So, liebe 2Elena, do bin i wieder!
Nach meinem letzten "Urlaubszeitforenlochstopfbeitrag", darin ich meinen Gedanken auf Deine 3-in1-Frage bezogen freien Lauf ließ, gehe ich nun auf deine weiteren Fragen und Ausführungen ein.
2Elena hat geschrieben:Letztendlich ist das Wort wie von lateinisch religio‚ gewissenhafte Berücksichtigung, ‚Sorgfalt, zu lateinisch relegere ‚bedenken', ‚achtgeben'.
Hmm, jo - um genau zu sein: lat. Gottesfurcht / Binden bzw. Getrenntes wieder verbinden / Rückbindung.
2Elena hat geschrieben:Ist es Tradition, gemeinsame Übereinkunft, irgendwas Dahergeplaudertes?
Nach Stand heutiger Erkenntnisse fürchte ich: Ja.
Vor Jahrtausenden war es den Menschen nicht möglich, die Welt in dem Umfang objektiv zu erkunden, wie das heutzutage möglich ist.
Das kann und sollte man keinem Vorfahren verübeln, soweit nicht deutlich wird, dass vorsätzlich gelogen und betrogen worden ist.
Und selbst wenn Vorsätzlichkeiten nachgewiesen werden können, kann es nicht darum gehen, jemanden zu verurteilen, weil sie ohnehin längst tot sind, lassen sich aber Rechtsfragen stellen und bestmöglichst klären (zumindest theoretisch).
Ich selbst halte Begriffe wie "Tradition" für überaus bedenklich, weil man damit etwas Bestimmtes unveränderlich zu machen versucht.
Deshalb neigen nicht einzig nur theistische Bewegungen zum Dogmatismus.
2Elena hat geschrieben:Die Religion hatte von jeher die Aufgabe, ein Volk "regierungsfähig" zu machen
In gewisser Weise schon, aber nicht nur, weil Angehörige einer Religion von wenigen Religionsführer regiert - daher "fremdbestimmt" werden.
Vermutlich meintest Du aber eigentlich, ein Volk "überlebensfähig" zu machen.
Sollte meine Annahme stimmen, so hättest Du absolut recht damit, denn viele Religionen haben bislang recht beachtliche Zeiträume überlebt.
2Elena hat geschrieben:Wie will man sonst mit sehr unterschiedlichen Gruppen einheitliches bewirken?
Eine TOP Frage!
Leonard Nimoy würde wahrscheinlich in der Rolle des Mr. Spock meinen: "Logik vereinheitlicht!"
Menschen denken und handeln aber nicht immer logisch - was ja auch schlimm wie "unlogisch" wäre, würden demnach keine erlebenswerte Todesurteile (z. B. sterbliche LogikerInnen) mehr gezeugt.
Aber Du sprichst auf eine andere Variante zur Vereinheitlichung an, nämlich die der Norm / Normation - s. Konformismus, Jura und im Weiteren "Normative Wissenschaften".
Recht drastisch bin ich nicht alleinstehend der Auffassung, dass "Normative Wissenschaften" allesamt Pseudowissenschaften sind, weil echte Lösungen für Problemstellungen eh nur naturwissenschaftlich arbeitend gefunden werden können.
Juristische Gesetzgebungen hingegen können nur übergängig hilfreich sein, dazu gehört, überflüssige Antriebsmotive möglichst abzuschaffen, als auch nach technologischen Lösungskonzepten zu suchen und ggf. anzuwenden, womit sich dann Gesetzesauflagen eh erübrigen.
2Elena hat geschrieben:Leider gab es auch genügend Beispiele von Negativem. Die Motivation "für Gott und Vaterland", dürfte wohl allen noch hinlänglich bekannt sein (besonders aus Geschichten vom 1. Weltkrieg).
Oh ja, so besonders mit der formulierten Motivation: "Gott mit uns"
Zwar gab es auch zu ungleich früheren Zeiten grausame Kriege, die man durch Götter gestützt glaubte, sahen sich "Gottesmänner" im Falle verlorener Schlachten obendrein dazu angehalten, auch diesen Ausgang mit göttlichen Entscheidungen zu rechtfertigen (s. Immunisierung gegen jegliche Kritik).
Die Zeit wurde nicht gut genutzt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie weit die Forscher, gerade auch wegen den vielen archäologischen Funden, in jener Zeit schon Forschungen gemacht haben
Nun ja, Pluto verwies ja bereits auf noch recht junge Wissenschaftsgebiete (Stichwort: Archäologie).
Recht hast Du aber in sofern, dass "wissenschaftliches Agieren" einem menschlichen Wesensmerkmal entspricht.
Und mehr noch, sind auch recht viele Tiere überaus neugierig, daher experimentierfreudig und relativ funktional lebenserfahren.
Es wäre hier zu aufwändig so Vieles zu zeigen.
Genau so sehe ich das auch.
Es seidenn, Magdalena61 und Pluto möchten mit 4religion.de Wikipedia und darüber hinaus sonstige angelegten Enzyklopädien zusammenführen.
Trotzdem habe ich noch nichts an Büchern darüber gefunden, welche Gesetze in der Bibel vorkommen, von denen bei den Juden die Rede ist (war).
Hm, ja, die meisten Inhalte im AT beziehen sich auf das Judentum, beginnend mit der Volksgründung, Volksbenennung (Jakob soll von nun an Israel heißen) u.s.w. u.s.f..
Nur haben wir es mit dem AT mit einer "abgespeckten" bzw. auch zensierten sowie oft verfälschten Geschichtssammlung zu tun, darin auch Plagiate enthalten sind, so mitunter "sumerische Überlieferungen" und sonstige Gerüchtesammlungen (sehr gut belegt die abstruse Story von Jericho, weil diese Stadt nicht von Gott zerstört wurde, sondern als verlassener Ort zerfiel).
Lest IHR darin vielleicht ein Gesetz?
Ich meine, man findet so was im AT und schüttelt arg den Kopf. Was Mose damals in der "Bildersprache" den Menschen beibrachte, lautet in unseren Wortbegriffen so ziemlich anders
Oh ja, dazu auch die irrige Idee der Beschneidung gehört.
Nix gegen Bildersprache, aber wenns um körperliche Verhunsungen geht, ist Schluss mit Lustig.
Mir blieb auch ein bestimmter Rabbie sehr anstößig in Erinnerung, der als Gast bei Maischberger meinte, die Beschneidung nach jüdischer Tradition sei ein Geschenk.
Was er nicht zu erklären vermochte, war, in wiefern ein Babie um den Sinn eines Geschenkes begreifen, als auch an- und ablehnen kann und darf.
Seinen Namen zu nennen lohnt nicht, zumal ungleich mehr Leute unter "erlernter Schizophrenie" leiden, daher auch versucht sind, diesen Umstand zu tradieren.
Damals waren natürliche Begriffe annähernd gleich den philosophischen. [...] Es ist nichts von Gesamtüberblick mehr vorhanden, wie ihn die alten Ägypter noch kannten (und eine unglaubliche Kultur schufen, die noch heute erstaunt).
Ja, niemand bestreitet, was eh kaum übersehbar ist.
Aber trotz beeindruckender Arbeitsleistungen sollten weniger beeindruckende Erkenntnistheorien nicht verschwiegen werden, so z. B. die Annahme, das Herz sei das Denkorgan des Menschen.
Josi, du meinst, alle Religionen begründen sich durch unbelegbare Behauptungen.
Dieser Satz ist FALSCH.
Recht hast Du, denn ich hätte mich nicht am Wörtchen "Alle" vergreifen dürfen, gibt es schließlich auch nicht-theistische Religionen, die sich empirisch ausgerichtet begründen.
Nicht zustimmen kann ich Deinen Begründungen, warum ich FALSCH liege, denn dafür weiß ich zu viel über logische Zirkel und sonstige nur zu menschliche Fehleranfälligkeiten.
Aber gehen wir mal Deine Einwände durch:
[...] die Grundlage des NT ([...]) sind UNUMSTÖSSLICHE WERTE.
Oh, oh, hier rate ich Dir mit Empfehlung der Reaktion von Pluto zustimmend, zur äußersten Vorsicht, zumal nur eine Letztbegründung mit höchster Wahrscheinlichkeit gültig sein könnte, nämlich dem bereits erwähnten "ewigen Wandel".
Oder um es umfänglicher zu sagen: Jeder Zustand, egal, ob nur in gedachter Form, oder in Form physikalischer Aggregatzustände, kann sich dauerhaft nicht erhalten, und erst recht keine Werttheorien, die, wenn man das Universum mit einem 24stündigen Tag vergleicht, kaum eine halbe Quantenfluktuation überdauern.
Das NT mag durchaus überdenkenswerte Werttheorien beinhalten, aber unumstößlich kann wohl einzig nur das Nichts, oder - wie gesagt - der ewige Wandel sein.
Es ist ständig die Rede von "Beweisen".
Als ob man die Bibel archäologische "beweisen" müsste, oder [...]
Auch hierzu hat Pluto bereits eine gut nachvollziehbare Antwort gegeben, darum ich nur hinzufügen möchte, wie ungleich gewisse Spielregeln gehalten werden, denn immer, wenn wissenschaftlich agierende Leute was erklären, soll dies stets bewiesen werden.
Verlangt man Selbiges von Menschen, die positiv zu irgendeiner Gottesthese stehen, wird fluchs diese Regel aufgehoben.
Darum zum Schluss dieses Urlaubszeitforenlochstopfbeitrags (m)eine Empfehlung an Dich, die gesamte Welt stets kritisch zu hinterfragen, ganz so, wie Du das zum Thema "Impfung" im Thread "Aufklärung" bereits zum Ausdruck gebracht hast (Ich fand das einfach klasse!).
In diesem Sinne ...
