Hallo closs,
ich habe festgestellt dass ich gar keinen formalen Fehler formulierte. Mein Fehler war gestern zu später Stunde einzig der, den Umstand der doppelten Negation falsch aufgefasst zu haben, denn an meiner formalen Begründung ändert das überhaupt nichts. Das (Paradoxon) bringe ich noch zu einem runden Abschluss, alles andere sehe ich bereits als abgeschlossen|erledigt|beendet an.
Zurück zum von mir formulierten Paradoxon der angenommenen "Allmacht", das es aufzulösen gilt:
"
Allmacht bedeuted eine >>grenzenlose<< Macht die alles umfasst und übertrifft, entsprechend dürfte etwas Allmächtiges nichts erschaffen können was noch mächtiger ist.
In beiden Fällen zeigt sich die Unplausibilität, denn eine Allmacht die durch Selbige übertroffen werden könnte ist keine Allmacht und ebenso ist eine Allmacht, die derartiges (und damit "etwas") nicht bewerkstelligen kann und damit >>beschränkt<< (also nicht grenzenlos) ist keine Allmacht."
Soweit, so gut.
Dein erster Versuch das Paradoxon aufzulösen war es, das Paradoxon zu umgehen anstatt es aufzulösen mit folgender "Definition" von Allmacht:
"
Gott kann alles, was er will - und nichts kann Gott daran hindern."
Die Umgehung erfolgte durch einen formalen Fehler der Unvollständigkeit, also dem Unterschlagen dessen was es aufzulösen galt. Ich vervollständigte die Definition:
"
Gott kann alles, was er will und alles, was er aufgrund von Paradoxa >>nicht<< kann, will er auch nicht oder kann er auch nicht wollen -> und nichts kann Gott daran hindern."
Das Paradoxa blieb bestehen und konnte damit von dir nicht aufgelöst werden, die Macht wurde eingeschränkt.
Erneut soweit, erneut so gut.
Dein zweiter Versuch das Paradoxon aufzulösen war es zu unterstellen, dass "etwas" das nicht existieren kann (also ein Paradoxon) aus Sicht der Allmacht ein "Nicht-Sein" wäre, also prinzipiell nicht existent sei.
Auch damit konnte das Paradoxon aber nicht aufgelöst werden da ja gerade die "Allmacht" durch dessen Schöpfungsmacht erst "Etwas" in die Existenz und damit ins "Sein" bringt woraus unweigerlich folgt dass alles, was diese Allmacht nicht in die Existenz bringt (und|oder nicht bringen >>kann<<) immer ein Nicht-Sein ist.
Zwei Versuche, zweimal viel zu kurz gedacht, zweimal keine Auflösung geschafft.
Dein dritter Versuch zog sich nun auf das
nihil negativum zurück, doch das verändert an der Ausgangslage nichts Wesentliches:
Gerade die "Allmacht" eines angenommenen Schöpfers gibt vor, was "
nihil negativum" und was
nihil privativum ist. Alles was diese Allmacht mit seiner Macht in die Existenz bringen >>könnte<< entspricht dem
nihil privativum und alles was diese Macht >>nicht<< in die Existenz bringen kann (nämlich Paradoxa) entspricht dem
nihil negativum.
closs hat geschrieben:Der Stein, der schwerer ist als das, was Gott tragen kann, ist kein Nihil Privativum, sondern ein Nihil negativum.
Siehe oben.
Es ist nur deshalb ein "nihil negativum" (nichts) >>weil<< Gott diesen Stein (oder andere Paradoxa) >>nicht<< schaffen|in die Existenz bringen kann wodurch seine Macht gleichbleibend eingeschränkt ist. Könnte die Allmacht "es" nämlich erschaffen, wäre "es" etwas dass existieren >>könnte<< und damit kein "nihil negativum" mehr.
Das Paradoxon bleibt damit bestehen und wurde von dir >>nicht<< ontologisch aufgelöst.
Deinen gescheiterten Versuch der Auflösung (Versuch Nummer 2) hast du damit einfach nur um eine geistige|philosophische Position verlagert. Mehr ist nicht passiert und eine Auflösung des Paradoxons damit nicht gegeben.
Ich sehe keinerlei Alternativen für dich dazu, die "Allmacht" als etwas Eingeschränktes zu betrachten und damit das Paradoxa zu akzeptieren, auch wenn dadurch der Begriff "Allmacht" ziemlich verwaschen und etwas an Bedeutung verliert.
Anstelle dessen müsstest du eben "Gottes Macht als größt|höchstmögliche Macht" oder ähnliches Setzen und die gesamte Problematik der Allmachts-Paradoxa wäre vorbei und ich wüsste dabei auch nicht weshalb das alle deine anderen geistigen Positionen tangieren sollte.