Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

R.F.
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#1041 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von R.F. » So 13. Sep 2015, 12:28

Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Es ist aber auch für einen Laien zu erkennen, daß hier alte Texte okkupiert und gewissermaßen vergewaltigt wurden, einzig mit dem Ziel, den Messias in den alten Schriften zu verwurzeln.
Der "Laie" meint, selber zu erkennen, aber er folgt den Angaben einer Autorität, die er nicht mehr hinterfragt, in dem Fall Lüdemann.
- - -
Ich bemerke oft eine merkwürdige Schüchternheit unter den Mit-Foristen. Sie scheinen immer die Meinung eines “Experten” zu benötigen. Zum Beispiel kann ein jeder selbst erkennen, dass die beiden Thessalonicherbriefe Bart Ehrmans Sicht nicht stützen.

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sven23
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#1042 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » So 13. Sep 2015, 13:01

R.F. hat geschrieben: Ich bemerke oft eine merkwürdige Schüchternheit unter den Mit-Foristen. Sie scheinen immer die Meinung eines “Experten” zu benötigen. Zum Beispiel kann ein jeder selbst erkennen, dass die beiden Thessalonicherbriefe Bart Ehrmans Sicht nicht stützen.

So klar ist das auch nicht:
"Deshalb wird in der Forschung heute weithin die Annahme vertreten, dass der 2Thess das Schreiben eines unbekannten Verfassers ist, der unter dem Pseudonym des Apostels schrieb. Als Vorlage dieses pseudepigraphen Schreibens diente der 1Thess. Die Makrostruktur dieses Briefes ist komplett übernommen worden. Daneben stimmen ganze Passagen im Wortlaut beinahe überein (vgl. 1Thess 1,1 mit 1,1f;; 1Thess 3,11 mit 2,16 u.ö.). Die Benutzung des 1Thess als literarische Vorlage geschieht so extensiv, dass gelegentlich sogar die These vertreten worden ist, 2Thess habe 1Thess als authentischen Paulusbrief verdrängen wollen."
Quelle: bibelwissenschaft.de

"So gilt es heute in der neutestamentlichen Wissenschaft als erwiesen, dass viele Schriften einen falschen Verfassernamen tragen, also Pseudepigraphen oder, etwas salopper gesagt, schlicht gefälscht sind. So gelten im Neuen Testament bereits einige Paulusbriefe als Fälschungen, so zum Beispiel der zweite Brief an die Thessalonicher, der Epheser- und Kolosserbrief und die Briefe an Timotheus und Titus. Alle beiden Petrusbriefe im Neuen Testament sind Fälschungen, sie stammen ebenso wenig von Petrus wie der Jakobus und Johannesbrief von den Uraposteln Jakobus und Johannes geschrieben worden sind."
Quelle: Dr. Kubitza, Der Jesuswahn
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Savonlinna
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#1043 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Savonlinna » So 13. Sep 2015, 13:32

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Die HKM hat - anders, als der Laie meint - herausgefunden, dass die alten Texte des AT vielleicht aus der Erinnerung falsch zitiert wurden.
Da du auch immer Belege forderst: kannst du das belegen?
Nein. Das habe ich sonstwo mal gelesen.
Aber das gehört eigentlich zum Allgemeinwissen, hätte ich jetzt mal angenommen. Man hatte die alttestamentlichen Schriften nicht einfach so vor der Nase.

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#1044 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Hemul » So 13. Sep 2015, 13:37

sven23 hat geschrieben: "So gilt es heute in der neutestamentlichen Wissenschaft als erwiesen, dass viele Schriften einen falschen Verfassernamen tragen, also Pseudepigraphen oder, etwas salopper gesagt, schlicht gefälscht sind. So gelten im Neuen Testament bereits einige Paulusbriefe als Fälschungen, so zum Beispiel der zweite Brief an die Thessalonicher, der Epheser- und Kolosserbrief und die Briefe an Timotheus und Titus. Alle beiden Petrusbriefe im Neuen Testament sind Fälschungen, sie stammen ebenso wenig von Petrus wie der Jakobus und Johannesbrief von den Uraposteln Jakobus und Johannes geschrieben worden sind."
Quelle: Dr. Kubitza, Der Jesuswahn
Nach dem Motto: Die Guten ins Töpfchen und die Schlechten in die Tonne gelle? ;)
So einfach geht das aber auch nicht werter Experte:
https://www.youtube.com/watch?v=3wW-wWX9vvo
Der Professor meint ihr arbeitet oben ohne.
:lol:
Zuletzt geändert von Hemul am So 13. Sep 2015, 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#1045 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Pluto » So 13. Sep 2015, 13:40

Hemul hat geschrieben:Nach dem Motto: Die Guten ins Töpfchen und die Schlechten in die Tonne gelle? ;)
So einfach geht das aber auch nicht werter Experte:
Doch. So einfach geht das, sonst würden es die Meisten nicht verstehen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1046 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von R.F. » So 13. Sep 2015, 13:43

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Ich bemerke oft eine merkwürdige Schüchternheit unter den Mit-Foristen. Sie scheinen immer die Meinung eines “Experten” zu benötigen. Zum Beispiel kann ein jeder selbst erkennen, dass die beiden Thessalonicherbriefe Bart Ehrmans Sicht nicht stützen.

So klar ist das auch nicht:
"Deshalb wird in der Forschung heute weithin die Annahme vertreten, dass der 2Thess das Schreiben eines unbekannten Verfassers ist, der unter dem Pseudonym des Apostels schrieb. Als Vorlage dieses pseudepigraphen Schreibens diente der 1Thess. Die Makrostruktur dieses Briefes ist komplett übernommen worden. Daneben stimmen ganze Passagen im Wortlaut beinahe überein (vgl. 1Thess 1,1 mit 1,1f;; 1Thess 3,11 mit 2,16 u.ö.). Die Benutzung des 1Thess als literarische Vorlage geschieht so extensiv, dass gelegentlich sogar die These vertreten worden ist, 2Thess habe 1Thess als authentischen Paulusbrief verdrängen wollen."
Quelle: bibelwissenschaft.de

"So gilt es heute in der neutestamentlichen Wissenschaft als erwiesen, dass viele Schriften einen falschen Verfassernamen tragen, also Pseudepigraphen oder, etwas salopper gesagt, schlicht gefälscht sind. So gelten im Neuen Testament bereits einige Paulusbriefe als Fälschungen, so zum Beispiel der zweite Brief an die Thessalonicher, der Epheser- und Kolosserbrief und die Briefe an Timotheus und Titus. Alle beiden Petrusbriefe im Neuen Testament sind Fälschungen, sie stammen ebenso wenig von Petrus wie der Jakobus und Johannesbrief von den Uraposteln Jakobus und Johannes geschrieben worden sind."
Quelle: Dr. Kubitza, Der Jesuswahn
Den Argumenten der Kommentatoren zufolge müsste Paulus einen recht unbeweglichen Geist besessen haben. Tatsächlich unbeweglich sind jedoch die Kommentatoren. Diese “Theologie” festigt ihre Thesen wie auch die Geologie oder die Paläontologie mit eigens kreierten Dogmen.

Aber mit “unbeweglich” ist nur eine Ursache für die Fehldeutungen einiger Exegeten genannt. Der zweite Thessalonicherbrief wie die Apokalypse stößt einer Reihe von Theologen aus anderen Gründen auf. Denn wenn diese Schriftteile authentisch sind, können sich einige Exegeten leicht ausrechnen, was ihnen blühen wird. Zumindest unterschwellig haben diese Experten vor den Folgen Angst.

Doch warum vergleichst Du nicht selbst die Texte? Glaubst Du im Ernst, dass die sich wissenschaftlich gebärdenten Exegeten einen alten Text besser erfassen können als ein durchschnittlich gebildeter Mensch?

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#1047 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Hemul » So 13. Sep 2015, 13:48

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Nach dem Motto: Die Guten ins Töpfchen und die Schlechten in die Tonne gelle? ;)
So einfach geht das aber auch nicht werter Experte:
Doch. So einfach geht das, sonst würden es die Meisten nicht verstehen.
Die Meisten verstehen auch nicht, dass z.B. die Nano-Sekunden für die perfekte Abstimmung der 4 Konstanten verantwortlich sein sollen. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#1048 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Pluto » So 13. Sep 2015, 13:52

Hemul hat geschrieben:Die Meisten verstehen auch nicht, dass z.B. die Nano-Sekunden für die perfekte Abstimmung der 4 Konstanten verantwortlich sein sollen. :wave:
Du scheinst durch das Thema etwas äh... überfordert zu sein.
Das kann ich dir sogar beweisen:
Erkläre doch einfach mal was Nanosekunden mit den Naturkonstanten zu tun haben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1049 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Hemul » So 13. Sep 2015, 13:55

@R.F.
Man darf diesen mit Öl eingefetteten Burschen keine Fluchtwege offen halten. ;)
Zuletzt geändert von Hemul am So 13. Sep 2015, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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sven23
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#1050 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » So 13. Sep 2015, 14:01

R.F. hat geschrieben: Doch warum vergleichst Du nicht selbst die Texte? Glaubst Du im Ernst, dass die sich wissenschaftlich gebärdenten Exegeten einen alten Text besser erfassen können als ein durchschnittlich gebildeter Mensch?
Äh, ja . Auch ein überdurchschnittlich Gebildeter kann nicht so ohne weiteres erkennen, was an den alten Schriften authentisch ist, was später hinzugefügt oder gefälscht wurde. Dazu bedarf es der Expertise von Fachleuten.
Zuletzt geändert von sven23 am So 13. Sep 2015, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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