Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

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ProfDrVonUndZu
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#111 Re: Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Sa 5. Dez 2020, 15:11

sven23 hat geschrieben:
Sa 5. Dez 2020, 09:14
Ernst gemeint oder ironisch?
Irgendwas dazwischen. Vielleicht ist das Zynismus. In meinem Fall kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass da immer menschliches Versagen oder Mutwilligkeit im Spiel war. Nicht so ernst gemeint ist dann also eher mein Ausdruck "Schicksalsschlag". Ich rechne aber nicht mit Wiedergutmachung in diesem Leben.
 
sven23 hat geschrieben:
Sa 5. Dez 2020, 09:14
Die Message von Jesus ist sogar, dass Reiche ihr Vermögen unter den Armen verteilen sollen. Verständlich wird das vor dem Hintergrund der Naherwartung. Wenn die Zeitenwende, also die Gottesherrschaft auf Erden unmittelbar bevorsteht, macht das Anhäufen von Vermögen keinen Sinn mehr. Persönliche Daseinsvorsorge wird obsolet.
Reiche haben sogar laut Jesus keinen Zutritt zum Himmelreich, womit er eine sehr radikale Position vertritt.
Das ist auch ohne Naherwartung verständlich. Diese wurde nämlich im Christentum sowieso schon lange aufgegeben. Die Folge davon ist das Mauscheln und Befördern des Kapitalismus. Er ist quasi zur Ersatzreligion geworden. Christen in Afrika, Südamerika und im karibischen Raum haben da ein anderes Verständnis. Deswegen finde ich es gut, dass unser aktueller Papst nicht aus Europa kommt.








 
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sven23
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#112 Re: Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

Beitrag von sven23 » Sa 5. Dez 2020, 15:55

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Sa 5. Dez 2020, 15:11
sven23 hat geschrieben:
Sa 5. Dez 2020, 09:14
Die Message von Jesus ist sogar, dass Reiche ihr Vermögen unter den Armen verteilen sollen. Verständlich wird das vor dem Hintergrund der Naherwartung. Wenn die Zeitenwende, also die Gottesherrschaft auf Erden unmittelbar bevorsteht, macht das Anhäufen von Vermögen keinen Sinn mehr. Persönliche Daseinsvorsorge wird obsolet.
Reiche haben sogar laut Jesus keinen Zutritt zum Himmelreich, womit er eine sehr radikale Position vertritt.
Das ist auch ohne Naherwartung verständlich. Diese wurde nämlich im Christentum sowieso schon lange aufgegeben.
Im Christentum wurde die Naherwartung auf Jesus hin umgedeutet und das Ausbleiben wurde im 2. Petrusbrief, der nicht von Petrus stammt, damit erklärt, dass Gott ein anderes Zeitmaß habe. Jesus aber war kein Christ, sondern durch und durch Jude, und zwar ein besonders strenggläubiger, der für die Toraverschärfung eintrat.


ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Sa 5. Dez 2020, 15:11
Die Folge davon ist das Mauscheln und Befördern des Kapitalismus. Er ist quasi zur Ersatzreligion geworden. Christen in Afrika, Südamerika und im karibischen Raum haben da ein anderes Verständnis. Deswegen finde ich es gut, dass unser aktueller Papst nicht aus Europa kommt.
Die Gegenposition zur kritischen Einstellung von Jesus gegenüber dem Reichtum wurde ja durch Paulus entworfen. Seine Öffnung für Heidenmissionierung, Wegfall der Beschneidug und pragmatischem Umgang mit Reichtum machte die neue Sekte gerade für nicht-Juden verdaulicher.
Mit Jesus hatte das nicht mehr viel zu tun.
 
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#113 Re: Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Sa 5. Dez 2020, 16:09

Paulus hat keine Gegenposition. Ihn oppositiv auszulegen das ist protestantische Tradition. Man sollte aus Paulus keinen Calvinisten machen.
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#114 Re: Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

Beitrag von sven23 » So 6. Dez 2020, 07:51

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Sa 5. Dez 2020, 16:09
Paulus hat keine Gegenposition. Ihn oppositiv auszulegen das ist protestantische Tradition. Man sollte aus Paulus keinen Calvinisten machen.
In wichtigen Punkten hat Paulus sehr wohl eine Gegenposition zu Jesus.
Besonderes Nietzsche hat ihm vorgeworden, den Schwerpunkt des Lebens in Jenseits verlagert und damit das Diesseits abgewertet zu haben.
Bei Paulus scheiden sich sowieso die Geister.
Sein "Verdienst" ist es aber, die neue Sekte für Heiden verdaulicher gemacht zu haben. Die Beschneidung viel weg, so daß der Heidenmissionierung durch ein unverständliches Ritual nichts mehr im Wege stand. Diese wurde dann gegen den ausdrücklichen Willen von Jesus durchgeführt, der für einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus stand. Der Streit zwischen Petrus und Paulus zeugt ja noch davon.
Auch sein patriarchalisch-verklemmtes Verhältnis zu Frauen lieferte der Kirche die Begründung, die Frauen abzuwerten und auszuschließen.
Ganz im Gegensatz zu Jesus, der ein liberaleres Verhältnis zu Frauen hatte. Er ließ sich sogar von Frauen aushalten.
Aber die Forderung von Jesus an Reiche, ihr Vermögen unter den Armen zu verteilen, ist natürlich völlig praxisfremd und für eine gesellschaftliches Modell völlig untauglich. Nirgendwo auf der Welt folgt man diesem Modell, aus guten Gründen. Man kann es nur verstehen vor dem Hintergrund der Naherwartung, also der unmittelbar bevorstehenden Zeitenwende, an die Jesus als Anhänger des apokalyptischen Judentums glaubte.
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#115 Re: Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 6. Dez 2020, 15:23

sven23 hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 07:51
Besonderes Nietzsche hat ihm vorgeworden, den Schwerpunkt des Lebens in Jenseits verlagert und damit das Diesseits abgewertet zu haben.
Bei Paulus scheiden sich sowieso die Geister.
Jesus sagt, man solle sich lieber Auge ausreißen oder die Hand abhacken und als Krüppel in das Reich Gottes eingehen. Man solle allen Besitz verkaufen, denn Reiche können nicht in das Reich Gottes eingehen usw. Der Unterschied zwischen Paulus und Jesus ist da wirklich nicht groß, um nicht zu sagen, gar nicht vorhanden.
sven23 hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 07:51
Sein "Verdienst" ist es aber, die neue Sekte für Heiden verdaulicher gemacht zu haben. Die Beschneidung viel weg, so daß der Heidenmissionierung durch ein unverständliches Ritual nichts mehr im Wege stand. Diese wurde dann gegen den ausdrücklichen Willen von Jesus durchgeführt, der für einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus stand. Der Streit zwischen Petrus und Paulus zeugt ja noch davon.
Jesus selbst kam nur zu den Juden und sprach zu Juden als Jude. Aber sein Missionsbefehl lautet nicht, die Nationen zum Judentum zu führen, nicht Proselyten zu machen. Er hat das Proselytentum kritisiert (Matthäus 23,15). Seinen Taufbefehl kann man nun wirklich nicht verstehen als Integration ins Judentum.
sven23 hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 07:51
Auch sein patriarchalisch-verklemmtes Verhältnis zu Frauen lieferte der Kirche die Begründung, die Frauen abzuwerten und auszuschließen.
Ganz im Gegensatz zu Jesus, der ein liberaleres Verhältnis zu Frauen hatte. Er ließ sich sogar von Frauen aushalten.
Auch Paulus ließ sich aushalten. In 2. Korinther 11,9 schreibt er den Korinthern, dass er ihnen nicht zur Last fallen wolle. Es geht ihm aber nicht um ein Gebot der Eigenversorgung, wie ihm oft angedichtet wurde, sondern darum, dass er die Korinther aus speziellen Gründen schonen wollte und stattdessen die Hilfe der makedonischen Brüder in Anspruch nahm, weil es denen wohl besser ging. Er spricht die Sache ebenfalls an in Philipper 4,15, denn die Philipper sind die makedonischen Brüder.

Ein verklemmtes Verhältnis zu Frauen kann ich nicht erkennen bei Paulus. Weder wertet er sie ab, noch schließt er sie aus. Schon gar nicht darf man ihn hier generalisierend verstehen, wenn es ihm um konkrete Verhältnisse geht, auf die er Rücksicht nimmt. Man kann es natürlich auch so sehen, dass Kinder, Kranke, Behinderte und Ungebildete vom Militär oder von hochqualifizierten und körperlich anspruchsvollen Berufen ausgeschlossen sind. Aber hätte das was mit persönlicher Abwertung zu tun ? Jedenfalls nicht unbedingt. Paulus hätte doch viel mehr im Sinne haben können, die Frauen zu schützen. An sie nicht die gleichen Erwartungen zu stellen, wie an die Männer. Damit verordnet er kein Patriarchat, sondern berücksichtigt vielmehr die schon vorhandenen Verhältnisse eines lange bestehenden Patriarchats, das die Frauen von sich aus ausgeschlossen und sie zur Unbildung und Unfähigkeit erzogen hatte. Es konnte ihm nicht darum gehen, diese Verhältnisse ad hoc umzustürzen. Ähnlich behandelt er ja auch das Herrschafts- und Knechtsschaftsverhältnis. Er sagt nicht, dass diese Verhätlnisse gut sind. Er kritisiert sie aber nur andeutungshaft. Er hofft darauf, dass die Menschen durch gegenseitige Liebe die zementierten Verhätlnisse der Ungleichheit und Ungerechtigkeit selber erkennen und beheben. Verordnen kann man das jedenfalls nicht. Zu tief sitzen die Strukturen, bis heute leider noch.
 
sven23 hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 07:51
Aber die Forderung von Jesus an Reiche, ihr Vermögen unter den Armen zu verteilen, ist natürlich völlig praxisfremd und für eine gesellschaftliches Modell völlig untauglich. Nirgendwo auf der Welt folgt man diesem Modell, aus guten Gründen. Man kann es nur verstehen vor dem Hintergrund der Naherwartung, also der unmittelbar bevorstehenden Zeitenwende, an die Jesus als Anhänger des apokalyptischen Judentums glaubte.
Nein, man muss das verstehen vor dem Hintergrund einer anti-gesellschaftlichen Haltung. Bereits im Gesetz Mose wird das vertreten. Das Volk Israel wird als Familie gesehen, nicht als Gesellschaft oder Staat. Gesellschaften und Staaten haben andere Narrative. Meistens sind es solche, die den Reichtum einer Oberschicht legitimieren oder verschleiern sollen. Ob so eine Gesellschaft dann aus Sicht der Unterschicht noch als funktionierend bezeichnet werden kann, das interessiert die Begutachter wenig.

Nicht die Naherwartung Jesu Wiederkunft war für Jesus das Narrativ, auch nicht für Paulus oder die anderen NT Schreiber, sondern die Naherwartung ans eigene Lebensende. Nun ja, das hat sich erfüllt :) Den ganzen angehäuften Wohlstand kann man eben nicht mit ins Grab nehmen. Siehe das Gleichnis vom Kornbauer (Lukas 12,16-21) und Prediger 2,26 + Sprüche 13,22 und Sprüche 28,8. Alles, was Jesus sagt, steht schon im AT.
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Maryam
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#116 Re: Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

Beitrag von Maryam » Fr 11. Dez 2020, 08:39

M.N. hat geschrieben:
Mi 25. Nov 2020, 09:34
Christen aller Denomination erzählen immer wieder (trotz sonstiger oft unterschiedlicher Anschauungen und der gegenseitigen Bezeichnungen als Irrlehrer) dass das Vertrauen auf Gott so wichtig wäre. Oft ist im Gleichen Zug auch die Versorgung Gottes genannt.

Eine schöne Bibelstelle hierfür ist:

Nun, offensichtlich ist dies eine Lüge. Christliche Fake News sozusagen. Denn sowohl Menschen wie auch Tiere verhungern auf diesem Erdball. Auch die genannten Vögel in dem Zitat sind nicht verschont. Von dem Rest der Versorgung will ich gar nicht sprechen.

Um diese unangenehme  Lüge ausblenden zu können kommt in christlichen Gemeinden gerne folgendes  Argument: Die Versorgung Gottes ist verknüpft mit der Forderung nach Gottes-Reich zu trachten. Nun, auch dieses Argument ist natürlich ein Schein-Argument und die nächste Unwahrheit.

Kein Mensch müsste Hunger leiden, wenn das Trachten nach dem "Reich Gottes" seit jeher eines jeden Menschen Ziel gewesen wäre. Ein Zitat der "Brot für Alle" Aktion lief darauf hinaus: Gott hat dafür gesorgt, dass es auf Erden genug Nahrung für alle gibt, die gerechte Verteilung liegt jedoch in Menschenhand.

M.N hat geschrieben: Erstens gibt es zig Beispiele dass das Schicksal des „Verhungerns“ Christen wie Nichtchristen treffen kann. Da nützt es auch nichts Christen posthum als Nichtchristen oder als nicht Wiedergeboren, als Abgefallen oder als Schein-Christen zu titulieren. Dies ist nicht nur Unanständig sondern sind alles Nebelkerzen.

Zweitens, was ist mit den Vögeln? Trachten die nach dem Reich Gottes? Gibt es Vögel die von den Dächern predigen „Kehrt um - das Ende ist nah“, die Flyer verteilen oder in eine christliche Gemeinde gehen? Nein, oder?
Nach der Gerechtigkeit Reiches Gottes trachten heisst weder Flyer, biblische Traktate verteilen oder in eine "christliche" Gemeinde gehen. Ich weiss nicht, wie Du darauf kommst. Umkehr zugunsten Reiches Gottes, (gelebte Nächstenliebe, Engagement für mehr Gerechtigkeit auch im Hinblick auf Nahrung/Bekleidung etc nach eigenen Möglichkeiten) wäre dort geboten wo ungestillte Gier nach Macht und Geld rücksichtslos über Menschlichkeit und Bewahrung der Schöpfung hinweggegangen wurde und leider Gottes noch immer wird.
M.N hat geschrieben:
Die nächste Nebelkerze ist Gott von jeder Schuld freizusprechen, da ja Satan der Böse ist.
Denn es steht geschrieben: Jesaja 45, 6-7
Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut.
Da mir das durch Jesus verkündetet und von Johannes und andern Jüngern dann übernommene Gottverständnis Masstab für glaubwürdige Göttlichkeit in der Bibel AT- und NT dient, halte ich mich daran, dass man an den Früchten, Aussagen von jemanden erkennen kann, wes Geistes Kind dieser gerade war. Mal entsprechen Jesajas Aussagen dem Geist Gottes des Friedens und der Liebe, und mal Moses herrschsüchtigen Kriegsgott und deshalb Aufforderer zu Völker- und Brudermord und andern Gräueltaten, den Jesus als Vater der Lüge/Teufel outete.

Warum so komplizieren? Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, will weder ausbeuten noch andere übervorteilen,verleumden bestehlen, hintergehen geschweige denn jemandem überhaupt Schaden zufügen, seelisch oder körperlich.
M.N" hat geschrieben: Was dann man von einem Bibel-Götzen und den dazugehörigen Christen halten die so dreist lügen? Die quasi Christliche Fake-News auf der Welt verbreiten um (arme) Menschen in die Irre führen, sie gefügig zu machen und um Aubeutung und Machtanspruch am Leben zu erhalten.
Jene bekehrungswütigen "Christen", welche eh das kirchenseits verdrehte Evangelium verbreiten, indem sie allen Menschen einreden sie seien vor Gott allesamt Sünder und müssten die Kreuzigung von Jesus Christus als zu ihren Gunsten geschehen glauben, damit ihnen Sünden angeblich gottseits vergeben würden, sie -und nur sie- dann so oder so als sündlos vor Gott bestehen könnten etc. glauben tatsächlich dass es so sei, und dass sie dies sozusagen zum Wohle der Zuhörer so weitergeben müssten. Es wurde ihnen so eingeimpft....

lg Maryam


 

JackSparrow
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#117 Re: Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

Beitrag von JackSparrow » Fr 11. Dez 2020, 09:30

Maryam hat geschrieben:
Fr 11. Dez 2020, 08:39
Ein Zitat der "Brot für Alle" Aktion lief darauf hinaus: Gott hat dafür gesorgt, dass es auf Erden genug Nahrung für alle gibt, die gerechte Verteilung liegt jedoch in Menschenhand.
Weil den Göttern die Macht fehlt, irgendeine Sache gerecht zu verteilen.

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sven23
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#118 Re: Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

Beitrag von sven23 » Sa 12. Dez 2020, 08:17

Maryam hat geschrieben:
Fr 11. Dez 2020, 08:39
Mal entsprechen Jesajas Aussagen dem Geist Gottes des Friedens und der Liebe, und mal Moses herrschsüchtigen Kriegsgott und deshalb Aufforderer zu Völker- und Brudermord und andern Gräueltaten, den Jesus als Vater der Lüge/Teufel outete.
Jesus outete Moses als Vater der Lüge/des Teufels???????
Auf welchen biblischen Text beziehst du dich?



Maryam hat geschrieben:
Fr 11. Dez 2020, 08:39
Jene bekehrungswütigen "Christen", welche eh das kirchenseits verdrehte Evangelium verbreiten, indem sie allen Menschen einreden sie seien vor Gott allesamt Sünder und müssten die Kreuzigung von Jesus Christus als zu ihren Gunsten geschehen glauben, damit ihnen Sünden angeblich gottseits vergeben würden, sie -und nur sie- dann so oder so als sündlos vor Gott bestehen könnten etc. glauben tatsächlich dass es so sei, und dass sie dies sozusagen zum Wohle der Zuhörer so weitergeben müssten. Es wurde ihnen so eingeimpft....
lg Maryam

 Auch in den Evanglien finden sich verschiedene Stufen der Vergottung von Jesus, von Markus bis Johannes. Aber auch bei Johannes ist Jesus Gott immer noch subordiniert, d. h. er ist ihm nicht gleichgestellt. Daran glauben übrigens auch die Zeugen Jehovas. Erst die Kirche hat Jesus den vollständigen Gottesstatus verliehen.
Was die Sündenvergebung und den Opfertod anbelangt: Das ist sozusagen die Kernbotschaft des Christentums. Erst die Umdeutung des schändlichen Todes am Kreuz als gewöhnlicher Verbrecher in einen von Gott gewollten Opfer- und Sühnetod für die ganze Menschheit legte das Fundament für die christliche Religion und die Öffnung für die Heidenmissionierung.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#119 Re: Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

Beitrag von sven23 » Sa 12. Dez 2020, 14:50

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 15:23
Jesus sagt, man solle sich lieber Auge ausreißen oder die Hand abhacken und als Krüppel in das Reich Gottes eingehen. Man solle allen Besitz verkaufen, denn Reiche können nicht in das Reich Gottes eingehen usw. Der Unterschied zwischen Paulus und Jesus ist da wirklich nicht groß, um nicht zu sagen, gar nicht vorhanden.
Da widerspricht die Forschung. Paulus hat ganz entscheidende Veränderungen zu Jesus eingeführt.

Meilenweit war jener Jesus, der Bauhandwerker oder Kleinbauer aus der galiläischen
Provinz, entfernt von jenem Paulus, dem studierten Theologen, der, indem er Jesus selbst in seine
Theologie einbaute und ihn zum Erlöser machte, das Werk seines Herrn eben nicht ausformuliert,
sondern verfälscht hat. Es führt fast kein Weg vom Denken und Glauben des Jesus von Nazareth zum
Denken und Glauben des Paulus. Eigentlich gehören sie zwei verschiedenen Religionen an. Hätten sie
sich gekannt, sie hätten sich sicher nicht verstanden. Weil aber Paulus in der theologischen Tradition
immer als der korrekte und geniale Interpret der Lehre Jesu galt, war die Theologie fast von Anfang
an der Meinung, sie verkünde die Lehre Jesu, wo sie doch nur die Lehre des Paulus verkündet hat.
Auch Luther und die Reformation, die anstelle lehramtlicher Dekrete wieder allein zur Heiligen
Schrift wollten, kamen nicht bis Jesus, sondern nur bis Paulus. Es war einer späteren kritischen
Forschung vorbehalten, sowohl die Zeitgebundenheit der Verkündigung Jesu wie auch die
Unterschiede zwischen Paulus und Jesus zu konstatieren.

Kubitza, Der Dogmenwahn


ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 15:23
Jesus selbst kam nur zu den Juden und sprach zu Juden als Jude.
Genau so ist es. Jesus vertrat einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus.


ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 15:23
Aber sein Missionsbefehl lautet nicht, die Nationen zum Judentum zu führen, nicht Proselyten zu machen. Er hat das Proselytentum kritisiert (Matthäus 23,15). Seinen Taufbefehl kann man nun wirklich nicht verstehen als Integration ins Judentum.
Das wäre auch ein krasses Mißverständnis. Der Missionsbefehl stammt ja auch nicht von Jesus, sondern von Matthäus. Jesus hatte die Heidenmissionierung sogar ausdrücklich untersagt. Und eine neue Religion wollter er auch nicht gründen. Sein Glaubensbild bewegte sich strikt innerhalb der Grenzen des Judentums, wenngleich er für eine strengere Auslegung der Gesetze eintrat. Aber das taten die Zeloten und die Essener auch.

„Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses
Israel.“ (Mt 15,24) Eine bemerkenswerte Aussage: Für die „Heiden“ erklärt sich Jesus als
nicht zuständig. Seine Botschaft richtet sich nur an Juden, und er schärft dies seinen
Jüngern eindringlich ein.
Diese Aussagen kontrastieren auffällig mit dem Missionsbefehl und auch mit der
Praxis der Heidenmission, wie sie die christliche Gemeinde des Matthäus betrieben hat.
Allerdings gab es im allerersten Urchristentum keine Heidenmission. Die älteste
Gemeinde hat sich offenbar noch an Jesu Weisung, nicht zu den Heiden zu gehen,
gehalten. Erst die Hellenisten um Stephanus (vgl. Apg 6–8) haben es offenbar
durchgesetzt, dass sich die Mission auch an Nichtjuden richtete. Paulus wurde dann der
große Protagonist des Heidenchristentums. Die ersten Christen haben sich also bald vom
Partikularismus ihres Herrn verabschiedet – mit weitreichenden Konsequenzen. Denn
indem man die Weisung Jesu in ihr Gegenteil verkehrte, war es möglich, dass das
Christentum sich ausbreiten und eine weltgeschichtliche Größe werden konnte. Hätte
man sich an Jesu Weisung gehalten, die christliche Bewegung wäre wohl nicht über den
Status einer jüdischen Sekte hinausgekommen.

Kubitza, Der Jesuswahn

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 15:23
sven23 hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 07:51
Auch sein patriarchalisch-verklemmtes Verhältnis zu Frauen lieferte der Kirche die Begründung, die Frauen abzuwerten und auszuschließen.
Ganz im Gegensatz zu Jesus, der ein liberaleres Verhältnis zu Frauen hatte. Er ließ sich sogar von Frauen aushalten.
Ein verklemmtes Verhältnis zu Frauen kann ich nicht erkennen bei Paulus. Weder wertet er sie ab, noch schließt er sie aus.
Na ja, seine Ansichten mögen in der damaligen patriarchalischen Welt "normal" gewesen sein. Man darf aber nicht vergessen, dass gerade seine Aussagen der Kirche dazu dienten, die Frauen auszuschließen und eher negativ zu betrachten. Da fällt er weit hinter Jesus zurück.

Ihr sollt aber wissen, dass Christus das Haupt des Mannes ist, der Mann aber das Haupt der
Frau und Gott das Haupt Christi. … Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er
Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes. Denn der Mann
stammt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann. Der Mann wurde auch nicht für die
Frau geschaffen, sondern die Frau für den Mann.

(1. Kor 11,3; 7-9)

Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus); denn der Mann istdas Haupt der Frau, wie Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist
sein Leib. Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem
den Männern unterordnen.

(Eph 5,22-24)

Eine Frau soll sich still und in aller Unterordnung belehren lassen. Dass eine Frau lehrt,
erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still
verhalten. Denn zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva. Und nicht Adam wurde
verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot.

(1. Tim 2,11-14)


 
ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 15:23
sven23 hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 07:51
Aber die Forderung von Jesus an Reiche, ihr Vermögen unter den Armen zu verteilen, ist natürlich völlig praxisfremd und für eine gesellschaftliches Modell völlig untauglich. Nirgendwo auf der Welt folgt man diesem Modell, aus guten Gründen. Man kann es nur verstehen vor dem Hintergrund der Naherwartung, also der unmittelbar bevorstehenden Zeitenwende, an die Jesus als Anhänger des apokalyptischen Judentums glaubte.
Nein, man muss das verstehen vor dem Hintergrund einer anti-gesellschaftlichen Haltung.
Ablehnend war Jesus sicher gegen die römische Besatzungsmacht und deren Kolaborateure und Profiteure, zu denen auch die Sadduzäer zählten. Diese muß man als die eigentlichen Gegenspieler betrachten, nicht die Phärisäer, die erst posthum die Vergottung des Wanderpredigers aus verständlichen Gründen ablehnten. Die Schreiber revanchierten sich, indem sie den Konflikt mit den Pharisäern in die Zeit Jesu zurückprojizierten und damit den Grundstein für den christlichen Antisemitismus legten.


ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 15:23
Nicht die Naherwartung Jesu Wiederkunft war für Jesus das Narrativ, auch nicht für Paulus oder die anderen NT Schreiber, sondern die Naherwartung ans eigene Lebensende.
Die Forschung sieht es anders. Die Erwartung des Gottesreiches, also der Zeitenwende, hatte Jesus gemeinsam mit den Pharisäern, den Zeloten und den Essenern. Die Zeloten wollten die Zeitenwende gewaltsam herbeiführen, was sich als fataler Irrtum erwiesen hat.
Jesus erwartete das Gottesreich noch zu seinen Lebzeiten, man kann also von einer deutlichen Naherwartung sprechen.

Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.
Gerd Theißen

"...daß wir.....unbefangen, ehrlich, nüchtern und deutlich zugeben müssen, daß es bei Jesus wirklich eine zeitliche Naherwartung gegeben hat, die so....sich nicht erfüllt hat"
Karl Rahner

Es bedarf keines Wortes, daß sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat.
(Rudolf Bultmann, Das Urchristentum, S. 22)

Angespannte eschatologische Wachsamkeit über mehrere Generationen hin zu fordern, ist in sich widersinnig. Bei Jesus, wo das Motiv der Plötzlichkeit seinen ursprünglichen Sitz hatte, stand eine Naherwartung im Hintergrund, die das Ende noch innerhalb der jetzt lebenden Generation erwartete.
Erich Grässer

Auch Paulus glaubte zunächst noch, daß er die Wiederkehr von Jesus noch erleben würde, wobei die Parusie ja schon eine Umdeutung der Naherwartung von Jesus war.
Als diese ausblieb, erfand Paulus die Idee der Parusieverzögerung. Auch im 2. Petrusbrief, der nicht von Petrus stammt, will man die ausbeibende Wiederkehr damit begründen, dass Gott ein anderes Zeitmaß habe.
 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#120 Re: Die Lügen des Bibel-Gottes und der Christen: „Versorgung“

Beitrag von Maryam » Sa 12. Dez 2020, 21:12

sven23 hat geschrieben:
Sa 12. Dez 2020, 08:17
Maryam hat geschrieben:
Fr 11. Dez 2020, 08:39
Mal entsprechen Jesajas Aussagen dem Geist Gottes des Friedens und der Liebe, und mal Moses herrschsüchtigen Kriegsgott und deshalb Aufforderer zu Völker- und Brudermord und andern Gräueltaten, den Jesus als Vater der Lüge/Teufel outete.
Jesus outete Moses als Vater der Lüge/des Teufels???????
Auf welchen biblischen Text beziehst du dich?

Hi sven23
Lies bitte das von mir Geschriebene so, wie es dasteht. Nicht Moses sondern Moses herrschsüchtigen Kriegsgott bezeichnete Jesus wohl zurecht als Mörder, Lügner. Die Schriftgelehrten und Pharisäer bekannten sich ja zu diesem als ihren Gott/Vater, wen denn sonst? Den wahren Gott kannten sie ja nicht.

41 Ihr tut eures Vaters Werke. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht aus Hurerei geboren; wir haben einen Vater: Gott. 42 Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm; denn ich bin nicht von mir selber gekommen, sondern er hat mich gesandt. 43 Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt!

44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge. 45 Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.

Willst Du etwa abstreiten, dass Moses HERR sehr viele Menschen kaltblütig und erbarmungslos ermordete oder ermorden liess, die Israeliten aus Aegypten holte und in eine Sündenknechtschaft trieb, in die Finsternis aus der Jesus seine jüdischen Glaubensgeschwister befreien, erlösen wollte, indem er sie mit längst fällig gewesenem wahren Gottesglauben vertraut machen wollte und mit dessem Wille der nurmehr gelebten Liebe und Barmherzigkeit?

lg Maryam

Ach ja, frag doch mal Deinen von Dir ach so verehrten Kubitza was er von Jahwe hält.

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