#1 Das Alte Testament - ein ethisches Defizit
Verfasst: So 1. Nov 2015, 09:27
Die alten Schriften, die um den Wüsten- und Stammesgott JAHWE entstanden sind, kommen uns heute oft seltsam, verstörend, unverständlich und unethisch vor.
"Die Schriften des Alten Testaments sind aus religionsgeschichtlicher Sicht sicherlich interessante Dokumente. Aus heutiger ethischer Sicht jedoch sind sie an vielen Stellen eine Katastrophe. Der Gott Israels zeigt sich derart häufig von seiner schlechten Seite, dass er als Richtlinie für verantwortliches Handeln, als Grundlage einer Moralität schlichtweg nicht zu verwenden ist. Nur die Steinbruchmethode der Kirchen, die die (auch vorhandenen) positiv anmutenden Stellen den Gläubigen präsentiert, vermag den Eindruck zu stützen, als hätte uns dieser Gott heute noch etwas zu sagen.
In früheren Zeiten war dies nicht so. Eine Gesellschaft und eine Religion, die sich als die einzig wahre verstand und die Ausbreitung auch mit Gewalt als ihre Aufgabe sah, kann sich durchaus auf das Alte Testament berufen. Und christliche Missionare haben dies ja denn auch getan. Allein in Mittel- und Südamerika hat diese religiöse Ideologie, verbunden mit rein machtpolitischen Interessen, im 16. Jahrhundert Millionen von Toten gefordert. „Du sollst in dir kein Mitleid aufsteigen lassen“ (Dtn 25,12) – die christlichen Krieger haben sich daran gehalten."
Kubitza, Jesuswahn
Hat das AT den heutigen Menschen noch etwas zu sagen?
"Wer aber moderne und allgemein anerkannte Werte sucht wie Toleranz und Gerechtigkeit, findet stattdessen fast nur Intoleranz und religiöse Selbstgerechtigkeit. Man mache sich den Spaß und ersetze in den einschlägigen Texten
das Wort Amalekiter einfach einmal durch Franzosen; auch dem Letzten dürfte dann klar werden, wes Geistes Kinder sich da tummeln. Israelische Rabbis „diskutieren bis zum heutigen Tage darüber, ob die Aufforderung zur Vernichtung der Amalekiter ein verschlüsselter Befehl zur Beseitigung der Palästinenser ist.“ (Christopher Hitchens, Der Herr ist kein Hirte, S. 133f.) In Anlehnung an Stendhal und Nietzsche könnte man sagen:
Die einzige Entschuldigung dieses Gottes ist seine Nichtexistenz."
Kubitza, Jesuswahn
Doch wie steht es um die viel gerühmte Nächstenliebe?
"Die von Christen so hoch gehandelte Nächstenliebe findet sich im Alten Testament nur an wenigen Stellen. Und gemeint sind dort nur die Angehörigen des eigenen Volkes, die Anhänger der eigenen Religion."
Kubitza, Jesuswahn
In vielen Rechtssystemen findet sich ein seltsamer Anachronismus bezügliche der Bibel:
"Deshalb lässt ein Richter zwar auf sie schwören, benutzt sie aber in keinem Land und zu keiner Zeit als verbindliches Gesetzbuch."
Quelle
Zum Glück, muß man wohl sagen.
"Die Schriften des Alten Testaments sind aus religionsgeschichtlicher Sicht sicherlich interessante Dokumente. Aus heutiger ethischer Sicht jedoch sind sie an vielen Stellen eine Katastrophe. Der Gott Israels zeigt sich derart häufig von seiner schlechten Seite, dass er als Richtlinie für verantwortliches Handeln, als Grundlage einer Moralität schlichtweg nicht zu verwenden ist. Nur die Steinbruchmethode der Kirchen, die die (auch vorhandenen) positiv anmutenden Stellen den Gläubigen präsentiert, vermag den Eindruck zu stützen, als hätte uns dieser Gott heute noch etwas zu sagen.
In früheren Zeiten war dies nicht so. Eine Gesellschaft und eine Religion, die sich als die einzig wahre verstand und die Ausbreitung auch mit Gewalt als ihre Aufgabe sah, kann sich durchaus auf das Alte Testament berufen. Und christliche Missionare haben dies ja denn auch getan. Allein in Mittel- und Südamerika hat diese religiöse Ideologie, verbunden mit rein machtpolitischen Interessen, im 16. Jahrhundert Millionen von Toten gefordert. „Du sollst in dir kein Mitleid aufsteigen lassen“ (Dtn 25,12) – die christlichen Krieger haben sich daran gehalten."
Kubitza, Jesuswahn
Hat das AT den heutigen Menschen noch etwas zu sagen?
"Wer aber moderne und allgemein anerkannte Werte sucht wie Toleranz und Gerechtigkeit, findet stattdessen fast nur Intoleranz und religiöse Selbstgerechtigkeit. Man mache sich den Spaß und ersetze in den einschlägigen Texten
das Wort Amalekiter einfach einmal durch Franzosen; auch dem Letzten dürfte dann klar werden, wes Geistes Kinder sich da tummeln. Israelische Rabbis „diskutieren bis zum heutigen Tage darüber, ob die Aufforderung zur Vernichtung der Amalekiter ein verschlüsselter Befehl zur Beseitigung der Palästinenser ist.“ (Christopher Hitchens, Der Herr ist kein Hirte, S. 133f.) In Anlehnung an Stendhal und Nietzsche könnte man sagen:
Die einzige Entschuldigung dieses Gottes ist seine Nichtexistenz."
Kubitza, Jesuswahn
Doch wie steht es um die viel gerühmte Nächstenliebe?
"Die von Christen so hoch gehandelte Nächstenliebe findet sich im Alten Testament nur an wenigen Stellen. Und gemeint sind dort nur die Angehörigen des eigenen Volkes, die Anhänger der eigenen Religion."
Kubitza, Jesuswahn
In vielen Rechtssystemen findet sich ein seltsamer Anachronismus bezügliche der Bibel:
"Deshalb lässt ein Richter zwar auf sie schwören, benutzt sie aber in keinem Land und zu keiner Zeit als verbindliches Gesetzbuch."
Quelle
Zum Glück, muß man wohl sagen.