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#1 Vier gewinnt?

Verfasst: Do 19. Dez 2013, 17:45
von sven23
Manche haben sich sicher schon gefragt, warum es nicht nur 1 Evangelium gibt, sondern derer gleich vier.
Der Grund, warum man alle vier in die Bibel aufgenommen hat, ist sicher auch der, daß man die Glaubwürdigkeit erhöhen wollte. Wenn es vier gleichlautende Berichte gibt, dann muß die Geschichte doch stimmen, wird so mancher sagen. Es können sich doch nicht alle vier geirrt haben.

Doch bei näherer Betrachtung fällt auf, daß die Berichte in der zeitlichen Abfolge so geschrieben wurden, daß der eine vom anderen hätte abschreiben können und das ist vermutlich auch so geschehen.

Neben der Zweiquellentheorie gibt es noch die Zwei-Evangelien-Theorie, die beide diesen Verdacht bekräftigen.

Somit wird aus einer vierfach belegten Geschichte eine einzige Geschichte, die 3 mal kopiert wurde.

#2 Re: Vier gewinnt?

Verfasst: Do 19. Dez 2013, 19:01
von 2Lena
Vier gewinnt!
Natürlich MÜSSEN es VIER sein.
Sonst klappt das Vermehren nicht. Das sagt die Zahl Vier.


Markus (marak, Suppe) ist die kurze Zusammenfassung

Matthias sagt, wie Erlösung entsteht - und beginnt auch gleich mit den Geschlechtsregistern (Liste der Weisheitsbücher)

Lukas (es ist zum Wundern) dreht zur staunenswerten Seite hin.

Johannes schließlich, sagt wie alles in Gefallen endet (wenn man weiß wie - und es macht, dann ist alles daraus wahr. Das Wahre überhaupt.) Von Anfang bis Ende.

Mittlerweile sind eine Menge weiterer Evangelien aufgetaucht, die nicht in den Kanon aufgenommen wurden. Es hat für Verwirrung gesorgt, dass sie anders erzählten, falsch wiederholten und dergleichen mehr. Es gab sogar ein Judasevangelium. Das hat für Aufsehen gesorgt - da man Judas als Verräter ansah, unwissend, dass zum THEMA loben gedichtet wurde. Es gab unglaublich viele Dichter und Kunstwerke in jener Zeit. Irgend ein "Stück" in den Evangelien nimmt das aufs Korn: Dürfen die - einfach so drauflosdichten? Sie waren sehr fleißig, und sortierten auch alles richtig ein.

Es ging bei den Schriftgelehrten nicht ums Abschreiben, oder darum gleiche Erzählungen zu bringen. Der "witzige" Wortschatz beschränkte sich schon im AT auf bestimmte Muster. "Falsche" Nacherzählungen haben eine Erklärungsfunktion, die mit Auslegung zur jeweils richtigen Lösungen führt.

#3 Re: Vier gewinnt?

Verfasst: Fr 20. Dez 2013, 16:10
von JackSparrow
Fragt sich nur, wo die vielen restlichen Evangelien abgeblieben sind.

Da es nun schon viele unternommen haben, einen Bericht von den Ereignissen zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben Lk1:1

#4 Re: Vier gewinnt?

Verfasst: Fr 20. Dez 2013, 16:19
von sven23
JackSparrow hat geschrieben:Fragt sich nur, wo die vielen restlichen Evangelien abgeblieben sind.

Da es nun schon viele unternommen haben, einen Bericht von den Ereignissen zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben Lk1:1

Du meinst die neutestamentlichen Apokryphen? Die überwiegend gnostischen Schriften waren religionspolitisch nicht gewollt. Die vermuteten Logienquellen sind nicht erhalten.
Es ist auch gar nicht sicher, daß die Autoren wirklich so hießen, denn es war damals durchaus üblich, sich eines bekannten Namens als Pseudonym zu bedienen.

#5 Re: Vier gewinnt?

Verfasst: Fr 20. Dez 2013, 16:34
von 2Lena
Die Apokrypen benutzen die gleiche Dichtkunst der Bibel.
Es kommen ähnliche Lehren vor.
Aber die wiederholen sich mehr oder weniger.

#6 Re: Vier gewinnt?

Verfasst: Sa 21. Dez 2013, 13:20
von Magdalena61
sven23 hat geschrieben:Somit wird aus einer vierfach belegten Geschichte eine einzige Geschichte, die 3 mal kopiert wurde.
Der Stern und der Spiegel und Die Zeit und Die Welt und die Frankfurter Allgemeine schreiben auch laufend voneinander ab, oder?

Informationen werden gehandelt, werden ge- und verkauft.
Wohl dem, der seine eigenen Journalisten direkt an der Quelle hat, der kann an begehrten Infos gut verdienen. Aber nur, wenn die Konkurrenz nicht ebenfalls ihre Journalisten losgeschickt hat, und die vielleicht etwas schneller sind.

Wenn eine Naturkatastrophe von 5 verschiedenen Journalisten beschrieben wird und die Berichte relativ homogen ausfallen, weil sie zufällig das Gleiche erlebt haben, dann haben die natürlich alle bei fremden Autoren geklaut.

:) Man könnte annehmen: Die Apostel kannten sich, ihre jeweiligen Mitarbeiter kannten die Apostel oder wenigstens einen davon, und die noch überschaubare Anzahl von Mitgliedern der Urgemeinde, wozu die Apostel ebenfalls zählten... kannte sich auch.
LG

#7 Re: Vier gewinnt?

Verfasst: Sa 21. Dez 2013, 18:04
von 2Lena
Die Veränderungen oder Wiederholungen hatten einen Grund.
Es ging nicht allein um historische Berichte.

Eine der Methoden der Textgestaltung war das "andere" Erzählen oder das Widerholen von Gelerntem.
Wir benutzen das ebenso nach dem Motto: "Sag es mal in anderen Worten ..."
Bitte nicht vergessen - vom Kern her ist Lehre!
Da sind Gesetze, Analysen, Berichte, Lösungen, etc.

#8 Re: Vier gewinnt?

Verfasst: So 22. Dez 2013, 12:25
von sven23
Magdalena61 hat geschrieben:Der Stern und der Spiegel und Die Zeit und Die Welt und die Frankfurter Allgemeine schreiben auch laufend voneinander ab, oder?


Wenn der Stern mit einigen Jahrzenten Abstand sich darauf beschränken würde, Berichte des Spiegels zu kopieren, dann könnte er sich nicht lange am Markt halten. So was ging nur zu einer Zeit, als es noch keine dpa gab. :lol:

#9 Re: Vier gewinnt?

Verfasst: So 22. Dez 2013, 12:42
von Vitella
Magdalena61 hat geschrieben:Der Stern und der Spiegel und Die Zeit und Die Welt und die Frankfurter Allgemeine schreiben auch laufend voneinander ab, oder?

LG

ich glaub nicht, die müssen jede einzelne Zeitschrift nen Journalisten zum Ereignis schicken, deshalb werden ja manche so bedrängt, weil da nicht nur ein Journalist ist, da sind alle von allen Zeitungen.