Bibel: Massenmorde im Alten Testament

piscator
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#31 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von piscator » Di 7. Mai 2013, 14:00

Nun ja, für einen Gott sollte es andere Möglichkeiten geben, seine Kinder in ein besseres Leben zu führen.

Von Bären getötet zu werden, stelle ich mir nicht so toll vor.

Und was ist mit den Eltern? Sind das keine Kinder Gottes?
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Martinus
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#32 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von Martinus » Di 7. Mai 2013, 14:17

piscator hat geschrieben: Von Bären getötet zu werden, stelle ich mir nicht so toll vor.

Und was ist mit den Eltern? Sind das keine Kinder Gottes?

Die Eltern lebten in Bethel, aus biblischer Sicht ein Ort der falschen Anbetung. Wie Gott sie betrachtet hat?? :?:
Die Knaben verloren durch den Vollzug eines göttlichen Urteils das Leben :!: . Mehr Infos gibt die Bibelstelle nicht.
Angelas Zeugen wissen was!

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Mia
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#33 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von Mia » Di 7. Mai 2013, 14:47

piscator hat geschrieben:Nun ja, für einen Gott sollte es andere Möglichkeiten geben, seine Kinder in ein besseres Leben zu führen.

Von Bären getötet zu werden, stelle ich mir nicht so toll vor.

Und was ist mit den Eltern? Sind das keine Kinder Gottes?

Genau darum geht es mir! Um dieses Selbsverständliche hinnehmen und rechtfertigen von töten. Die sind schlecht also haben sie es auch verdient zu sterben.
Das eigene denken und mitfühlen wird auf Bilversen reduziert

Klar wird vieles durch Jesus beschönigt, allerdings gibt es immer noch Länder die sich nach Gotteswort richten und eben Ehebrecher Steinigen. Es tut mir leid um die Gesteinigten aber die sind tot, noch mehr Leid tut mir der Rest, die durch diese Gesetze abstumpfen und die Hemmschwelle Menschen zu töten und zu quälen immer mehr sinkt.
Auch um die, die sich nicht mehr um die Gefühle einzelner kümmern, so wie es auch Heliaia erfahren hatte, sondern nur noch stumpfsinnig einem Buch nachplappern, von Liebe reden aber es fehlt das ankommen beim gegenüber.

LG Mia

piscator
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#34 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von piscator » Di 7. Mai 2013, 15:29

Hallo Mia,

du sprichst mir aus dem Herzen. Ich persönlich glaube, dass manche fundamentalistische Christen ein besonderes Verhältnis zur Gewalt haben.

Gerade bei den unschönen Stellen im AT habe ich den Eindruck, dass diese von diesen Christen auf eine besondere Art, die antrainiert erscheint,
gelesen bzw. überlesen werden.

Interessanterweise findet man gerade unter diesen Christen die stärksten Befürworter der Todesstrafe und bei den Schilderungen bezüglich der Apokalypse habe ich
den Eindruck, dass manche darunter es nicht erwarten können, bis zum Bauch in den Strömen von Blut zu stehen.
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Kalea Solana
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#35 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von Kalea Solana » Di 7. Mai 2013, 15:56

piscator hat geschrieben:Hallo Mia,

an deiner Aussage zum Thema Mitgefühl ist etwas dran.

Mir fallen dabei die einschlägigen Geschichten aus dem AT ein, wie zúm Beispiel der Tod der Erstgeborenen vor dem Auszug aus Ägypten. Oder die Geschichte wo Bären 18 Kinder töten, nur weil sie den Propheten Elias:

Predigttext 2. Kön 2,23+ 24:

„Und Elisa ging hinauf nach Bethel. Und als er den Weg hinanging, kamen kleine Knaben zur Stadt heraus und verspotteten ihn und sprachen zu ihm „Glatzkopf, komm herauf! Glatzkopf, komm herauf! Und Elisa wandte sich um , und als er sie sah, verfluchte er sie im Namen des Herrn. Da kamen zwei Bären aus dem Walde und zerrissen 42 von den Kindern.

Sprich darüber mal mit evangelikalen Frauen, insbesondere Mütter mit kleinen Kindern. Die haben mit solchen Geschichten absolut keine Probleme, die finden das sogar toll und suchen jede Menge Entschuldigungen, warum die 42 Kinde den Tod verdient haben.

Ich habe mit solchen Geschichten Problem, ich bin kein Chorknabe und auch nicht zartbesaitet, aber Gewalt gegen Kinder?

Ich stelle mir mal vor, ich bin Mutter und mein Kind wird getötet, weil es in seiner kindlichem Unbekümmertheit jemanden "Glatzkopf" nennt. Wie krank muss man sein, um das zu entschuldigen?

Aber bei jeder Gelegenheit gegen Abtreibung wettern.

Passt irgendwie nicht zusammen. :mrgreen:

Wenn, dann mußt Du auch den ganzen Text zitieren:
"Und die Männer der Stadt sprachen zu Elisa: Siehe, es ist gut wohnen in dieser Stadt, wie mein Herr sieht; aber es ist böses Wasser und das Land unfruchtbar. 20 Er sprach: Bringet mir her eine neue Schale und tut Salz darein! Und sie brachten's ihm. 21 Da ging er hinaus zu der Wasserquelle und warf das Salz hinein und sprach: So spricht der HERR: Ich habe dies Wasser gesund gemacht; es soll hinfort kein Tod noch Unfruchtbarkeit daher kommen. 22 Also ward das Wasser gesund bis auf diesen Tag nach dem Wort Elisas, das er redete.
23 Und er ging hinauf gen Beth-El. Und als er auf dem Wege hinanging, kamen kleine Knaben zur Stadt heraus und spotteten sein und sprachen zu ihm: Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf! 24 Und er wandte sich um; und da er sie sah, fluchte er ihnen im Namen des HERRN. Da kamen zwei Bären aus dem Walde und zerrissen der Kinder zweiundvierzig. 25 Von da ging er auf den Berg Karmel und kehrte um von da gen Samaria."

1. Zu jener Zeit wurden Knaben Könige.... von "kindlicher Unbekümmertheit" kann da wohl keine Rede sein. ... Einen Mann, der einer ganzen Stadt derart geholfen hat - Wasser ist ja überlebenswichtig - wird so behandelt?
2. Eltern haften für ihre Kinder - Kinder, für das Versagen der Eltern
3. Psychoanalytisch gesehen, sind die Bären das Symbol für rohe, unkontrollierbare Triebhaftigkeit - das "böse" Wasser wäre dann die Empfindungsfähigkeit, welche sich aus roher, unkontrollierbarer Triebhaftigkeit entwickelt. Das Salz ist (wie in der Suppe) ein Geschmacksträger, es hebt somit die einzelnen Substanzen hervor. Wodurch das böse Wasser genießbar wird = kontrollierte Triebhaftigkeit ist akzeptabel, heute würde man es durch spezielle Filter reinigen.
Der Kopf ist der Sitz des Geistes - die Haare sind seine Krone.
Wie aus der Geschichte davor war Elisa, durch den Verlust Elias, sehr betrübt und hatte nur den einen Wunsch gehabt: Elia sollte immer bei ihm sein. - Da mag man denken, der "Kahlkopf" sei das Resultat dessen, und Elisa sei selbst schuld.
Die Gerechtigkeit Gottes, geht andere Wege, als die der Menschen: die zwei Bären (2 ist gleich Uneinigkeit, hier: Lust und Laune ? ) entsprechen der wahren Begebenheit und ihr wüten unter den Kindern wäre somit das entsetzliche Ergebnis einer fahrlässigen und rohen Erziehung ....

Lese "Könige" mal weiter - die Leute da machen ganz schön üble Sachen ....
I amar presta aen
han mato ne nen
han mato ne chaen
a han noston ned wilith.

Manche Menschen fühlen den Regen - andere werden nur nass.

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GanzBaff
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#36 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von GanzBaff » Di 7. Mai 2013, 16:04

Mia hat geschrieben:Klar wird vieles durch Jesus beschönigt, allerdings gibt es immer noch Länder die sich nach Gotteswort richten und eben Ehebrecher Steinigen.
Nur mal eine Verständnisfrage: In welchen christlichen Ländern werden Menschen gesteinigt??

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Mia
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#37 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von Mia » Di 7. Mai 2013, 16:29

GanzBaff hat geschrieben:
Mia hat geschrieben:Klar wird vieles durch Jesus beschönigt, allerdings gibt es immer noch Länder die sich nach Gotteswort richten und eben Ehebrecher Steinigen.
Nur mal eine Verständnisfrage: In welchen christlichen Ländern werden Menschen gesteinigt??

Mir geht es um den Glauben, und der Ursprung kommt von den Juden, was auch die Moslems übernommen haben.
Mir geht es nicht nur um den christlichen Glauben, sondern allgemein um eine Gottheit und ihre Auslegung und was es für eine Unruhe in die Welt bringt.
Für mich ist einfach Gewalt keine Lösung, ich glaube, dass der Mensch von sich aus gut ist, zwar mit seinen Eigenarten aber wenn er von Klein auf gute Vorbilder hat, dann bräuchte es keine Geschichten von Bären, Glatzen, Kindern die getötet werden. Solche Geschichten rechtfertigen immer das eigene Denken, ich bin gut, die andern haben es nicht besser verdient als gestraft zu werden.
Was wäre zB passier, wenn Gott das Herz des Pharaos erweicht hätte??? Aber man sieht es heute noch, ein Krimi wird lieber angeschaut als ein Liebesfilm über eine ermordete Leiche regt man sich nicht so auf wie über einen entblößten Körper.

piscator hat geschrieben:du sprichst mir aus dem Herzen.
so geht es mir bei Dir auch!

LG Mia

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#38 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von piscator » Di 7. Mai 2013, 16:39

Kalea Solana hat geschrieben:[
1. Zu jener Zeit wurden Knaben Könige.... von "kindlicher Unbekümmertheit" kann da wohl keine Rede sein. ... Einen Mann, der einer ganzen Stadt derart geholfen hat - Wasser ist ja überlebenswichtig - wird so behandelt?
2. Eltern haften für ihre Kinder - Kinder, für das Versagen der Eltern
3. Psychoanalytisch gesehen, sind die Bären das Symbol für rohe, unkontrollierbare Triebhaftigkeit - das "böse" Wasser wäre dann die Empfindungsfähigkeit, welche sich aus roher, unkontrollierbarer Triebhaftigkeit entwickelt. Das Salz ist (wie in der Suppe) ein Geschmacksträger, es hebt somit die einzelnen Substanzen hervor. Wodurch das böse Wasser genießbar wird = kontrollierte Triebhaftigkeit ist akzeptabel, heute würde man es durch spezielle Filter reinigen.
Der Kopf ist der Sitz des Geistes - die Haare sind seine Krone.
Wie aus der Geschichte davor war Elisa, durch den Verlust Elias, sehr betrübt und hatte nur den einen Wunsch gehabt: Elia sollte immer bei ihm sein. - Da mag man denken, der "Kahlkopf" sei das Resultat dessen, und Elisa sei selbst schuld.
Die Gerechtigkeit Gottes, geht andere Wege, als die der Menschen: die zwei Bären (2 ist gleich Uneinigkeit, hier: Lust und Laune ? ) entsprechen der wahren Begebenheit und ihr wüten unter den Kindern wäre somit das entsetzliche Ergebnis einer fahrlässigen und rohen Erziehung ....

Lese "Könige" mal weiter - die Leute da machen ganz schön üble Sachen ....

Tut mir leid, Kalea Solana, das überzeugt mich absolut nicht, ich sehe das nur als Versuch an, diese biblische Horrorgeschichte schönzureden.

Kinder sind nun mal Kinder und reden frei raus, die sind zuweilen rotzfrech, aber damit muss und kann man als Erwachsener problemlos umgehen.

Wer nicht damit umgehen konnte, war dieser Elisa mit seiner Glatze. Warum verflucht er überhaupt jemanden wegen einer kindlichen Nichtigkeit? Und wenn,
warum dann nicht die Eltern dieser Kinder?
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#39 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von closs » Di 7. Mai 2013, 16:46

piscator hat geschrieben:Warum verflucht er überhaupt jemanden wegen einer kindlichen Nichtigkeit?
Meine Antwort: Weil er (wie Mose und Aaron) das Handeln Gottes in die eigene Hand nimmt. - Er versündigt sich damit, ohne es zu merken. - Nicht Gott verflucht, sondern Elischa verflucht im Namen des Herrn.

Aber so differenziert beliebt man in glaubensgemeinschaftlichen Kreisen nicht zu deuten - der Gruppenzwang überwiegt. - Das AT ist besser als sein Ruf, wenn man es im entsprechenden Einfallswinkel interpretiert - dieser Einfall hat von oben zu kommen.

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Mia
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#40 Re: Bibel: Massenmorde im Alten Testament

Beitrag von Mia » Di 7. Mai 2013, 17:02

closs hat geschrieben: Meine Antwort: Weil er (wie Mose und Aaron) das Handeln Gottes in die eigene Hand nimmt. - Er versündigt sich damit, ohne es zu merken. - Nicht Gott verflucht, sondern Elischa verflucht im Namen des Herrn.

Aber so differenziert beliebt man in glaubensgemeinschaftlichen Kreisen nicht zu deuten - der Gruppenzwang überwiegt. - Das AT ist besser als sein Ruf, wenn man es im entsprechenden Einfallswinkel interpretiert - dieser Einfall hat von oben zu kommen.

Aber das scheint nur leider bei Dir und ein paar wenigen so anzukommen, seit tausenden von Jahren ist nur ein Gemetzel, Unterdrückung und Rechthaberei zu bemerken, die eine blutige Spur hinterlässt, an einer friedlichen Welt scheinen nicht viele Interessiert zu sein, wie auch wenn man die Offenbarung kennt.

LG Mia

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