Häh? Ratzinger verlangt von den Exegeten, dass sie an den biblischen Gott GLAUBEN. Also eine apriorische Glaubensentscheidung treffen. Also das genaue Gegenteil dessen, was die "Päpstliche Bibelkommission" von der HKM erwartet.closs hat geschrieben:Warum sagst Du "falsch"? - Das ist doch genau, was ich sage.Münek hat geschrieben:Falsch - Ratzinger verabscheut im Grunde eine Exegese, in der "Gott NICHTS sagt und NICHTS zu sagen hat"
Wo verlangt Ratzinger so etwas? Könntest Du das endlich mal belegen!closs hat geschrieben:Ratzinger möchte eine HKE, in der es keine hermeneutischen Interpretationen gibt (= "apriorifrei").
Dass die HKM übergriffig ins dogmatische Lager eingedrungen ist, behaupten ja weder Ratzinger noch Berger, sondern nur Du. Also höre endlich auf, diesen Unsinn zu verbreiten.
Na und - auch der Präsident einer Kommission kann sich nicht immer durchsetzen. Hätte er damals (1993) versucht, der altehrwürdigen bewährten historisch-kritische Exegese eine glaubensbasierte, apriorische Exegese entgegenzusetzen, wäre er doch grandios gescheitert.closs hat geschrieben:Nein - auch Ratzinger. - Die Kommission war doch in seiner Federführung (oder etwa nicht?).Münek hat geschrieben:nicht Ratzinger, sondern die "Päpstliche Bibelkommission" hat eine Exegese ohne apriorische Glaubens-Vorannahmen gefordert.
Er musste die Kröte schlucken.
Genau - das ist das, was er von der historisch-kritischen Exegese fordert. Er möchte eine Exegese, in der Gott endlich was sagt und was zu sagen hat. Ist schon klar. Aber so geht es nun mal nicht, wenn die HKM nicht ihren wissenschaftlichen Status verlieren will.closs hat geschrieben:Das ist die Kanonische Exegese.Münek hat geschrieben:Ganz im Gegenteil - er fordert eine Exegese, die von der Existenz Gottes und dessen Heilsplan ausgeht.
Von einer solchen Forderung Ratzingers habe ich noch nie gehört. Könntest Du Deine Behauptung ENDLICH mal durch ein Zitat belegen.closs hat geschrieben:Von der HKE fordert er, dass sie in apriorifreien Gefilden bleibt.
Ja eben - Du Scherzkeks.closs hat geschrieben:Moment: Ratzi fordert von der HKE einen christlichen Glaubensentscheid.Münek hat geschrieben:Ratzi fordert im völligen Gegensatz zu den Vorgaben der "Päpstlichen Bibelkommission" von den Exegeten eine APRIORISCHE Entscheidung in Form des "Glaubensentscheides".

Doch natürlich - worüber reden wir denn hier? Kanonisch interpretierende Exegeten dürfen ihre Glaubensprämissen nicht öffentlichcloss hat geschrieben:Das hat aber nichts mit Exegese zu tun.Münek hat geschrieben:Wenn lehrende Theologen öffentlich kirchliche Dogmen (= ihre Prämissen) hinterfragen, droht ihnen der "Entzug ihrer Lehrerlaubnis".
in Frage stellen. Sonst gibt es von der alleinseligmachenden Mutter Kirche kräftig was auf die Hörner. Ideologisch-totalitäre Instituti-
onen wie die römisch-katholische Kirche reagieren auf Hinterfragungen gereizt und allergisch und - unbarmherzig.
Tja - jetzt ist Not am Mann. Wo soll die HKM die jetzt so schnell finden?closs hat geschrieben:Naja - dann ist es doch zur Nachahmung geeignet: "Wir, HKE-ler, haben folgende Prämissen in unserem Untersuchungs-Modell."Münek hat geschrieben:Finde ich jetzt ganz, ganz toll, dass die katholische Kirche ihren Glauben nicht verschweigt, sondern ihn als Prämisse voranstellt.
Und komme mir jetzt nicht wieder mit Bultmanns persönlicher Meinung oder der abstrusen These, für die HKM ist eine ältere Quelle immer authentischer als eine jüngere.
Nenne doch endlich mal eine "echte" Prämisse, eine apriorische Glaubensannahme, die die HKM ihrer Bibelinterpretation als unabdingbar voranstellt. Dann wären wir ein Stück weiter. Es bringt nichts, unablässig denselben Unsinn zu wiederholen.