closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 22:31
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 17:57
Was sind denn die Beweggründe und Ziele der Kanoniker?
Es gibt Gott. - Wie sind die Quellen zu verstehen, wenn die Welt nicht naturalistisch, sondern spirituell begründet ist? - Das wäre auf den allgemeinsten Nenner gebracht.
EEEEEEben, Kanoniker benötigen solch ein vorangestelltes Glaubensbekenntnis, ebenso, dass die Texte göttlch eingegeben wurden.
Die inspirierten Bücher lehren die Wahrheit. ,,Da also all das, was die inspirierten Verfasser oder Hagiographen aussagen, als vom Heiligen Geist ausgesagt gelten muß, ist von den Büchern der Schrift zu bekennen, daß sie sicher, getreu und ohne Irrtum die Wahrheit lehren, die Gott um unseres Heiles willen in heiligen Schriften aufgezeichnet haben wollte"
Katechismus der katholischen Kirche
Verstehst du jetzt, warum Kanonik in der wissenschaftlichen/historischen Forschung nicht zu gebrauchen sind.
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 22:31
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 17:57
ich spreche ja immer von echter Forschung und nicht von Kanonikern.
Das ist doch DEINE Privat-Einteilung, die sicherlich in mancher Gruppe geteilt wird - damit kannst Du doch nicht öffentlich auftreten, ohne betretenes Hüsteln auszulösen.
Ähm, doch, siehe oben.
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 22:31
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 17:57
Nein, es gab zu Zeiten Jesus weder ein AT noch ein NT.
Hahahahaha - stimmt. - Genauso wie es im April 1945 noch keine Nachkriegszeit gab.
Das ist aber wichtig, denn wenn Paulus, Jesus und Co von der Schrift reden, dann sind die jüdischen Schriften gemeint, auf die sie sich beziehen.
Mit dem "Neuen Testament" hatten sie nicht am Hut, das ist eine spätere Erfindung der Kirche, ebenso, wie die Behauptung, die seien göttlich inspiriert und irrtumsfrei.
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 22:31
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 17:57
Die erwartete Zeitenwende bestand in dem Anbruch der Gottesherrschaft auf Erden.
Richtig - und da sagen die EINEN, dies sei im AT-Sinne zu verstehen, und die anderen sagen, dies sei im neuen Denken des NT zu verstehen.
Letzteres behaupten ja nur die Glaubensideologen, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass der jüdische Endzeitprophet sich geirrt hat.
Die Forschung sieht es wie Theißen immer wieder sagt:
„Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.“
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 22:31
- Diese beiden Vorannahme-System stehen sich gegenüber.
Eben, Glaubensideologie vs. Wissenschaft.
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 22:31
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 17:57
Nein, Theißen hat keine Vorannahmen, die Jesus vorschreiben, eine Naherwartung gehabt zu haben. Das liegt allein an den Textquellen. Da bist du mal wieder völlig falsch gepolt.
Und wieder entstellst Du den Sinn. - MEINE Aussage ist, dass auf Basis der Textquellen (in denen das Motiv "nahes Himmelreich" zweifellos da ist) je nach Vorannahme-System unterschiedlich interpretiert wird.
Glaubensideologisch wird der Sinn entstellt, denn als gläubiger Jude glaubte Jesus wie sein Vorbild Johannes der Täufer an die unmittelbar bevorstehende Gottesherrschaft auf Erden. Deshalb mahnte er zu Umkehr und zur Eile, denn wer nicht rechtzeitig umkehrte, der würde dem Gottesgericht nicht entgehen.
Vor einem "inneren" Gottesreich muss man nicht zur Eile mahnen. Und nach 2000 Jahren sollte das auch dem Letzten eingeleuchtet sein.
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 22:31
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 17:57
Wie Glaubensideologen es im kirchlichen Verkündigungssinn haben wollen, aber das ist, wie du selbst immer sagst, pro-Domo Geschwätz
Und so haben wir Gruppen mit jeweiligem Pro-Domo-Geschwätz - seien es die Glaubensideologen der HKE oder die Glaubensideologen der Theologie. - Aus meiner Sicht ist das eine unzulässige Sprache. Warum kann man es nicht sachlich richtiger und freundlicher sagen, indem man auf die unterschiedlichen Vorannahmen verschiedener Gruppen verweist und die Ergebnisse als logisch in diesem Sinne bezeichnet?
Nein, sie sind nicht logisch, nur weil man die Vorannahmen wechselt.
Wer Glaubensbekenntnisse als Vorannahmen benötigt, kann keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erheben.