Alles Teufelszeug?

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Münek
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#861 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Münek » Sa 20. Feb 2016, 19:39

Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Erkäre uns doch mal schlüssig und plausibel, aus welchen Gründen Du an den biblischen Gott samt dessen Heilsplan glaubst.
Das wäre eine Mischung aus Gefühlen und Denken.

Ich bin begeistert, closs. Endlich mal ein post von Dir, das ich verstehen - und nachvollziehen - kann. Und das endlich mal Substanz hat.

Ja - Kurt scheint sich in der Tat nach vorn zu bewegen. Hoffentlich gerät er nicht ins Stolpern. :)

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Münek
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#862 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Münek » Sa 20. Feb 2016, 20:02

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Endlich mal ein post von Dir, das ich verstehen - und nachvollziehen - kann. Und das endlich mal Substanz hat.
Ich stand für einen Moment in meinen eigenen Schuhen - aber damit kann man nur mit denen kommunizieren, die dieselbe Schuhgröße haben.

Ach was - es gibt keinen vernünftigen Grund, den Gesprächskreis nur auf Mitglaubende zu beschränken.

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#863 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Sa 20. Feb 2016, 20:16

sven23 hat geschrieben: Wie definiert man hier "unabhängig"?
Sachen, auf die man auch ohne Bibel kommen könnte.

sven23 hat geschrieben: Sie hat zum Ziel, einen biblischen Text in seinem damaligen historischen Kontext auszulegen, wobei die Rekonstruktion der vermuteten Vorgeschichte des Textes eine besondere Rolle spielt.
Das klingt gut, ist aber nicht theologisch, sondern historisch: "Was hat man damals gegessen, gedacht und geglaubt". - Absolut ok, aber nicht theologisch im Sinne von "geistig in Bezug auf Gott".

sven23 hat geschrieben:Und Wissenschaft, die die nicht die Existenz von Göttern untersucht, ist unseriös.
Wer sagt das?

sven23 hat geschrieben: also die am weitesten verbreitete Form der biblischen Exegese hat nur eine sekundäre Bedeutung.
In der Theologie - richtig. - Historisch mag das anders sein.

sven23 hat geschrieben:Jetzt hast du dich wohl endgültig als Wissenschafts-Honk geoutet.
Ganz und gar nicht. - Lies halt nicht mehr heraus, als was ich schreibe.

sven23 hat geschrieben:Eben noch sagst du, daß es kein Original (Urtext) gibt, was ja niemand bestreitet.
Kein geschriebenes Original - Mit original meine ich hier "Jesus" - wie gesagt: es sind mit einem primären Verständnis Risiken verbunden.

sven23 hat geschrieben:Es ist also genau umgekehrt, wie du behauptest.
Du liest irgendwelche Zitate ab, ohne zu überlegen, was sie bedeuten. - Ich habe im Vor-Post erklärt, was in Deinen Zitaten als "Rezeption" verstanden wird. - Wenn Du es verstanden hast, weisst Du, dass es in Bezug auf Jesus genau andersrum ist.

Thaddäus hat geschrieben:Richtig ist leider auch, dass er dadurch die Welt nur durch Gitterstäbe erkennt und niemals die Freiheit genießen kann, den Rest der Wohnung jenseits seines Laufstalls zu erforschen.
Du kommst mir jetzt vor wie der Mathematiker, der einen Löwen damit einsperrt, dass er sich selber in den Käfig reinsetzt und den dadurch umfassten Raum als "außen" definiert.

Merkst Du nicht, wie geistig unfrei Dein Approach per HKM ist?

sven23 hat geschrieben:Die Frage ist nach wie vor nicht befriedigend beantwortbar.
"Befriedigend" ist schon wieder eine eingeschmuggelte Deutung. - Was jemanden "befriedigt", war nicht mein Thema - meine Aussage ist, dass die Theodizee spirituell ohne Rest beantwortbar ist - egal, ob dies als "befriedigend" empfunden wird.

Thaddäus hat geschrieben:Die Theodizee-Problematik ergibt sich nur unter der Prämisse, dass es einen allgütigen, allwissenden und allmächtigen Gott gibt. Ausschließlich dann ergibt sich ein Widerspruch derart, dass ein guter Gott, der um das grausame Leid oder bevorstehendes grausames Leid weiß und es aufgrund seiner Allmächtigkeit verhindern könnte, dies dennoch nicht tut (aus welchen Gründen auch immer).
So ist es - und diese Frage ist hinreichend beantwortbar.

Münek hat geschrieben:Kurt scheint sich in der Tat nach vorn zu bewegen.
Pardon - wird nicht wieder vorkommen. :oops: :lol:

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#864 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Hemul » Sa 20. Feb 2016, 20:25

Münek hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Und auch eine Zeit Satan samt Anhang den Todesstoß zu versetzen. Warte-warte nur ein Weilchen :wave:

Beim Teutates...

Du lernst es nie. Dein Zeiten-Zitat Prediger 3:1-7 passt NICHT zu Svens Zitat des griechischen Philosophen Epikur.
Und warum nicht Duisburger? :Smiley popcorn:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#865 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Münek » Sa 20. Feb 2016, 20:44

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:die kanonische Exegese begründet, warum Jesus der Sohn Gottes sei, aber eben anhand der Schriften, die sie selbst vorher als irrtumsfrei vorausgesetzt hat.
Nein - aufgrund unabhängiger geistiger Begründungen, die man glaubt, in den Schriften wiederzufinden.

Mit dieser persönlichen Einschätzung widersprichst Du gegenteiligen Aussagen im Katholischen Katechismus.

Kein normaler Mensch käme heutzutage ohne Kenntnis der Überlieferungen des Neuen Testaments auf die absurde Idee, sich einen von einem Gott geopferten Sohn vorzustellen, der - Mensch geworden - durch seinen gehorsamen Tod die Menschheit von ihren Sünden erlöst, sie mit Gott versöhnt und damit Menschen (unter der Voraussetzung, dass die dieser Geschichte glauben) ein Leben in seliger Ewigkeit nach ihrem Tod beschert...

Von wegen "unabhängige geistige Begründung".

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#866 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Hemul » Sa 20. Feb 2016, 20:48

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Und auch eine Zeit Satan samt Anhang den Todesstoß zu versetzen. Warte-warte nur ein Weilchen :wave:

Beim Teutates...

Du lernst es nie. Dein Zeiten-Zitat Prediger 3:1-7 passt NICHT zu Svens Zitat des griechischen Philosophen Epikur.
Und warum nicht Duisburger? :Smiley popcorn:
Rheinjodler-warum markierst Du hier den Taubstummen? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#867 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Sa 20. Feb 2016, 21:06

Münek hat geschrieben:Kein normaler Mensch käme heutzutage ohne Kenntnis der Überlieferungen des Neuen Testaments auf die absurde Idee, ...
Zumindest wäre es ein großer Zufall. - Aber darum geht es ja nicht. - Es geht um den Inhalt, der hinter der christlichen Chiffrierung steht und den man im Christentum erkennen kann, wenn man Klarheit über den Inhalt hat.

AT und NT "machen" keine Inhalte, sondern sind Ausdruck von Inhalten. - Es gäbe Gott auch ohne AT und NT.

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#868 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von closs » Sa 20. Feb 2016, 21:18

Thaddäus hat geschrieben:Die entscheidende Frage ist nun aber - und sven23 hat das ganz richtig in seiner Antwort an closs hervorgehoben -, ob man dabei das Wirken eines hl. Geistes (oder Gottes in der Geschichte) als wahrheitsgarantierend für die Irrtumslosigkeit z.B. der Konzilsbeschlüsse der kath. Kirche oder zentraler Glaubeninhalte der kanonischen Rezeption annimmt.
Moment - das hatte ich überlesen.

Es ist doch nicht MEINE Position, dass die Bibel oder gar die RKK irrtumsfrei ist. - Meine Aussage ist, dass man das NT und somit Jesus nur sekundär historisch-kritisch begreifen kann, sondern geistig begreifen muss, weil es sonst Oberflächengekratze ist (wenn man Pech hat, auch noch an der falschen Stelle).

AT und NT sind Ausdruck universaler geistiger Aussagen, die durch AT und NT bei entsprechender Lesweise dechiffriert werden können. - Das AT und des NT "erfindet" nicht diese Universalität. sondern drückt sie aus. - In diesem Sinne könnte man "kanonische Exegese" auch ersetzen durch "universale Exegese" - aber das gibt's halt nicht begrifflich.

Die Bibel ist substantiell nicht historisch-kritisch erschließbar - sehr wohl historisch, aber eben nicht substantiell. Begründung: Bibel als Chiffre. - Die kanonische Exegese versucht auf ihre Weise (ob diese Art und Weise glücklich ist, steht auf einem ganz anderen Blatt), diesen Gedanken einem geistig notwendigerweise oberflächlichen historischen Verständnis entgegenzusetzen.

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#869 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Münek » Sa 20. Feb 2016, 22:11

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Sie hat zum Ziel, einen biblischen Text in seinem damaligen historischen Kontext auszulegen, wobei die Rekonstruktion der vermuteten Vorgeschichte des Textes eine besondere Rolle spielt.
Das klingt gut, ist aber nicht theologisch, sondern historisch: "Was hat man damals gegessen, gedacht und geglaubt". - Absolut ok, aber nicht theologisch im Sinne von "geistig in Bezug auf Gott".

Natürlich ist es historisch und zwar nur historisch - was denn sonst? Mehr kann und will wissenschaftliche Theologie aus Gründen der intellektuellen Redlichkeit auch nicht leisten. Die Bestätigung von Glaubensannahmen ist nicht ihre Aufgabe.

Und sie hat in all den Jahrzehnten auf biblisch-historischem Gebiet sehr viel geleistet, aufgedeckt und Aussagen der "Heiligen Schrift" relativiert und vieles richtiggestellt - sehr zum Verdruss und Ärger mancher Gläubiger und Dogmatiker (Ratzinger und Berger), die sich ihren persönlichen Gottesglauben partout nicht durch historische Fakten "kaputtmachen lassen wollen".

Die Agressivität dieser Theologen ist das Kennzeichen eines eigentlich schwachen Glaubens.

Wenn Du was "Geistiges in Bezug auf Gott" vernehmen willst, besuche den Gottesdienst oder lies im Katholischen Katechismus.
Da kommst Du "geistig" voll auf Deine Kosten und musst dich nicht an dem methodologischen Atheismus der wissenschaftlichen Theologie abarbeiten. Diese kann redlicherweise nicht das liefern, was Du Dir wünscht.

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#870 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Münek » Sa 20. Feb 2016, 22:25

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Kein normaler Mensch käme heutzutage ohne Kenntnis der Überlieferungen des Neuen Testaments auf die absurde Idee, ...
Zumindest wäre es ein großer Zufall. - Aber darum geht es ja nicht. - Es geht um den Inhalt, der hinter der christlichen Chiffrierung steht und den man im Christentum erkennen kann, wenn man Klarheit über den Inhalt hat.

AT und NT "machen" keine Inhalte, sondern sind Ausdruck von Inhalten. - Es gäbe Gott auch ohne AT und NT.

Uneingeschränkte Zustimmung. :thumbup:

Wenn es Jahwe gäbe, dann gäbe es ihn - wenn es Jahwe nicht gäbe, dann gäbe es ihn nicht. :thumbup:

Diese logische, widerspruchsfreie Feststellung hat in der Tat mit der "Heiligen Schrift", dem
"Wort Gottes", der "Selbstoffenbarung Gottes" nichts zu tun.

Uneingeschränkte Zustimmung. :thumbup:

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