Warum läßt Gott so viel Leid zu?

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Vitella
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#861 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Vitella » Do 26. Dez 2013, 09:47

sven23 hat geschrieben: Der Mensch schuf sich Gott nach seinem Bilde, und das gilt dann wohl auch für den Teufel.

und wie hat er das getan.?
Weil, dass das teuflische existiert kann amn gut sehen überall auf der Welt.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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Vitella
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#862 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Vitella » Do 26. Dez 2013, 09:49

Münek hat geschrieben:
Götter waren schon immer Produkte der Phantasie -
und sind es auch heute noch.

da steckt mehr dahinter als Fantasie, da ist Projektion im Spiel... ;)
Weil, man muss sich schon auch fragen weshalb der Mesnch denn all das tut....das heisst, man muss ja nicht, wenn man nicht will... 8-)
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sven23
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#863 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Do 26. Dez 2013, 09:57

Vitella hat geschrieben:
da steckt mehr dahinter als Fantasie, da ist Projektion im Spiel... ;)
Weil, man muss sich schon auch fragen weshalb der Mesnch denn all das tut....das heisst, man muss ja nicht, wenn man nicht will... 8-)

Ja sicher ist das Projektion. Der Teufel als Projektionsfläche für das Böse.

Der Mensch ist nun mal ein ambivalentes Wesen. Er ist gut und böse zugleich. Er kann sozial und fürsorglich sein, aber auch unglaublich agressiv. Auch ein Erbe unserer tierischen Vergangenheit. Was uns vom Tier unterscheidet: wir können darüber reflektieren.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Demian
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#864 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Demian » Do 26. Dez 2013, 10:04

sven23 hat geschrieben:Wer sagt denn, daß das eine das andere ausschließen muß?

Für mich gehören Spiritualität und Vernunft zusammen. Manche Atheisten glauben aber in ihrem einseitigen Negativismus, dass nur ein areligiöser Mensch aufgeklärt sei. Sie registrieren gar nicht, dass Religion sehr viele Ebenen hat und keineswegs pauschal „Aberglaube“ bedeutet. Anders gesagt: sie reden zwar von Religion, haben aber keine wirkliche Ahnung davon. Oft kritisieren Atheisten eine Art von Glauben, wie ihn eigentlich kaum jemand praktiziert, tun dann aber so, als sei das der typische Gläubige. Man merkt dann einfach, dass sie ein Stereotyp im Kopf haben und gar nicht mehr den Menschen und die Vielfalt dahinter erkennen und einordnen können, wie sich das Ego aufbläht und Recht haben möchte, anstatt zu differenzieren. Offenbar verlaufen die Grenzen nicht zwischen Glaube und Nichtglaube, sondern zwischen Selbstsucht/Rechthaberei und Liebe.

Das kann man aber nicht der Aufklärung anlasten. Faschismus und Imperialismus sind doch antiaufklärerisch.

Massenmedien zur totalen Gleichschaltung auf allen Kanälen … hochentwickelte Kriegstechnologie … modernste Logistik zur organisierten Massenvernichtung, eiskalt und mit technischer Perfektion geplanter Mord. Da fehlte nicht die Technik, sondern das Herz. Mir geht es ja eben darum: die Aufklärung konnte den Faschismus nicht verhindern – warum? Plötzlich brach die Barbarei über die Menschen herein … warum … nach der französischen Revolution, der Proklamation der Menschenrechte, den großen Idealen der Vernunft? Nicht ein „zu wenig“ an Ratio war das Problem, sondern ein zu wenig an Mitgefühl und Liebe.
Zuletzt geändert von Demian am Do 26. Dez 2013, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.

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sven23
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#865 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Do 26. Dez 2013, 10:28

Demian hat geschrieben:Nicht ein „zu wenig“ an Ratio war das Problem, sondern ein zu wenig an Mitgefühl und Liebe.

Alles richtig, was du sagst, aber Religion konnte die Katastrophen auch nicht verhindern, sie hat sich sogar in der Geschichte immer wieder als Brandbeschleuniger entpuppt.
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Vitella
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#866 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Vitella » Do 26. Dez 2013, 10:38

sven23 hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Nicht ein „zu wenig“ an Ratio war das Problem, sondern ein zu wenig an Mitgefühl und Liebe.

Alles richtig, was du sagst, aber Religion konnte die Katastrophen auch nicht verhindern, sie hat sich sogar in der Geschichte immer wieder als Brandbeschleuniger entpuppt.

dem muss ich zustimmen, egal wie gut eine Religion oder Philosophie klingt, der Mensch kann sie theoretisch für sich annehmen,je nachdem wo er seine Inhalte hin projizieren will oder MUSS,
aber praktisch umsetzen ist eben schwieriger, dass kann man gut beobachten in Foren wo Menschen von Liebe reden und wenn man dann mal nicht ihrer Meinung ist, kommt das Teufelchen hervor, da war dann nicht mehr viel von ihrer gepriesenen (theoretischen) Liebe da.
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sven23
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#867 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Do 26. Dez 2013, 10:50

Vitella hat geschrieben:
dem muss ich zustimmen, egal wie gut eine Religion oder Philosophie klingt, der Mensch kann sie theoretisch für sich annehmen,je nachdem wo er seine Inhalte hin projizieren will oder MUSS,
aber praktisch umsetzen ist eben schwieriger, dass kann man gut beobachten in Foren wo Menschen von Liebe reden und wenn man dann mal nicht ihrer Meinung ist, kommt das Teufelchen hervor, da war dann nicht mehr viel von ihrer gepriesenen (theoretischen) Liebe da.

Ja, so ist es leider. Aber trotzdem trete ich für Religionsfreiheit als ein Grundrecht ein. Aber auch für das Recht, frei von Religion zu sein.
Das ist und war ja auch nicht selbstverständlich. Es gab Zeiten, da landete man für nicht oder anders Glauben auf dem Scheiterhaufen und konnte noch froh sein, wenn man vorher erdrosselt wurde.
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#868 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Demian » Do 26. Dez 2013, 11:22

sven23 hat geschrieben:Alles richtig, was du sagst, aber Religion konnte die Katastrophen auch nicht verhindern, sie hat sich sogar in der Geschichte immer wieder als Brandbeschleuniger entpuppt.

Genau. Die Lösung ist für mich darum eine spirituelle Aufklärung, eine Verbindung von Aktion und Kontemplation, Ethik und Mystik, Liebe und Vernunft. Erst dann hat man eine vollständige Humanitas. Wenn sich die Geliebte, die Phantasie, mit dem Geliebten, dem Verstand, vereinigt. Hirn und Herz. Der Dichter Paul Celan beschrieb es eindrucksvoll: „Aus Herzen und Hirnen / sprießen die Halme der Nacht, / und ein Wort, von Sensen gesprochen, / neigt sie ins Leben.

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#869 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Demian » Do 26. Dez 2013, 11:36

sven23 hat geschrieben: Das ist und war ja auch nicht selbstverständlich. Es gab Zeiten, da landete man für nicht oder anders Glauben auf dem Scheiterhaufen und konnte noch froh sein, wenn man vorher erdrosselt wurde.

Das ist natürlich richtig, aber das wissen wir doch schon längst. Heute haben wir, meine ich, genügend andere Probleme, für die wir Lösungen bräuchten - und auch gesellschaftliche Verhältnisse, die es ermöglichen diese Lösungen durchzusetzen - stattdessen reden viele Atheisten gerne über Religion und verweisen auf das Mittelalter. Doch seitdem hat sich außerordentlich vie verwandelt. Zahllose Aufklärer waren selbst äußerst spirituell und die Menschenrechte wuchsen auf dem Nährboden einer spirituellen Tradition. Es ist völlig unangebracht, wenn man sich heute noch für die Vergangenheit rechtfertigen muss. Unfreiwillig betreiben Religionskritiker auf diese Weise eine Fortführung der Erbsünde mit anderen Mitteln. Viel effektiver finde ich es, wenn man Institutionen kritisiert. Staaten, Kirchen, Machtstrukturen, ökonomische Verhältnisse, die Verwobenheit von kulturellem Kapital mit der Finanzelite über das Geldsystem und die Frage, wie man dieses ganze System von innen her intelligent transformiert und auf den Menschen hin aufbricht. Ich bin ein radikaler Humanist. Ich paktiere gerne mit jedem Atheisten, wenn sich dadurch etwas zum Besseren verändert. Aber ich lasse mir ganz sicher nicht irgendeine areligiöse Sprache und Denkweise vorschreiben, um zu beweisen, dass ich zum erlauchten Kreis der „Aufgeklärten“ dazu gehöre. ;)

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sven23
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#870 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Do 26. Dez 2013, 12:44

Demian hat geschrieben:
Das ist natürlich richtig, aber das wissen wir doch schon längst.

Auch das ist richtig, man sollte sich immer bewußt sein, daß das nicht selbstverständlich ist. Das mußte alles mühsam abgerungen werden, auch gegen den Widerstand der Kirchen.
Für das aufgeklärte Europa ist es selbstverständlich, aber es gibt immer noch genügend Länder, die die Aufklärung nie mitgemacht haben, und in denen es immer noch lebensgefährlich sein kann, das falsche oder gar nicht zu glauben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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