Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Samantha

#381 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Samantha » Do 24. Mär 2016, 08:16

SilverBullet hat geschrieben:So, wie macht es denn „der“, von dem du nicht weisst, wer und was „er“ sein soll?
Fragst Du ein Kind, was Wissenschaftler denken? Wenn etwas uns weit überlegen ist, können wir es auch nicht zufriedenstellend erklären. Wenn wir es könnten, wäre es dann noch Gott?

SilverBullet
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#382 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von SilverBullet » Do 24. Mär 2016, 10:43

Samantha hat geschrieben:Wenn etwas uns weit überlegen ist, können wir es auch nicht zufriedenstellend erklären
Wenn uns eine Intelligenz überlegen ist, dann kommuniziert sie mit uns auf eine Art, über die wir die Intelligenz eindeutig als Wirklichkeit verstehen.

Ein Versteckspiel à la Unsichtbar/Unerreichbar, bei gleichzeitigen Auflagen für „Glaube und Handlung“ ist hier nicht vorstellbar.

Die Behauptung, dass uns eine überlegene Intelligenz sogar erschaffen haben soll und dann auf dieses Versteckspiel wert legt, ist in keiner Weise nachvollziehbar (sozusagen "nicht intelligent").

Samantha hat geschrieben:Wenn wir es könnten, wäre es dann noch Gott?
„Gott“ ist die Frage, „wer erschaffen haben soll?“.

Käme es zur obigen Kommunikation, läge die Antwort zur Frage vor, wodurch die Frage an Bedeutung verlieren würde.

Dass dies enttäuschend auf „Gläubige“ wirken könnte, liegt dann eher an den „Gläubigen“.

Du bestätigst mir sozusagen, dass kein „Gläubiger annimmt, dass es Gott gibt“, weil der Inhalt ansonsten „greifbar“ wäre, was die „Gläubigen“ sehr, sehr enttäuschen würde.

=> „Gott“ ist die obige Frage und „Gläubige“ wollen auch dass es ein Rätsel (eine Frage) ist, wobei sie sich gleichzeitig mit aller Kraft einzuhämmern versuchen, dass es eine „Antwort“ sei.

Vielleicht könnte man dies als „leicht gespaltene Situation“ bezeichnen.

Samantha

#383 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Samantha » Do 24. Mär 2016, 11:39

SilverBullet hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Wenn etwas uns weit überlegen ist, können wir es auch nicht zufriedenstellend erklären
Wenn uns eine Intelligenz überlegen ist, dann kommuniziert sie mit uns auf eine Art, über die wir die Intelligenz eindeutig als Wirklichkeit verstehen.
Ich denke bei dem Beispiel auch an Star Trek, wo die Oberste Direktive der Föderation nicht verletzt werden darf: Man darf nicht eingreifen und verändern (nur beobachten), weil dies viel schlimmere Folgen haben kann, als man sich ausmalen könnte. Jeder Eingriff hat logischerweise Folgen. Wenn Lebewesen Aliens vermuten, denken sie gleich an Feinde und wollen kämpfen/vernichten, oder sie vergöttlichen das Überlegene und verändern damit ihre Kultur, ihre eigene Entwicklung oder weit mehr.

Jede göttliche Kommunikation und jeder Eingriff auf Menschen verändert die Zukunft.


Käme es zur obigen Kommunikation, läge die Antwort zur Frage vor, wodurch die Frage an Bedeutung verlieren würde.

Dass dies enttäuschend auf „Gläubige“ wirken könnte, liegt dann eher an den „Gläubigen“.

Du bestätigst mir sozusagen, dass kein „Gläubiger annimmt, dass es Gott gibt“, weil der Inhalt ansonsten „greifbar“ wäre, was die „Gläubigen“ sehr, sehr enttäuschen würde.
Du verdrehst da was. Natürlich will der Gläubige mehr wissen ... dies ist aber nicht möglich oder gänzlich erfassbar.

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Savonlinna
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#384 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Savonlinna » Do 24. Mär 2016, 12:08

SilverBullet hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Ach wirklich?
Und was ist mit dem Namen "dunkle Energie"? Nur so als Beispiel.
Schlechtes Beispiel.

„Dunkle Energie“ ist lediglich eine “funktionale Kurzbezeichnung“ für die aktuellen Vorstellungszusammenhänge.
Das tun sprachliche Begriffe grundsätzlich. Sie sind Kürzel, um etwas zu bezeichnen, mehr nicht.
"Gott" ist darum ebenfalls so ein Kürzel, eine funktionale Kurzbezeichnung, wie Du es so treffend formuliert hast.

Dass manche Gläubige das nicht durchschauen, ist mir schon bewusst, aber so dämlich, wie Du sie aufzufassen scheinst, sind sie sicherlich nicht.
Die Frage ist allein, wofür dieses Kürzel steht.
Und das, wofür es stehen kann, sind ziemlich oft ganz real existiernde und zentral wichtige Zusammenhänge.

Und das sage ich, die sich beim Mitlesen hier im Forum ziemlich zusammenreißen muss, um das Christentum nicht von Woche zu Woche widerlicher zu finden.

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Halman
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#385 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Halman » Do 24. Mär 2016, 15:42

@SilverBullet
@ThomasM

Darf ich mich kurz einmischen? Falls meine "Einmischung" unerwünscht ist, ziehe ich mich zurück. ;)

SilverBullet hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Ach wirklich?
Und was ist mit dem Namen "dunkle Energie"? Nur so als Beispiel.
Schlechtes Beispiel.

„Dunkle Energie“ ist lediglich eine “funktionale Kurzbezeichnung“ für die aktuellen Vorstellungszusammenhänge.

Ich selbst kürze meine Vermutung zu Gehirn/Bewusstsein mit „Verstehanimation“ ab.

Man bekommt durch solche Begriffe einen Schnelleindruck, in welche Richtung die Vermutung gehen soll.

Dein versuch, dies mit „Gott“ zu vergleichen, ist schon reichlich komisch.
„Gott“ (so wie du diesen Begriff verstehst) soll eine „Persönlichkeit“ sein.

Im Vergleich dazu müssten Wissenschaftler anstatt „dunkle Energie“ z.B. „Heidelinde“ verwenden und nach Charaktereigenschaften von „ihr“ forschen.

Möchtest du behaupten, dass dies der Fall ist?
Du verwendest eine Scheinanalogie, dies ist ein beliebter rhetorischer Trick. Wenn Wissenschaftler bspw. steinzeitliches Werkzeug finden, oder Höhlenmalereien, dann folgern sie, dass diese von Menschen (oder nahen Verwandten der Gattung Homo) hergestellt wurden und zwar deshalb, weil die Funde plausibler durch die Annahme eines Herstellers oder Malers erklärt werden können als durch unpersönliche Ursachen.

Die beschleunigte Expansion des Raumes können wir über die Modellierung der ART durch negativen Druck erklären. Du Ursache hierfür ist unbekannt, aber offenkundig real und wird, da sie unsichtbar ist, Dunkle Energie genannt. Die Gleichungen der ART deuten nicht auf eine Person hinter dem Phänomen hin.
Die extreme Feinabstimmung der Expansionsrate des Universums kann allerdings als ein Hinweis auf einen Feinabstimmer gedeutet werden. Nehmen wir als Genauigkeit des Wertes die Anzahl aller Sandkörner der Stränd der Erde, so würde die Hinzufügung oder Wegnahme nur eines Sandkornes dazu führen, dass wir nicht hier wären. Zufall?

SilverBullet hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Ich bezeichne „Gott“ als Frage und nicht als „etwas Erfundenes“.
Du behandelst Gott als etwas Erfundenes und forderst andere heraus, deinen Standpunkt zu widerlegen. Hast du selbst geschrieben.
Wie soll ich „Gott“ als etwas Erfundenes bezeichnen, wenn mir von den „Gläubigen“ (einschliesslich dir selbst) keiner „verraten“ kann, was er „erfunden“ haben will?

Ich wiederhole: „Gott“ ist somit nichts anderes, als die direkt abgeleitete Frage aus dem anfänglichen Schöpferverdacht: „Wer soll das gemacht haben?“.
Bevor so eine Frage gestellt wird, muss man erstmal einen Grund oder Gründe kennen, die einem zur Wer-Frage führen. Der so Fragende geht bereits von der Prämisse aus, dass da jemand war oder ist, der es gemacht hat.
Außerdem kann so ein anfänglicher Schöpferverdacht auch erhärtet werden, wodurch dieser dem Fragenden glaubhafter erscheint als ein spekualtives Multiversum zu postulieren, um die extreme Feinabstimmung der Naturkonstanten zu erklären.

Außerdem ist Gott im christlichem Verständnis nicht nur als Titel (genau dies ist dieses Wort, ein Titel) für einen Weltenschöpfer gedacht. Ginge es nur um eine personale Schöpferidee, könnte man Deist sein. Der christliche Gott umfasst mehr "Dimensionen" als die Schöpfervorstellung.

SilverBullet hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Du hast keine Ahnung, was „Gott“ sein soll.
Aber ich habe Ahnung, wie Gott wirkt.
So, wie macht es denn „der“, von dem du nicht weisst, wer und was „er“ sein soll?
Ich verstehe Dein Problem nicht. Offenkundig geht ThomasM ebenso wie ich von einem personalen Gott aus. Er glaubt also an eine göttliche Entität mit Persönlichkeit. Dabei muss es sich offenkundig um eine sehr mächtige und intelligente Persönlichkeit handeln, denn immerhin fungiert sie im Glaubensystem als Schöpfer und Erhalter des Universums. Damit liegt doch bereits eine Ahnung vor, nämlich die Ahnung von einer göttlichen Person. Im Pantheismus ist die Vorstellung z.B. nicht-personal.

SilverBullet hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Du hast keine Ahnung, wie man „richtig glaubt“ oder wie das deine Kollegen machen.
Ich weiß, wie ich glaube und kann das mit meinen Kollegen abgleichen.
Dass es dabei kein richtig und falsch gibt ist wie mit naturwissenschaftlichen Modellen. Da gibt es auch kein richtig oder falsch, sondern nur ein gut oder schlecht.
Sollen wir mal in die Vergangenheit schauen und herausfinden, wie es abläuft und ausgeht, wenn Religionsanhänger ihren „Glauben abgleichen“?

Man bekommt sofort den Eindruck einer „tierisch exakten Wissenschaft“ und dein „gut und schlecht“ wird dort sehr schnell mit „reinigendem Feuer“ bestätigt.

Auch heute wird vermutlich an jedem Tag „Glaube abgeglichen“: mit Schlägen, Steinen, Schwert…
Und hier nähern wir uns Deiner wahren Motivation, warum Du, einer "Silberkugel" gleich, ähnlich einem Vampier- und Werwolf-Jäger, hier auf Christen-Jagd bist.
Religion ist ein sehr komplexes Phänomen und Deine "eindimensionale" Sicht darauf wird dieser Thematik nicht gerecht.

Vor wenigen Wochen begegnete ich in einem interkulturrellen Dialog, in dem ein Gemisch aus FārsÄ«, Englisch und Deutsch gesprochen wurde, persönlich Flüchtlingen, vorwiegend Christen aus dem Iran, welche vor der religiös motivierten Christenverfolgung geflohen waren.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

SilverBullet
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#386 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von SilverBullet » Do 24. Mär 2016, 19:54

Halman hat geschrieben:Darf ich mich kurz einmischen? Falls meine "Einmischung" unerwünscht ist, ziehe ich mich zurück
Wenn ich mich recht erinnere, warst du es, der „annehmen wollte, dass es Gott gibt“, aber dann irgendwie nicht sagen konnte, woran er dabei genau denkt.

Mal sehen, ob du weiter gekommen bist…

Halman hat geschrieben:Wenn Wissenschaftler bspw. steinzeitliches Werkzeug finden, oder Höhlenmalereien, dann folgern sie, dass diese von Menschen (oder nahen Verwandten der Gattung Homo) hergestellt wurden und zwar deshalb, weil die Funde plausibler durch die Annahme eines Herstellers oder Malers erklärt werden können als durch unpersönliche Ursachen.
Wie es der Zufall so will, wissen die Wissenschaftler (vermutlich nur vom Hörensagen), was ein Mensch ist, d.h. der Kandidat für ihre Vermutung liegt explizit vor – kein Problem.

Zeig mir den Kandidaten, wenn du „annimmst, dass es Gott gibt“.

Zitat- Halman: „Die beschleunigte Expansion des Raumes können wir…

Die Physikbeispiele sind ein regelrechter Running-Gag. Ich muss jedes Mal lachen.

Du hast keine Ahnung, was du machen sollst, um „anzunehmen, dass es Gott gibt“.

Hier dein hilfloser Versuch:
Die extreme Feinabstimmung der Expansionsrate des Universums kann allerdings als ein Hinweis auf einen Feinabstimmer gedeutet werden. Nehmen wir als Genauigkeit des Wertes die Anzahl aller Sandkörner der Stränd der Erde, so würde die Hinzufügung oder Wegnahme nur eines Sandkornes dazu führen, dass wir nicht hier wären. Zufall?

Was haben wir hier?
-> eine Genauigkeit (vermutlich von dem berechnet, der auch das Wetter maximal drei Tage im Voraus berechnen kann - beeindruckend).

Im Endeffekt soll es also das Wort „Feinabstimmer“ richten.

Das Dumme daran ist, dass „Feinabstimmer“ wieder nur eine ulkige Handlungsvermutung ist, mehr nicht.
Die Anfangsfrage lautet: „wer soll die Welt erschaffen haben?“
Jetzt lautet die Frage: „wer soll der Feinabstimmer sein, der die Welt erschaffen haben soll?“

Angenommen du verwendest dein ganzes „Physikverständis“, denkst du dann tatsächlich, dass du jetzt explizit einen Kandidaten vor dir hast, dem du ganz dingend (noch bevor er sich bewegt) einen Namen geben solltest und ein religiöses Ritual aufführen musst?
(Tipp: bei „Ja“, solltest du die Frage beantworten können, ohne dass die Frage wieder am Ende übrig bleibt)

Halman hat geschrieben:Bevor so eine Frage gestellt wird, muss man erstmal einen Grund oder Gründe kennen, die einem zur Wer-Frage führen. Der so Fragende geht bereits von der Prämisse aus, dass da jemand war oder ist, der es gemacht hat.
Deshalb sage ich ja auch dazu, dass die Frage aus dem Schöpferverdacht stammt – aber toll, dass wir darüber gesprochen haben.

Halman hat geschrieben:Außerdem kann so ein anfänglicher Schöpferverdacht auch erhärtet werden, wodurch dieser dem Fragenden glaubhafter erscheint als ein spekualtives Multiversum zu postulieren, um die extreme Feinabstimmung der Naturkonstanten zu erklären.
Der Verdacht darf bestehen bleiben – kein Problem.
Ein Problem entsteht, wenn man so tut, als wüsste man mehr, als die daraus resultierende Frage, „wer es gemacht haben soll“.

Halman hat geschrieben:Außerdem ist Gott im christlichem Verständnis nicht nur als Titel (genau dies ist dieses Wort, ein Titel) für einen Weltenschöpfer gedacht. Ginge es nur um eine personale Schöpferidee, könnte man Deist sein. Der christliche Gott umfasst mehr "Dimensionen" als die Schöpfervorstellung.
So viel mehr, dass du hier genau Null konkrete Punkte nennst.
„Dimensionen“ hört sich putzig an, ist aber inhaltsleer.

Halman hat geschrieben:Ich verstehe Dein Problem nicht. Offenkundig geht ThomasM ebenso wie ich von einem personalen Gott aus. Er glaubt also an eine göttliche Entität mit Persönlichkeit. Dabei muss es sich offenkundig um eine sehr mächtige und intelligente Persönlichkeit handeln, denn immerhin fungiert sie im Glaubensystem als Schöpfer und Erhalter des Universums. Damit liegt doch bereits eine Ahnung vor, nämlich die Ahnung von einer göttlichen Person.
Schau mal, wenn du ganz viel nachdenkst und ganz viel sammelst, aber am Ende immer noch fragen musst „wer soll das eigentlich sein?“, dann hast du immer noch keine Ahnung.

Es bringt nichts zu behaupten, dass du „Ahnung von einer göttlichen Person“ hast, denn sobald jemand fragt „wer soll das eigentlich sein“ musst du mit deinen lustigen Physikanalogien anfangen und versuchen den Fragesteller dazu zu bringen, dass er sich auch vor der Frage verbeugt.

=> Wenn du in dieser Ahnungslossituation einen Namen vergibst („Gott“) und eine „Beziehung zu einem Gegenüber“ aufbaust, dann benennst du nur eine Frage und baust eine Beziehung zu ihr auf, mehr nicht.

Mach einen Selbstversuch und vergebe einer ungelösten Frage einen Namen und versuche den Charakter dieser „Person“ herauszufinden. Es wird funktionieren.

Halman hat geschrieben:Und hier nähern wir uns Deiner wahren Motivation, warum Du, einer "Silberkugel" gleich, ähnlich einem Vampier- und Werwolf-Jäger, hier auf Christen-Jagd bist.
Religion ist ein sehr komplexes Phänomen und Deine "eindimensionale" Sicht darauf wird dieser Thematik nicht gerecht.

Vor wenigen Wochen begegnete ich in einem interkulturrellen Dialog, in dem ein Gemisch aus FārsÄ«, Englisch und Deutsch gesprochen wurde, persönlich Flüchtlingen, vorwiegend Christen aus dem Iran, welche vor der religiös motivierten Christenverfolgung geflohen waren.
Ich verfolge Christen, wenn ich darauf hinweise, dass das „Abgleichen des Glaubens“ auf sehr „amüsant gewalttätige Art" durchgeführt wurde und wird?
Naja…

Die Wahrheit ist, dass du selbst vom Zweifel gejagt wirst.
Es ist dein eigenes Hirn, das die Selbsttäuschung loshaben möchte.

Die Situation, dass du eine Frage wie eine Antwort behandelst, hat mit mir nichts zu tun. Das Problem hast du dir selbst zuzuschreiben bzw. dem, der dir diese lustige Suggestion untergeschoben hat (vermutlich in Kindheitstagen).

Zitat-Halman: „einer "Silberkugel" gleich, ähnlich einem Vampier- und Werwolf-Jäger

Sorry, an diesen lustigen Namensspielchen beteilige ich mich nicht.
Ich habe so einen „Versuch“ auch bei „ThomasM“ beobachtet. Vermutlich wird es eng für euch und deshalb versucht ihr „einen verbalen Ablenkungszusammenhang“ auszuspielen.
Interessiert mich aber nicht.

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Savonlinna
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#387 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Savonlinna » Do 24. Mär 2016, 20:14

SilverBullet hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Ich verstehe Dein Problem nicht. Offenkundig geht ThomasM ebenso wie ich von einem personalen Gott aus. Er glaubt also an eine göttliche Entität mit Persönlichkeit. Dabei muss es sich offenkundig um eine sehr mächtige und intelligente Persönlichkeit handeln, denn immerhin fungiert sie im Glaubensystem als Schöpfer und Erhalter des Universums. Damit liegt doch bereits eine Ahnung vor, nämlich die Ahnung von einer göttlichen Person.
Schau mal, wenn du ganz viel nachdenkst und ganz viel sammelst, aber am Ende immer noch fragen musst „wer soll das eigentlich sein?“, dann hast du immer noch keine Ahnung.
Auch wenn Dein Ton immer zynischer wird, SilverBullet: Du bläst nur Luftblasen.
Oder gerade weil Du immmer zynischer wirst, verrätst Du Dich selber: dass Du nur stänkern willst.

Das, was Du da zynisch kommentierst und ich eben zitiert habe, könnte auch die Aussage eines Menschen über einen anderen Menschen sein, zum Beispiel die eines Ehepartners über seine Ehepartnerin, die er seit vierzig Jahren liebt und genauso lange mit ihr zusammenlebt.
Je länger man einen Menschen kennt, desto mehr kann er einem zum Rätsel werden - vielleicht ist das sogar das Geheimnis der Liebe.
Dass man dieses Geheimnis wahrnimmt und darum diesen Menschen lieben muss. Und immer weniger weiß, "wer" er ist.

Egal, was Du hier erzählst, SiverBullet: Du triffst den Punkt nicht und führst letztlich nur ein Selbstgespräch.

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sven23
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#388 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von sven23 » Fr 25. Mär 2016, 09:22

Novalis hat geschrieben: Die Antwort ist wohl: manche Atheisten haben keine Phantasie (darum verachten sie Religion, denn die konfrontiert sie mit den höchsten menschlichen Phantasien) oder sie haben Phantasie, aber verbieten sie sich bis zur Verkümmerung in diesem Bereich. Phantasie, Gefühl, ja „Träumerei“ darf nicht sein, das ist nicht so vernünftig. Der Mensch soll scheinbar aufhören zu träumen und zu glauben und ein Vernunftautomat werden. Anders kann ich mir diese Feindseligkeit gegen die Religion nicht erklären.

Oft mit der Betonung: das ist ja „nur“ Phantasie. Selbst wenn es „nur“ Phantasie wäre, warum sollte man darauf verzichten? Offenbar gehört das zum menschlichen Wesen essenziell dazu. Ich wünsche mir mehr Atheisten, die dafür ein gewisses Verständnis und Mitgefühl aufbringen.
In einem gebe ich dir Recht: Religion und Götterglaube ist Phantasie. Aber ich glaube nicht, dass Atheisten oder nicht-Gläubige weniger Phantasie besitzen als Gläubige. Phantasie/Vorstellungskraft ist eine der elementarsten, kognitiven Fähigkeiten, ohne die Kunst, Literatur, Musik aber auch Erfindungen und technologische Innovationen, also Kultur überhaupt, nicht möglich wären.
Der Unterschied ist wohl der, dass Atheisten besser zu unterscheiden wissen zwischen Phantasie und Wirklichkeit. Mit Mythen und Märchen kann ein Autor zwar Botschaften transportieren, aber es macht keinen Sinn, daraus tatsächlich historisch Geschehenes zu postulieren und es in Glaubensdogmen zu pressen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#389 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Pluto » Fr 25. Mär 2016, 09:46

Halman hat geschrieben:Du verwendest eine Scheinanalogie, dies ist ein beliebter rhetorischer Trick. Wenn Wissenschaftler bspw. steinzeitliches Werkzeug finden, oder Höhlenmalereien, dann folgern sie, dass diese von Menschen (oder nahen Verwandten der Gattung Homo) hergestellt wurden und zwar deshalb, weil die Funde plausibler durch die Annahme eines Herstellers oder Malers erklärt werden können als durch unpersönliche Ursachen.
Diese Argument erinnert stark an den britischen Theologen und Apologeten William Paley (18. Jahrhundert) mit seiner Analogie des Uhrmachers:

  • Stellen Sie sich vor ich würde beim Spazierengehen am Strand mit dem Fuß auf einen Stein stoßen, und man mich fragte wie er dahin gekommen sei, könnte ich vielleicht antworten, dass er so weit mir bekannt, schon ewig hätte daliegen können. Auch fiele es nicht leicht mir das Gegenteil zu beweisen. Doch man stelle sich vor, ich hätte statt des Steins eine Uhr am Boden gefunden, und man mich fragte wie es an diesen Ort gelangt sein könnte, wäre es unwahrscheinlich anzunehmen, dass diese bereits ewig dagelegen hätte.
Im Innern der Taschenuhr befindet sich eine Vielzahl präzise gearbeiteten Rädchen, Achsen und Stangen die die Gesamtheit der Uhr darstellen. Wir wissen: würde nur ein einziges Teilchen fehlen, würde die Uhr nicht funktionieren. Wer käme also auf die Idee, dieses wundervolle, komplexe Uhrwerk sei durch Zufall entstanden? Paley folgert aus seiner Analogie:

  • Dieselben Hinweise auf eine Erfindung, oder Ausdrucke eines bewussten Bauwerks existieren auch in der Natur, mit dem Unterschied dass die natürlichen Bauwerke [des Lebens] sich jeglicher Vorstellung einer Berechnung entziehen...
Halman hat geschrieben:Die beschleunigte Expansion des Raumes können wir über die Modellierung der ART durch negativen Druck erklären.
Auch, aber nicht nur... ;)

Halman hat geschrieben:Die Ursache hierfür ist unbekannt, aber offenkundig real und wird, da sie unsichtbar ist, Dunkle Energie genannt. Die Gleichungen der ART deuten nicht auf eine Person hinter dem Phänomen hin.
Die extreme Feinabstimmung der Expansionsrate des Universums kann allerdings als ein Hinweis auf einen Feinabstimmer gedeutet werden. Nehmen wir als Genauigkeit des Wertes die Anzahl aller Sandkörner der Stränd der Erde, so würde die Hinzufügung oder Wegnahme nur eines Sandkornes dazu führen, dass wir nicht hier wären. Zufall?
Ja, man könnte es Zufall nennen.
Vielleicht ist es nur die Eigenschaft eines Multiversums. Wenn darin sehr viele Universen enstehen, dann könnte durchaus eines davon genau die Eigenschaften der Feinabstimmung haben, die wir in unserem Universum erkennen.

Fazit: Auch die Feinabstimmung weist nicht auf notwendigerweise auf einen "Architekten" (Pumuckl, das FSM, nenne es was du willst) hin und stellt keinen Gottesbeweis dar. Der Grund könnte auch die Hypothese des Multiversums sein, eine Erklärung die aus meiner Sicht sogar plausibler erscheint.

Halman hat geschrieben:Ich wiederhole: „Gott“ ist somit nichts anderes, als die direkt abgeleitete Frage aus dem anfänglichen Schöpferverdacht: „Wer soll das gemacht haben?“.
Verdacht ist das richtige Wort! :thumbup:
Wer will schon wissen was damals am Beginn unserer Zeitrechnung war?
Wie wahrscheinlich ist in deinen Augen ein Schöpfer?
Und wenn wir schon einen solchen Deismus annehmen, wie gelangen wir zum personalen Gott (der unsere Gedanken kennt) der abrahamitischen Religionen?

Halman hat geschrieben:Außerdem kann so ein anfänglicher Schöpferverdacht auch erhärtet werden...
Wie willst du das anstellen? Wiewürdest du einen Schöpferverdacht erhärten?

Halman hat geschrieben:Der christliche Gott umfasst mehr "Dimensionen" als die Schöpfervorstellung.
Das ist das Argument von 'closs'.
Könnt ihr diese Dimensionen auch beschreiben? Wenn nicht, woher sollen wir wissen, ob das nicht nur alles Scheinargumente sind?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

SilverBullet
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#390 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von SilverBullet » Fr 25. Mär 2016, 11:32

Pluto hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Ich wiederhole: „Gott“ ist somit nichts anderes, als die direkt abgeleitete Frage aus dem anfänglichen Schöpferverdacht: „Wer soll das gemacht haben?“.
Verdacht ist das richtige Wort!
Das obige Zitat „Ich wiederhole…“ ist von mir, nicht von „Halman“ (ich habe es hier schon korrigiert).
Mir ist nicht klar, ob er auch von einem Verdacht ausgeht, oder „Schöpfung“ (für seinen „Glauben“) als Faktum versteht.
Aktuell bin ich aber wohl der einzige, der sich darauf festlegt, dass „Gott“ nur die Frage aus dem Schöpferverdacht ist.

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Samantha hat geschrieben:Ich denke bei dem Beispiel auch an Star Trek, wo die Oberste Direktive der Föderation nicht verletzt werden darf: Man darf nicht eingreifen und verändern (nur beobachten), weil dies viel schlimmere Folgen haben kann, als man sich ausmalen könnte.
OK, das ist vielleicht gar kein schlechtes Beispiel.

Dahinter steckt die Frage, wie ein „Jemand“, der Lebewesen (bzw. ein ganzes Universum) erschaffen hat, mit diesen Geschöpfen eine Kommunikation aufbauen soll.

1.
„Er“ könnte keine Kommunikation durchführen.

Im einfachsten Fall wäre „er“ dann nur „der Schöpfer“ und würde danach keine weitere Rolle spielen. Eine Religion ist dann vollkommen überflüssig und die Idee, dass wir ein ewiges Leben „erreichen“ können, ist reines Wunschdenken (kann man vergessen).

Komplizierter wird es, wenn es, wie in den Religion behauptet wird, Auflagen für die Geschöpfe und Auswirkungen aus den Handlungen der Geschöpfe geben soll. Diese Zusammenhänge müssen kommuniziert werden, was „er“ aber ja explizit nicht macht. Die Folge ist, völliges Chaos in den religiösen Annahmen, massive Streitereien zwischen den Religionen und auch zwischen den „Gläubigen“. Die Behauptungen von auserwählten Menschen, die irgendeine besondere Kommunikation durchführen können wollen, öffnen der Willkür, Tür und Tor und sind ein Grund für die Lokalität von Religion und somit für das Chaos. „Der Schöpfer“ wäre dadurch regelrecht „schuld am Chaos“.

Wenn ein „Schöpfer“ sich heraushalten möchte, dann muss er es vollständig und konsequent machen. Dieses „mal Eingreifen, mal nicht“, „mal Wunder vollbringen, mal nicht“, „mal als Mensch auftreten, mal nicht“ führt zu einer extrem schlechten Situation.

2.
„Er“ könnte sich durch eine „Umwelt-Interaktion“ verständlich machen.

Angenommen „der Schöpfer“ wirkt in einer Form auf diese Welt ein, aus der klar ersichtlich ist, dass eine Intelligenz kommunizieren möchte.
Einfaches Beispiel:
„Er“ bewegt Steine, so dass wir es objektiv feststellen können und eine Art „Schreibvorgang“ entsteht, den wir lesen können.
Komplizierter wäre es, wenn „er“ direkt mit dem menschlichen Gehirn interagieren würde, was ja einige der „Gläubige“ behaupten. Wenn, dann müsste „er“ mit allen Gehirnen interagieren und nicht nur mit wenigen.

Das Problem dabei hast du genau richtig erfasst: nicht alle Menschen werden daraus schliessen, dass hier „der Schöpfer“ mit ihnen redet. Es wird Zweifel geben, die z.B. in Richtung „überlegene Aliens“ gehen.

Sprich: die Überzeugungskraft ist nicht da.

3.
„Er“ könnte sich durch eine eindeutige Schöpfer-Interaktion verständlich machen.

Im Grunde ist das auch wieder Punkt 2, jedoch mit dem Zusatz, dass es keinen Zweifel geben darf, dass jeder Einzelne von „diesem Schöpfer“ geschaffen wurde.

Machbar ist dies letztlich nur dadurch, dass die Menschen objektiv feststellen können, dass sie "zum Schöpfer" gehören.
Es muss zu einer Wechselwirkung kommen, in der eine Art „Entsprechung“ festgestellt wird, die sonst nirgendwo auftreten kann. Das könnte dadurch geschehen, dass „ein Teil“ in uns aktiviert wird, den wir sonst nirgendwo einsetzen.
Wenn über „diesen Teil“ eine exakte Passgenauigkeit festgestellt werden kann, dann gehören „Schöpfer“ und „Geschöpf“ eindeutig zusammen.

Im Grunde ist dies nichts anderes, als eine Informationsverschlüsselungstechnik, die nur sinnvoll ist, wenn sich „Schöpfer“ und „Geschöpf“ entsprechen.

So etwas gibt es aktuell noch nicht einmal im Ansatz.
Meines Wissens hat bislang kein Religionsgründer diesen Zusammenhang berücksichtigt.

Ich sehe diesen Zustand als zusätzliches, starkes Indiz dafür an, dass die (Gottes-)Religionen lediglich eine Selbsttäuschung sind.

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