Bevorzugt Gott die Unmündigen?

[sven23]

Noch auf dem Weg, noch nicht ausgelernt, noch nicht festgelegt, noch lernbegierig und offen, noch einfach und direkt im Denken, Wahrhaftig, ehrlich....
Reicht das?

Aha, unmündig heißt offen und lernbegierig? Ich glaube, wir müssen die Lexika neu schreiben.

[sven23]

Und was ist, wenn damit die unbescholtenen, frischen und wissbegierigen Menschen gemeint sind?

Und wer sind dann die Gelehrten und Klugen?

[Martinus]

Und wer sind dann die Gelehrten und Klugen?

Keine Ahnung, du gehörst anscheinend nicht dazu

[Martinus]

Ja er mag die Unmündigen.Das Wort "Unmündige" ist aus der Sicht der damaligen Zeit zu betrachten.
Gott mag die Hochmütigen nicht, sondern die Demütigen. Er verbirgt die Wahrheit vor „Weisen und Intellektuellen“ — Menschen, die sich auf ihre Weisheit und Bildung verlassen und stolz und überheblich daher kommen. Er offenbart die Wahrheit dagegen „Unmündigen“, denen, die wie Kinder demütig und mit ehrlichem Herzen zu ihm kommen . Jesus, hatte mit den beiden Menschentypen zu tun. Hochgebildete Geistliche und Pharisäer verstanden seine Botschaft nicht, wohl aber einfache Fischer. Unmündige eben, auf die die Geistlichkeit herabblickte.

[Pluto]

Ich glaube, wir müssen die Lexika neu schreiben.

Steht doch alles schon da. Man muss es nur richtig intepretieren. http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCndigkeit

Kant sagt es wie immer kurz und prägnant:

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.

[Abischai]

Unmündig heißt nicht unwissend!

Mündig hängt mit "Vormund" zusammen. Die "Munt" (altes deutsches Wort) entspricht dem Verhältnis der Unterstellung des Mündels unter den Vormund. Das ist nichts schlechtes, ganz im Gegenteil. Wenn ein Schüler sich klüger dünkt als sein Lehrer, rebelliert er aus Dummheit heraus und wähnt sich mündig zu sein (d.i.: man selbst ist nun "Munt-Herr"). Wenn jemand wirklich "erwachsen" und so "fit" ist, daß er alle (ausnahmslos alle!) Verantwortung für sich selbst wirklich (!) tragen ("er"-tragen) kann(!), dann könnte er aus der Munt entlassen werden und wäre damit "mündig".

Das zu entscheiden darf aber nur der Munt-Herr, niemand von außen. Man (miß)versteht das aber von außen, indem man anderer Eltern Kinder als "mündig" erklärt, was nur die Eltern selbst können.

Wer sich also heute als "mündig" versteht, ist nichts weiter als aufgeblasen und in Wahrheit unwissend. Die wirklich Wissenden und Tauglichen sind diejenigen, die sich darüber im klaren sind, daß sie eben nicht von Gott losgelöst "mündig" sind, sondern daß sie Gottes "Mündel" sind und Gott als ihren "Munt-Herrn" anerkennen.


Exakt diese sind die in der Bibel an jener Stelle bezeichneten "Unmündigen", niemand sonst.

Die "Unmündigen" sind emanzipierte, selbstbewußte Gotteskinder. Es ist verständlich, daß Gott mehr Gefallen daran hat sie diesen zu offenbaren, als aufgeblasenen "Nichtsen".

[Magdalena61]

Bei Matthäus heißt es, daß Gott sich nur den Unmündigen offenbart, nicht den Klugen und Gelehrten.

http://www.bibleserver.com/text/ELB/Mat ... us11,25-26

Interessanterweise steht in fast allen Übersetzungen "Unmündige", manche ersetzen den Begriff durch "Unwissende", was auch nicht gerade schmeichelhaft klingt.

In der Übersetzung "Neues Leben" heißt es so:

Mt. 11, 25 (NL): Ich danke dir, dass du sie stattdessen denen enthüllst, die ein kindliches Gemüt haben.

In der Interlinearübersetzung steht: "Unmündigen".
LG

[Mimi]

Mag auch feiern.....

1.Korinther 3,18-21

18 Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde.
19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben (Hiob 5,13): »Die Weisen fängt er in ihrer Klugheit«,
20 und wiederum (Psalm 94,11): »Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, dass sie nichtig sind.«
21 Darum rühme sich niemand eines Menschen; denn alles ist euer:

Gott nämlich wirkt in uns von innen nach außen, die Welt der Erscheinungen aber von außen nach innen.
Jan van Ruysbroek, Die deutsche Mystik, Gerhard Wehr (Hrsg.)

Ergibt manchmal:


Klugheit/Gelehrtheit ansich ist ja nicht abzulehnen. Wenn nun aber die Gelehrtheit (von außen nach innen) das Wirken von innen nach außen überdeckt, überrennt und man sie als das Maß der Dinge betrachtet, ist diese Weisheit nichtig vor Gott - führt sie ja in diesem Falle von der Wahrnehmung des Göttlichen weg. Würde man sich dem göttlichen Wirken von innen nach außen vollständig hingeben und unterordnen (im weltlichen Sinne häufig als Unklugheit oder töricht bezeichnet) wäre man, in sehr fortgeschrittenen Stadium, in der Lage, die Welt der Erscheinungen im Lichte der Weisheit Gottes zu erkennen und richtig einzuordnen – weit über das menschliche Stückwerk der Klugheit und Gelehrtheit hinaus.

Du darfst nicht wähnen, daß deine Vernunft dazu aufwachsen könne, daß du Gott zu erkennen vermöchtest.
Meister Eckhart, Die deutsche Mystik, Gerhard Wehr (Hrsg.)

LG

[sven23]

Und wer sind dann die Gelehrten und Klugen?

Keine Ahnung, du gehörst anscheinend nicht dazu

Ich betrachte das mal als Kompliment, da du ja die Guten unter den Unmündigen vermutest.

[sven23]

Mt. 11, 25 (NL): Ich danke dir, dass du sie stattdessen denen enthüllst, die ein kindliches Gemüt haben.

In der Interlinearübersetzung steht: "Unmündigen".
LG[/quote]

Kindliches Gemüt ist orwellscher Neusprech und seeehr frei übersetzt. Ich denke mal, das ist wenig inspiriert.