Allversöhnung II

Lena
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#21 Re: Allversöhnung II

Beitrag von Lena » Mi 30. Mär 2016, 10:04

Dann könnte man noch weiter fragen, lieber Thomas: Warum gewährt der Besitzer des Universums, uns kränklichen Menschen, die Erde schon so lange? Ja wie geht man mit kranken Menschen um?! Haben nicht die gesunden, also diejenigen die denken sie seien es, die Pflicht, den kranken gutes zu tun? Vorbild zu sein? Sich gesund verhalten? Wird ein Kranker gesund, indem man ihn beschimpft und ihm sein krank sein vorhält? Oder nicht eher, indem man das gesunde, das er ja auch hat, da nicht alles an ihm krank ist, pflegt und hegt, damit es weiterhin heilen kann? Und auch wenn er nie mehr gesund würde, so wäre es doch gut, die gesunden, würden sich den kranken gegenüber gesund verhalten.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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Taner
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#22 Re: Allversöhnung II

Beitrag von Taner » Mi 30. Mär 2016, 10:13

Man spricht von Versöhnung, Vergebung, Segen und doch sind sich die Gemeinden der Alten und der Neuen Testament einig, denn in beiden Heiligen Büchern sind die Verse vorhanden dass so Gläubig sie auch sein mögen der Sünde dem Heiligen Geist gegenüber nicht vergeben wird, sowohl auf der Erde nicht als auch im Jenseits nicht. Wer ist denn Mächtiger, Kräftiger, Hoch erhabener als der Herr unser Gott, der Einzig ist um diejenigen zu segnen, um derjenigen zu Vergebung die unter anderem diesen Tat begangen haben, haben sie etwa das Gefühl das der Herr unser Gott, der Einzig ist nicht zur seinem Wort steht oder behaupten sie etwa, sie stünden über ihm und könnten Entscheidungen treffen die gegen seiner Wille sind weil die Menschen dies so haben, sehen und hören möchten ?
King James Bible
Commit thy works unto the LORD, and thy thoughts shall be established.

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Zeus
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#23 Re: Allversöhnung II

Beitrag von Zeus » Mi 30. Mär 2016, 17:09

Queequeg hat geschrieben: [...]ich meine, das gerade die östlichen Religionen für viele religiöse/spirituelle Dinge den menschlicheren Lösungswege und Antworten gefunden haben. Oder sahst du jemals buddhistische "Sturmtruppen", die mit Feuer und Schwert andere Kontinente auf grausamste und pervertierteste Weise "missionierten"?

Verbrannte man Hexen, Ketzer und Ungläubige im Namen Gottes auf unzähligen Scheiterhaufen, im Buddhismus? Schlitzte man sich, in den östlichen Religionen, in barbarischen Religionskriegen dreißig Jahre lang gegenseitig die Bäuche auf, um des "einzig wahren" Gottes willen?
Und auch dieses ewige, eigentlich völlig pervertierte Höllengeseier wirst du im Buddhismus/Taoismus/Shinto und großen Teilen hinduistischer Glaubensformen nicht finden.
"Der Buddhismus wird im Westen oft als sehr sympathische Religion gesehen, die ohne Staatskirche und zentrales Oberhaupt auskommt.[...] Der Buddhismus besteht aus vier Hauptrichtungen, eine davon wird vom Dalai Lama repräsentiert, der eine gottähnliche Reinkarnation ist, die gleichzeitig absolute weltliche Gewalt hat. Richtungsstreitigkeiten zwischen diesen vier Richtungen werden teilweise durchaus handgreiflich ausgetragen und enden schon mal im Krankenhaus oder sogar auf dem Friedhof.
Auch in größerem Rahmen werden buddhistische Sekten teilweise äußerst gewalttätig. Die japanische Aum-Sekte Shoko Asaharas machte 1995 weltweit von sich reden, als sie einen Giftgasanschlag in der Tokioter U-Bahn verübte. Weniger bekannt ist, daß Asahara ein enger Verbündeter des Dalai Lama ist, von dem sich dieser bis heute nicht distanziert hat. Im Gegenteil, er bezeichnete ihn noch nach dem Anschlag als seinen „Freund, wenngleich nicht unbedingt einen vollkommenen”.

Die Rituale des Lama-Buddhismus scheinen auch nicht eben sympathisch oder appetitlich. In einem Tantratext werden Mädchen ab dem achten Lebensjahr als Sexualgefährtin-nen propagiert. Kinder sollten dabei vor dem Geschlechtsverkehr mit etwas Honig oder Süßigkeiten beschenkt werden, ältere Mädchen könne man mit Wein gefügig machen. Im Übrigen ginge es durchaus in Ordnung, Mädchen, die sich weigern, zum Sex zu zwingen. Die Lamas sind dabei wählerisch, Frauen ab Ende dreissig werden als “Hundeschnauze, Schakalfratze, Saugfresse” bezeichnet. Daneben nehmen Tantra-Adepten regelmäßig gewisse Substanzen zu sich. Konkret handelt es sich um die fünf Arten von Fleisch (Stier, Hund, Elefant, Pferd, Mensch) und die fünf Arten von Nektar (Kot, Gehirn, Sexualsekret, Blut, Urin). Nähere Auskunft wird von Vertrauten des Dalai Lama übrigens verweigert.

Im Gegensatz zur offiziell propagierten Enthaltsamkeit dürften die meisten hochrangigen tibetischen Lamas auch geheime sexuelle Beziehungen haben, die nicht gerade auf der Gleichwertigkeit der PartnerIn-nen beruhen. Dabei sind aber nur Frauen angesprochen, Homosexualität ist – laut Dalai Lama im Playboy – „Fehlverhalten” und zieht entsprechend schlechtes Karma auf sich. Eine amerikanische Psychotherapeutin, die mit einer Vielzahl von betroffenen Frauen arbeitete, meinte, dass alle von ihr betreuten Frauen alle sich zum Sexualobjekt degradiert gefühlt.
...
Der tibetanische Buddhismus bietet nicht nur einen exotischen Lebensstil, sondern verkündet auch die geistige Erlösung des Individuums aus eigener Kraft. Darüber hinaus rechtfertigt der Buddhismus Gleichgültigkeit und Tatenlosigkeit angesichts von Leid, Armut und sozialer Ungleichheit mit der reaktionären Lehre, dass die Welt eben so beschaffen sei und dass der/die Einzelne aufgrund seiner/ihrer Untaten in früheren und heutigen Reinkarnationen selbst Schuld an seinem Leiden trage."

Und


"Heinrich Harrer, Freund des Dalai Lama und ehemaliger SS-Mann, beschreibt die tibetische Gesellschaft so: „Die Herrschaft der Mönche in Tibet ist einmalig und läßt sich nur mit einer strengen Diktatur vergleichen.” Harrer beschreibt einen bestimmten Fall. Ein Mann hatte in einem Tempel eine Butterlampe gestohlen. Ihm wurden „öffentlich die Hände abgehackt und sein verstümmelter Körper in eine nasse Jakhaut eingenäht. Dann liess man die Haut trocknen und warf ihn in die tiefste Schlucht.”

Neben „VerbrecherInnen” hatten es Frauen im Tibet der Lamas besonders fein. Eine Frau durfte bei Ehebruch von ihrem Mann straflos getötet werden. Kein Wunder eigentlich bei näherer Betrachtung der am häufigsten verwendeten Bezeichnungen für Frauen: Kyemen (“mindere Geburt”), Tobmema (“die ohne Samen”) oder Tsandenma (“die mit Beschränkungen Behaftete”).

Alles Karma
Auch das tibetische Strafrecht zeichnete sich durch besondere Liberalität aus. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war die öffentliche Auspeitschung, das Abschneiden von Gliedmaßen, das Ausstechen der Augen und das Abziehen der Haut bei lebendigen Leibe üblich. In den fünfziger Jahren, berichteten amerikanische Journalisten, dass erst auf ihre Intervention eine Gruppe von Gefangenen, denen öffentlich Nasen und Ohren abgeschnitten werden sollen, zu 250 Peitschenhieben „begnadigt” wurden. Der Autor Colin Goldner erklärt den religiösen Hintergrund dieser Form der Bestrafung, die im - in westlichen Alternativkreisen so beliebten – Buddhismus liegt: „Da Buddhisten die Tötung eines Lebewesens prinzipiell untersagt ist, wurden Delinquenten oftmals bis nahe an den Tod herangeführt und dann ihrem Schicksal überlassen. Starben sie nun an den Folgen der Tortur, war dies durch ihr eigenes Karma bedingt.”

In dieser streng religiösen Gesellschaft wurde aber nicht nur das Strafrecht karmisch begründet. Goldner erklärt: „Wie in der Hindu-Gesellschaft Indiens bestand auch in Tibet eine strenge Hierarchie aus Kasten, einschließlich einer Kaste der ,Unberührbaren´ [Anm.: bis in das 20. Jahrhundert hinein gab es sogar Formen von Sklaverei]. Privilegierte beziehungsweise benachteiligte Lebensumstände wurden erklärt und gerechtfertigt durch die buddhistische Karma-Lehre, derzufolge das gegenwärtige Leben sich allemal als Ergebnis angesammelten Verdienstes respektive aufgehäufter Schuld früherer Leben darstellt.” Quelle

Wie man sieht, besteht wie im Christentum auch im Buddhismus ein "gewisser" Unterschied zwischen "Theorie" und Praxis.
Zuletzt geändert von Zeus am Mi 30. Mär 2016, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
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#24 Re: Allversöhnung II

Beitrag von Lena » Mi 30. Mär 2016, 17:20

Zeus hat geschrieben: Wie man sieht, besteht wie im Christentum auch im Buddhismus ein gewisser Unterschied zwischen "Theorie" und Praxis.

Unter all der bunten Verkleidung steht der Mensch doch nackt und ganz alleine da. Er zeugt mit allem was man von ihm wahrnimmt, schlussendlich von sich selber.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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#25 Re: Allversöhnung II

Beitrag von Pluto » Mi 30. Mär 2016, 18:39

Die von Zeus beschriebenen Gräuel die dem Buddhismus zugeschrieben werden, gehören einer anderen Zeit an, als die Menschen grausam zueinander wurden. Im heutigen aufgeklärten Humanismus ist kein Platz für so was.

Für mich ist der Buddhismus vor allem Eines: Meditation um den Geist zu schärfen und sich selbst besser zu erkennen.
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#26 Re: Allversöhnung II

Beitrag von Zeus » Mi 30. Mär 2016, 18:56

Pluto hat geschrieben:Die von Zeus beschriebenen Gräuel die dem Buddhismus zugeschrieben werden, gehören einer anderen Zeit an, als die Menschen grausam zueinander wurden.
Anderen Zeit? Hast du das hier übersehen?
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war die öffentliche Auspeitschung, das Abschneiden von Gliedmaßen, das Ausstechen der Augen und das Abziehen der Haut bei lebendigen Leibe üblich.
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#27 Re: Allversöhnung II

Beitrag von Pluto » Mi 30. Mär 2016, 19:03

Zeus hat geschrieben:Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war die öffentliche Auspeitschung, das Abschneiden von Gliedmaßen, das Ausstechen der Augen und das Abziehen der Haut bei lebendigen Leibe üblich.
Was nbeweist das schon?
Da hatte wohl die Aufklärung den fernen Osten noch nicht erreicht. In den USA gehörten bis weit in das 20. Jahrhundert hineine Gräueltaten an der Schwarzen Bevölkerung zum Alltag.
Der heutige Humanismus wurde erst Mitte des 20. Jahrhunderts umgesetzt. Der Wendepunkt kam wohl mit Martin Luther King.
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#28 Re: Allversöhnung II

Beitrag von Zeus » Mi 30. Mär 2016, 19:06

Pluto hat geschrieben:Für mich ist der Buddhismus vor allem Eines: Meditation um den Geist zu schärfen und sich selbst besser zu erkennen.
Das ist aber leider nicht der ganze Buddhismus. Ich sehe da einen krassen Fall von Plutoschem cherry picking.
Privilegierte beziehungsweise benachteiligte Lebensumstände wurden erklärt und gerechtfertigt durch die buddhistische Karma-Lehre, derzufolge das gegenwärtige Leben sich allemal als Ergebnis angesammelten Verdienstes respektive aufgehäufter Schuld früherer Leben darstellt.
Willst du deinen privaten Buddhismus OHNE die Lehre vom "KARMA"?
Zuletzt geändert von Zeus am Mi 30. Mär 2016, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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#29 Re: Allversöhnung II

Beitrag von Pluto » Mi 30. Mär 2016, 19:07

Zeus hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Für mich ist der Buddhismus vor allem Eines: Meditation um den Geist zu schärfen und sich selbst besser zu erkennen.
Das ist aber leider nicht der ganze Buddhismus.
Weiß ich.
Nenne mich einen Rosinenpicker, aber der religiöse Teil und die Gräueltaten interessieren mich nicht.

Zeus hat geschrieben:Willst du deinen privaten Buddhismus OHNE die Lehre vom "KARMA"?
Karma ist Blödsinn.
Ich will die Meditation und die Selbstfindung.
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#30 Re: Allversöhnung II

Beitrag von Zeus » Mi 30. Mär 2016, 19:16

Pluto hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war die öffentliche Auspeitschung, das Abschneiden von Gliedmaßen, das Ausstechen der Augen und das Abziehen der Haut bei lebendigen Leibe üblich.
Was nbeweist das schon?
Pluto, es ging mir nur darum zu zeigen, dass Queegs Verherrlichung des Buddhismus nicht gerechtfertigt ist.
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