Lena hat geschrieben: ↑Durch das Lesen von einer fast unzählbaren Flut von christlichen Büchern, das Hören von so vielen Predigten, sind Worte aus der Offenbarung in mir drin. Da ich aber meine Gott zu lieben, haben mich die unverständlichen Bilder, die die Offenbarung meist zeichnet, nicht sehr bewegt.
Ich finde dein inneres Kriterium "bewegt es mich?" sehr gut und auch deine Konsequenz in der Durchführung.
Es gibt bestimmt viele Gläubige, die an sich selbst zweifeln, weil sie "die Offenbarung" nicht annehmen wollen/können.
Lena hat geschrieben: ↑Nicht nur die Offenbarung, auch andere Bücher in der Bibel reden von Gericht und Strafe. So müssten wir alles verwerfen.
...
Die Lehre des Christus über die Feindesliebe und dann Worte über ewige Qual - das passt für mich nicht zusammen.
Das stimmt, die "zwei Seiten" ziehen sich durch die ganze Bibel hindurch und harmonieren
nicht.
Diese Disharmonie strahlt dann auf die Gläubigen aus, wenn sie sich zu unterschiedlichen Seiten hingezogen fühlen.
Die "Hardliner" haben durchaus eine Basis in der Bibel, genau wie die eher Liebes- und Friedensbetonen Gläubigen.
Lena hat geschrieben: ↑So denke ich eben, dass die Bilder aus der Offenbarung, Bilder sind die etwas aussagen wollen. Aber eben nicht so sind - wie sie dastehen. Man muss sie deuten können. Richtig deuten. Wenn nicht, dann wird es schwierig...So denke ich.
Ich verstehe dich, du siehst den Konflikt, möchtest den Inhalt an sich aber nicht ablehnen.
Dein Kompromiss besteht darin, dass du die Stellen nicht verwendest, bis sie im Sinne des Liebes- und Friedensbildes von
und durch Jesus interpretiert werden.
Das ist keine schlechte Haltung, denn dieses Argument können die Hardliner (also die der anderen Seite) nur mit Machtausübung ablehnen.
Lena hat geschrieben: ↑Wir sprechen mit unseren Freunden und Bekannten wenig über das, was trennend sein könnte. Die meisten Menschen sind sich ihrer Sache sicher.
Ja, man geht der Problematik aus dem Weg und sucht mit Absicht nur Austausch mit der Möglichkeit zur Harmonie.
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Tree of life hat geschrieben: ↑Und weil paar Menschen Jesus für einen Säufer und Fresser hielten, posaunt Sveniboy, Jesus war ein Säufer und Fresser.
Gab es "Jesus" oder gibt es nur viele Menschen, die sagen, es gab/gibt ihn?
(vielleicht, weil es in der Bibel steht und "er ja die Offenbarung eingegeben haben soll")
Tree of life hat geschrieben: ↑Aber nicht mal Jesus hast du gesehn, kein greifbares Gegenüber.
Was ist deine Schlussfolgerung aus diesem Argument?
An anderer Stelle hast du die historische Betrachtung als "nicht so wichtig" (sinngemäss, zumindest glaube ich mich daran erinnern zu können) bezeichnet.
Machen wir mal eine Liste der möglichen Fälle:
- Es gab "Jesus" und er war/ist genauso, wie es in der Bibel steht (einschliesslich Offenbarung)
- Es gab "Jesus" aber er war anders, als er in der Bibel beschrieben wird und vieles ist erfunden.
- Es gab keinen "Jesus" aber der Ursprung ist eine Liebes- und Friedensbewegung.
- Es gab keinen "Jesus" und die Vorbilder des Messias-Themas waren das Gegenteil einer Liebes- und Friedensbewegung, also gewalttätig, mordend, Kriegsführend, fantaisch sterbend (daraus stammt z.B. die Offenbarung).
Sind alle Punkte dieser historischen Betrachtung harmlos/unwichtig oder ist da ein Punkt dabei, bei dem man sagen müsste "das wäre schon sehr ungünstig"?
Zusatzfrage:
Wie erklärst du dir das Zustandekommen "der Offenbarung"?
Man kann lange darüber sprechen, was einem an der Offenbarung gefällt oder nicht gefällt (die "zwei Seiten" sind klar erkennbar, wobei in der Offenbarung die Liebes- und Friedensbotschaft deutlich gering ausfällt und eher theologisch aufgesetzt wirkt),
aber warum ist sie so, wie sie ist?
Beim Thema "Nächstenliebe" habe ich die Frage gestellt, wie
ungünstig die Messias-Idee für eine Liebes- und Friedensausrichtung ist, wie sieht es mit "der Offenbarung" aus, sind die dortigen (Gewalt- und Vernichtungs-)Vorstellungen das
automatische Ergebnis, wenn man das Messias-Thema zu Ende denkt?
Falls "ja", was bedeutet das für "Jesus"?