Punch hat geschrieben: ↑So 18. Apr 2021, 19:50
Dieser spekulative Groschenroman interessiert mich nicht. Allerdings scheint er den Christen ein ewiger Dorn in ihrem fromm gläubigen Fleische zu sein, denn wenn das Thema Apokalypse angesagt ist, in Foren zum Beispiel, dann erzeugt kein Buch der Bibel so viel Streit, Hader und Zwietracht unter den Christen wie dieses letzte Buch der Bibel.
Das geht bis zum offenen Hass unter den Christen, denn jeder einzig wahre, also einzig, wirklich einzig wahre Christ pocht allein auf seine Deutungshoheit, und der jeweils der andere Christ hat sowieso keine Ahnung von der Bibel, hat den Heiligen Geist nicht, oder ist gar ein Antichrist.
Denn er, der Vollchrist, hat endlich einmal wieder allen Grund den sowieso unter Verdammnis stehenden Halb und Viertelchristen zu zeigen, wo der Hammer der Apokalypse wirklich hängt, und man würde sich für die Nächstenlieber fremd schämen, wenn diese Streit nicht so unendlich lächerlich wäre,
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hier offenbart sich einmal wieder in aller Deutlichkeit, das er nichts, überhaupt nichts taugt, der Glaube, ebenso wie diese Nächstenliebe immer nur heuchlerisches Lippenbekenntnis ist.
Liebe Leute von der Front der Kreuschmerzen, schmeißt doch einfach die Bibel aus dem Fenster, denn diese ist doch eigentlich zu nichts nütze.
Hallo Punch.
Der Teil bis zu den Sternchen gefällt mir, auch wenn Du das ziemlich offensiv und gespitzt formulierst, wie es natürlich zu Streit führen muss, wenn man es bestimmten Menschen sagt. Aber im Grunde ist es natürlich die vollkommen berechtigte Kritik an einer ziemlich negativen Art und Weise, Glaube zu praktizieren. Die Aussage Deiner Kritik ist für mich nur die Wahrheit.
Dann aber driftet es ab in eine Pauschalverurteilung des "Glaubens". Verständlich, wenn ein Mensch, der atheistisch denkt, es so sieht. Diese Dinge wirken sehr abstoßend. Aber ich finde es schade, wenn man so denkt. Bitte denke nicht, jemand will Dich jetzt "bekehren" etc... Zur Info: Ich sehe mich nicht als Christ und nenne mich auch nicht so. Aber "Glauben" tu ich Vieles. Die Bibel ist für mich nicht heilig aber extrem wichtig und wertvoll. Es stehen entsetzliche Geschichten drin aber auch andere Dinge, die ich mag und die mich ansprechen und berühren.
Die Menschen, auf die Du Dich beziehst - sind aus meiner Sicht eine Minderheit unter denen, die sich Christen nennen. Vielleicht keine kleine Minderheit, aber immer noch eine Minderheit. Mittlerweile gibt es sehr viele "säkulare" Christen, die eigentlich keine richtigen Christen mehr sind, streng genommen. Das finde ich aber auch nicht so gut.
Du sagst, die Bibel ist zu nichts nütze. Ok, aber sie ist doch wohl das bekannteste, am weitesten verbreitetste und häufigsten übersetzte Buch aller Zeiten.... oder nicht? Die Bibel hat viele Spuren hinterlassen in unserer Geschichte. Unsere Geschichte, unsere Kultur ist ohne die Bibel und den christlichen Glauben eigentlich nicht richtig verständlich. Es geht schon damit los: Gehst Du spazieren in der Natur, wirst Du immer wieder an Christuskreuzen vorbeilaufen, oder auch Marienstatuen mit Sprüchen, oft Bibelzitaten. Und die haben es teilweise wirklich in sich. Wenn man sich die ganz unvoreingenommen und unbelastet anschaut, finde ich das manchmal bewegend, anrührend und vollkommen authentisch. Wenn Du in einen Friedhof gehst, siehst Du dort ein Kreuz nach dem anderen. Und vieles mehr. Du siehst Worte mit sehr viel Gefühl. Du siehst Skulpturen von Engeln. Wunderschöne Engel. Ohne das Christentum, ohne die Bibel und den Glauben gäbe es das alles nicht. Ist das denn nichts Gutes? Ist es nicht wertvoll?
Die Bibel hat Spuren hinterlassen, viele viele Spuren. Viele Menschen leben mit der Bibel und beten sie geradezu an, wenn man so will. In den meisten Ortschaften steht eine Kirche. Das Christentum hat die Menschen von Anfang an bewegt, emotionalisiert, geprägt und inspiriert. Also auch oder vor allem die Bibel. Großartige Kunstwerke sind im Glauben entstanden: Lieder, Symphonien, Gemälde, Skulpturen, Bauwerke, Gedichte und und und. Kunst, die wirklich etwas zu bedeuten hat. Das ist eine ganz andere Seite des Glaubens, die es auch gibt, für die man nur die Augen öffnen muss, um sie wahrzunehmen.
Was also kaum jemand bestreiten würde, ist, dass die Bibel ein sehr wichtiges Buch ist, ganz unabhängig davon, was drin steht. Oder siehst Du das anders? Schon allein deshalb denke ich, ist es kein Fehler, dieses Buch ernst zu nehmen und sich damit sogar zu beschäftigen. Zum Beispiel auch, um die Menschen, die so an ihr hängen, besser zu verstehen und sich im Umgang mit ihnen leichter zu tun.
Wenn man sich in Internet Foren umsieht, erlebt man viele, die aggressiv, dogmatisch auftreten, so wie Du es beschreibst. Aber das ist klar. Leute, die so viel schreiben, sind nich selten "verkopft". (Dabei verstehe ich das Christentum - jede Religion - als eine Herzensangelegenheit.) Das ist aber nicht die Regel bei Christen. Es gibt große Unterschiede im Denken und Empfinden des Glaubens unter Christen. Auch unter Angehörigen einer Kirche. Und es gibt da auch viel Gutes. Nicht nur das, worauf Du so fokussiert bist. Es gibt das eine aber auch das andere.
Ich selbst habe eine hohe Meinung von Menschen, die sich aufrichtig und tatsächlich darum bemühen, gute Christen zu sein. Natürlich will ich nicht, dass man mich bedrängt. Aber "Drängler" gibt es überall, leider. Auch unter den Atheisten gibt es recht aggressive Leute, die unentwegt schimpfen und kritisieren und total fixiert sind auf alles Schlechte und Böse, was in Zusammenhang mit Religionen steht. Und das eben nicht nur "einfach so" sondern die dann Gläubige anmachen und sich dann im Grunde genauso wie die Christen verhalten, die Du - natürlich zurecht - kritisierst.
Ich versuche vor allem das Gute in den Religionen zu sehen. Das, was wertvoll ist. Und da gibt es eine Menge. In eine Kirche zu gehen ist für mich immer eine Sache, die sich gut anfühlt. Ohne den Glauben gäbe es diese Kirchen nicht. Sie vermitteln mir einen aufrichtigen und auch guten Glauben. Es gibt sehr viele caritative Projekte im Namen des Christentums. Wirklich sehr viele. Ich halte die für wichtig und wertvoll. Gäbe es die nicht, ergäbe das eine große Lücke. Und ich würde nicht sagen, dass Atheisten diese Lücke füllen wollten und würden.
Wütend zu sein kann heilen. Aber es kann einen Menschen auch zerfressen und entstellen. Für mich ist zB eine wichtige Botschaft des Christentums: Sei gut, bemühe Dich, gut zu sein, ein guter Mensch zu sein. Und es wird beschrieben, was das bedeutet. Ich nehme mir einfach das Gute daraus und das Schlechte lasse ich außen vor, ganz einfach weil ich nichts Schlechtes will. Wieso sollte ich mir das Schlechte herausnehmen? Will ich mich schlecht fühlen? Will ich wütend sein? Was sollte mir das bringen? Ich kenne einige Dinge in der Bibel, die für mich unerträglich sind. Ich habe das gelesen und mir meine eigene Meinung gebildet. Darüber reden muss ich nicht. Ich muss das niemandem sagen. Es reicht mir, dass ich selbst es weiß. Jeder ist auf seinem eigenen Weg.
Aber es gibt auch die Dinge, die mich sehr ansprechen. Daran halte ich mich. Das gibt mir was. Ich will nicht fixiert sein auf all die Grausamkeiten der biblischen Geschichten. Auf den dogmatisierten geistigen Zustand mancher Christen. Oder wutentbrannte Atheisten. Ein vernünftiges Gespräch ist mit solchen Leuten nicht zu führen. Na und? Macht nichts.
Was ich sagen will: Es tut gut, wirklich sehr gut, den Blick auf die wertvollen Dinge zu richten, wo man sich wohl fühlt, die einen ansprechen und die positiv sind. Und ggf. bedeutet das auch, zuerst mal den Blick von den schlimmen Dingen, die einen herunter ziehen, wo man sich schlecht fühlt, wütend und enttäuscht und entsetzt ist, abzuwenden. Man vergisst das ja nicht gleich, man nimmt alles mit. Aber ich denke, dass es einfach besser ist, weil es Gutes bewirkt. Schon allein der Blutdruck.... sinkt dann in einen gesunden Bereich, das ist etwas wert. Gute Gedanken, gute Gefühle - das macht sich bemerkbar, in einem selbst aber auch im Umfeld. Damit kommt man auch weiter. Das andere zieht einen herunter und es bringt einfach nichts. Dogmatisch veranlagte Menschen lassen sich nicht umstimmen. Schon garnicht, wenn man sie beschimpft. Ob das nun berechtigt ist oder nicht. Es bringt nichts, höchstens dunkle Wolken und Gewitter. Und wir wollen Sonnenschein. Oder nicht?