Wo sind die Göttinnen?

JackSparrow
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#81 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von JackSparrow » Di 5. Okt 2021, 18:09

piscator hat geschrieben:
Di 5. Okt 2021, 18:00
Als bescheidener Mensch tarne ich mich meist mit kleinen künstlichen Unzulänglichkeiten um die nicht so perfekten Menschen nicht zu beschämen.
Alles Perfekte muss Unzulänglichkeiten haben. Sonst würde an der Perfektion etwas fehlen.

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SamuelB
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#82 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von SamuelB » Di 5. Okt 2021, 20:29

JackSparrow hat geschrieben:
Di 5. Okt 2021, 17:55
Wir wissen ja was Jesus fordert: Hasse dich selbst und dein eigenes Leben, und dann liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Besonders beeindruckend kannst du diese Forderung nicht finden, sonst würdest du sowas:
JackSparrow hat geschrieben:
Di 5. Okt 2021, 17:55
Nur weil du mich nicht kennst.
...nicht schreiben. 👍


piscator hat geschrieben:
Di 5. Okt 2021, 18:00
Als bescheidener Mensch tarne ich mich meist mit kleinen künstlichen Unzulänglichkeiten um die nicht so perfekten Menschen nicht zu beschämen.
Wie großzügig von dir.

JackSparrow
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#83 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von JackSparrow » Mi 6. Okt 2021, 01:07

SamuelB hat geschrieben:
Di 5. Okt 2021, 20:29
Besonders beeindruckend kannst du diese Forderung nicht finden
Ich nutzte die Forderung als abschreckendes Beispiel und bin keinesfalls der Meinung, dass irgendjemand sie beeindruckend finden sollte.

oTp
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#84 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von oTp » Mi 6. Okt 2021, 23:26

SamuelB hat geschrieben:
Di 5. Okt 2021, 12:41
oTp hat geschrieben:
Mo 4. Okt 2021, 18:50
Ich kenne allerdings keinen einzigen perfekten Menschen.
Kurze Zwischenfrage: Was soll ein perfekter Mensch eig sein? Ich kann mir darunter nichts vorstellen.

Hier wäre gerade ein perfekterMensch gefragt, über den es nichts zu lästern gibt.

Unsere Steiner-Liebhaber können sich vorstellen, dass es Menschen geben könnte, die frei von jedem ICH ständig wandeln im gewaltigen Bewußtsein Gottes, eins mit ihm sind.
Ich kann mir einen quasi perfekt liebevollen und hilfsbereiten Menschen vorstellen.

Aber eigentlich kann ich mir doch keinen perfekten Menschen vorstellen, der real existiert.

piscator
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#85 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von piscator » Do 7. Okt 2021, 08:56

Es muß in der Realität ja auch keinen perfekten Menschen geben, es genügt völlig, wenn dieser als Idealvorstellung den Köpfen der Menschen existiert.

Selbst Jesus war laut biblischer Darstellung nicht perfekt, was man schon daran sieht, dass er gezweifelt hat. Somit hat Jesus eine ganz andere Wirkung als Gott selbst, obwohl auch dieser bisweilen sein Tun bereute.

Diee alten Griechen oder auch die nordischen Völker haben das auf die Spitze getrieben, indem sie ihre Götterwelt mit menschlichen Atributen, wie Zorn, Hass,  Sexualdrang, Hinterlist, etc. ausgestattet haben.

Ein perfekter Mensch oder auch perfekter Gott sieht nur auf den ersten Blick faszinierend aus, mit der Zeit wirkt er fade.
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SamuelB
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#86 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von SamuelB » Do 7. Okt 2021, 16:58

oTp hat geschrieben:
Mi 6. Okt 2021, 23:26
Unsere Steiner-Liebhaber können sich vorstellen, dass es Menschen geben könnte, die frei von jedem ICH ständig wandeln im gewaltigen Bewußtsein Gottes, eins mit ihm sind.
Mit einem Menschen haben die dann wohl nichts mehr gemeinsam. Grausige Vorstellung, davor kann ich nur warnen.

JackSparrow
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#87 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von JackSparrow » Do 7. Okt 2021, 20:08

oTp hat geschrieben:
Mi 6. Okt 2021, 23:26
Unsere Steiner-Liebhaber können sich vorstellen, dass es Menschen geben könnte, die frei von jedem ICH ständig wandeln im gewaltigen Bewußtsein Gottes, eins mit ihm sind.
Ich kann mir nicht vorstellen dass es Menschen gibt, in denen irgendwo ein ICH vorhanden wäre.

Bei ICH handelt es sich um ein Personalpronomen (erste Person Singular), welches in Lebewesen ebenso wenig vorzufinden ist wie beispielsweise ein ER (dritte Person Singular) oder ein WIR (erste Person Plural).

Ich kann mir einen quasi perfekt liebevollen und hilfsbereiten Menschen vorstellen.
Ein perfekt liebevoller und hilfsbereiter Mensch hätte relativ zügig seinen gesamten Besitz verschenkt und müsste dann als Eremit nackt in einem Erdloch im Wald hausen.

Was sicherlich auch für seine Mitbürger das Beste wäre, denn niemand würde ernsthaft einen "perfekt liebevollen und hilfsbereiten Menschen" zum Freund haben wollen.

Aber eigentlich kann ich mir doch keinen perfekten Menschen vorstellen, der real existiert.
Mir leuchtet auch nicht völlig ein, wieso perfekt ausgerechnet dasselbe sein sollte wie "liebevoll und hilfsbereit".

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#88 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von piscator » Fr 8. Okt 2021, 09:41

Zu dem Begriff des perfekten Menschen fallen mir immer die selbst ernannten Gutmenschen aus dem links-grünen politischen Spektrum ein, die aufgrund ihrer 
Überzeugung kraft ihrer überlegenen Ethik stets richtig zu handeln und davon ausgehen, dass Menschen, die nicht "woken" sind, kritiklos und demütig sich ihrer
Weltanschauung fügen.
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#89 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von oTp » Fr 8. Okt 2021, 10:18

Perfekt zu sein, das genau richtige zu tun, überfordert einen Menschen sowieso. Eine komplizierte Gleichung kann man "perfekt" lösen.
Bei Menschen geht wohl nur Freundlichkeit und liebevolles Verhalten, mit bestem Wissen und Gewissen.

Für mich ist es fraglich, ob einem besonderen Menschen nur bleibt, all sein Hab und Gut zu verschenken und dann als Eremit sein Dasein zu fristen. Müsste er nicht auch an sich denken, da das ja Niemand sonst tut, zu denen er mildtätig und freigeben war ? Hat er nicht auch die Verantwortung, sich selbst gegenüber dienlich zu verhalten ?
Die ganze Welt kann man sowieso nicht perfekt machen, man kann nur beitragen, dass sie etwas besser wird, dass Leid gemindert wird.

JackSparrow
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#90 Wo sind die Göttinnen?

Beitrag von JackSparrow » Fr 8. Okt 2021, 17:03

oTp hat geschrieben:
Fr 8. Okt 2021, 10:18
Für mich ist es fraglich, ob einem besonderen Menschen nur bleibt, all sein Hab und Gut zu verschenken
Wenn du immer freundlich und liebevoll sein willst, wird es auf absehbare Zeit darauf hinauslaufen müssen.

Zuerst wird man dich nur um Kleinigkeiten bitten - da aber deine Freundlichkeit keine Grenzen kennt, wird man dich sicher auch bei der nächstgrößeren Forderung gern wieder in Betracht ziehen.

Hat er nicht auch die Verantwortung, sich selbst gegenüber dienlich zu verhalten ?
Deine Mitmenschen interessiert es in keiner Weise, ob du dich dir selbst gegenüber dienlich verhältst.

Deine Mitmenschen interessieren sich allein für ihre eigenen Interessen, und die werden nur in seltenen Grenzfällen (siehe Thomas Hobbes und seine Staatstheorie) mit deinen eigenen übereinstimmen.

Die ganze Welt kann man sowieso nicht perfekt machen, man kann nur beitragen, dass sie etwas besser wird, dass Leid gemindert wird.
Religionen und Ideologien können nicht funktionieren. Niemand kann für jede mögliche zukünftige Situation das einzig richtige Verhalten voraussagen.

Hier beispielsweise Kants kategorischer Imperativ: Handle stets nach derjenigen Maxime, von der du zugleich wollen kannst, dass sie zum allgemeinen Gesetz werde.

Und nun finde den Fehler. Mit einer solchen Regel ließe sich auch der Holocaust rechtfertigen oder die Hexenverfolgungen im Mittelalter.

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