Anders: Er würde fragen: Ist das authentisch zu dem, was er gemeint hat. - Bzw: Wurde hier etwas Reales niedergeschrieben, was zu ihm geschichtlich passt.sven23 hat geschrieben:Ein geistiger Kanoniker würde sagen: Aber er hätte sie doch zumindest theoretisch auch selber schreiben können.
Umgekehrt: Würde eine sehr alte Quelle auftauchen, die ihn beschreibt als jemanden, der den ganzen Tag Poesiealben geschrieben hat, wäre dies historisch-kritisch authentisch, würde aber eventuell nicht zu seiner real-geschichtlichen Bedeutung passen.
Wir sind uns einig, dass man einen im Jahr 200 n.Chr. entstandenen Brief historisch-kritisch einem Apostel zuordnen kann - aber so platt wird das die kanonische Exegese auch nicht tun.
Das ist gar nicht kritisch gegenüber der HKM - es soll nur darstellen, was sie kann und was sie nicht kann.sven23 hat geschrieben:Es ist Blödsinn, alles auf die Methode zu schieben zu wollen.
Also muss sie bei ihren Interpretationen in ihren Grenzen bleiben - sie soll beobachten und beschreiben. Punkt. - Was geistig plausible ist und was alberne Phantasien sind, ist ein Feld, um das sich andere kümmern müssen.sven23 hat geschrieben:Unter "geistiger Einheit" kann man sich natürlich alles mögliche zusammen phantasieren, ohne es belegen zu müssen. Das kann sich die Forschung nicht erlauben.
Was über reines Beobachten und Beschreiben der Quellen und Interpretationen in diesem Rahmen angeht, wird die HKM gelobt - darüber hinaus ist es ihr nicht ihr Feld, weshalb sie darüber hinaus in der Theologie in der Tat ignoriert wird.sven23 hat geschrieben:Heißt dann konkret in der Praxis: man lobt vordergründig die HKM, ignoriert aber alles geflissentlich und rührt sich sein eigenes exegetisches Süppchen zusammen.