaube schaffen werden. Vielleicht mit einer Kombination von beiden? Der Glaube rückt mir den Menschen in den Vordergrund - eben den Nächsten wie er in der Bibel genannt wird.
Manden hat ganz auch recht. Die Natur ist ebenso wichtig. Umweltgipfel? Lächerlich. Warum?

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Kalea Solana
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#47 Re: Mandens Wahrheitsbegriff

Beitrag von Kalea Solana » Mo 22. Apr 2013, 22:48

Pluto hat geschrieben:
Kalea Solana hat geschrieben:Na, subjektiv ist es - da wirst Du recht haben. Aber: subjektiv ist nichts negatives, wenn es klar und rein ist. Das Herz, trotz all seinen Freuden und Leiden, unterscheidet wohl genauer zwischen Freund und Feind, als der Verstand, dem darüber hinaus noch andere Dinge wichtig sind...Es gibt emotionale Gedanken und Gefühle wie die Liebe und es gibt den verstandesmäßige Gedanken wo alles klar definiert ist (2+2 = 4).

Das Herz und das Gefühl - ich denke schon, dass das zweierlei ist.
Herz ist auf Wärme orientiert (es vermag die Richtigkeit von 2+2=4 zu erfühlen) - Gefühle auf Befriedigungen. Ein Herz ohne Gefühl, ist wie ein Fisch auf dem Trockenen. Aber Gefühle ohne Herz .... denen ist der Fisch dann egal -

Pluto hat geschrieben:Aber meistens ist das nicht so klar trennbar. Warum kaufen die einen i-Phone, und die anderen Samsung/Android?
Eine Mischung aus subjektiven Verlangen und (Erkennungswert) und verstandesmäßiger Funktionalität. Bieten tun sie ja praktisch das Gleiche.

Geschmäcker - sprich: Ausdrucksweisen, Typen - sind verschieden. Sie alle wollen das eine, doch jeder für sich auf seine Weise halt -

Kalea Solana hat geschrieben:2. irgendwo habe ich gelesen, dass wir auch über einen sechsten Sinn verfügen.
Nee. Das gabs nur in Hollywood. Das war der Film mit Bruce Willis, wo du erst am Schluss merkst, dass der Held am Anfang umkommt, und sich alles nur im Kopf von dem kleinen Jungen abspielt.

Nee, das war in einer wissenschaftlichen Zeitung. Geo oder ähnliches -

Kalea Solana hat geschrieben:So bleibt das Sonnensystem bei neun und alles weitere wird durch Umbenennung in andere Kategorien verschoben. Einer wurde 2006 zum Planetoid abgestuft (Pluto :cry: ) und es waren nur noch acht. Vier kleine steinige und vier risiege Gas-Planeten.
Das ist meine Geschichte (oder zumindest die meines Nicks). :)

http://www.astronomie.de/bibliothek/art ... -entdeckt/
I amar presta aen
han mato ne nen
han mato ne chaen
a han noston ned wilith.

Manche Menschen fühlen den Regen - andere werden nur nass.

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