manden hat geschrieben: Da aber sowohl das Gottesliebegebot , wie auch das Nächstenliebegebot menschenunmöglich sind , kann die Bibel unmöglich das "Wort Gottes" sein !
Im Modus des Ego ist die Nächstenliebe unmöglich ... im Modus des Selbst hingegen, erlebt sich der Einzelne mit dem Leben universal verbunden. In dieser Seinsweise bedarf es im Grunde nicht mal mehr eines Gebotes, weil die Liebe selbstverständlich geworden ist. Sie ist eine qualitativ neue Lebensweise. In dieser radikalen Weise würde ich den Nazarener auslegen: ja oder nein ... man kann dem zustimmen oder widersprechen ... die Liebe leben oder es unterlassen. Nur eines kann die Antwort nicht sein: neutral. Die christliche Spiritualität wäre, so verstanden, eine Existenzmitteilung, die den ganzen Menschen meint und einbezieht, nicht nur ein bisschen, sondern ganz. Darin besteht die Herausforderung der Nachfolge. Dorothee Sölle sagte sehr schön: „Von Christus ist zu lernen: Je glücklicher einer ist, desto leichter kann er loslassen.“ Nur wer in der Liebe lebt, kann angesichts des Todes, ein Leben in Fülle und Freude leben, kann leicht sein und loslassen, das ist für mich die Essenz der christlichen Humanitas.