Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

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Naqual
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#181 Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

Beitrag von Naqual » So 13. Jun 2021, 10:28

Helmuth hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 10:07
Deren Denken entspricht den eigenen Vorstellungen und damit weder der Schrift noch der Realität, wie es der HG uns auch lehrt.
Beschreibe mal, wie der HG bei Dir wirkt! Also ohne, dass er die Bibel wiederholen muss um als solcher von anderen Geistern unterscheidbar zu sein.

Wenn das Herz böse genug ist, so auch das Gottesbild
Darum gehts. Wer meint, Gott sei lieb wie zornig-grausam, der nimmt eigentlich nur einen Menschen und stellt sich ihn als astrales Superwesen vor. Da ist nichts gewonnen.

Gott ist gütig und gnädig, doch er kann auch zonig und unbarmherzig werden. Beides, und zwar so wie wir das brauchen.
So formuliert stimmt's genau! (Wenn dann auch der Begriff "unbarmherzig" unglücklich verwendet wird.)

oTp
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#182 Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

Beitrag von oTp » So 13. Jun 2021, 10:34

Naqual hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 10:28
Darum gehts. Wer meint, Gott sei lieb wie zornig-grausam, der nimmt eigentlich nur einen Menschen und stellt sich ihn als astrales Superwesen vor. Da ist nichts gewonnen.
Gott ist gütig und gnädig, doch er kann auch zornig und unbarmherzig werden. Beides, und zwar so wie wir das brauchen
So formuliert stimmt's genau! (Wenn dann auch der Begriff "unbarmherzig" unglücklich verwendet wird.

Hm, ist mir noch nicht ganz klar, wie du es genau meinst.

Helmuth
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#183 Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

Beitrag von Helmuth » So 13. Jun 2021, 10:45

Naqual hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 09:55
Deine Argumentationsschiene ist - sorry -immer die gleiche. Kritik an Deiner Gottesvorstellung wird - ohne auf die Kritik selbst einzugehen - abgewehrt als Gotteslästerung. So wenig Argumente in der Sache, oder einen nicht gefestigten Glauben, dass man jegliches Nachdenken schon im Keim erstickt?
Du machst einen Denkfehler, den ich dir aber in keinster Wese krumm nehme. Ich sehe, dass ich mit dir an sich gut argumentieren kann, daher diese Stellungnahme: Ich argumentere nicht jeden Aspekt, nur weil es andere immer an derselben Stelle kratzt. Ihr Popo ist nicht mein Popo. ;)

Ich gehorche aber einer höheren Anweisung. Doch darin ich versuche der gesetzten Themsache gerecht zu bleiben. So lautet hier das Thema nicht was ist Gotteslästerung, sondern ob der Gott der Juden, JHWH, auch der Gott aller Christen ist, wozu ich sage: What else?

Parallel läuft eine Diskusssion, welche Erfahrungen wir machen und dazu gebe ich einige. Dort will man mir erneut nur erklären, dass ich einem falschen Gott nachrenne, wobei ich mich mehr auf die Thematik von Erfahrungen einlasse wie ich dazu Dinge erlebe und diese weniger kopftheologisch herumdeute, wiewohl sie natürlich von meinem Glauben geprägt sind. What else?

Tja, wie sagt man: Allen Menschen Recht getan ist eine Kunst die niemand kann, daher mein Entschluss: Ich mache es hoffentlich stets Jesus Recht und in der jeweiligen Sache nach Maßgabe meiner Befähigung. Mehr kann ich nicht tun. Daher diskutiere ich hier z.B. nicht über Vorstellungen etc., sondern warum El Shaday, der Gott Abrahams, Isaaks uns Jakobs gleichzeitig auch nur der Vater im Himmel sein kann, zu dem uns Jesus im "Vater Unser" beten lehrt. What else?

Themenschwerpukte setzen dürfte nicht jedermanns Sache sein und es bedarf dazu eines scharfkantigen Verstandes, dabei auch zu bleiben und insbesondere diese von anderen Dingen abzugrenzen, die ansonsten nur OT laufen. Manche wollen aber nur ihre persönlichen Steckenpferde reiten, wobei ich zugebe, dass das Evangelium schließlich und endlich wiederum meines ist. What else? Aber darüber möge Gott richten. 8-)
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Eusebius
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#184 Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

Beitrag von Eusebius » So 13. Jun 2021, 11:52

Helmuth hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 10:07
Ich lese stets beide Bilder. Aber du musst wissen, dass auch ich längere Zeit benötig habe. Es kam nicht sofort, aber ich verhielt mich nicht hochmütig, es besser zu wissen als das Wort Gottes um das als "böse" zu delkairere, was er tut.

Es ist doch ganz einfach. Man braucht da keine Grundsatzdiskussion draus machen oder irgendeine große Sache. Ich habe nur eine Bibelstelle zitiert und Dich danach gefragt, wie Du den dort beschriebenen Gottescharakter bewertest. Wie ich ja bereits klar geschrieben habe, ist Zorn für mich nicht gleich Zorn.

Also noch einmal ein Versuch, Helmuth. Hier die Bibelstelle:

Exodus 32
> Und der HERR sprach zu Mose: Ich sehe, daß es ein halsstarriges Volk ist. Und nun laß mich, daß mein Zorn über sie ergrimme und sie vertilge; so will ich dich zum großen Volk machen.
> Mose aber flehte vor dem HERRN, seinem Gott, und sprach: Ach HERR, warum will dein Zorn ergrimmen über dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand hast aus Ägyptenland geführt? Warum sollen die Ägypter sagen und sprechen: Er hat sie zu ihrem Unglück ausgeführt, daß er sie erwürgte im Gebirge und vertilgte vom Erdboden? Kehre dich von dem Grimm deines Zornes und laß dich gereuen des Übels über dein Volk. Gedenke an deine Diener Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und verheißen hast: Ich will euren Samen mehren wie die Sterne am Himmel, und alles Land, das ich euch verheißen habe, will ich eurem Samen geben, und sie sollen's besitzen ewiglich. Also gereute den HERRN das Übel, das er drohte seinem Volk zu tun.
Exodus 33
>Ich will nicht mit dir hinaufziehen, denn du bist ein halsstarriges Volk; ich möchte dich unterwegs vertilgen.
> Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu den Kindern Israel: Ihr seid ein halsstarriges Volk. Wo ich nur einen Augenblick mit dir hinaufzöge, würde ich dich vertilgen.

Damit es klarer wird, hier mal diese Geschichte in meinen eigenen Worten, wie ich es verstehe, ins "Neudeutsch" - Alltagssprache - übersetzt:

Gott ist unzufrieden mit seinem Volk, das er aus Ägypten befreit und in die Wüste geführt hat. Er uns Moses unterhalten sich. Gott sagt zu Moses:
"Dieses Volk ist schrecklich. Ich möchte alle diese Menschen jetzt töten und durch Dich ein neues Volk begründen. Wenn Du damit einverstanden bist, mache ich das jetzt. Ok?"

Moses findet diese Idee aber nicht gut und versucht, Gott von dieser Idee abzubringen, er fleht ihn an, es nicht zu tun:
"Lieber Gott, warum willst Du das tun? Erstmal wäre das unsinnig, nachdem Du Dein Volk mit so viel Kraft befreit hast. Dann denke doch mal an die Ägypter, was die dazu sagen werden. Sie werden sich über Dich lustig machen und Dein Volk verhöhnen. Bitte beruhige Dich einfach mal und denk mal darüber nach, was Du da eigentlich sagst. Das ist nämlich keine gute Sache. Denk auch mal daran, was Du Abraham, Isaak und Israel versprochen und prophezeit hast. Du bist Gott, sollte Gott sich nicht an seine Versprechen halten?"

Gott hörte Moses aufmerksam zu und verstand, was er sagte. Und er sah ein, dass Moses recht hatte. Darum tat es ihm leid, dass er auf so eine schreckliche Idee gekommen war. Er empfand also Reue wegen seines Zorns und seinem Vorschlag, das Volk Israel auszurotten, weil es so halsstarrig war.
"Moses, Du hast recht. Du hast vollkommen recht. Tut mir leid. War kein guter Vorschlag. Ich bin nur so sauer, so sauer, dass ich alle umbringen würde, wenn ich bei ihnen bleiben würde. Machen wir es so: Ich begleite Euch aber in einem guten Abstand. Richte allen aus, dass ich da bin aber Abstand halte, weil ich sonst alle umbringen würde."


So, lieber Helmut. Was an meiner "Übersetzung" würdest Du als zutreffend, was als falsch bezeichnen? Verstehe ich das falsch, was in dieser Geschichte erzählt wird? Missverstehe ich da etwas? Bitte um Korrekturvorschläge bzw. Berichtigung. Und dann würde mich interessieren, wie Du diese Schilderung von Gottes Charakter in Dein Gottesbild einordnest. Weil ich - wie gesagt - beim besten Willen nichts Gutes daran erkennen kann. Ich meine: Da steht ganz klar, dass Gott seine Idee, das Volk Israel (immerhin mehr als 1 Million Menschen, falls das stimmt) vollständig zu töten, bereut, aber erst nachdem Moses ihn angefleht und durch gute Argumente umgestimmt hatte. Und zum Schutz des Volkes hält er sich von ihm fern, weil er meint, dass er auf jeden Fall alle Menschen ansonsten töten würde vor Wut.

Was hat das mit einem Gott zu tun, der sein Volk aus Liebe züchtigt? Ein Gott der bereut und der sich selbst zurückhält, um nicht etwas zu tun, von dem er meint, dass es falsch ist. Als ob er sich selbst nicht beherrschen könnte. Das ist eine ernstgemeinte Frage an Dich: Wie kriegst Du das in Deinem Gottesbild unter? Das würde mich wirklich interessieren.

Helmuth
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#185 Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

Beitrag von Helmuth » So 13. Jun 2021, 12:31

Eusebius hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 11:52
Was hat das mit einem Gott zu tun, der sein Volk aus Liebe züchtigt? Ein Gott der bereut und der sich selbst zurückhält, um nicht etwas zu tun, von dem er meint, dass es falsch ist. Als ob er sich selbst nicht beherrschen könnte. Das ist eine ernstgemeinte Frage an Dich: Wie kriegst Du das in Deinem Gottesbild unter? Das würde mich wirklich interessieren.
Gott zürnt, Gott züchtigt, Gott straft, Gott liebt, Gott bereut, Gott verzeiht, und er verzeiht anderes wieder nicht, all das macht den einen Gott aus. Es wird dieses Handeln durch Segen als auch Fluch bewerkstelligt. Ich muss und kann dazu meine Erkenntnis dir nicht erklären, sondern du musst und sollst sie selbst erwerben. So aber steht es alles geschrieben und so kenne ich unseren Vater im Himmel.

Meiner Meinung nach, und die darf ich ja haben, machst du nur den gleichen Prozess durch, wie ich. Aber mach dir darum nicht so viel Sorgen, Wenn ich in der einen Sache auf Kilometerstand 1.500 wäre und sagen wir mal du auf 500 bist (ohne das wirklich zu werten), was macht das aus, wenn wir noch 10.000.000 km vor uns haben? Und selbst dann kennen wir Gott nicht vollständig. Das gilt auch für Jesus.

Weißt du was zählt? Dass du auf der richtigen Straße fährst, auf der man zum Ziel kommt, egal wie lange es dauert. Das ist frei nach Johannes 14:6 mein Wegvergleich und Schlussfolgerung nach Johannes 3:16, dass wir Gott damit ebenso lieben wie er uns und wir darum an ihn glauben, auch mit seiner Strenge, denn sie tut uns gut.

Problem ist nicht der Kilometerstand, sondern der Weg. Andere sind auf dem völlig falschen Weg. Darauf können sie von mir aus auf Km-Stand 1 Million sein, sie sind schlicht falsch. Umso schwerer oft die Umkehr. Und darum können sie uns nichts über unseren Weg berichten. Sie gehen ja nicht darauf. Du hingegen machst Erfahrungen, aus denen später Erkenntnisse erwachsen. Dazu sage ich: Hab Geduld.

Aber ich kann zwei Dinge zu deiner zitieren Mose-Passage dazu ergänzen. Zum ersten: Der Zorn, wie er in JHWH klar zum Ausdruck kommt, und von dem sich Gott von Mose hatte besänftigen lassen, der kam unmittelbar danach in Mose:

2. Mose 32:19 hat geschrieben: Es geschah aber, als er nahe zum Lager kam und das Kalb und die Reigentänze sah, da entbrannte Moses Zorn, und er warf die Tafeln weg und zerschmetterte sie unten am Berg.
Wie das? Der sanftmütige Mose, der zuvor Fürbitte leistet, wir nun selbst vom Zorn gepackt und in diesem Zorn wagte er dieses Kommando:
2. Mose 32:27 hat geschrieben: Und er sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder gürte sein Schwert an seine Hüfte, und geht hin und her, von einem Tor zum anderen im Lager, und jeder erschlage seinen Bruder, seinen Freund und seinen Nächsten!
Danach begab er sich wieder auf den Berg, zerknirscht und niedergeschlagen. Liest du, dass Gott etwas dagegen gesagt hätte? "Ja Mose, wie kannst du nur! Das war Mord, was du angeordnet hast, und noch dazu in meinem Namen! Bist du irre? Neben Mord noch dazu ein Verstoß gegen mein 3. Gebot?"

Ich sage nein, sondern auf diese Art redete der Herr über all die 40 Jahre mit ihm. Und es war ja auch am Anfang Gottes Ansage, nur Mose überleben zu lassen. Nun eine weitere Ergänzung, was Paulus dazu meint, denn er spielt auch auf das indirekt an (lies den Kontext):

Römer 9:18 hat geschrieben: So erbarmt er sich nun, über wen er will, und verstockt, wen er will.
Es ist ein und derselbe Gott, der das tut.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Eusebius
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#186 Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

Beitrag von Eusebius » So 13. Jun 2021, 14:17

Helmuth hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 12:31
Das ist frei nach Johannes 14:6 mein Wegvergleich und Schlussfolgerung nach Johannes 3:16, dass wir Gott damit ebenso lieben wie er uns und wir darum an ihn glauben, auch mit seiner Strenge, denn sie tut uns gut.

Mit reinem Herzen und voller Aufrichtigkeit kann ich sagen, dass ich Gott liebe - und er weiß das auch. Auch wenn diese Liebe noch sehr winzig ist und gewaltig wachsen wird. Und dass Strenge mit gut tut, das sehe ich sehr klar und eindeutig. Leider! Ich wünschte, es wäre nicht so. Die Grausamkeit demütigt mich, sie führt mir die Realität vor Augen und erfüllt mich mit Abscheu vor dem Bösen. Sie ist eine eindringliche Warnung vor der gewaltigen Gefahr, in der wir uns befinden und mobilisiert jede Bereitschaft und jede Willensstärke in mir.

Helmuth hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 12:31
Ich muss und kann dazu meine Erkenntnis dir nicht erklären, sondern du musst und sollst sie selbst erwerben. So aber steht es alles geschrieben und so kenne ich unseren Vater im Himmel.

Trotzdem erkenne ich in dieser Geschichte nicht den Gott, den ich liebe. Wohl aber erkenne ich darin eine "Gottheit", also ein göttliches, durch Gott autorisiertes Wesen von großer Macht. Ich habe da meine Klarheit darüber gewonnen, die auch begründet ist. Sicher bin ich offen und bereit, meine Ansichten zu ändern. Denn nichts als die Wahrheit ist für mich von Interesse. Aber genau darum muss ich solche Bibelstellen mit aller Klarheit und Vernunft sehen und will mir nichts vormachen, nur um das Gottesbild der Bibel irgendwie geradezurücken und passend zu machen. Denn Gottes Gegenspieler sehe ich überall, er mischt sich in alles ein, nichts ist ihm heilig und gerade das Gute und Heilige ist sein Angriffsziel.

Helmuth hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 12:31
Danach begab er sich wieder auf den Berg, zerknirscht und niedergeschlagen. Liest du, dass Gott etwas dagegen gesagt hätte? "Ja Mose, wie kannst du nur! Das war Mord, was du angeordnet hast, und noch dazu in meinem Namen! Bist du irre? Neben Mord noch dazu ein Verstoß gegen mein 3. Gebot?"

Naja, nur weil davon nichts in der Bibel steht, heißt das nicht, dass sowas nicht stattgefunden hat. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass die Bibel ein vollständiges Buch wäre. Aber gut, es würde zum Charakter Gottes, wie er da beschrieben ist, nicht passen. Im Gegenteil: Er würde es noch verständnisvoll gutheißen. Mir sieht es so aus, als habe sich da Gottes Zorn zum Teil auf Moses übertragen, der aus Verzweiflung und um Gott zu gefallen oder ihm zu entsprechen in rasende Barbarei ausbrach und so zigtausende Tote im eigenen Volk verursachte.

Mit Sicherheit war das weder Gottes Befehl noch Wille und vor dem Hintergrund des Gebotes "Du sollst nicht töten" wirkt ein solches Verhalten komplett böse und durchgedreht.

Ich weiß nicht, wie Du sowas in Einklang bringen kannst, aber gut, für Dich ist es eben so und das respektiere ich natürlich auch. Ein guter Mensch bist Du ja bestimmt und ich glaube auch nicht, dass Du aus Zorn ein Massaker auslösen würdest, bei dem zigtausende Menschen ums Leben kommen, richtig? Auch nicht, wenn das alles Gotteslästerer wären....

Helmuth
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#187 Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

Beitrag von Helmuth » So 13. Jun 2021, 16:06

Eusebius hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 14:17
Mir sieht es so aus, als habe sich da Gottes Zorn zum Teil auf Moses übertragen, ...
Bis hierher legst du m.E. richtig aus und das entspricht auch meiner bisherigen Erkenntnis und Erfahrung. Wie ich sagte, sind wir Gottes Ebenbild. Würde Zorn bei uns grundlegend böse sein, warum wäre er dann bei Gott gut? Da stimmt die Messlatte nicht.

Eusebius hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 14:17
... der aus Verzweiflung und um Gott zu gefallen oder ihm zu entsprechen in rasende Barbarei ausbrach und so zigtausende Tote im eigenen Volk verursachte.
Doch darin sehe ich die Verzweiflung eher bei dir Mose als Barbaren hinzustellen. Kein Mann Gottes darf aus eigenem Antrieb "So spricht der HERR" sprechen und dann einen Befehl (quasi aus dem eigenen Herzen) geben. Das hätte Konsequenzen. Es ist dabei sogar irrelevant ob deine Absicht gut oder böse wäre. Du darfst nicht im Namen Gottes etwas anordnen, was Gott nicht gesagt hatte.

Hier ist mein Erfahrungsschatz schon so, dass man dann eine auf die Finger bekommt. Und ich meine mehr als nur das.
Eusebius hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 14:17
Mit Sicherheit war das weder Gottes Befehl noch Wille und vor dem Hintergrund des Gebotes "Du sollst nicht töten" wirkt ein solches Verhalten komplett böse und durchgedreht.
Ah, hier erkenne ich eine urtypische Sache, wie sie viele vertreten. Darf ich fragen, wie alt du bist? Ich will nicht den Oberlehrer machen, aber es gibt einen Unterschied zwischen dem Töten als Gerichtshandeln Gottes und dem Mord, d.h. dem Töten aus rein persönlichen Motiven. Hier wird leider falsch übersetzt, auch in den 10 Geboten. Korrekt sollte es heißen: "Du sollst nicht morden."

Ich kann dir aber sagen, dass ich genauso wie du dachte. Darum meinte ich, du durchläufst den gleichen Prozess. Ich hatte sogar das Maturathema (in BRD Abitur) "Todesstrafe Pro und Kontra". Mit meinen 19 Jahren und damals nicht im Glauben vertrat ich die humanistische Sicht, dass ja sogar in der Bibel stünde, dass man nicht töten solle. Damals hatte ich aber keinen Tau davon, dass Gott klare Tötungsbefehle erlassen hatte.

Das ist, wo du durch musst. Mehr sage ich dazu nun nicht. Lass ihn arbeiten. ;)

Eusebius hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 14:17
Ein guter Mensch bist Du ja bestimmt und ich glaube auch nicht, dass Du aus Zorn ein Massaker auslösen würdest, bei dem zigtausende Menschen ums Leben kommen, richtig? Auch nicht, wenn das alles Gotteslästerer wären....
Wie man Zorn verarbeitet habe ich schon im Ansatz erklärt. Ich kann dir diese Frage aber nicht ehrlich beantworten. Ich sehe es heute wie Mose, dass ich Fürbitte leisten und betteln würde, den Menschen noch eine letzte Chance zu geben. Ich stehe aber auch nicht in der Herausforderung einer solchen Aufgabe wie damals Mose. Würde ich es nun tun? Dazu mal ein Wort aus Jesu Mund:
Lukas 19:27 hat geschrieben: Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich König über sie werde — bringt sie her und erschlagt sie vor mir!
Was sagst du dazu? Hier erteilt Jesus den Tötungsbefehl. Und dem Mitleser sei dazu gesagt, das steht hier im NT aus dem Munde Jesu!

Man sollte die Kirche im Dorf lassen mit dem "Na, ich würde so handeln!" Ich weiß es aus heutiger Sicht nicht bestimmt. Und wenn ich "ja" sage, bin ich für die anderen der Schlächter, der nicht Gott sondern seinem Dämon gehorcht. Es gibt auch Fälle, wo man sich der Tötung verweigert hatte und der Verweigerer musste auch dafür gerade stehen.

Ich würde mich dem Thema nicht so sehr widmen, da es sehr emotional ist und Erkenntnis auch heranreifen muss. Sie brennt sich einfach ins Herz ein nur weil man ein Wort Gottes mal dazu gelesen hatte. Gott zu verstehen ist dabei vielleicht sogar noch einfacher als seine Ehefrau zu verstehen. :lol:
Zuletzt geändert von Helmuth am So 13. Jun 2021, 16:29, insgesamt 2-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#188 Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

Beitrag von Naqual » So 13. Jun 2021, 16:21

oTp hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 10:34
Naqual hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 10:28
Darum gehts. Wer meint, Gott sei lieb wie zornig-grausam, der nimmt eigentlich nur einen Menschen und stellt sich ihn als astrales Superwesen vor. Da ist nichts gewonnen.
Gott ist gütig und gnädig, doch er kann auch zornig und unbarmherzig werden. Beides, und zwar so wie wir das brauchen
So formuliert stimmt's genau! (Wenn dann auch der Begriff "unbarmherzig" unglücklich verwendet wird.
Hm, ist mir noch nicht ganz klar, wie du es genau meinst.
Gott ist die Liebe. Umfassend. Ohne Wut, Zorn, Hass, Vergeltungseifer, usw.
Liebe heißt aber nicht Friede, Sonne, Eierkuchen. LIebe kann auch bedeuten, dass man jemandem mit etwas Unangenehmen Gutes tut. Das kann dann als Zorn empfunden werden, obwohl es eine den einzelnen korrigierende Fürsorge ist. Strafe als Vergeltung ist z.B. schlicht böse im besten Fall unnütz. Strafe, die darauf abzielt, dass der Bestrafte damit korrigiert wird, kann sogar aus starker Liebe heraus erfolgen.

Eusebius
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#189 Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

Beitrag von Eusebius » So 13. Jun 2021, 16:26

Helmuth hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 16:06
Doch darin sehe ich den Verzweiflungsversuch eher bei dir, dass du nun Mose als den Barbaren hinstellst. Eines denke ich mit Sicherheit anders. Kein Mann Gottes das aus eigenem Antrieb "So spricht der HERR" sprechen und dann einen boshaften Befehl geben. Das hätte Konsequnezen.

Ich stelle Moses überhaupt nicht als Barbaren hin und ich glaube auch nicht, dass er das war. Aber dass er sich da barbarisch verhalten hat, das scheint mir nicht unangemessen. Überleg mal, was da passiert ist.

Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Gürte ein jeglicher sein Schwert um seine Lenden und durchgehet hin und zurück von einem Tor zum andern das Lager, und erwürge ein jeglicher seinen Bruder, Freund und Nächsten.
28. Die Kinder Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und fielen des Tages vom Volk dreitausend Mann.

Stell Dir das doch mal vor, was für ein Massaker das war. Ich kann das nicht gutheißen, ganz egal, wie böse diese Menschen waren. Und verzweifelt bin ich auch nicht, wieso sollte ich verzweifelt sein? Ich war einmal entsetzt, als ich das AT aufmerksam und gründlich gelesen habe. (Bis zu einem bestimmten Punkt, wo es mir dann gereicht hat.) Ich wollte das alles irgendwie zusammenbringen. Aber ich konnte es einfach nicht.

Helmuth hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 16:06
Mit meinen 19 Jahren und damals nicht im Glauben vertrat ich die humanistische Sicht, dass ja sogar in der Bibel stünde, dass man nicht töten solle. Damals hatte ich aber keinen Tau davon, dass Gott klare Tötungsbefehle erlassen hatte.

Es ist eine Sache, wenn Gott sagt: Veranlasse die Tötung soundsovieler Menschen.
Oder wenn einer eigenmächtig eine Mannschaft versammelt und sagt:
Nehmt das Schwert, rennt einmal durch die Stadt und zurück und tötet alles, was euch dabei über den Weg läuft.

So jung bin ich übrigens nicht mehr. Dich halte ich aber dennoch für älter - gefühlt.
Ich bin übrigens froh und dankbar und wertschätze es sehr, dass Du bei dem Thema stets ruhig, respektvoll und freundlich bleibst.
Das ist nicht selbstverständlich. Vielen Dank. ✌️
Zuletzt geändert von Eusebius am So 13. Jun 2021, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.

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sven23
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#190 Der Gott Israels ist der Gott der Christen?

Beitrag von sven23 » So 13. Jun 2021, 16:31

Eusebius hat geschrieben:
So 13. Jun 2021, 16:26
Es ist eine Sache, wenn Gott sagt: Veranlasse die Tötung soundsovieler Menschen.
Oder wenn einer eigenmächtig eine Mannschaft versammelt und sagt:
Nehmt das Schwert, rennt einmal durch die Stadt und zurück und tötet alles, was euch dabei über den Weg läuft.
Natürlich, wenn Gott den Mordauftrag erteilt ist, das viel besser.
Mit (angeblich) göttlicher Legitimation im Rücken macht das Morden doch mehr Spaß. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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