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#1 Jesu Irrtümer.

Verfasst: Sa 16. Mai 2015, 13:01
von sven23
Einige streiten ja die irrtümliche Naherwartung Jesu kategorisch ab, obwohl dies ziemlich eindeutig aus den Schriften hervorgeht, weil sie meinen, daß sich der Sohn Gottes nicht irren könne, und allein schon aus diesem Grund er keine Naherwartung gehabt haben könne.
Dabei vergessen sie, daß dies nicht die einzigen Irrtümer Jesu sind. Wir wollen gar nicht über seine mangelhaften Kenntnisse über Flora und Fauna reden, sondern sehen da mal großzügig drüber hinweg.
Bei anderen Vorhersagen oder Glaubensinhalten kann man dagegen kein Auge mehr zudrücken.

Beispiel 1:
"Bevor das Weltgericht anbricht und der Messias zurückkehrt, erwartete man im damaligen Judentum die Wiederkehr des Propheten Elia. Als die Jünger Jesu nach diesem Vorzeichen fragten, erklärte er ihnen, dass Elia bereits unter unter uns und demnach das Ende der Zeit ganz nah sei (Mk 9,11-13) "Und sie (die Jünger) fragten ihn (Jesus) und sprachen: Sagen nicht die Schriftgelehrten, daß zuvor Elia kommen muß?" Jesus antwortet (Mt 17,12): "Elia ist schon gekommen, aber sie haben ihn nicht erkannt"

Leider irrte sich Jesus. Es gab keine Wiederkehr von Elia und die damit erwartete Erneuerung des Judentums und die Befreiung von den römischen Besatzern ist nie eingetreten."
Quelle: Bibelkritik

#2 Re: Jesu Irrtümer.

Verfasst: Sa 16. Mai 2015, 13:12
von Savonlinna
sven23 hat geschrieben:Einige streiten ja die irrtümliche Naherwartung Jesu kategorisch ab
Schon falsch, lieber sven.
Es wird nur abgestritten, dass die Forschung sich darin einig ist, dass es nur eine Deutung gibt.
Warum stellst Du das so falsch dar?

#3 Re: Jesu Irrtümer.

Verfasst: Sa 16. Mai 2015, 13:19
von Ruth
sven23 hat geschrieben:Einige streiten ja die irrtümliche Naherwartung Jesu kategorisch ab, obwohl dies ziemlich eindeutig aus den Schriften hervorgeht, weil sie meinen, daß sich der Sohn Gottes nicht irren könne, und allein schon aus diesem Grund er keine Naherwartung gehabt haben könne.

Dass Jesus den Zeitpunkt nicht wusste, hat er selbst gesagt ...

Markus 13,32 hat geschrieben: Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.

Meiner Meinung nach es ist ein Irrtum vieler Gläubiger, dass Jesus, zu dem Zeitpunkt, als er auf der Erde als Mensch unter Menschen weilte, allwissend war und in allen Dingen göttliche Eigenschaften hatte. Wenn er ganz Mensch war, wären seine Erwartungen ebenso menschlich wie die der Menschen, die ihm zuhörten und demnach begrenzt.

Wenn er aber auf Erden ebenso Gott wie Mensch gewesen wäre, ließe sich diese (scheinbare) Naherwartung trotzdem erklären. Denn bei Gott gibt es keine Zeit, die ihn begrenzt. Wenn dann Jesus als Gott auf Erden diese Botschaften so dargestellt hätte, dass seine Anhänger meinen, sie sei zeitlich nahe, dann hätten sich eben die Zuhörer geirrt. Ebenso, wie sich die Bibelleser oft irren, bei ihrer Interpretation.

#4 Re: Jesu Irrtümer.

Verfasst: Sa 16. Mai 2015, 13:22
von Savonlinna
sven23 hat geschrieben:
Beispiel 1:
"Bevor das Weltgericht anbricht und der Messias zurückkehrt, erwartete man im damaligen Judentum die Wiederkehr des Propheten Elia. Als die Jünger Jesu nach diesem Vorzeichen fragten, erklärte er ihnen, dass Elia bereits unter unter uns und demnach das Ende der Zeit ganz nah sei (Mk 9,11-13) "Und sie (die Jünger) fragten ihn (Jesus) und sprachen: Sagen nicht die Schriftgelehrten, daß zuvor Elia kommen muß?" Jesus antwortet (Mt 17,12): "Elia ist schon gekommen, aber sie haben ihn nicht erkannt"

Leider irrte sich Jesus. Es gab keine Wiederkehr von Elia und die damit erwartete Erneuerung des Judentums und die Befreiung von den römischen Besatzern ist nie eingetreten."
In Deinem Zitat steht nicht, dass er noch wiederkommen wird, sondern dass er schon da ist, dass ihn aber niemand erkennt.
In meinem Bibelkommentar steht, dass der Täufer damit gemeint sei.

Diese Auffassung wird übrigens auch in Wiki referiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elija

#5 Re: Jesu Irrtümer.

Verfasst: Sa 16. Mai 2015, 13:39
von sven23
Savonlinna hat geschrieben: Diese Auffassung wird übrigens auch in Wiki referiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elija
Richtig, aber die einen meinten es sei Jesus, die anderen meinten Johannes der Täufer.
Zum einen hätte der Prophet Elia aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. als Formwandler in einer anderen Person reinkarnieren müssen und es wäre wohl eher von der Art gewesen, daß man sagen könnte: und keiner hats gemerkt.
Also nicht wirklich überzeugend.

#6 Re: Jesu Irrtümer.

Verfasst: Sa 16. Mai 2015, 13:41
von sven23
Beispiel 2:
"Jesus verspricht, Wünsche in Gebeten zu erfüllen (Joh 14,14): "Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun." Er gibt so etwas wie eine Erfüllungsgarantie, wenn er sagt (Mt 21,22): "Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun."

Natürlich werden jeden Tag Abermillionen von Gebeten und Wünschen im Namen Jesu nicht erfüllt. Der bibeltreue Leser wird nun sagen, die Menschen haben eben zu wenig stark geglaubt, ihre Zweifel waren zu groß. Leider aber liegt es in der Natur des Menschen zu zweifeln. Erst recht, wenn Zweifel ausdrücklich verboten sind, sind sie geradezu vorprogrammiert.

Mit dem Wissen um diese menschliche Schwäche kann jeder Versprechungen abgeben und die Nichterfüllung mit Zweifel entschuldigen."
Quelle: Bibelkritik

#7 Re: Jesu Irrtümer.

Verfasst: Sa 16. Mai 2015, 14:01
von Ruth
sven23 hat geschrieben:Beispiel 2:
"Jesus verspricht, Wünsche in Gebeten zu erfüllen (Joh 14,14): "Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun." Er gibt so etwas wie eine Erfüllungsgarantie, wenn er sagt (Mt 21,22): "Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun."


Ich halte es für möglich, dass Jesus damit aussagen will, dass er die wirklichen Wünsche hinter den ausgesprochenen Bitten erkennt.
Es gibt viele Wünsche bei den Menschen, die dann, wenn sie erfüllt werden, nicht glücklich machen, sondern eher unglücklich. Weil der vordergründige Wunsch nicht dem wirklichen Wunsch des Herzens entsprach, sondern man ein Mittel sucht, von dem man glaubt, damit glücklich zu werden.

Und wenn man solche Erfahrungen gemacht hat, dass die eigenen Wünsche manchmal sogar erst recht unglücklich machen, dann wird man auch im Gebet sehr zaghaft im äußern von Wünschen vor Gott. In dem Moment bin ich persönlich sogar noch dankbar, wenn ich hinzufügen kann: "Dein Wille geschehe". Weil ich glaube, dass Gott dann meine wirklichen Wünsche erfüllt. So empfinde ich dann auch die jeweiligen "Erhörungen" eines Gebets.

#8 Re: Jesu Irrtümer.

Verfasst: Sa 16. Mai 2015, 14:16
von sven23
Beispiel 3:
"Jesus behauptete, der erste zu sein, der in den Himmel aufgestiegen ist (Jh 3,13): "Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn." Wieder irrte Jesus. Schon Henoch (Hebr. 11,5) und lange vor ihm Elia (2. Kön 2,11) sind in den Himmel aufgestiegen
Quelle: Bibelkritik

#9 Re: Jesu Irrtümer.

Verfasst: Sa 16. Mai 2015, 14:49
von Ruth
sven23 hat geschrieben:Beispiel 3:
"Jesus behauptete, der erste zu sein, der in den Himmel aufgestiegen ist (Jh 3,13): "Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn." Wieder irrte Jesus. Schon Henoch (Hebr. 11,5) und lange vor ihm Elia (2. Kön 2,11) sind in den Himmel aufgestiegen
Quelle: Bibelkritik

Auch das kann man auf verschiedene Weise interpretieren ...

Möglicherweise ging es hier garnicht darum, wer als Erster diesen Weg genommen hat, sondern wer dabei überhaupt "im Himmel" gelandet ist.

Für Gläubige, sowie für Nichtgläubige ist "der Himmel" mehr, als nur das, was Menschen vordergründig erkennen können.

Bei Henoch schien noch nicht einmal ein Augenzeuge dabei gewesen zu sein, den Berichten zufolge. Es gab aber noch jemanden, der so in den Himmel fuhr: Elia (2.Könige 2,11)

Keiner weiß, was sich wirklich alles hinter der Bezeichnung "Himmel" verbirgt. Möglicherweise gibt es einen Ort, an dem Gott zu finden ist, wo noch kein Mensch, außer Jesus gelandet ist.

#10 Re: Jesu Irrtümer.

Verfasst: Sa 16. Mai 2015, 14:54
von Martinus
sven23 hat geschrieben: ... Wir wollen gar nicht über seine mangelhaften Kenntnisse über Flora und Fauna reden, sondern sehen da mal großzügig drüber hinweg.


Schon aufgefallen, ;) Sven schreibt mittlerweile im Pluralis Majestatis :lol: