Die Bibel, im Wandel der Zeit

R.F.
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#11 Re: Die Bibel, im Wandel der Zeit

Beitrag von R.F. » Di 4. Feb 2020, 09:24

Lena hat geschrieben:
Mo 3. Feb 2020, 19:49
Vielleicht gibt es diese biblische Lehre nur in den Köpfen der Menschen. Sie zimmern sich durch ihre Interpretation ein eigenes Konstrukt und grenzen sich vom Mitmenschen ab. Es geht doch um Beziehung. Gott und seine Geschöpfe.
Die Regeln, nach denen der Mensch leben sollte, sind in der Schrift klar genannt. Dass diese von manchen Kirchen und Gemeinschaften umgedeutet oder als nicht mehr verpflichtend erklärt werden, widerspricht der Schrift.
Lena hat geschrieben:
Mo 3. Feb 2020, 19:49
Es ist evtl. noch viel einfacher als einfach: Liebe genannt. So sehr hat Gott die Welt beliebt.....:-)). 
Liebe äußert sich in konkreten Handlungen, im Befolgen des göttlichen Gesetzes.

R.F.
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#12 Re: Die Bibel, im Wandel der Zeit

Beitrag von R.F. » Di 4. Feb 2020, 09:40

Ruth hat geschrieben:
Mo 3. Feb 2020, 20:10
- - -
Ich denke schon, dass Gott diesen Weg auch benutzt, um zu Menschen zu reden. Aber erst dadurch wird es zu "Wort Gottes", wenn Worte, egal welcher Art und aus welcher menschlichen Quelle, einzelne Menschen berühren und etwas bewirken, zum Segen.
Und da ist dann das Wort Gottes auch schon wieder am Ende. Bis es direkt wieder menschliche Herzen erreicht und so etwas Gutes bewirkt.
Wenn die Sprache auf einen wesentlichen Teil der Schrift - die Vorhersagen - kommt, ziehen sich die meisten Menschen erschrocken zurück. Nur wenige scheinen die Erwartung der Ur-Gemeinde zu kennen:

Apostelgeschichte 1,6 (Luther):
Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?
Das heißt, die Nachfolger Jesu erwarteten Seine baldige Rückkehr und Seinen Machtantritt. Und diese Führung hat die Menschheit heute nötiger denn je.

Ruth
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#13 Re: Die Bibel, im Wandel der Zeit

Beitrag von Ruth » Di 4. Feb 2020, 10:34

R.F. hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 09:40
.... die Nachfolger Jesu erwarteten Seine baldige Rückkehr und Seinen Machtantritt. Und diese Führung hat die Menschheit heute nötiger denn je.

Nachfolger Christi zu sein bedeutet, meiner Meinung nach, sich zu bemühen, in den Fußstapfen von Jesus zu gehen. Das wiederum bedeutet, zu laufen (sich zu bewegen), mit den "Fußspuren" Jesu im Blick - anstatt zu warten.
Nachfolge geschieht im Hier und Jetzt, NICHT durch den Blick in den "Himmel", sich erst in Bewegung zu setzen wenn Jesus wiedergekommen ist. Wenn Warten das Ziel von Nachfolge wäre, dann wäre die Christenheit schon längst zum Stein erstarrt. 

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#14 Re: Die Bibel, im Wandel der Zeit

Beitrag von Spice » Di 4. Feb 2020, 10:48

Ruth hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 10:34
R.F. hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 09:40
.... die Nachfolger Jesu erwarteten Seine baldige Rückkehr und Seinen Machtantritt. Und diese Führung hat die Menschheit heute nötiger denn je.

Nachfolger Christi zu sein bedeutet, meiner Meinung nach, sich zu bemühen, in den Fußstapfen von Jesus zu gehen. Das wiederum bedeutet, zu laufen (sich zu bewegen), mit den "Fußspuren" Jesu im Blick - anstatt zu warten.
Nachfolge geschieht im Hier und Jetzt, NICHT durch den Blick in den "Himmel", sich erst in Bewegung zu setzen wenn Jesus wiedergekommen ist. Wenn Warten das Ziel von Nachfolge wäre, dann wäre die Christenheit schon längst zum Stein erstarrt. 

Dem kann ich voll und ganz zustimmen, liebe Ruth! Diejenigen, die immer nur endzeitlich spekulieren werden höchstwahrscheinlich sehr enttäuscht sein, wenn ER kommt...

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#15 Re: Die Bibel, im Wandel der Zeit

Beitrag von R.F. » Di 4. Feb 2020, 12:53

Ruth hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 10:34
R.F. hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 09:40
.... die Nachfolger Jesu erwarteten Seine baldige Rückkehr und Seinen Machtantritt. Und diese Führung hat die Menschheit heute nötiger denn je.
Nachfolger Christi zu sein bedeutet, meiner Meinung nach, sich zu bemühen, in den Fußstapfen von Jesus zu gehen. Das wiederum bedeutet, zu laufen (sich zu bewegen), mit den "Fußspuren" Jesu im Blick - anstatt zu warten.
Johannes wurde sicher nicht auf die Insel Patmos verbannt, weil er an die Sündenvergebung durch das Opfer Jesu glaubte. Auch er erwartete die Rückkehr Jesu noch zu seiner Zeit. Als er von Jesus die Offenbarung empfing, wusste er um den göttlichen Plan.

Johannes - die Urgemeinde allgemein - übte sich in der Befolgung des göttlichen Gesetzes.

1. Johannes 3,4-8 (Schlachter):
4. Jeder, der die Sünde tut[1], der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. 5 Und ihr wisst, dass Er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen; und in ihm ist keine Sünde. 6 Wer in ihm bleibt[2], der sündigt nicht; wer sündigt[3], der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt. 7 Kinder, lasst euch von niemand verführen! Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist. 8 Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
Darüber sprechen die lieben Christen gar nicht gerne. Das jetzige Leben dient der Vorbereitung einiger wenigen Auserwählten für Regierungsämter unter der Herrschaft des sehr wahrscheinlich bald zur Erde zurückkehrenden Messias. Davon abgesehen, dass mit der Beachtung der Gebote auch das Üben in Barmherzigkeit gemeint ist, besteht nach wie vor die Verpflichtung zur Beachtung der Feiertags- und Speisegesetze. Gerade die “jüdischen” Festtage symbolisieren den von Gott mit dem Menschen verfolgten Plan. So steht der Posaunentag - Rosch ha-Schana - für den Machtantritt des Messias. Würde der Zeitpunkt dieses Ereignisses zu lange hinausgeschoben, wäre die Selbstvernichtung der Menschheit nicht mehr aufzuhalten. Die Mittel dafür sind ja vorhanden. Übrigens das erste Mal in der Geschichte.
Ruth hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 10:34
Nachfolge geschieht im Hier und Jetzt, NICHT durch den Blick in den "Himmel", sich erst in Bewegung zu setzen wenn Jesus wiedergekommen ist.
Diese winzige Erde ist für die Dauer von siebentausend Jahren zur Vorbereitung der jetzt noch sterblichen Götter (Johannes 10,34-36) zu unsterblichen Göttern gedacht. Paulus vergleicht die Bemühungen während der Lebenszeit mit einem Kampf bzw. einem Lauf (2. Timotheus 4,7). Kein Kenner der Schrift kann guten Gewissens untätig vor sich hinleben.
Ruth hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 10:34
Wenn Warten das Ziel von Nachfolge wäre, dann wäre die Christenheit schon längst zum Stein erstarrt. 
An die tatsächlich Rückkehr Jesus glauben nur wenige Christen. Auch deshalb haben Kirchen und Gemeinschaften das angekündigte Reich in den Himmel verlegt. Ein weiterer Grund für die Verlegung ist die Furcht vor den Reichen und Mächtigen dieser Erde, die auf dem Erhalt des gegenwärtigen Systems bestehen.

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#16 Re: Die Bibel, im Wandel der Zeit

Beitrag von Münek » Mi 5. Feb 2020, 02:53

R.F. hat geschrieben:
Di 4. Feb 2020, 12:53
Johannes wurde sicher nicht auf die Insel Patmos verbannt, weil er an die Sündenvergebung durch das Opfer Jesu glaubte. Auch er erwartete die Rückkehr Jesu noch zu seiner Zeit. Als er von Jesus die Offenbarung empfing, wusste er um den göttlichen Plan.
Mein lieber Erwin,

Jesus versprach im Auftrag des allmächtigen Gottes in der Offenbarung des Johannes sieben namentlich genannten kleinasiatischen Gemeinden sein BALDIGES Kommen. Wer oder was hat ihn daran gehindert, seinen Plan in die Tat
umzusetzen?

Etwa Satan - der Fürst der Hölle und Gott dieser Welt?
8-)

Kann ja eigentlich nicht sein. Sagte nicht der "Auferstandene": "Mir ist gegeben alle Gewalt/Macht im Himmel und auf Er-
den." ? Wenn er alle Gewalt auf Erden hat, wie kann dann Satan der Gott dieser Welt sein?


Das "Siehe, ich komme bald" hat sich im Jahr 2020 verflüchtigt. Mittlerweile schwirren Bienen und andere Insekten über die
Trümmer dieser sieben Dörfer. Deren Bewohner vor 2000 Jahren haben damals vergebens auf Jesu "baldige Ankunft" ge-
wartet.


Jesu vor 2000 Jahren als NAHE prophezeite Ankunft (Parusie) fand nicht statt. Die Erwartungen des Apostels Paulus
und des Apokalyptikers Johannes haben sich NICHT erfüllt.

Ruth
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#17 Re: Die Bibel, im Wandel der Zeit

Beitrag von Ruth » Mi 5. Feb 2020, 10:51

Münek hat geschrieben:
Mi 5. Feb 2020, 02:53
Sagte nicht der "Auferstandene": "Mir ist gegeben alle Gewalt/Macht im Himmel und auf Er-
den." ? Wenn er alle Gewalt auf Erden hat, wie kann dann Satan der Gott dieser Welt sein?

So ist mir das in diesem Zusammenhang noch gar nicht aufgefallen. Danke Münek, für diesen Gedankenanstoß. :thumbsupup:

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#18 Re: Die Bibel, im Wandel der Zeit

Beitrag von Lena » Mi 5. Feb 2020, 16:14

Für mich bedeutet das göttliche Gesetz: Christus in uns. Wo die Liebe regiert braucht es keine Gesetze. Diese sind für Menschen die nicht aus der Liebe leben. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#19 Re: Die Bibel, im Wandel der Zeit

Beitrag von sven23 » Sa 8. Feb 2020, 07:22

Ruth hat geschrieben:
So 2. Feb 2020, 13:46
Ein weiterer markanter Punkt war für mich, als mir bewusst wurde, dass erst ab dem Jahr 1517 die Bibel, in der Zusammensetzung, wie sie uns heute vorliegt, für die meisten Menschen zugänglich gemacht wurde.
Es war für den Machterhalt der Kirche wichtig, dass sie allein die Deutungshoheit über die Bibel innehatte.
Nichts fürchten solche autoritären Institutionen mehr als selbständig denkende Menschen. Das mittelalterliche Bibelverbot sagt ja schon alles.

Ruth hat geschrieben:
So 2. Feb 2020, 13:46
Und trotzdem gab es auch die davor liegenden 1500 Jahre Menschen, welche mit Gott lebten und die Nähe Gottes ganz persönlich erlebten. Die Frage stellte sich mir: wieso ließ Gott es zu, dass 1500 Jahre lang die scheinbar falsche Lehre vorherrschte, obwohl allgemein verkündigt wird, dass  man "richtig glauben" müsse, um Gottes Nähe überhaupt wahrnehmen zu können (?)
Die Frage ist relativ einfach. Weil Gott/bzw. Götter menschliche Projektionen sind. Und Projektionen können nicht aktiv in geschichtliche Abläufe eingreifen. Es sind immer Menschen, die das tun, auch wenn sie sich auf diese Götter berufen.

Ruth hat geschrieben:
So 2. Feb 2020, 13:46
Und die gleiche Frage stellt sich mir auch in heutiger Zeit: wie kann es sein, dass die bliblische Lehre (angeblich) die einzig richtige sei, aber es hunderte verschiedene Interpretationen davon gibt, von denen fast alle Gläubigen behaupten, mit Gott im Einklang zu sein, und mit ihm zu leben  ❓
Eine gute und berechtigte Frage. Wenn man es bis auf die kleinsten Glaubensgemeinschaften herunterbricht, sollen es sogar tausende Konfessionen sein, und das allein innerhalb einer Religion. Von den vielen anderen Religionen und Kulten ganz zu schweigen.
Die Gründe für dieses Interpretations-Tohuwabohu sind offensichtlich.
Die Bibel ist ein Textkonglomerat aus den unterschiedlichsten Epochen, Traditionen und theologischen Absichten.
Man hat versucht, etwas zusammenzufügen, was nur bedingt zusammen gehört. Die sich daraus ergebenden Widersprüche und Ungereimtheiten laden geradezu ein zu Interpretationen, bzw. auch Fehlinterpretationen.
Die Kirche hat das wohl schon immer gewußt, bzw. geahnt und das Glaubenskonstrukt mal vorsichtshalber in einen nicht hinterfragbaren Dogmenapparat zementiert.



 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#20 Re: Die Bibel, im Wandel der Zeit

Beitrag von JackSparrow » Sa 8. Feb 2020, 07:31

Lena hat geschrieben:
Mi 5. Feb 2020, 16:14
Für mich bedeutet das göttliche Gesetz: Christus in uns.
Vielleicht könnte man ihm mit Antibiotika beikommen.

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