Seite 8 von 8

#71 Re: Der gefälschte Paulus

Verfasst: Fr 22. Apr 2016, 22:49
von Bastler
sven23 hat geschrieben:Die Echtheit der Paulusbriefe ist umstritten. So werden z. b. der Hebräerbrief, der Titusbrief und die Briefe an Timotheus sogar von manchen katholischen Theologen in Zweifel gezogen.
Ich glaube, dass es sogar kaum einen anerkannten katholischen Theologen gibt, der den Hebräerbrief als ein Produkt von Paulus hält.
Nicht einmal der Hebräerbrief selbst nennt Paulus als Verfasser. Die Verfasserschaft durch Paulus ist eine ostkirchliche Tradition, von der niemand so recht weiß, woher diese Tradition stammt.

#72 Re: Der gefälschte Paulus

Verfasst: So 24. Apr 2016, 11:28
von sven23
Bastler hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Echtheit der Paulusbriefe ist umstritten. So werden z. b. der Hebräerbrief, der Titusbrief und die Briefe an Timotheus sogar von manchen katholischen Theologen in Zweifel gezogen.
Ich glaube, dass es sogar kaum einen anerkannten katholischen Theologen gibt, der den Hebräerbrief als ein Produkt von Paulus hält.
Nicht einmal der Hebräerbrief selbst nennt Paulus als Verfasser. Die Verfasserschaft durch Paulus ist eine ostkirchliche Tradition, von der niemand so recht weiß, woher diese Tradition stammt.
Tja, das wird aber gegenüber dem Kirchenvolk nicht kommuniziert. Der Hebräerbrief wird wie 6 andere "Pseudopaulinen" auch in der Kirche kommentarlos als paulinisch verlesen.

#73 Re: Der gefälschte Paulus

Verfasst: So 24. Apr 2016, 11:30
von Halman
sven23 hat geschrieben:
Bastler hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Echtheit der Paulusbriefe ist umstritten. So werden z. b. der Hebräerbrief, der Titusbrief und die Briefe an Timotheus sogar von manchen katholischen Theologen in Zweifel gezogen.
Ich glaube, dass es sogar kaum einen anerkannten katholischen Theologen gibt, der den Hebräerbrief als ein Produkt von Paulus hält.
Nicht einmal der Hebräerbrief selbst nennt Paulus als Verfasser. Die Verfasserschaft durch Paulus ist eine ostkirchliche Tradition, von der niemand so recht weiß, woher diese Tradition stammt.
Tja, das wird aber gegenüber dem Kirchenvolk nicht kommuniziert. Der Hebräerbrief wird wie 6 andere "Pseudopaulinen" auch in der Kirche kommentarlos als paulinisch verlesen.
Kannst Du diese Behauptung auch durch eine seriöse Quelle belegen?

Ich kenne zwei evangelische Kirchen, in denen die Pastoren die Erkenntnisse der HKM ganz selbstverständlich vertreten und vermitteln. Es kommen nur wenige Leute zu diesen theologischen Gesprächen.

#74 Re: Der gefälschte Paulus

Verfasst: So 24. Apr 2016, 11:41
von sven23
Halman hat geschrieben: Kannst Du diese Behauptung auch durch eine seriöse Quelle belegen?

Ich kenne zwei evangelische Kirchen, in denen die Pastoren die Erkenntnisse der HKM ganz selbstverständlich vertreten und vermitteln. Es kommen nur wenige Leute zu diesen theologischen Gesprächen.
Gut, die evangelische Theologie ist da etwas liberaler als die katholische. Innerhalb der Theologie sind die Erkenntnisse der Leben-Jesu Forschung natürlich bekannt. Im Studium wird jeder damit zwangsläufig in Kontakt kommen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Katholizismus die Ergebnisse nicht kommuniziert. Ich bin erst damit in Kontakt gekommen, als ich mich selbst darum bemühte. Zudem werden die Ergebnisse ja zum großen Teil abgestritten, ignoriert oder als Werk des Antichristen diffarmiert. (siehe Ratzinger)
Insofern ist Conzelmann nach wie vor aktuell.

#75 Re: Der gefälschte Paulus

Verfasst: So 24. Apr 2016, 12:16
von Halman
sven23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Kannst Du diese Behauptung auch durch eine seriöse Quelle belegen?

Ich kenne zwei evangelische Kirchen, in denen die Pastoren die Erkenntnisse der HKM ganz selbstverständlich vertreten und vermitteln. Es kommen nur wenige Leute zu diesen theologischen Gesprächen.
Gut, die evangelische Theologie ist da etwas liberaler als die katholische. Innerhalb der Theologie sind die Erkenntnisse der Leben-Jesu Forschung natürlich bekannt. Im Studium wird jeder damit zwangsläufig in Kontakt kommen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Katholizismus die Ergebnisse nicht kommuniziert. Ich bin erst damit in Kontakt gekommen, als ich mich selbst darum bemühte. Zudem werden die Ergebnisse ja zum großen Teil abgestritten, ignoriert oder als Werk des Antichristen diffarmiert. (siehe Ratzinger)
Insofern ist Conzelmann nach wie vor aktuell.
Ach-so - dann entschuldige bitte die Schärfe meines Postings. :oops: Da ich im säkularisierten Norden lebe, habe ich immer das Gefühl von einem fremden Planeten zu lesen, wenn User ihre Erfahrungen aus der katholischen Welt in ihre Beiträge einfließen lassen. Da die halbe Christenheit katholisch ist und besonders in Mittel- und Südamerika recht konzervativ ist, kann ich Deinen Einwand natürlich nicht von der Hand weisen. Nicht ohne Grund wurde Prof. Hans Küng die Lehrerlaubnis entzogen, wobei er seiner Kirche eigentlich nur helfen will.

#76 Re: Der gefälschte Paulus

Verfasst: So 24. Apr 2016, 12:19
von sven23
Halman hat geschrieben: Ach-so - dann entschuldige bitte die Schärfe meines Postings. :oops: .
Kein Problem.


Halman hat geschrieben: Da ich im säkularisierten Norden lebe, habe ich immer das Gefühl von einem fremden Planeten zu lesen, wenn User ihre Erfahrungen aus der katholischen Welt in ihre Beiträge einfließen lassen.
:lol:

#77 Re: Der gefälschte Paulus

Verfasst: Di 17. Sep 2019, 23:49
von Munro
sven23 hat geschrieben:
Sa 22. Aug 2015, 20:34
Der evangelische Theologe Hermann Detering glaubt, daß Jesus und auch der Apostel Paulus rein mythologische Figuren sind.


Falls es Paulus also gar nicht gab, dann ist auch der Spruch hinfällig: "Mulier taceat in ecclesia!"
Also: Die Frau soll in der Kirche schweigen.

Und eine schlimme Konsequenz dieses Spruches:

Eigentlich war die zu diesem Zweck durchgeführte Kastration schon seit dem Codex des Kaisers Justinian verboten. Aber im sechzehnten Jahrhundert zeigte sich die römische Kirche immer weniger geneigt, Frauen in der Kirche als Sängerinnen auftreten zu lassen. Das Wort des Apostels Paulus, daß die Frau in der Kirche schweigen möge (1. Kor. 14,34, "Mulier taceat in ecclesia"), wurde jetzt so gedeutet, daß nur Männer in der Kirche singen sollten. Papst Sixtus V. verbot es 1588, daß Frauen auf den Bühnen des Kirchenstaates auftraten. Jetzt wurden in den römischen Kirchen bevorzugt Knaben als Sänger eingesetzt. Zumindest seit dem späten sechzehnten Jahrhundert wurden dafür eigens Kastraten herangebildet. Seit dem frühen siebzehnten Jahrhundert waren in der Sixtina alle Sopranstimmen mit Kastraten besetzt. Der "primo uomo" löste die "prima donna" als Sopran- und Altstimme ab. In den Archiven des Vatikans finden sich etliche Kompositionen, die speziell für Kastraten geschrieben waren.

https://www.faz.net/aktuell/wissen/wiss ... 14870.html