Schöpfungs-Mythen der Welt - welche ist die Richtige?

M.N.
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#11 Pueblo-Indianer

Beitrag von M.N. » So 6. Dez 2020, 21:09

Im Schöpfungsmythos der Pueblo-Indianer Arizonas und New Mexicos war Awonawilona ("Der Eine, der alles erhält") der Schöpfer der Welt. Er formte die Sonne und den Ozean. Und er schuf Mutter Erde und Vater Himmel, aus denen wiederum die ersten Lebewesen hervorgingen, verborgen in vier Höhlen tief unter der Erde. Die ersten Kinder von Mutter Erde waren Schlangen, Monsterwesen und zwei Riesen, die den Boden umwühlten. Sie bauten eine Strickleiter aus Bäumen und Reben, auf der auch die ersten Menschen aus dem Untergrund emporklettern konnten. Diese ackerten, säten und brachten die erste Ernte ein. Laut dem Mythos der zu den Pueblo-Indianern gehörenden Zuni führte der erste Mensch Poshaiyankya alle Geschöpfe ans Licht.

Quelle: https://www.mdr.de/wissen/antworten/sch ... n-100.html
Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, so möchte ich nicht der Gott sein: ihr Jammer würde mir das Herz zerreißen.
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#12 Inka

Beitrag von M.N. » So 6. Dez 2020, 21:10

Die Inka, die vom 13. bis zum 16. Jahrhundert im südamerikanischen Anden-Raum ein riesiges Reich mit über 200 Völkerschaften beherrschten, nahmen für sich in Anspruch, die Söhne der Sonne zu sein. Doch neben dem Sonnengott verehrten sie auch den Schöpfergott Pachakamaq, was in der Quechua-Sprache "Schöpfer der Welt" bedeutete. Dieser schuf seinem Mythos zufolge den ersten Mann und die erste Frau. Allerdings gab er seinen beiden Menschen-Geschöpfen kein Essen, weswegen der Mann schon bald starb. Der Frau, die den Schöpfergott ob seiner bösen Tat verfluchte, gab er immerhin die Fruchtbarkeit. Doch den erstgeborenen Sohn der Frau schlug Pachakamaq in Stücke, um daraus die verschiedenen Obst- und Gemüsepflanzen zu schaffen. Der zweite Sohn, Wichama, entkam, woraufhin der Schöpfergott dessen Mutter tötete. Wichama rächte sich für die Bluttat, indem er Pachakamaq ins Meer trieb. Wohl auch deshalb wurde Pachakamaq im Inka-Reich auch als Viracocha ("Schaum des Meeres") verehrt.

Quelle: https://www.mdr.de/wissen/antworten/sch ... n-100.html
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#13 Finnland

Beitrag von M.N. » So 6. Dez 2020, 21:11

Im finnischen Heldengedicht „die Kalevala“ besteht am Anfang der Himmel und ein endloses Meer, durch deren Leere die einsame Luonnatar trieb. Als sie ihre Einsamkeit nach 700 Jahren in Worte fasst, entsteht aus dem Klang der Worte ein weißer Vogel, der zwei Eier auf Luonnatars Knie legt, welche ins Meer gespült werden.
In der dunklen Tiefe des Meeres brechen die Eier mit plötzlichen Lichtstrahlen auf, die unteren beiden Hälften der Schalen werden zur Erde, die beiden oberen Schalen zum Himmel. Der Dotter wird zu Sonne, Eiweiß zu Mond, Sternen und Wolken. Auf dem so erschaffenen Land beginnt Luonnatar die Welt aus ihrer Einsamkeit und Leere zu formen, währenddessen der weiße Vogel sein Schöpfungslied singt.

Quelle: https://www.philognosie.net/spiritualit ... g-der-welt
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#14 Altes Ägypten

Beitrag von M.N. » So 6. Dez 2020, 21:12

Die Vorstellung von Nun als unendliches Meer (Urwasser) in der Dunkelheit, der durch seine Stimme Gott Atum aus sich selbst materialisiert. Atums leuchtendes Auge sendet Lichtstrahlen in die Dunkelheit und über das Meer. Atum schafft, wiederum durch Stimme einen „Ort“, einen Hügel, um sich auszuruhen. Zu Kraft gekommen kreiert Atum Shu, Gott des Windes und des Atems sowie Tefnut, Göttin des Wassers, die die Welt erschaffen sollen. Zuvor erhalten sie von Atum das Privileg zu spielen, da sie Götter sind.
Doch sie verirren sich und finden Atum nicht mehr, der sein erstes Auge ausschickt, um die verirrten Götter in der Dunkelheit zu suchen. In der Zwischenzeit lässt er sich ein zweites Auge wachsen und kann seine Umgebung sowie die Rückkehr seines ersten Auges mit Shu und Tefnut beobachten. Er sendet das erste Auge als Licht über den Himmel der neuen Welt (unsere Sonne). Die Wärme der Sonne soll Ra, den Größten aller Götter erwecken.
Über die Rückkehr von Shu und Tefnut vor Glück weinend, entstehen – aus den Freudentränen – die ersten Menschen der Welt. Wir sind die Kinder von Shu und Tefnut und sollen Erde und Himmel bewohnen. Atum gibt den Menschen die Aufgabe für diese Welt zu sorgen, genauso wie er für die Menschen sorgt. Er erschafft Samen, Pflanzen und Tiere, um sie den Menschen zu übergeben.

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#15 Benin/Togo: Schöpfungsmythen aus Afrika

Beitrag von M.N. » So 6. Dez 2020, 21:14

Bei diesen Völkern beginnt der Mythos der Entstehung mit Mawu, dem Schöpfergeist. Es gibt weder Menschen, Pflanzen noch Tiere, nicht Sonne oder Mond, Luft oder Wasser, Tag und Nacht. Nur Mawu, der in seinem tiefen Schlaf durch die Leere treibt und von den Dingen träumt, die einmal sein würden. Die Zeit beginnt als Mawu den Traum zu Ende träumt und erwacht.Er nimmt die Leere und rollt sie zwischen seinen Handflächen zu einer Schlange, welche durch seinen Atem Farbe und Leben erhält. So wird die Leere zur Regenbogenschlange, die Mawu hilft, die Welt zu erschaffen. Sie erschaffen unbewegtes Meer und flaches Land in die Stille der Welt. Sie ziehen beide über die Welt; Mawu erschafft Berge, gefüllt mit Gold und Edelsteinen; die Regenbogenschlange sorgt für Gräben, wo Flüsse und Bäche entstehen.
Nachdem Mawu vor Freude zu viele Wälder und Tiere erschaffen hat, droht das Land im Meer zu versinken, sodass er die Schlange bittet, das Land hochzuhalten. Auf seine Bitte hin windet sich die Regenbogenschlange dreitausendmal spiralförmig um die Erde, die sie bis zum heutigen Tage auf diese Weise hält. Die Spiralen umkreisen die Erde und bewegen die Planeten und Sterne über den Nachthimmel. Wenn die Sonne durch Regen schimmert, erscheint eine ihrer Spiralen als Regenbogen. Wenn ihre Schuppen aufleuchten, sehen wir Blitz und Donner.
Bewegt sich die Schlange, erschüttert ein Beben die Erde. Wenn sie die Spiralen eines Tages von der Erde löst, wird diese auseinanderfallen und untergehen.

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#16 altes Babylon

Beitrag von M.N. » So 6. Dez 2020, 21:15

Wegen eines Streits der Urgötter, aus dem Süß- und Salzwasser, Feuer, Himmel und Erde erschaffen wurden, ging Marduk hervor, der nach dem Sieg über Tiamat, der Göttin des Salzwassers, die Steine des Schicksals an sich nimmt und aus einer Hälfte Tiamats Mond, Sonne und Sterne schafft, aus der anderen Hälfte die Welt.
Aus dem Blut des Kingu, dem Sohn der Tiamat, schafft Marduk, nachdem er Kingu besiegt hat, die Menschen, welche den Göttern helfen sollen, sich um die für sie geschaffene Welt zu kümmern.

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#17 Zulu

Beitrag von M.N. » So 6. Dez 2020, 21:16

Der Stamm der Zulu beginnt seine Entstehungsgeschichte in Dunkelheit. Unter der Erde träumt „der Große“ einen langen, tiefen Traum über die Welt, so wie die Dinge sein würden. Also kommt er hervor, bringt Sonne und Mond am Himmel an und schafft so Tag und Nacht. Er erschafft aus Lehm die Bantu, die ersten Menschen, setzt sie in die Landesmitte und gibt ihnen Tiere zum Leben.
Daraufhin erschafft er weiße Menschen, die er in die Nähe des Meeres setzt. Zu erschöpft, um den Menschen selbst eine Botschaft zu überbringen, beauftragt er ein Chamäleon und eine Echse, die den Menschen eröffnen sollen, dass sie, nachdem sie gestorben sind, gleich dem Mond, immer wieder zurückkommen.
Das Chamäleon fällt auf dem Weg zurück und die Echse erreicht zuerst die Menschen. Sie bringt jedoch die Botschaft des Großen durcheinander und prophezeit einen Tod ohne Wiederkehr.
Da eine Botschaft des Großen, einmal ausgesprochen, nicht zurückgenommen werden kann, kränkeln die Menschen und sterben, wonach sie wieder zu Lehm zerfallen. Das Chamäleon, das zu spät mit der richtigen Botschaft eintrifft, findet die verwirrten Gedanken der Echse. Sie hat die Idee des immerwährenden Todes in die Welt gebracht.

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#18 altes Japan

Beitrag von M.N. » So 6. Dez 2020, 21:17

Am Anfang waren der Himmel und das Meer, welches ohne jede Bewegung war. Der hohe Herrscher des Himmels erschafft Izanagi und Izanami als männlichen und weiblichen Gott, welche mit einem diamantbesetzten Speer Land erschaffen sollen, auf dass es Leben und Tod, Freude und Kummer geben kann.
Die beiden Götter stellen sich auf die Brücke des Himmels und bewegen mit dem Speer das bewegungslose Meer. Als sich das Meer dreht, ziehen sie den Speer heraus, von dem sieben Wassertropfen fallen, die zu den sieben schwimmenden Inseln Japans werden.
Um die Welt zu vervollständigen, zeugen die Götter ihre Kinder Sonne und Mond, Berge, Sturm und Feuer. Aus dem Spiel der Kinder wird die Welt fruchtbar und die Götter erfreuen sich an ihrer Schönheit.

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#19 Indonesien - Borneo

Beitrag von M.N. » So 6. Dez 2020, 21:18

Der Stamm der Dajaken überliefert am Anfang aller Zeit Dunkelheit, die sich endlos von Ewigkeit zu Ewigkeit erstreckt. Eine kleine Spinne, die darin schwebt, sammelt Dunkelheit in ihren Beinen, um den daraus gesponnenen Silberfaden an den beiden Enden der Ewigkeiten zu befestigen. Dann webt sie ein glitzerndes Spinnennetz.
In diesem bleibt ein staubkorngroßes Stück einer roten Koralle hängen, die im Laufe der Zeit wächst, bis sie die Größe der Welt angenommen hat. Auf diese Welt fällt eine Schnecke aus der Dunkelheit; aus deren Schleimspur entsteht das Erdreich. Auf diese Erde fällt ein junger Baum, der – über die Verbreitung seiner Samen – die Welt mit Wäldern bedeckt.
In einem dieser Wälder fällt wiederum ein Krebs aus der Dunkelheit, der das Erdreich verschiebt und so Hügel, Berge und Täler schafft. Er lässt aus herabfallendem Regen Flüsse und Sümpfe entstehen, aus denen weitere Pflanzen wachsen. Zwei Lebewesen kamen aus der Dunkelheit, männlich und weiblich, mit veränderlichen Körpern ähnlich dem Rauch im Wind.
Sie schnitzen zwei Köpfe aus Holz und blasen ihren Atem ein, um sie zum Leben zu erwecken. Dann kehren sie zurück in die Dunkelheit. Die Kinder der Köpfe hatten Hälse, die nächste Generation Körper, welche die Götter Amei Awi und Burung Une gebaren. Diese wiederum gebaren acht Kinder: Sonne, Mond und sechs Menschen, welche sich am Überfluss der Eltern labten, bis Amei Awi deren Faulheit zürnt und ihnen am Fuße eines wolkenhohen Berges eine Aufgabe stellt: An der Art, wie sie hinaufklettern, bestimmt sich das Schicksal ihrer Kinder.
Die ersten beiden Menschen bleiben untätig am Fuße des Berges stehen, worauf deren Kinder zu den ersten Herrschern und Königen der Welt werden.
Die übrigen vier Menschen steigen auf, zwei von ihnen rasten nach der Hälfte des Anstiegs und aus ihren Kindern entstehen die reichen Landbesitzer der Welt. Die letzten beiden Menschen gelangen zum Gipfel, deren Kinder die Armen der Welt werden, die ihr Leben lang schwer arbeiten müssen.
Zwischenzeitlich erschaffen Amei Awi und Burung Une Tiere, um den Menschen das Überleben zu sichern. Nachdem sich die Menschen über die ganze Welt ausgebreitet haben, sehen die beiden Götter ihr Werk als vollendet an und ziehen sich unter die Erde zurück, in das Herz der Welt. Von dort aus sprechen sie zu den Wurzeln der Pflanzen, damit die Menschen eine reiche Ernte erhalten.

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#20 Polynesien

Beitrag von M.N. » So 6. Dez 2020, 21:20

Am Anfang existiert Taaora, welcher das gesamte Universum ausfüllt. Er fühlt sich jedoch so einsam, dass er in die Einsamkeit seine Stimme ruft und aus dem zurückkommenden Echo ein Lied macht. Anfangs ist es ein leises, flüsterndes Lied, aus welchem er das Meer und den Wind singt; die Töne werden zu den Fischen, die das Meer beleben.
Dann ändert Taaora sein Lied, um Land zu erschaffen. Er singt weiße Sandstrände, er singt Steine in den Sand und Berge über die Steine.
Daraufhin wird sein Gesang lauter und er erschafft damit Himmel, Sonne, Mond und Sterne. Als der Sand sich zusammenpresst treten fruchtbare, erdige Inseln hervor, auf die sein Lied als Samen fällt. Mithilfe des Regens entstehen so alle Pflanzen.
Taaora singt Insekten, Vögel und Tiere auf die Erde. Als er sieht, dass die Welt vollendet ist, singt er die Menschen aus sich selbst heraus und sich selbst in sie hinein. So wurden die Menschen erfüllt von Licht und dem Lied der Welt.

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