Alles Teufelszeug? VII

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SamuelB
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#1101 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von SamuelB » Do 28. Nov 2019, 22:05

closs hat geschrieben:
Mi 27. Nov 2019, 09:07
No way.
Oha. Ich dachte, es wäre nur mir passiert.🤭✋

Um off topic wird ein größerer Hype veranstaltet, als wenn bspw eine Userin als l-... H... bezeichnetet wird. High Five! 😂
Na, ja. Jmd hat sich bestimmt was dabei gedacht; ich habe das ebenfalls zum Anlass genommen, meine Aktivitäten hier grundlegend zu hinterfragen. Sieht übel aus.^^

Also, closs. Ich behalte das im Auge. 🧐😈

Claymore
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#1102 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Claymore » Mo 2. Dez 2019, 19:47

Andreas hat geschrieben:
Do 28. Nov 2019, 16:34
Das ist eine Unterstellung. Ich brauche mir das nicht vorstellen - ich weiß das. Ich habe ja nie behauptet, dass alles was closs schreiben würde Unsinn sei. Hier geht es primär nicht um die Inhalte, sondern um seine unfairen Diskussionsmethoden. Jahrelanges Bitten und Betteln von vielen Usern fair zu bleiben, ignorierte closs leider.
Ich sag mal so, normalerweise gibt es außer hart moderierten Websites wie Stack Exchange fast keine Regeln, was die Qualität der Posts angeht, sondern nur Regeln bzgl. den Umgangsformen, illegalem Material, usw. und so ist es auch hier.

Die Frage ist, ob closs sealioning betrieb?

Der Sea Lion verhält sich anständig. Durch Nachfragen und vorgetäuschtes Interesse zwingt er seine Gegenüber zu umständlichen Rechtfertigungen und Nachbesserungen ihrer Argumente. Das Ziel ist dabei, eine Person dazu zu bringen, emotional zu werden – darauf folgende Vorwürfe weist der Sea Lion ruhig von sich, er hat sich nicht daneben verhalten. Er ist Opfer eines Ausbruchs, mit dem er nichts zu tun hat.

Na, die Beschreibung ist problematisch. Wenn jemand einfach nur nachhakt, Belege fordert und präzise ist, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Die Abgenzung zu unangemessener Präzision ist sehr schwer.

Die Grundidee von sealioning könnte jedoch auf eine Sorte problematischer User passen.

Die Grenze überschritten wird dann, wenn jemand sehr genaue und klar formulierte Aussagen bewusst falsch versteht, verdreht, aus dem Kontext reißt und mit Unterstellungen arbeitet. Immer formal höflich, gönnerhaft-gütig um sich dann als Opfer zu stilisieren, wenn jemand (nachvollziehbar) wütend wird.

Gegen solche User, wenn sie als Vielschreiber auftreten, muss etwas getan werden.

Der Homöopathie-Thread war ein schönes Beispiel dafür. Eigentlich interessiert mich das Thema nicht so sehr. Ich war nur so naiv und versuchte, dass man da mal ein wenig wegkommt von endlosen Unterstellungen der Art, dass HP-Gegner sagen würden “Dann muss sich halt die HP an die Studien anpassen”. So dass es wieder um die Belege für der Homöopathie geht. Stattdessen drehte es sich endlos im Kreis und man kam auch nach hunderten Beiträgen keinen Schritt weiter.

Wenn das archaische Medium Webforum nicht komplett verschwinden soll, dann muss man auf die einzige seiner Stärken setzen, dass es geistige Horizonterweiterung durch Diskussion erlaubt. Für (1) einseitige Predigten, (2) no-nonsense Fragen und Antworten über faktisches Wissen, (3) Drama gibt es genug Alternativen, nämlich (1) Blogs, YouTube, (2) Stack Exchange, (3) die Social Media Müllhalden.

Die sich auf Twitter tummelnden Seelöwen sind vom System her unmöglich wegzumoderieren. In einem Webforum kennt der Moderator jedoch die User einigermaßen und kann formal höfliches aber angesprochenes problematisches Verhalten, das sich sehr ausgeprägt und penetrant über einen langen Zeitraum hinzieht, erkennen und dann etwas dagegen unternehmen.

Wie dem auch sei: die Löschung closs’ Beitrags hat seine Opferrolle erst recht zementiert. Natürlich hätte man auch nur die problematische Stelle entfernen können. Aber jetzt ist es passiert und wir werden sehen ob das Forum besser wird, wenn es nicht in jedem Thread um die Ontisch-Diskussion geht.

Vielleicht sollte man auf die Gemeinsamkeit setzen, dass wir alle Freunde des altmodischen Webforums sind, und daher uns vornehmen auf geistige Horizonterweiterung durch Diskussion abzuzielen. Nicht auf Recht behalten.

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1Johannes4
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#1103 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von 1Johannes4 » Do 5. Dez 2019, 21:45

Ruth hat geschrieben:
Do 28. Nov 2019, 14:58
Lieber Closs - bitte lass dich nicht rausekeln, das Forum würde um einiges ärmer, wenn du nicht mehr dabei bist ❗️
👍
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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sven23
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#1104 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » So 5. Apr 2020, 10:23

closs hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 10:40
Pluto hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 09:56
Mit anderen Worten: Warum gibt es im Fall der Bibel immer spirituelle und säkulare Interpretationen?
Weil die Existenz der Bibel auf Jesus beruht und man zumindestens in Erwägung ziehen muss, dass deren Inhalte ernst zu nehmen sind.

Man müsse das dann bei Geschichten über Zeus auch, hört man dann oft als Entgegnung. - Die Antwort lautet: Kann man machen und schauen, was dabei rauskommt - mit Sicherheit NICHTS. --- Diese Entgegnung klingt wie: Wenn man bei Menschen Bankkonten untersucht, muss man das dann auch bei Eichhörnchen. - Auch hier: Kann man machen, aber es wird nichts dabei rauskommen.

 Weil die clossschen Vergleiche wie immer hinken und nichts besagen.
Jesus war nichts besonderes, sondern muß im Kontext der jüdischen Erneuerungsbewegungen gesehen werden.

Christen ohnehin, aber auch Nichtchristen empfinden Auftreten und Sterben Jesu als
etwas Singuläres, in besonderer Weise Einzigartiges. Der historische Befund und die
lange Auflistung zeigen jedoch, dass dieser Eindruck falsch ist. Das Geschehen um Jesus
von Nazareth war nur eine von vielen Erneuerungsbewegungen, die das unruhige
Palästina heimsuchten. Alle paar Jahre traten Propheten, Charismatiker, Messiasse und
Königsprätendenten mit zum Teil abstrusen Lehren auf. Das jüdische Volk Palästinas war
ständig dem Einfluss religiöser Fanatiker ausgesetzt, denn alle diese Bewegungen waren
auf ihre je eigene Weise rückwärtsgewandt, erzkonservativ, von einem religiösen oder
religiös verbrämten Nationalismus geprägt. Und offenbar zeigte sich das Volk
empfänglich für solche Einflüsse.

Kubitza, Der Jesuswahn
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Roland
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#1105 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » So 12. Apr 2020, 10:31

sven23 hat geschrieben: Jesus war nichts besonderes
 
Fällt eigentlich in die Rubrik "Heute schon gelacht?"
Wenn man, wie Kubitza, praktisch alles für gelogen und erfunden erklärt, was über Jesus gesagt wird, dann bleibt natürlich nur einer unter vielen Propheten, Charismatikern und Messiasse der damaligen Zeit übrig.
Das ist aber eben nur die weltanschaulich-naturalistische Glaubenssicht der Dinge und es gibt nicht den geringsten Beweis für diese Sicht. Ein trostloser Glaube an den letztendlichen Sieg des Todes.
 
Die Osterbotschaft, die Augenzeugen des Auferstandenen, darf man ja für sich ablehnen und als Erfindung ansehen – aber sie zeigt, dass Jesus der "besonderste" überhaupt ist auf der Welt.
Das Leben hat gesiegt und wird siegen - nicht der Tod!
Frohe Ostern!
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

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sven23
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#1106 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » So 12. Apr 2020, 18:57

Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 10:31
sven23 hat geschrieben: Jesus war nichts besonderes
 
Fällt eigentlich in die Rubrik "Heute schon gelacht?"
Nö, gar nicht. Endzeitpropheten und Apokalyptiker gab es wie Sand am Meer. In Rom machte man sich schon lustig über die vielen Endzeitspinner.

Die Hinrichtung Jesu war aus Sicht der römischen Besatzungsmacht vernünftig und
nachvollziehbar. Wer konnte wissen, was dieser Jesus noch alles anstellen würde? Und
ob politischer Aufrührer oder nur religiöser Aufrührer, das war eine akademische Frage.
Die Fähigkeit, Menschen zu beeinflussen, hatte er offenbar, wie schnell konnte aus einem
Prediger ein Demagoge werden. Und die Provinz war ohnehin unruhig genug. Ein
Historiker, der Mitte des zweiten Jahrhunderts zurückschaut, hätte Jesus und seine
Bewegung als Teil einer ganzen Reihe von messianischen und prophetischen
Bewegungen wahrgenommen, die Palästina heimsuchten. Diese Bewegungen tauchen im
Neuen Testament nur am Rande auf, ihre Kenntnis lässt aber auch die Jesusbewegung
besser verstehen. Theißen gibt in seinem Buch einen Abriss von ihnen. (Theißen/Merz,
Der historische Jesus, S. 138–144) Die nächsten Abschnitte folgen dieser Darstellung. Wo
dies nicht der Fall ist, wird der Leser das schon merken.
Nach dem Tode Herodes des Großen (dem angeblichen Kindermörder) im Jahre 4 v.
Chr. gab es eine ganze Reihe von Aufständen, die nur mithilfe oft mehrerer Legionen
eingedämmt werden konnten. Schon damals waren die Aufstände durch eine
messianische Sehnsucht motiviert. Nach einem Bericht bei Josephus proklamierte sich
ein gewisser Simon, ein ehemaliger Sklave des Herodes, kurzzeitig zum König und zog
messianische Hoffnungen auf sich, ebenso wie ein gewisser Athronges, ein Hirte, der sich
als den neuen David sah. Ein anderer vorgeblicher Charismatiker, ein gewisser Judas,
Sohn des Hezekias, trat offenbar für eine radikale Theokratie und folglich für eine
Ablehnung jeder Fremdherrschaft ein.Im Jahre 6 n. Chr. kamen Judäa und Samaria unter direkte römische Verwaltung.
Gegen eine in diesem Zusammenhang durchgeführte Steuerschätzung wehrte sich Judas
der Galiläer. Offenbar auch er ein religiöser Radikalist, proklamierte er die
Alleinherrschaft Gottes und dass man keinen anderen Herrscher neben Gott anerkennen
dürfe. Dem Menschen sprach er nicht nur die Möglichkeit, sondern sogar die
Verpflichtung zu, bei der Aufrichtung der Alleinherrschaft Gottes mitzuwirken. Konkret
forderte er zur Steuerverweigerung auf. Sein gewaltsamer Tod wird sogar in der
Apostelgeschichte erwähnt (Apg 5,37). Zwei Söhne des Judas werden vom römischen
Prokurator Tiberius Alexander gekreuzigt, offenbar hatten auch sie zur
Steuerverweigerung aufgerufen. Josephus macht seine Lehre mitverantwortlich für den
Ausbruch des Jüdischen Krieges.
Auch Johannes der Täufer gehört in die Reihe dieser unruhigen Gestalten, die das
Gottesreich und die Gottesherrschaft betonten und damit in Konflikt mit den Römern
gerieten. Auch er war eine religiös sehr konservative Gestalt, ein Fundamentalist, der die
Hellenisierung der jüdischen Gesellschaft kritisierte und das Rad der gesellschaftlichen
Entwicklung zurückdrehen wollte. Die Gottesherrschaft sah er als unmittelbar
bevorstehend an und taufte viele Juden zur Vergebung der Sünden im Jordan. Er
sammelte Jünger um sich und kritisierte unter anderem den König Herodes Antipas
wegen seines freien hellenistischen Lebensstils und seiner Entfremdung vom jüdischen
Gesetz. Herodes Antipas ließ ihn auch hinrichten, seine Jünger tauchen noch bis zum
Ende des Jahrhunderts auf. Die Gottesherrschaft kam nicht.
Offenbar ein Schüler von Johannes war Jesus von Nazareth, Sohn eines
Bauhandwerkers aus Galiläa, der als Exorzist und Wundertäter auftrat. Von Johannes im
Jordan getauft, betonte auch er die unmittelbar bevorstehende Gottesherrschaft. Er
sammelte einen eigenen Kreis von Jüngern und predigte vor allem rund um den See
Genezareth. Seinen Lehrer Johannes hat er bis zu dessen Tod hoch verehrt, zwischen den
beiden Jüngergruppen gab es jedoch Rivalitäten. Jesus wurde unter Pontius Pilatus
vermutlich im Jahre 30 nach kurzer Wirksamkeit von nur etwa einem Jahr bei seinem
vermutlich ersten Besuch in Jerusalem als Aufrührer gekreuzigt. Offenbar hatte er durch
Kritik am Tempelkult die religiöse Oberschicht provoziert. Das von Jesus angekündigte
Reich Gottes kam nicht. Seine Anhänger verkündeten später seine Auferstehung von den
Toten und verehrten ihn weiter.
Ein Prophet unbekannten Namens aus Samaria sammelte im Jahre 36 eine große
Menschenmenge und wollte mit ihnen zum Berg Garizim ziehen, um dort von Moses
angeblich vergrabene Kultgeräte auszugraben. Pontius Pilatus ließ die Menschenmenge
niedermetzeln und wurde deswegen nach Protesten seines Postens enthoben.
Unter dem Prokurator Cuspius Fadus (44–46) ruft ein gewisser Theudas Juden dazu
auf, ihm mit ihrem Besitz zum Jordan zu folgen. Auch er sah sich als einen Propheten.
Der Jordan, so verkündete er, werde sich auf seinen Befehl spalten wie einst bei Moses
das Rote Meer. Auch diese Bewegung wird durch ein Blutbad von römischer Seite
beendet. Theudas selbst wird enthauptet, sein Kopf nach Jerusalem gebracht.Gleich
eine ganze Reihe Propheten traten in der Zeit von 52–60 auf und versuchten
ihre Anhänger dazu zu bewegen, ihnen in die Wüste zu folgen. Sie versprachen ihnen
Zeichen und Wunder. Die Wüste galt seit jeher als Ort der Gottesbegegnung. Die
Bewegung wurde blutig unterdrückt.
Zur gleichen Zeit versammelte ein Ägypter seine Anhänger am Ölberg und
verkündete, dass er die Macht habe, die Mauern Jerusalems auf seinen Befehl hin
zusammenbrechen zu lassen.
Zur Zeit des Prokurators Porcius Felix (60–62) versucht erneut ein Prophet, seine
Anhänger in die Wüste zu führen. Er versprach Erlösung und ein Ende der Welt. Auch
diese Bewegung wurde blutig unterdrückt.
Kurze Zeit später trat ein weiterer Prophet, ein gewisser Jesus, Sohn des Ananias auf
und verkündete das Gericht über Jerusalem und die Zerstörung des Tempels. Von der
jüdischen Aristokratie an den Prokurator Albinus (62–64) ausgeliefert, kommt dieser zu
dem Ergebnis, dass er wahnsinnig ist, und lässt ihn frei. Er setzt seine Unglücksprophetie
fort, Jerusalem wird tatsächlich zerstört. Jesus ben Ananias stirbt bei der Belagerung,
vielleicht durch ein römisches Katapultgeschoss.
Im Jüdischen Krieg (67–70) treten offenbar mehrere Königsprätendenten auf,
darunter ein gewisser Menahem und ein Simon ben Giora. Letzterer wird nach der
Eroberung Jerusalems in Rom hingerichtet. Vermutlich ebenso erging es Johannes von
Gischala, der den Widerstand gegen die Römer in Gischala organisiert hatte und von
Titus nach Rom gebracht wurde. Möglicherweise hat er sich als Messias verstanden.
Auch nach dem Jüdischen Krieg gab es noch mehrere Königs- bzw.
Messiasprätendenten. Einer davon war offenbar Lukas von Kyrene, Anführer im
sogenannten Diasporaaufstand (115–117 n. Chr.). Er ist offenbar mit messianischem
Anspruch aufgetreten und wird in den Quellen als König bezeichnet.
Explizit als Messias galt Simon bar Kochbar, Anführer im Bar-Kochbar-Aufstand
(132–135 n. Chr.) gegen Hadrian. Der hoch angesehene Rabbi Akiba unterstützte den
Aufstand und sah in Simon den lange angekündigten jüdischen Messias. Deshalb werde
d e r Aufstand erfolgreich sein. Gleichwohl wurde auch dieser Aufstand blutig
niedergeschlagen, Simon fand den Tod, Rabbi Akiba wurde von den Römern hingerichtet.
Christen ohnehin, aber auch Nichtchristen empfinden Auftreten und Sterben Jesu als
etwas Singuläres, in besonderer Weise Einzigartiges. Der historische Befund und die
lange Auflistung zeigen jedoch, dass dieser Eindruck falsch ist. Das Geschehen um Jesus
von Nazareth war nur eine von vielen Erneuerungsbewegungen, die das unruhige
Palästina heimsuchten. Alle paar Jahre traten Propheten, Charismatiker, Messiasse und
Königsprätendenten mit zum Teil abstrusen Lehren auf. Das jüdische Volk Palästinas war
ständig dem Einfluss religiöser Fanatiker ausgesetzt, denn alle diese Bewegungen waren
auf ihre je eigene Weise rückwärtsgewandt, erzkonservativ, von einem religiösen oder
religiös verbrämten Nationalismus geprägt. Und offenbar zeigte sich das Volk
empfänglich für solche Einflüsse.Und es zeigt sich auch, dass die Unterscheidung (unsere Unterscheidung)
zwischen einem religiösen und einem politischen Auftreten dieser Propheten künstlich ist. Die
Trennung dieser beiden Bereiche scheitert schon daran, dass der erwartete religiöse
Messias meist auch als politischer Herrscher erwartet wurde. Das erwartete Reich Gottes
war kein Reich über den Wolken (erst die Christen haben es dazu gemacht), man
erwartete es irdisch verwirklicht. Mitten in dieser Welt sollte Gott seine Herrschaft
aufrichten, und dazu mussten die irdischen Feinde natürlich geschlagen werden, Gott
selbst würde sie schlagen, und seine treuen Anhänger würden ihm dabei helfen. Die
religiöse Privatsphäre ist religionsgeschichtlich eine sehr späte Erfindung.

Kubitza, Der Jesuswahn

Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 10:31
Wenn man, wie Kubitza, praktisch alles für gelogen und erfunden erklärt, was über Jesus gesagt wird, dann bleibt natürlich nur einer unter vielen Propheten, Charismatikern und Messiasse der damaligen Zeit übrig.
Eben, im Grunde war er auf kompletter Linie gescheitert, wie so viele vor und nach ihm.
Warum ein gewisser Paulus sich genötigt sah, Jahrzehnte später den schändlichen Tod am Kreuz zu einem Opfertod für die ganze Menschheit umzudeuten, bleibt wohl für immer sein Geheimnis. Möglicherweise hat er Halluzinationen in Zusammenhang mit seiner möglichen Epilepsie fehlgedeutet. Jedenfalls war das so etwas wie die Initialzündung für die Jesus-Saga. Nach der Zerstörung Jerusalems brauchten viele wohl ein neues Narrativ.





 
Zuletzt geändert von sven23 am Mo 13. Apr 2020, 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Edelmuth
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#1107 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Edelmuth » So 12. Apr 2020, 21:07

sven23 hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 18:57
 
Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 10:31
Wenn man, wie Kubitza, praktisch alles für gelogen und erfunden erklärt, was über Jesus gesagt wird, dann bleibt natürlich nur einer unter vielen Propheten, Charismatikern und Messiasse der damaligen Zeit übrig.
Eben, im Grunde war er auf kompletter Linie gescheitert, wie so viele vor und nach ihm.
Warum ein gewisser Paulus sich genötigt sah, Jahrzehnte später den schändlichen Tod am Kreuz zu einem Opfertod für die ganze Menschheit umzudeuten, bleibt wohl für immer sein Geheimnis. Möglicherweise hat er Halluzinationen in Zusammenhang mit seiner möglichen Epilepsie fehlgedeutet.

Meine Güte bist du ein Schlawiner sveni. Wenn einer Halluzinationen hat, dann du  u. dein Guru  der Herr Kubitza. Weder Paulus noch irgendwer sah sich genötigt wie von  dir  o. frech&dreist behauptet Jahrzehnte später Jesu schändlichen Opfertod für  die ganze Menschheit  unter Epilepsie (bitte reiß dich am Riemen) umzudeuten-sondern das wurde schon gem. 1.Mose 22:15-18 Gottes Freund Abraham von Gott unter Eid höchstpersönlich zugesichert:
15 Noch einmal rief der Engel des HERRN vom Himmel Abraham zu: 16 »Ich, sagt der Herr, schwöre bei mir selbst: Weil du gehorsam warst und mir deinen einzigen Sohn als Opfer geben wolltest, 17 werde ich dich überreich mit meinem Segen beschenken und dir so viele Nachkommen geben, wie es Sterne am Himmel und Sand am Meer gibt. Sie werden ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern. 18 Alle Völker der Erde werden durch deine Nachkommen am Segen teilhaben.
Paulus kannte sich als Schriftgelehrter  im Gegensatz zu deinem Guru Kubitza offensichtlich bedeutend besser in  der Schrift aus. Bevor ich es vergesse. Auch der Lieblingsjünger Jesu nämlich der Apostel Johannes demaskiert  deine o. Behauptung in 1.Johannes 2:1+2 wie  folgt als Hirngespinst:
1 Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
Jetzt biste wieder mächtig gebafft-gelle? :popcorn:
Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
Hesekiel 33:33
            

Roland
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#1108 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » So 12. Apr 2020, 21:48

sven23 hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 18:57
Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 10:31
sven23 hat geschrieben: Jesus war nichts besonderes
 
Fällt eigentlich in die Rubrik "Heute schon gelacht?"
Nö, gar nicht. Endzeitpropheten und Apokalyptiker gab es wie Sand am Meer.
Lieber Sven, es bestreitet doch keiner, dass es in Israel Endzeitpropheten und Apokalyptiker gab.
Jesus dagegen war kein solcher, er datierte das Ende der Zeit auf den Zeitpunkt, wenn seine Botschaft unter alle Völker der Erde verbreitet worden sein wird (Mt. 24, 14). Daran wird noch gearbeitet. Nun wirst du wieder sagen, das sei erfunden worden. Das ist dein Problem, es gibt eben keinen Beweis für diese Behauptung. Trotzdem darfst du natürlich, wie Kubitza, alles was nicht in deinen naturalistischen Glauben passt als Fälschung hinstellen. Da kann man leider nix machen.
Und das Entscheidende: Keiner der Endzeitpropheten und Apokalyptiker von denen der gute Kubitza spricht, ist auferstanden.

sven23 hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 18:57
Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 10:31
Wenn man, wie Kubitza, praktisch alles für gelogen und erfunden erklärt, was über Jesus gesagt wird, dann bleibt natürlich nur einer unter vielen Propheten, Charismatikern und Messiasse der damaligen Zeit übrig.
Eben, im Grunde war er auf kompletter Linie gescheitert, wie so viele vor und nach ihm.
Ostern zeigt, dass das nicht der Fall ist. Es wäre ein Leichtes gewesen, das zu widerlegen: einfach den Leichnam herbeischaffen. Die Pahrisäer und Schriftgelehrten werden das verzweifelt versucht haben um dem neuen Glauben den Wind aus den Segeln zu nehmen. Vergeblich, wie wir wissen.
Und dass die Jünger die Leiche beiseite geschafft hätten um anschließen unter Lebensgefahr deren Auferstehung zu predigen, von der sie wissen, dass sie gar nicht stattgefunden hat, ist schlicht absurd.

sven23 hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 18:57
Warum ein gewisser Paulus sich genötigt sah, Jahrzehnte später den schändlichen Tod am Kreuz zu einem Opfertod für die ganze Menschheit umzudeuten, bleibt wohl für immer sein Geheimnis.
Es ist wohl eher ein Geheimnis, warum du nix dazulernst. Die Auferstehungsbotschaft war von Beginn an in der Urgemeinde präsent und Paulus hat sie von diesen ersten Christen empfangen (1. Kor. 15, 3+4).
Was er also "als Überlieferung empfangen hat", war bereits ein bekanntes Glaubensbekenntnis zu einem Zeitpunkt, als er bei Damaskus vom Saulus zum Paulus wurde. Also etwa im Jahr 32-35 nach Christi Geburt, quasi unmittelbar nach seiner Auferstehung. Durchaus möglich, dass es da auch schon schriftlich festgehalten war.
Und Petrus, Augenzeuge des Auferstandenen, war einer der Leiter dieser Urgemeinde, die sich aufgrund der Auferstehung gebildet hatte.
Dass also Paulus die Auferstehung Jahrzehnte später erfunden hat, ist die haltlose Erfindung derer, die es partout nicht wahr haben wollen.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
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#1109 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von AlTheKingBundy » Mo 13. Apr 2020, 07:23

Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 21:48
es bestreitet doch keiner, dass es in Israel Endzeitpropheten und Apokalyptiker gab.

Heute gibt es sie weltweit, also Business as usual.

Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 21:48
Jesus dagegen war kein solcher, er datierte das Ende der Zeit auf den Zeitpunkt, wenn seine Botschaft unter alle Völker der Erde verbreitet worden sein wird (Mt. 24, 14).

Nein, er datierte das Ende des Äons auf ein Ereignis, nämlich der Zerstörung des Tempels.

Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 21:48
Daran wird noch gearbeitet.

Witzig, die große Einheitlichkeit der Verkündung der frohen Botschaft ist vorallem dadurch gekennzeichnet, dass sich die lieben Christen entweder buchstäblich oder rhetorisch die Köppe einschlagen.

Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 21:48
Was er also "als Überlieferung empfangen hat", war bereits ein bekanntes Glaubensbekenntnis zu einem Zeitpunkt, als er bei Damaskus vom Saulus zum Paulus wurde. Also etwa im Jahr 32-35 nach Christi Geburt, quasi unmittelbar nach seiner Auferstehung. Durchaus möglich, dass es da auch schon schriftlich festgehalten war.
Und Petrus, Augenzeuge des Auferstandenen, war einer der Leiter dieser Urgemeinde, die sich aufgrund der Auferstehung gebildet hatte.
Dass also Paulus die Auferstehung Jahrzehnte später erfunden hat, ist die haltlose Erfindung derer, die es partout nicht wahr haben wollen.

So wirst Du nie einen Blumentopf gewinnen, etwas mit etwas beweisen zu wollen, was in Frage gestellt wird.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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sven23
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#1110 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Mo 13. Apr 2020, 08:15

Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 21:48
Lieber Sven, es bestreitet doch keiner, dass es in Israel Endzeitpropheten und Apokalyptiker gab.
Jesus dagegen war kein solcher, er datierte das Ende der Zeit auf den Zeitpunkt, wenn seine Botschaft unter alle Völker der Erde verbreitet worden sein wird (Mt. 24, 14).
Nicht Jesus hatte das gesagt, sondern ein unbekannter Schreiber, den man später Matthäus nannte. Jesus hingegen untersagte seinen Jüngern ausdrücklich die Heidenmissionierung. Wohl auch deshalb, weil der einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus vertrat und nicht an Heiden interessiert war, aber wohl auch deshalb, weil dafür keine Zeit mehr war. Denn das Reich Gottes stand ja seiner Meinung nach unmittelbar bevor.
 
Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 21:48
Und das Entscheidende: Keiner der Endzeitpropheten und Apokalyptiker von denen der gute Kubitza spricht, ist auferstanden.
Genau so wenig wie Jesus. Was andere Jahrzente darüber schreiben, ist völlig irrelevant. Die Schreiber verwickeln sich ja auch ständig in Widersprüche.
Wen wundert es?
Würde man seine Auferstehung nicht physisch verstehen, sondern geistig, könnte man ja noch evtl. mitgehen. Man könnte sagen, seine Lehren und Ideen lebten weiter. Aber bei genauer Betrachtung stimmt ja nicht mal das. Seine Lehren wurden bis zu Unkenntlichkeit von der sich formierenden Kirche mißachtet und umgestaltet. Vom echten, historischen Jesus bleibt nicht mehr viel übrig.
 
Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 10:31
sven23 hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 18:57
Eben, im Grunde war er auf kompletter Linie gescheitert, wie so viele vor und nach ihm.
Ostern zeigt, dass das nicht der Fall ist. Es wäre ein Leichtes gewesen, das zu widerlegen: einfach den Leichnam herbeischaffen. Die Pahrisäer und Schriftgelehrten werden das verzweifelt versucht haben um dem neuen Glauben den Wind aus den Segeln zu nehmen. Vergeblich, wie wir wissen.
Ja und, meinst du es wäre Zauberei, einen Leichnahm verschwinden zu lassen? Das war damals genau so möglich wie es heute möglich ist.
Dass die Evangelisten selber keine Ahnung hatten, lassen die vielen Widersprüche in den Auferstehunglegenden erkennen. Übrigens stammt keines der vier Evangelien aus der Jerusalemer Urgemeinde.

 
Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 10:31
Und dass die Jünger die Leiche beiseite geschafft hätten um anschließen unter Lebensgefahr deren Auferstehung zu predigen, von der sie wissen, dass sie gar nicht stattgefunden hat, ist schlicht absurd.
Die Betrugshypothese, die es in den Angängen der historischen Jesusforschung gab, wurde alsbald fallen gelassen. Das ist in der Forschung heute kein Thema mehr.
 
Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 10:31
sven23 hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 18:57
Warum ein gewisser Paulus sich genötigt sah, Jahrzehnte später den schändlichen Tod am Kreuz zu einem Opfertod für die ganze Menschheit umzudeuten, bleibt wohl für immer sein Geheimnis.
Die Auferstehungsbotschaft war von Beginn an in der Urgemeinde präsent und Paulus hat sie von diesen ersten Christen empfangen (1. Kor. 15, 3+4).
Was er also "als Überlieferung empfangen hat", war bereits ein bekanntes Glaubensbekenntnis zu einem Zeitpunkt, als er bei Damaskus vom Saulus zum Paulus wurde.
Das bestreitet ja niemand. Den Auferstehungsmythos hat Paulus wohl aus der Jerusalemer Urgemeinde übernommen. Möglicherweise was das so eine Art Initialzündung nach dem Motto: da läßt sich was draus machen. Pauli "Leistung" bestand nicht in der Erfindung der Auferstehung, sondern in der Umdeutung des schändlichen Todes eines Verbrechers in einen von Gott gewollten Sühnetod für die ganze Menschheit.
Roland hat geschrieben:
So 12. Apr 2020, 10:31
Dass also Paulus die Auferstehung Jahrzehnte später erfunden hat, ist die haltlose Erfindung derer, die es partout nicht wahr haben wollen.
Genauer lesen: siehe oben.
 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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