#1 Bibel: Massenmorde im Alten Testament
Verfasst: Mo 29. Apr 2013, 02:54
abgetrennt aus: Christus änderte keine Gebote
zunächst möchte ich dir empfehlen nicht von Leipzig aus beurteilen zu wollen, wie bibelkundig ein rheinländischer Atheist sein kann, denn wer mich tatsächlich ein wenig kennt, weiß, dass ich auf derlei Annahmen nur warte.
Nun, Du bestreitest also Tötungsgebote, die laut Bibel von Gott ausgesprochen wurden?
Ok, dann lass uns das mal in Anlehnung an Sätzen wie "Zauberinnen sollst Du nicht am leben lassen" checken:
1. Mose 34, 1-29 - Massenmord an der männlichen Bevölkerung von Sichem durch Simeon und Levi, die Söhne Jakobs mit anschließender Plünderung der Stadt und Versklavung von Frauen und Kindern wegen einer (ACHTUNG!) Liebesgeschichte zwischen Dina, der Tochter Jakobs und Sichem, dem Sohn des Hemor (Herr der Stadt Sichem).
2. Mose 12, 29 - Massenmord an ägyptischen Kindern. Grund: Der Volksgott der Ägypter wurde des Mordes beschuldigt!
2. Mose 4, 21 - 9, 12 - 10,20 - 10, 27 u. 11, 10 - Der Massenmord sollte eine Strafe für die Hartherzigkeit des Pharao sein, die JHWH aber selbst herbeiführte.
4. Mose 16, 28ff - 17, 5 - Massenmord von Moses, Aaron und ihren Verbündeten an Korah, Dathan, On und 250 weiteren Männern jüdischer Hoheit samt ihren Angehörigen. Hiermit begannen die Ketzer-Verfolgungen und anderer Terrorismus. Der nächste Massenmord folgte unmittelbar darauf, so zu 14.700 Aufständische, die Moses und Aaron beschuldigen, sie hätten JHWHs Volk getötet. Mose ließ sie nach 4. Mose 17, 6-15 vernichten.
4. Mose 25, 3-9 - Massenmord des Moses mit Pristern (!) und Richtern an 24.000 Juden, weil sie von JHWH abgefallen waren.
4. Mose 31, 7-35 - Massenmord an sämtlichen Männern, Frauen und Knaben (!) der Midianiter sowie Versklavung von 32.000 Mädchen dieses Volkes auf Befehl des gottgeleiteten Mose. Das von den Midianiter geraubte Gold wurde geteilt, wobei JHWH 16.750 Lot Gold erhielt.
Nicht weniger lesenswert die Massenmorde des Josua in bspw. Jos. 10, 39 - 10, 40 - 11, 10-11 - 11, 13-14 etc.pp..
Die Liste an Massenmorde bis hin zu Ausrottungen, Einzelmorde, Vergewaltigungen, Frauen- Kinder- Leichenschändungen, Räubereien, Volkverhetzungen, Vertreibungen, Rassenschändliches, Verschwörungen und viele andere Verbrechen könnte ich "nicht Bibelkundiger" noch lange weiterführen.
Manchmal fragte ich mich, warum man die Bibel nicht längst ein Verbrechensralbum heißt, zumal mir jede Form von Gewalt widerlich ist.
Aber ich bin mit meinen Wertevorstellungen nicht das Maß aller Dinge, obwohl ich meine mit meiner Philosophie, Feinde erst gar nicht zu definieren, klüger als der existenziell biblich behauptete JHWH denke und handele.
Nicht weniger problematisch sind die Storys des NT und im Speziellen die Jesus-Story bzw. die Passionsgeschichte.
Gehen wir sie mal nach folgenden Überlegungen durch:
Da wollte also Gott-Vater, dass sein Sohn stellvertretend für alle Sünderlis sein Leben opfern sollte, damit Gott auf diese Weise die Absicht glaubhaft machen kann: "Ich vergebe euch."
Was bitte ist das für eine Sprachweise bzw. Philosophie?
Das erste Problem ist, dass ein unschuldiger Mensch (Jesus) zur Todesstrafe bestimmt wird, damit Schuldige freigesprochen werden sollen.
Das allein beschreibt nach meinem Rechtsverständnis nichts anders, als ein rechtsverklärter Irrsinn, denn wer sich keinem Vergehen schuldig gemacht hat, sollte mit keiner Begründung trotzdem wie ein Verbrecher behandelt werden.
Das zweite Problem ist, dass die Hinrichtung Jesu als Opferung aufgefasst werden soll.
Nur; was für eine Art von Opfer soll das sein, wenn Jesu nach göttlichem Willen beliebig sterben und wieder lebendig werden kann?
Warum sprechen wir nicht von einem 3-Tage-Opfer?
Und was bedeutet schon die Opferung von "was auch immer", wenn man sich das Geopferte nach 3 Tagen wieder zurückholen kann?
Dass man sowas überhaupt als Opfer bezeichnet, gleicht einer gigantischen Frechheit hoch 3 .
Nicht weniger grotesk die göttliche Idee, dass Verbrecher sich in bestimmte Orte flüchten können, in denen sie nicht belangt werden können.
Diese "Tradition" des Hasche-Spiels pflegte die Kirche über lange Zeit mit der Begründung des Kirchenasyls.
Aber das nur mal nebenbei...
Erst recht schlimm sieht es um das Rechtsverständnis der Anhänger des biblich begründeten Opferungskultes aus, denn jeder Christ müsste demnach froh darum sein, dass ein unschuldiger Mensch für den eigenen Bockmist bestraft wurde.
Kann man sich moralisch denn noch verklärter verhalten?
Ich meine nicht, denn ich persönlich bedauere zutiefst, dass Jesus nicht als alter Mann glücklich und zufrieden versterben durfte.
Bedenken wir zudem, dass weder die biblichen Erzählungen zu JHWH, noch die meisten Storys zu Jesus authentisch sind, dann wirds erst recht lustig, denn was man mit Menschen nach der Lob- und Strafe-Dressur anstellen kann, ist schon gigantisch.
Aber egal wie absurd oder genial auch theistische Inhalte sein mögen, so empfehle ich trotzdem jedem Menschen an sich selbst zu überprüfen, in wieweit man sich frei von Konditionierungen halten konnte.
LG, Josi
Hi Abischai,Abischai hat geschrieben:Übrigens, Josi, schon von anderen Forendiskussionen her müßtest Du langsam wissen: es gibt kein Tötungsgebot in der Bibel. Der gesamte Kontext der Bibel um dieses besagte Gebot herum verdeutlicht, daß alles möglich, nicht aber das schlichte Töten damit gemeint ist. Da Du die Bibel aber nicht kennst, kennst Du den Zusammenhang auch nicht [...]
zunächst möchte ich dir empfehlen nicht von Leipzig aus beurteilen zu wollen, wie bibelkundig ein rheinländischer Atheist sein kann, denn wer mich tatsächlich ein wenig kennt, weiß, dass ich auf derlei Annahmen nur warte.
Nun, Du bestreitest also Tötungsgebote, die laut Bibel von Gott ausgesprochen wurden?
Ok, dann lass uns das mal in Anlehnung an Sätzen wie "Zauberinnen sollst Du nicht am leben lassen" checken:
1. Mose 34, 1-29 - Massenmord an der männlichen Bevölkerung von Sichem durch Simeon und Levi, die Söhne Jakobs mit anschließender Plünderung der Stadt und Versklavung von Frauen und Kindern wegen einer (ACHTUNG!) Liebesgeschichte zwischen Dina, der Tochter Jakobs und Sichem, dem Sohn des Hemor (Herr der Stadt Sichem).
2. Mose 12, 29 - Massenmord an ägyptischen Kindern. Grund: Der Volksgott der Ägypter wurde des Mordes beschuldigt!
2. Mose 4, 21 - 9, 12 - 10,20 - 10, 27 u. 11, 10 - Der Massenmord sollte eine Strafe für die Hartherzigkeit des Pharao sein, die JHWH aber selbst herbeiführte.
4. Mose 16, 28ff - 17, 5 - Massenmord von Moses, Aaron und ihren Verbündeten an Korah, Dathan, On und 250 weiteren Männern jüdischer Hoheit samt ihren Angehörigen. Hiermit begannen die Ketzer-Verfolgungen und anderer Terrorismus. Der nächste Massenmord folgte unmittelbar darauf, so zu 14.700 Aufständische, die Moses und Aaron beschuldigen, sie hätten JHWHs Volk getötet. Mose ließ sie nach 4. Mose 17, 6-15 vernichten.
4. Mose 25, 3-9 - Massenmord des Moses mit Pristern (!) und Richtern an 24.000 Juden, weil sie von JHWH abgefallen waren.
4. Mose 31, 7-35 - Massenmord an sämtlichen Männern, Frauen und Knaben (!) der Midianiter sowie Versklavung von 32.000 Mädchen dieses Volkes auf Befehl des gottgeleiteten Mose. Das von den Midianiter geraubte Gold wurde geteilt, wobei JHWH 16.750 Lot Gold erhielt.
Nicht weniger lesenswert die Massenmorde des Josua in bspw. Jos. 10, 39 - 10, 40 - 11, 10-11 - 11, 13-14 etc.pp..
Die Liste an Massenmorde bis hin zu Ausrottungen, Einzelmorde, Vergewaltigungen, Frauen- Kinder- Leichenschändungen, Räubereien, Volkverhetzungen, Vertreibungen, Rassenschändliches, Verschwörungen und viele andere Verbrechen könnte ich "nicht Bibelkundiger" noch lange weiterführen.
Manchmal fragte ich mich, warum man die Bibel nicht längst ein Verbrechensralbum heißt, zumal mir jede Form von Gewalt widerlich ist.
Aber ich bin mit meinen Wertevorstellungen nicht das Maß aller Dinge, obwohl ich meine mit meiner Philosophie, Feinde erst gar nicht zu definieren, klüger als der existenziell biblich behauptete JHWH denke und handele.
Nicht weniger problematisch sind die Storys des NT und im Speziellen die Jesus-Story bzw. die Passionsgeschichte.
Gehen wir sie mal nach folgenden Überlegungen durch:
Da wollte also Gott-Vater, dass sein Sohn stellvertretend für alle Sünderlis sein Leben opfern sollte, damit Gott auf diese Weise die Absicht glaubhaft machen kann: "Ich vergebe euch."
Was bitte ist das für eine Sprachweise bzw. Philosophie?
Das erste Problem ist, dass ein unschuldiger Mensch (Jesus) zur Todesstrafe bestimmt wird, damit Schuldige freigesprochen werden sollen.
Das allein beschreibt nach meinem Rechtsverständnis nichts anders, als ein rechtsverklärter Irrsinn, denn wer sich keinem Vergehen schuldig gemacht hat, sollte mit keiner Begründung trotzdem wie ein Verbrecher behandelt werden.
Das zweite Problem ist, dass die Hinrichtung Jesu als Opferung aufgefasst werden soll.
Nur; was für eine Art von Opfer soll das sein, wenn Jesu nach göttlichem Willen beliebig sterben und wieder lebendig werden kann?
Warum sprechen wir nicht von einem 3-Tage-Opfer?
Und was bedeutet schon die Opferung von "was auch immer", wenn man sich das Geopferte nach 3 Tagen wieder zurückholen kann?
Dass man sowas überhaupt als Opfer bezeichnet, gleicht einer gigantischen Frechheit hoch 3 .
Nicht weniger grotesk die göttliche Idee, dass Verbrecher sich in bestimmte Orte flüchten können, in denen sie nicht belangt werden können.
Diese "Tradition" des Hasche-Spiels pflegte die Kirche über lange Zeit mit der Begründung des Kirchenasyls.
Aber das nur mal nebenbei...
Erst recht schlimm sieht es um das Rechtsverständnis der Anhänger des biblich begründeten Opferungskultes aus, denn jeder Christ müsste demnach froh darum sein, dass ein unschuldiger Mensch für den eigenen Bockmist bestraft wurde.
Kann man sich moralisch denn noch verklärter verhalten?
Ich meine nicht, denn ich persönlich bedauere zutiefst, dass Jesus nicht als alter Mann glücklich und zufrieden versterben durfte.
Bedenken wir zudem, dass weder die biblichen Erzählungen zu JHWH, noch die meisten Storys zu Jesus authentisch sind, dann wirds erst recht lustig, denn was man mit Menschen nach der Lob- und Strafe-Dressur anstellen kann, ist schon gigantisch.
Aber egal wie absurd oder genial auch theistische Inhalte sein mögen, so empfehle ich trotzdem jedem Menschen an sich selbst zu überprüfen, in wieweit man sich frei von Konditionierungen halten konnte.
LG, Josi
