sven23 hat geschrieben:Und was steht an erster und zweiter Stelle?
Nach wik folgendes:
" 'Rechtes Verhalten im Leiden"
...
Obwohl die Haltung der drei Freunde der biblischen Weisheitstheologie entspricht, wird sie im abschließenden Gottesurteil (42,7–9) verworfen: In der konkreten Situation des leidenden Freundes versagt das bloße Reden über Gott und Belehren, weil es zu teilnahmsloser, zynischer Menschenverachtung statt zu solidarischem Mitgefühl wird und so dem Gott widerspricht, den die Freunde verteidigen. Nur Ijob sucht die persönliche Hinwendung zu Gott und redet zu und mit ihm.
'Ursache und Ziel des Leides'
Die älteste Rahmenerzählung fragt noch nicht nach der Ursache des Leidens, sondern deutet mit Metaphern aus der Gerichtsprophetie (1,16: „Feuer Gottes“) nur an, dass Gott es geschickt habe. Die Himmelsszenen sagen erzählend aus, dass Gott das Leiden nicht erzeugt, sondern zulässt. Es stammt nicht von Gott und geht nicht auf seine Initiative zurück, sondern widerspricht seinem eigentlichen Willen: Darum erhält der Ankläger nur begrenzte Erlaubnis, Leid zu verursachen, mit dem Ziel, seine Behauptung der Eigennützigkeit Ijobs zu widerlegen. Das von Satan zugefügte Leiden dient somit der Menschenwürde dessen, dem es widerfährt: Gott setzt auf ihn und seine Uneigennützigkeit. ...
'Theodizeefrage'
Mit Ijobs Klagen wird die Frage aufgeworfen, wie es sein kann, dass der gerechte Gott duldet, dass guten Menschen Böses widerfährt. Sie ergründet, weshalb trotz Gottes Allmacht und Güte auch ein gerechter Mensch leiden kann. Sie wehrt sich gegen die fromme und einfache Annahme, dass das Leiden eine Strafe Gottes sei. In der theologischen Fachsprache hat sich dafür der Ausdruck Theodizee, also die Frage nach der Rechtfertigung eines liebenden Gottes angesichts des Leidens, eingebürgert."
Nun behauptet doch keiner, dass Du unrecht hast - aber warum gleich wieder so eindimensional?
sven23 hat geschrieben:Brunzdumm war deine Vermutung, das Tun-Ergehen Denken sei durch die Hiobgeschichte in die Krise gekommen.
Das sind nicht MEINE Gedanken, sondern war eine Frage an Dich, ob Du das so siehst. - Du hast den geistigen/geistlichen Sinn von Hiob gleich wieder in die historisch-kritische Periphäre geschossen - und da möchte ich wenigstens wissen, wie Du das meinst.
sven23 hat geschrieben:Wie jetzt, du kritisierst den freien Willen?
"Wille" als Dreh- und Angel-Punkt der Bibel wird von mir kritisiert - ja.
sven23 hat geschrieben:Ein Extrem-Bergsteiger ist froh, dass sich die Betreiber eines Satellitentelefonsystems am heliozentrischen System orientieren.
Das Satellitentelefonsystem orientiert sich an der Sonne? - Ist das nicht gerade ein besonders gutes Beispiel für ein Modell mit Erde als Orientierungspunkt?
sven23 hat geschrieben:Es ist immer vernünftig, sich an dem zu orientieren, was der Fall ist.
Richtig - aber das sind doch nicht Modelle. - Ihr Brüder verwechselt ständig Modell mit Wirklichkeit und Wahrnehmung mit Sein - unglaublich.
Münek hat geschrieben:Du kannst Dich noch so sehr gegen die Erkenntnis sträuben: Nur das Karussell bewegt sich.
Wer sträubt sich gegen die Erkenntnis, dass sich das Karusell bewegt? - Halmans Ausführungen dazu sind doch recht aufschlussreich, oder nicht?
Münek hat geschrieben:Die Frage nach dem "vernünftigsten Modell" stellt sich hier überhaupt nicht.
Doch - weil die Wahl eines Modells von der anthropogenen Vernunft abhängt. - Und wir denken nun mal vornehmlich in Modellen - in den Wissenschaften MÜSSEN wir es sogar.
Münek hat geschrieben:Davon ist kaum etwas zu bemerken; Du scheinst in einer eigenen Realität zu leben.
Du verwechselst "Realität"/Wirklichkeit mit Modell.
Münek hat geschrieben:Das Kind auf dem Kettenkarussell ist KEIN Modell.
Natürlich nicht. - Auch Sonne, Mond und Sterne sind kein Modell - aber die Beschreibung ihres Verhältnisses zueinander wird im Modell beschrieben.
Münek hat geschrieben:Nach meiner Erinnerung sprach Thaddäus von einer "Tatsache".
Richtig - und auf Nachfrage hat sie "Tatsache" nicht als nur methodischen, sondern auch ontischen Begriff dargestellt. - Die Naherwartung Jesu (in ihrem Sinn) sei also ONTISCH unverrückbar, da dies ein Ergebnis der Wissenschaft sei.
Münek hat geschrieben:Weiche nicht aus. Du weißt genau, was ich meine.
Ja - aber reicht das? - PRagmatisch reicht es - mehr nicht. - Und genau das ist die Ausgangslage damals bei der Genesis-Verfassung (das war ja der Ausgangspunkt dieser Diskussion).
Münek hat geschrieben:Bevor Du die Sinnfrage stellst, solltest Du Dir erst einmal im Klaren darüber sein, was "Geist" ist.
Die biblische Erklärung dazu widerspricht nicht meinem Verständnis, weshalb ich selbige im Großen und Ganzen übernehme. - Aber man muss es halt auch geistig/geistlich verstehen.