Alles Teufelszeug? VII

closs
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#921 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Mi 23. Okt 2019, 13:39

Scrypton hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 13:15
Doch; als wissenschaftliche Disziplin kann sie es nicht
Erneut: Man kann Wissenschaft so definieren, wie Du es tust (Szientismus) - aber dann spielt Wissenschaft in der Geistes"wissenschaft" nur eine nebensächliche Rolle. - Wenn man diese Kröte schluckt, ist alles gut - die Geistes"wissenschaftler" werden ein anderes Wort für sich finden - im angelsächsichen Raum hat man das schon gemacht: Dort hat man für Geschichts'wissenschaften', Philosophie und Literatur'wissenschaften', etc. das Wort 'Arts'. - Da habe ich echt kein Problem, falls Du das wähnst.
 

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#922 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Scrypton » Mi 23. Okt 2019, 13:52

closs hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 13:39
Scrypton hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 13:15
Doch; als wissenschaftliche Disziplin kann sie es nicht
Erneut
Gut, dann erneut: Als wissenschaftliche Disziplin kann sie Jesus nicht als göttliches Wesen ansehen, da sich eine wissenschaftliche Disziplin nicht mit transzendenten Fantasien befassen kann.

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closs
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#923 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Mi 23. Okt 2019, 14:37

Scrypton hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 13:52
Gut, dann erneut: Als wissenschaftliche Disziplin kann sie Jesus nicht als göttliches Wesen ansehen
Du vertrittst also die Meinung, dass Wissenschaft sensu Scrypton eine zweitrangige Rolle in dem spielt, was man traditionell als "Geisteswissenschaft" bezeichnet. - Kann man machen.
 

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#924 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Scrypton » Mi 23. Okt 2019, 15:03

closs hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 14:37
Scrypton hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 13:52
Gut, dann erneut: Als wissenschaftliche Disziplin kann sie Jesus nicht als göttliches Wesen ansehen
Du vertrittst also die Meinung, dass Wissenschaft sensu Scrypton eine zweitrangige Rolle in dem spielt
Um Fantasien nachzugehen?
Definitiv.
 

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#925 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Mi 23. Okt 2019, 15:44

Scrypton hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 15:03
Definitiv.
Das wäre schon mal ein Ergebnis. - Kannst Du dann erklären, warum mit Wissenschaft sensu Scrypton innerhalb geistiger Fragestellungen so viel ruminterpretiert wird? - Aus Langeweile - oder wie siehst Du das.
 

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#926 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Scrypton » Mi 23. Okt 2019, 16:49

closs hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 15:44
Kannst Du dann erklären, warum mit Wissenschaft sensu Scrypton innerhalb geistiger Fragestellungen so viel ruminterpretiert wird?
Wird es nicht; Wissenschaft schert sich nicht um "geistige" Fragestellungen aus dem Reich der Fantasie.

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#927 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Mi 23. Okt 2019, 18:21

Scrypton hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 16:49
Wird es nicht
Sehr schön - da  hört das dann ja auf. - Prima.
 

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#928 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Sa 26. Okt 2019, 02:22

closs hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 00:40
Münek hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 00:15
Alltagssprachlich und in verschiedenen fachsprachlichen Zusammenhängen werden daher Sachverhalte, die bereits mit der Annahme bestimmter Bedingungen "VON VORNHEREIN" festliegen, als "a priori" bezeichnet."
Das gilt doch für eine interpretierende HKM genauso.
Eben nicht.

Für die HKE gibt es keine ANNAHME bestimmter Bedingungen, die von VORNHEREIN FESTLIEGEN. Als wissenschaftliche Diziplin benötigt sie diese NICHT. Die Bibelkommission hat völlig recht, wenn sie feststellt, dass die objektive Anwendung der historisch-kritischen Methode KEIN Apriori enthält.


Noch mal zur Klarheit:

Die HKE bewertet und beurteilt inhaltlich NICHT die Aussagen der biblischen Schriftsteller. Im Gegenteil versucht sie, die Aussageabsicht des gläubigen Verfassers (seine Theologie) zu ermitteln und für den heutigen Leser verständlich zu machen. Die persönlichen Glaubens-
vorstellungen und -annahmen des Exegeten spielen bei der Interpretation biblischer Texte KEINE Rolle.

Wieso schnallst Du das nicht?

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#929 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Sa 26. Okt 2019, 02:42

closs hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 00:51
Münek hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 00:41
Wenn die Medien das Kondom-Verbot des Papstes oder den weltweiten Kindesmissbrauch innerhalb der katholischen Kirche anprangern, hat das NICHTS mit Kulturkampf zu tun.
Das sagt auch keiner - aber man könnte sachkundig, ausgewogen  und redlich berichten.
Oder möglichst NICHTS berichten - damit um Gottes willen kein Kulturkampf entsteht.

:lol: :lol: :lol:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 00:41
Welchen der fünf von mir bereits mehrfach aufgezählten Versionen des "Reiches Gottes" hängst Du an und wieso meinst Du, der historische Jesus hätte diese Version verkündet?
Irrelevant - kann ich Dir aus dem Stand gar nicht sagen.
Wie - das kannst Du nicht? :shocking:

Na - dann setze Dich auf Dein E-Bike, tritt in die Pedalen und denke mal nach. Und danach sagst Du mir, was Jesus unter dem "Reich Gottes" verstanden hat.

Wegducken geht nicht.

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#930 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Sa 26. Okt 2019, 04:39

closs hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 09:37
Münek hat geschrieben:
Mi 23. Okt 2019, 02:21
Eben nicht - die HKE stützt sich NICHT auf apriorische, d.h. von vornherein festliegende Glaubensvorannahmen.
Beim Abarbeiten der Methodenschritte tut sie es selbstverständlich nicht - da sage ich doch seit 1848 (und viel wichtiger: Auch die Kommission tut das - allerdings erst seit 1993 :D ).
Erzähl doch nix vom Pferd, Du von keiner Sachkenntnis Getrübter.

Das Abarbeiten der Methodenschritte ist eine ausschließlich wissenschaftliche Tätigkeit und hat NICHTS mit Textauslegung
(= Ermittlung der Aussageabsicht des Verfassers nach dem wörtlichen Sinn) zu tun. Die eigentliche Exegese beginnt selbstver-
ständlich erst NACH den Methodenschritten.


"Die Interpretation eines Textes, d.h. die EIGENTLICHE exegetische Arbeit verlangt die Erfüllung bestimmter Vorbedingungen. Der Wortlaut des Textes muss feststehen; der damalige Sinn der Vokabeln muss bekannt sein; der literarische Charakter des Textes muss erkannt und definiert sein; der geschichtliche Ort des Textes muss jedenfalls annähernd eingegrenzt sein. Erst dann kann nach dem
Inhalt, im Falle der neutestamentlichen Schriften also vor allem nach deren theologischer Aussage gefragt werden."

"Das Ziel der Exegese neutestamentlicher Texte ist das Verstehen ihres theologischen Inhaltes. Die Texte sind ja vor allem durch ihr Thema, ihren Gegenstand bestimmt, d.h. dadurch, dass sie theologische Aussagen enthalten und einen theologischen Anspruch erhe-
ben; dieser soll letztlich herausgearbeitet und verdeutlicht werden."


Quelle: "Arbeitsbuch zum Neuen Testament", Conzelmann/Lindemann, 14. Auflage, S. 5 und 8.


Hast Du es jetzt endlich geschnallt? EXEGESE findet NICHT innerhalb der Methodenschritte statt, sondern erst danach! Tja - so ist das, wenn man sich weigert, exegetische Literatur zu lesen und dann in Dunning-Kruger-Manier glaubt, kompetent mitreden zu können.

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