Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk." (Ps. 19, 2)
Das soll die Erklärung für die Existenz von Milliarden Galaxien sein? Das kann nicht Dein Ernst sein. Mit Feste meinte der Psalmist das Himmelsgewölbe aus Gen. 1:8 (Ausdehnung zwischen den Wassern!), an dem mit bloßem Auge gerade mal ca. 5000 Stern zu sehen sind.
Eben! Und schon das reichte den Menschen damals, zu staunen über die Größe Gottes. Wievielmehr müsste uns das heute zum Staunen bringen!
"Die moderne Physik führt uns notwendigerweise zu Gott hin, nicht von ihm fort. Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen."
Max Planck
Münek hat geschrieben:Roland hat geschrieben: "Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und des Menschenkind, daß du sich seiner annimmst?" (Ps. 8, 3+4)
Dieser Ausspruch des frommen Psalmisten hat mit meiner Eingangsfrage NICHTS zu tun.
Doch natürlich. Die Frage was eine "planende Intelligenz" bezweckt haben könnte, ein sich ausdehnendes Universum mit Milliarden Galaxien zu erschaffen, kann man mit diesem Vers beantworten. Wenn der Mensch erkennt, dass sich ein gewaltiger Schöpfer, der in der Lage war das alles hervorzubringen, um uns Menschlein kümmert, sogar selbst Mensch wurde, dann rückt der Wert und die Bedeutung des Menschseins in ganz besonderer Weise in sein Bewusstsein. "Was ist der Mensch…" ein bloßes, sinnloses Zufallsprodukt, das spurlos wieder verschwinden wird - oder hat er seine Würde von Gott her?
Münek hat geschrieben: Weshalb dieses unendliche Universum entstanden ist, weiß niemand. Aber ganz bestimmt NICHT wegen des anthropozentrischen Menschen.
Der erste Satz stimmt. Und deshalb sind wir beide gezwungen diesbezüglich etwas zu glauben. Deshalb ist der zweite Satz eine reine Glaubensaussage.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Die Schreiberlinge Gottes hatten noch nicht das Wissen, das wir heute haben und sie haben manches so ausgedrückt, wie sie es sich damals vorstellen konnten.
In der Tat scheint der "Heilige Geist" ein hundsmiserabler Kosmologe zu sein. Da hätte ich mir von einer angeblich göttlichen Instanz wesentlich mehr erwartet.
Es geht gar nicht um Kosmologie. Das, was damals und heute wichtig ist, dass Gott Himmel und Erde erschaffen hat, diese Information hat er den Menschen übermittelt. Wie sie beschaffen ist und funktioniert, hat er ihrem Forschergeist zur Aufgabe gegeben:
"Astronomie treiben heißt, die Gedanken Gottes nachlesen."
Johannes Kepler
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Dann hast du dich mit den Evangelien noch nicht auseinandergesetzt. Jesus weist unentwegt auf sich selbst hin. ICH bin… wer MICH sieht… wer an MICH glaubt… wer MIR nachfolgt… ehe Abraham war, bin ICH –
Diese Ich-Aussprüche stammen mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht von Jesus selbst…
Das ist es, was ich sage: Um eine irrtümliche Naherwartung Jesu annehmen zu können, muss man das halbe NT zur Dichtung erklären. Das ist natürlich erlaubt und aus atheistischer Perspektive sogar unerlässlich. Aber es basiert eben ausschließlich auf weltanschaulich motivierten Vermutungen.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Münek hat geschrieben:"Großkirchliche Auffassungen" über Jesu Naherwartung sind mir nicht bekannt.
Die gibt’s auch nicht.
E-ben. Sag das mal dem closs. Der behauptet das in einer Tour - konnte es aber trotz wiederholter Nachfrage nie belegen.
Der Grund ist doch, dass sich keine Kirche, die den Namen noch verdient, an solchen atheistischen Spekulationen beteiligt.
Münek hat geschrieben: Das hat auch niemand ernsthaft erwartet. Das Auffallende ist, dass zum Konsens der Exegeten kirchlicherseits KEINE Stellung bezogen wird. Da herrscht beredtes Schweigen im dogmatischen Walde.
Jeder Gottesdienst, in dem das apostolische Glaubensbekenntis gesprochen wird, sagt ganz laut das Gegenteil dessen, was Konsens unter den Bibelfälschern ist. Jede Enzyklika sagt an mindestens einer Stelle das Gegenteil zur Auffassung, Jesu sei ein irrender Wanderprediger gewesen. Nämlich dass er der Sohn Gottes ist. Wozu muss man jedesmal nochmal explizit erwähnen, dass das Gegenteil davon, von manchen atheistischen Exegeten propagiert wird?
Ab und zu geht mal einer auf diese atheistische Auslegeweise ein. Papst Benedikt, der zuvor 25 Jahre Chef der Glaubenskongregation der kath. Kirche war, hat eine solche Stellungnahme während seines Pontifikats veröffentlicht, hab's ja jetzt mehrfach zitiert.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Das sind Spinnereien von Theologen, die nicht mehr an Gott glauben. Das ist Konsens unter den Bibelfälschern. Eine Kirche, die das sagt, kann ihren Laden dicht machen und muss die Bibel in die Tonne kloppen. Denn biblisch ist das nicht begründbar. Und das ist entscheidend.
Nein - das ist NICHT entscheidend. Entscheidend ist allein, dass die von Jesus als nah bevorstehend angekündigte Gottesherrschaft schlicht NICHT eintraf.
Wenn du nicht zur Kenntnis nehmen willst, was ich nun sooft dazu geschrieben habe, dann lies S. 87-92 in Ratzingers Buch. Damit du mal verstehst, was "Reich Gottes" bedeutet, wie vielschichtig dieser Begriff im NT verwendet wird, und dass Jesus nie und nimmer eine apokalyptische Naherwartung hatte.
Münek hat geschrieben: Von einem Reich Gottes ist weit und breit nichts zu sehen. Die von der Kirche jahrhundertelang propagierte Auffassung, SIE stelle das Reich Gottes dar, scheint wohl inzwischen aufgegeben worden zu sein.
Das gehört zur Vielschichtigkeit des Begriffes. An das, was als kleines Samenkorn in die Erde gelegt wurde, glauben nun, 2000 Jahre später, mehr als zwei Milliarden Menschen. Es gilt auch heute noch: "Das Reich Gottes ist mitten unter euch". Und dennoch warten wir auf das endgültige, für alle sichtbare Erscheinen Jesu in Macht und Herrlichkeit.