Das ist ein klassisches Beispiel für mein Anliegen:Halman hat geschrieben: Vor diesem Hintergrund wird gefolgert, dass er die Enzeitrede in Mt 24,3ff in dieser Form nicht hielt und einer nachösterlichen Redaktion zugeschrieben werden kann.
Hier wird wissenschaftliche Arbeit geleistet (Hinweise auf ein "davidsches Israel") - das ist gut. - Daraus wird interpretiert, dass Jesus politische Ambitionen hatte - also könne von ihm die Endzeitrede nicht stammen.
Nichts dagegen - aber: Es wäre angebracht, dass zwischen Wissenschaft und Interpretation getrennt wird - ODER wenigstens das eigene Modell nachvollziehbar dargelegt wird. - Letzteres möchte ich nicht in Frage stellen, jedoch erreicht dies lediglich einige Theologen, während die mediale Verarbeitung dies übergeht. - Es müsste klar werden, dass "hier" wissenschaftliche Beobachtung ist und dort ein Modell ( = "was wäre, wenn mein Modell-Ansatz tatsächlich richtig wäre"). - Es scheint ungeheuer schwer zu sein, diesen Unterschied zu vermitteln.
Schöne Zusammenfassung - den narrativen Ansatz finde ich noch besser als den kanonischen.Halman hat geschrieben:Hier noch mal ein Link zu den Methoden der Bibelauslegung.
Es stört nicht, wenn es verschiedene Hermeneutiken gibt - es stört, wenn eine davon fast dogmatisch meint, sie sei die einzig wissenschaftliche.Halman hat geschrieben:Aus säkularer Sicht erscheint es logisch, dass auch Jesus ein politische Befreihung anstrebte, untrennbar verwoben mit der Religion. Dies könnte man als säkulare Hermeneutik bezeichnen
Ist es ein Gewinn, wenn ein autoritäres System vom nächsten autoritären System verdrängt wird?
Man liest wörtlich wie die Kurzzeit-Kreationisten - zumindest scheint es so.Halman hat geschrieben:Vermag denn der Autor Matthias Schulz keine Hyperbel zu erkennen? Sehr seltsam.
Die Aussage ist aus meiner Sicht spontan klar - aber da dies nicht intersubjektiv darstellbar ist (das geht tatsächlich besser mit "da steht abba"), ist es "Eisegese".
