Missionierung unerwünscht?
#1 Missionierung unerwünscht?
Es ist schon erstaunlich, dass zu Beginn des 21. Jahrhunderts Missionare immer noch meinen, die Welt durch das Christentum beglücken zu müssen.
Dem amerikanischen Missionar John Chau wurden seine Bekehrungsversuche zum Verhängnis.
https://www.nrz.de/panorama/nach-tod-vo ... 97409.html
Dabei ist doch durch die historische Jesusforschung schon lange bekannt, dass Jesus überhaupt keine Missionierung außerhalb des Judentums gewollt hat. Er vertrat einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus.
"Noch deutlicher wird Jesus im Gespräch mit einer Nichtjüdin, die ihn um die
Heilung ihrer Tochter bittet: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses
Israel.“ (Mt 15,24) Eine bemerkenswerte Aussage: Für die „Heiden“ erklärt sich Jesus als
nicht zuständig. Seine Botschaft richtet sich nur an Juden, und er schärft dies seinen
Jüngern eindringlich ein.
Diese Aussagen kontrastieren auffällig mit dem Missionsbefehl und auch mit der
Praxis der Heidenmission, wie sie die christliche Gemeinde des Matthäus betrieben hat.
Allerdings gab es im allerersten Urchristentum keine Heidenmission. Die älteste
Gemeinde hat sich offenbar noch an Jesu Weisung, nicht zu den Heiden zu gehen,
gehalten. Erst die Hellenisten um Stephanus (vgl. Apg 6–8) haben es offenbar
durchgesetzt, dass sich die Mission auch an Nichtjuden richtete. Paulus wurde dann der
große Protagonist des Heidenchristentums. Die ersten Christen haben sich also bald vom
Partikularismus ihres Herrn verabschiedet – mit weitreichenden Konsequenzen. Denn
indem man die Weisung Jesu in ihr Gegenteil verkehrte, war es möglich, dass das
Christentum sich ausbreiten und eine weltgeschichtliche Größe werden konnte. Hätte
man sich an Jesu Weisung gehalten, die christliche Bewegung wäre wohl nicht über den
Status einer jüdischen Sekte hinausgekommen."
Kubitza, Jesuswahn
Dem amerikanischen Missionar John Chau wurden seine Bekehrungsversuche zum Verhängnis.
https://www.nrz.de/panorama/nach-tod-vo ... 97409.html
Dabei ist doch durch die historische Jesusforschung schon lange bekannt, dass Jesus überhaupt keine Missionierung außerhalb des Judentums gewollt hat. Er vertrat einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus.
"Noch deutlicher wird Jesus im Gespräch mit einer Nichtjüdin, die ihn um die
Heilung ihrer Tochter bittet: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses
Israel.“ (Mt 15,24) Eine bemerkenswerte Aussage: Für die „Heiden“ erklärt sich Jesus als
nicht zuständig. Seine Botschaft richtet sich nur an Juden, und er schärft dies seinen
Jüngern eindringlich ein.
Diese Aussagen kontrastieren auffällig mit dem Missionsbefehl und auch mit der
Praxis der Heidenmission, wie sie die christliche Gemeinde des Matthäus betrieben hat.
Allerdings gab es im allerersten Urchristentum keine Heidenmission. Die älteste
Gemeinde hat sich offenbar noch an Jesu Weisung, nicht zu den Heiden zu gehen,
gehalten. Erst die Hellenisten um Stephanus (vgl. Apg 6–8) haben es offenbar
durchgesetzt, dass sich die Mission auch an Nichtjuden richtete. Paulus wurde dann der
große Protagonist des Heidenchristentums. Die ersten Christen haben sich also bald vom
Partikularismus ihres Herrn verabschiedet – mit weitreichenden Konsequenzen. Denn
indem man die Weisung Jesu in ihr Gegenteil verkehrte, war es möglich, dass das
Christentum sich ausbreiten und eine weltgeschichtliche Größe werden konnte. Hätte
man sich an Jesu Weisung gehalten, die christliche Bewegung wäre wohl nicht über den
Status einer jüdischen Sekte hinausgekommen."
Kubitza, Jesuswahn
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#2 Re: Missionierung unerwünscht?
Das stimmt!

Die historisch-kritische Forschung bestätigt allerdings das mit dem Tod Jesu die Geschichte aus biblischer Sicht noch nicht beendet wurde.
Angelas Zeugen wissen was!
#3 Re: Missionierung unerwünscht?
Ich finds klasse, dass damit noch immer nicht aufgehört wurde.
Viele andere Jesusforscher stellten schon lange fest, dass Jesus seine Worte aus Joh 10,16 durchaus ernst gemeint hat und die anfängliche Fokussierung auf das irdische Israel der prophezeiten Heilsgeschichte folgte.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.
#4 Re: Missionierung unerwünscht?
Dann hat die HKM unrecht.Matthäus 28,19-20 hat geschrieben:Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
#5 Re: Missionierung unerwünscht?
Aber die Heidenmissioierung geschah und geschieht ausdrücklich gegen den Willen des galiläischen Wanderpredigers. Und wenn man bedenkt, wieviel Leid die Zangsevangelisierung mit sich gebracht hat, dann muss man Jesus nachträglich noch Recht geben.
Das sind dann aber keine "Forscher", die sich wissenschaftlichen Kriterien verpflichtet fühlen. Laut historischer Jesusforschung enthält das Johannesevangelium kaum authentische Jesusworte. Der unbekannte Schreiber hat hier mit großem zeitlichen Abstand haupsächlich seine eigenen theologischen Vorstellungen eingebracht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#6 Re: Missionierung unerwünscht?
Nö, warum denn?PeB hat geschrieben: ↑So 2. Dez 2018, 10:10
Dann hat die HKM unrecht.Matthäus 28,19-20 hat geschrieben:Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Die Forschung unterscheidet ja gerade zwischen authentischen Jesusworten (ich bin gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel..) und später hinzugefügten. Auch bei Matthäus gilt vieles als Eigenkomposition eines unbekannten Schreibers. (z. B. die Bergpredigt)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#7 Re: Missionierung unerwünscht?
Nö.
Zwangsevangelisierung ist ein Paradoxon. Keine Ahnung, was sich die Leute dabei gedacht haben.
Wie kommst Du denn da drauf?
Irren ist menschlich.
Sagt die "historische Jesusforschung". Ich weiß. Alter Hut. Darauf kann man viel geben, muss es aber nicht.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.
#8 Re: Missionierung unerwünscht?
Und wie erklärt man das?
"Noch deutlicher wird Jesus im Gespräch mit einer Nichtjüdin, die ihn um die
Heilung ihrer Tochter bittet: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses
Israel.“ (Mt 15,24) Eine bemerkenswerte Aussage: Für die „Heiden“ erklärt sich Jesus als
nicht zuständig. Seine Botschaft richtet sich nur an Juden, und er schärft dies seinen
Jüngern eindringlich ein.
Kubitza, Der Jesuswahn
Es war der Machtanspruch der Kirche und der Wille, diesen Machtanspruch auszuweiten. Und man konnte sich auf den biblischen Missionsbefehl berufen, der Jesus posthum angedichtet worden war.
Das ist im Grunde ganz einfach.
Wer wissenschaftlichen Anspruch erhebt, muss sich auch mit den Kriterien der Wissenschaft messen lassen.
Eben, und diesen Irrtum hat die Forschung aufgedeckt.
Hier könnte man den Theologen Konzelmann zitieren:
Die Kirche lebt praktisch davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen LebenJesuForschung in ihr nicht publik sind.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#9 Re: Missionierung unerwünscht?
Sie wählt nach ihren selbst definierten Kriterien aus, was sie als authentisch und als nicht authentisch werten will.
#10 Re: Missionierung unerwünscht?
...und nimmt sich ihrer anschließend TROTZDEM an! Die Tochter wird geheilt.sven23 hat geschrieben: ↑So 2. Dez 2018, 10:35Und wie erklärt man das?
"Noch deutlicher wird Jesus im Gespräch mit einer Nichtjüdin, die ihn um die
Heilung ihrer Tochter bittet: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses
Israel.“ (Mt 15,24) Eine bemerkenswerte Aussage: Für die „Heiden“ erklärt sich Jesus als
nicht zuständig. Seine Botschaft richtet sich nur an Juden, und er schärft dies seinen
Jüngern eindringlich ein.
Kubitza, Der Jesuswahn
Ein anderes Beispiel des Umgangs mit einer Nicht-Jüdin steht hier:
Johannes 4, 1-45
Möglich, dass du diese Stelle als nicht authentisch betrachtest? Warum? Weil sie nicht zur These passt.