Beweise mir Gott!

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Tara
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#191 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Tara » So 4. Aug 2013, 15:05

Kalea Solana hat geschrieben
Tara eröffnete diesen Thread: Beweise mir Gott!
nichts dergleichen hat Tara geöffnet, dieser Thread ist durch Trennung eines anderen Threads entstanden und von Magdalena oder Pluto mit diesem titel versehen worden, von mir kann es es nicht sein denn; ich habe mich ent-glaubt und suche deshalb keine Beweise für Gott. Aber ich versteh durchaus die Gläubige denn...
Wie anstrengend ist es doch, das Unglaubliche zu bekennen! Die Azteken mussten jeden Tag einem Menschen das Herz entreißen, nur damit die Sonne jeden Tag aufging. Monotheisten sollen ihrer Gottheit noch öfter auf den Wecker gehen, vielleicht aus Angst, er könnte taub sein.
Wieviel Selbstliebe muss notdürftig kaschiert werden, um sich selbst als persönliches Objekt eines göttlichen Plans auszugeben! Wieviel Selbstachtung muss geopfert werden, damit man sich ständig im Bewusstsein der eigenen Sündhaftigkeit windet! Wieviele unnötige Annahmen muss man machen, wie oft muss man sich verbiegen, damit jede neue naturwissenschaftliche Einsicht ihrerseits so verbogen werden kann, dass sie zu den Offenbarungen alter, von Menschen erschaffener Gottheiten passt! Wieviele Heilige und Wunder und Konzile und Konklaven werden gebraucht, um ein Dogma zu etablieren oder gar – nach unendlichenen Schmerzen und Verlusten und Absurditäten und Grausamkeiten – ein Dogma zurückzunehmen!
Gott schuf den Menschen nicht nach seinem eigenen Bilde. Es war offensichtlich genau andersherum, womit die Vielfalt der Götter und Religionen ebenso leicht erklärt wird wie der allgegenwärtige Brüdermord zwischen den Religionen und innerhalb der Religionen, der so viel dazu beigetragen hat, den Fortschritt der Zivilisation aufzuhalten.

Quelle

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Der 8te Himmel gehört den Atheisten die der Überzeugung sind, dass die Realität zwar hart sein kann, aber umso wertvoller ist als alle schöne und sanfte Märchen zusammen.

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Kalea Solana
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#192 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Kalea Solana » Mo 5. Aug 2013, 12:16

Liebe Tara,

ich hoffe, Du kannst mir noch einmal verzeihen. Obgleich - wo Du nach keinen Beweisen für einen Gott mehr verlangst - von Dir vehement nach Gegenbeweisen getrachtet wird .... ;)

Nun zu Deinem Zitat.
Glaube und Aberglaube sind für meine Begriffe zwei ganz verschiedene Paar Schuhe. Wie auch Leben und Lebensauffassung zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Das eine hat man - das andere tut man. In dem Moment, wo du etwas tust, steckt ein Wille drin. Die Entscheidung, wessen Wille sich in deinem Tun offenbaren will, liegt bei dir. Und hättest du weder Glaube noch Leben, könnte jeder Wille was wollen, es wäre vergeblich, denn ohne Glaube wärst du blind und könntest Willen nicht fassen ...> ohne Leben ja erst recht nicht.
"Ohne" meint: nix, gar nix Dahingehendes. Also muß irgendwo in jedem ein Glaube/ ein Leben sein, sei es noch so winzig und klein.

Was ist Glaube?
Was ist Aberglaube?
Zwei ganz verschiedene Paar Schuhe! Im Aberglauben folgen Ergebnisszüge einem Gleis in bestimmte Denkmuster, welche einer ursprünglich gemutmaßten Annahme zu Grunde liegen, die durch spezifische, tatsächlich gegebene Wahrnehmung jedoch zu einem voreiligen Schluß gezogen wurden. Das meint: in jeden Aber-Glauben ist ja ein Impuls übersinnlicher Wahrnehmung - doch ein Körnchen macht noch kein Brot, was abergläubische Menschen (gern) übersehen.
Der Glaube dagegen - wie oben angedeutet und von mir mehrfach postuliert - ist mit in die Wiege gelegt. Er braucht keine besondere Ebene, er braucht nur Gewißheiten.
Wie in der Natur bereits erkannt, geht es um wachsen und sich vermehren.
Dass Menschen voreilig sind, und dass sie darum auch voreingenommen sein können, ist bestimmt kein Resultat nur unserer Postmoderne - auch wenn es schwer fällt sich vorzustellen, dass diese Voreiligkeit/ bzw. der blinder Glaube bei den sonst so gestandenen, hochkultivierten Azteken möglich war. -

Im Aber-Glauben rücken A bis C zusammen und werden u.U. als eins gesehen. Die Entwicklung findet nur in der Realisierung von A-C statt. Punkt.
So gesehen könnte die frühere Kirchengeschichte (nicht die ihr zu Grunde gelegte Religion) als abergläubisch gewertet werden, womit die vielen Horrorgeschichten durch ihn ( dem Aber-Glauben) erklärbar und auf einen Nenner gebracht sind.
Wie es zu Aberglauben kommen kann, zeigt Jesus: Nachdem Magdalena das leere Grab sah und anfing zu weinen, stand Jesus auf einmal neben ihr, fragte sie, warum sie weinte. Sie erkannte ihn (seltsamerweise) nicht, erst, als er ihren Namen sagte. Sie wollte auf ihn zu und war voll Freude. Doch er distanzierte sich sofort, indem er sagte: "Rühr mich nicht an, denn ich bin noch nicht in den Himmel aufgestiegen!" Spontane Frage: wie könnte sie ihn dann anrühren können, wenn er im Himmel ist? !
Antwort: Vielleicht, indem sie ihn und das, was da alles mit ihm geschehen ist - über ihre Freude und die ganzen Emotionen hinüber - erst realisieren sollte ...?


Im Glauben wird die Strecke als solche erkannt und auch, dass dazwischen noch ein B gehört. Hast du dann B erreicht, willst auf C zugehen, erkennst du, dass da auch noch ein D ist... usw. Entwicklung steigert sich hier in der eigenen Wahrnehmungsfähigkeit. Sensibilisierung, nennt man das.
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#193 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von DeMorgan » Mo 5. Aug 2013, 22:29

@Tara:
Tolles Zitat...ich glaube es wäre ein Leichtes, dieses Zitat pro-Glaube zu formulieren. Ja, ich halte dich sogar für so schlau und redegewandt, dass du selbst sogar sowas formulieren könntest, wenn du es wolltest - selbst als Entglaubte. Von dem her *gähhhhn*.

Zu diesem Thread ist zu sagen: Es ist weder unser Wille noch unsere Pflicht, Gott zu beweisen, selbst wenn hundert mal behauptet wird, dass es hier irgendeine Beweislast gäbe. Für uns ist es offensichtlich. Wenn das für euch nicht so ist, dann ist das eben so. Ich muss ja auch nicht beweisen, dass da zwischen meiner Frau und mir Liebe ist und weiß es trotzdem.

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#194 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von sven23 » Di 6. Aug 2013, 12:32

DeMorgan hat geschrieben:Ich muss ja auch nicht beweisen, dass da zwischen meiner Frau und mir Liebe ist und weiß es trotzdem.

Hi DeMorgan
Ich hoffe aber für dich, daß du deine Frau wenigstens anfassen darfst. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#195 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Kalea Solana » Di 6. Aug 2013, 19:22

DeMorgan hat geschrieben:@Tara:
Tolles Zitat...ich glaube es wäre ein Leichtes, dieses Zitat pro-Glaube zu formulieren. Ja, ich halte dich sogar für so schlau und redegewandt, dass du selbst sogar sowas formulieren könntest, wenn du es wolltest - selbst als Entglaubte. Von dem her *gähhhhn*.

Zu diesem Thread ist zu sagen: Es ist weder unser Wille noch unsere Pflicht, Gott zu beweisen, selbst wenn hundert mal behauptet wird, dass es hier irgendeine Beweislast gäbe. Für uns ist es offensichtlich. Wenn das für euch nicht so ist, dann ist das eben so. Ich muss ja auch nicht beweisen, dass da zwischen meiner Frau und mir Liebe ist und weiß es trotzdem.


Hallo deMorgan,

um Deinen Worten noch eins drauf zu setzen: Beweise mir, dass Deine Frau existiert und dass sie nicht imaginäre Wunschvorstellung von Dir ist.

Versuch´s mal, bitte ^^ .............
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#196 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von closs » Di 6. Aug 2013, 21:17

Kalea Solana hat geschrieben: Beweise mir, dass Deine Frau existiert und dass sie nicht imaginäre Wunschvorstellung von Dir ist.
Das kann kein Mensch - weil KEIN (!) wahrnehmender Mensch wissen kann, ob seine Wahrnehmung echt ist.

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#197 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Kalea Solana » Di 6. Aug 2013, 21:54

closs hat geschrieben:
Kalea Solana hat geschrieben: Beweise mir, dass Deine Frau existiert und dass sie nicht imaginäre Wunschvorstellung von Dir ist.
Das kann kein Mensch - weil KEIN (!) wahrnehmender Mensch wissen kann, ob seine Wahrnehmung echt ist.

Jesus war ein Mensch. Sogar über die Maßen wahrnehmend: er konnte es sogar spüren, wenn ihn jemand am Rocksaum berührte.... Die Bestätigung kam unmittelbar ;)
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#198 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von closs » Di 6. Aug 2013, 22:19

Kalea Solana hat geschrieben:Jesus war ein Mensch. Sogar über die Maßen wahrnehmend
Ja - stimmt. --?!?--- Aber er war eben nicht NUR Mensch, was ihm als einzigen ermöglicht hat, Wahrnehmung und (geistige) Realität ohne "Schwund" in Übereinstimmung zu bringen. - In ihm war (siehe anderes Thema) die ontologische Differenz aufgehoben.

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#199 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von Kalea Solana » Di 6. Aug 2013, 22:46

closs hat geschrieben:
Kalea Solana hat geschrieben:Jesus war ein Mensch. Sogar über die Maßen wahrnehmend
Ja - stimmt. --?!?--- Aber er war eben nicht NUR Mensch, was ihm als einzigen ermöglicht hat, Wahrnehmung und (geistige) Realität ohne "Schwund" in Übereinstimmung zu bringen. - In ihm war (siehe anderes Thema) die ontologische Differenz aufgehoben.

Er war ein Mensch. Und das ist die Heilsgeschichte: ein Mensch kann Berge versetzen durch seinen Glauben. Was den "normalen" Menschen daran hindert, ist sein Eigenwille, sein Sturkopf, seine Angst vor Verlust: also sein schwacher Glaube.
Niemand wird größer sein, als der Meister - aber jeder kann ihm folgen, um an ihn heran zu kommen.
Glaubst Du an Jesus, dann glaubst Du an Gott und daran, dass Gott in Jesus ist, wie Jesus in Gott. Und auch daran, dass Gott dir nahe ist - wo bist Du?
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#200 Re: Beweise mir Gott!

Beitrag von closs » Di 6. Aug 2013, 23:43

Kalea Solana hat geschrieben:Glaubst Du an Jesus, dann glaubst Du an Gott und daran, dass Gott in Jesus ist, wie Jesus in Gott. Und auch daran, dass Gott dir nahe ist - wo bist Du?
Genau da bin ich - und ich versuche diesbezügliche individuelle "Gefühle" des Menschen allgemeingültig auszudrücken - deshalb manchmal die weiten Bögen. :oops:

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