coss hat geschrieben: SilverBullet hat geschrieben:Kein freier Wille in Bezug auf das Erkennen von Wirklichkeit.
Aber Erkenntnis. - Wenn Du Wahrnehmung reflektierst, wirst Du feststellen, dass Wahrnehmung selber nichts darüber aussagen kann, ob es sich auf etwas Äußeres oder auf etwas Vorgestelltes bezieht. - Niemand kann das.
Wie oft haben wir denn Punkt, dass Wahrnehmung nicht „auf die andere Seite“ kommt, abgehakt?
Dennoch hat Wahrnehmung keine Wahlmöglichkeit: sie
muss die Wahrnehmungsunabhängigkeit als Wirklichkeit verstehen und sie phänomenal („echter“ geht es für sie nicht) erleben.
coss hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Nein, sonst wird es ja nicht von mir als Vorstellung gewertet.
Das sind alles weltanschauliche Setzungen, die die descartsches Erkenntnis ignorieren.
Nein, es ist nur Wahrnehmung, mehr nicht.
Descartes hatte nachweislich keine Erkenntnis, denn er hat sein „Ergebnis“ in der Einleitung ja bereits verraten: „ich bin ein von Gott geschaffener Geist“.
=> Keine Erkenntnis, nur Wiederholung.
Zitat-closs: „
Sogar in meinen Träumen passiert manchmal etwas, was ich nicht erwarte.“
Richtig, und genau deshalb erleben wir in Träumen, aus unserer „dortigen Sicht“, auch eine Wirklichkeit. Wie ich schon gesagt habe, legt der menschliche Organismus extra für die jeweiligen Schlafphasen die Skelettmuskulatur lahm, weil er ansonsten „wild um sich schlagen würde“.
Interessant ist es, wenn man im Traum versteht, dass man träumt. Dann kann man sich sozusagen von der Wirklichkeit überzeugen.
Ich mache das hin und wieder:
Z.B. Gestochen scharfe Farbbilder von meiner Hand. Gleichzeitig ist mir klar, dass ich eigentlich schlafe, die Augen geschlossen habe und es vollkommen dunkel ist.
Ich habe es mir extra genau „angesehen“. Die Wirklichkeitsüberzeugung ist maximal.
Selbst nach dem Aufwachen, staune ich über die Wirkung.
Ein Weltbild hat nun die Aufgabe dies zu erklären.
Die Wahrnehmung jedoch, kann nicht anders, als mit ihren festgelegten Funktionen, Zusammenhänge als Wirklichkeit zu verwalten.
coss hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Nein, ich setzte es nicht voraus, sondern ich erlebe es so
Es sagt nichts über die Frage aus, ob man Äußeres oder Vorstellung erlebt. Das Erlebnis ist dasselbe. - Im übrigen erleben Gläubige auch Gott als äußere Realität.
Ich halte es für ein komplettes Gerücht, dass Gläubige hier auch nur ansatzweise eine Interaktion durchführen.
Ansonsten hätte man nicht den lustigen Slogan „Unterscheidung der Geister“ erfunden.
coss hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Er hat sich als „einen von Gott geschaffenen Geist“ verstanden und auf dieser Basis die Bedeutungszusammenhänge der Wahrnehmung einfach auf einen unsichtbaren Kern bezogen
Möglich - Du verstehst Dich NICHT als „einen von Gott geschaffenen Geist“ - also auch eine weltanschauliche Setzung.
Nein, das ist ganz bestimmt keine Setzung, denn ich muss dabei nicht aktiv werden. Es reicht aus, dass ich darauf achte, wann ich selbst der Meinung bin, Wirklichkeit vor mir zu haben und wann nicht.
Faszinierend, wie sich Gläubige die Zusammenhänge zurechtbiegen wollen – ihr Weltbild „lenkt“ sie.
coss hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Dies kann von der Wahrnehmung aber nicht als Wirklichkeit bestätigt werden
Wirklichkeit ist nichts anderes als das, was man wahrnimmt
Nein, du hast das Kätzchen-Experiment vermutlich nicht verstanden.
Das „blinde“ Kätzchen hat die „Bilder der Welt“ wohl genauso gesehen, wie das aktive Kätzchen, aber wegen des fehlenden Interaktionszusammenhanges war dies keine Wirklichkeit für das Tier. Es wurde keine Wahrnehmungsunabhängigkeit festgestellt – kein Zusammenhang mit den eigenen Reaktionen.
coss hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Descartes ist ein Musterbeispiel dafür, dass das christliche Weltbild die Wahrnehmung festlegt.
Materialisten = „es gibt keinen Gott, der Geist schafft“ ist ebenfalls eine Festlegung.
Nein, das wäre die Aussage eines Atheisten.
Das kann nicht auf mich zutreffen sein, weil ich keine Ahnung habe, was „Gott“ sein soll
(deshalb bezeichne ich das Wort „Gott“ als Frage).
coss hat geschrieben:Beides nicht falsifizierbar.
Ich erkenne darin eine rein philosophische Strategie zur scheinbaren Aufwertung des christlichen Weltbildes.
Tatsache ist, dass der Mensch festgelegt ist und dass diese Festlegung gegen das christliche Weltbild spricht.
„Christliche Entitäten“ sind dort „zu (er)finden“, wo der Mensch keine Wirklichkeit erkennt
=> Zweifel ist die vernünftigste Reaktion.