Tut es ja nicht. - Es orientiert sich an dem, was man methodisch als "der Fall seiend" festlegt. - "Ontisch" heißt eigentlich "das, was unabhängig von unseren methodischen Fähigkeiten ist oder nicht-ist". Also NICHT, was man naturalistisch-anthropozentrisch daraus macht.sven23 hat geschrieben:Warum sollte etwas Widerspruch hervorrufen, das sich an dem orientiert, was der Fall ist?
Aber man geht davon aus, dass "das, was ist" über anthropogenes Wissen definierbar ist. - Was Du meinst, ist Oberfläche - das Eigentliche ist die Anthropozierung dessen, was ist. - Genau das macht das Christentum NICHT - es macht exakt das Gegenteil, indem es sagt "Wir können immer nur ein Teil davon erkennen - das Sein selber ist aber für uns prinzipiell NICHT beherrschbar".sven23 hat geschrieben:Dann hast du das Zitat nicht verstanden, denn die Fehlbarkeit des Wissens wird doch gerade betont.
Das hat nichts mit "Macht Euch die Erde untertan" zu tun. - Natürlich ist es auch nach christlicher Sichtweise gewollt, Naturvorgänge naturwissenschaftlich in den Griff zu bekommen - aber man versteht sich nicht als Herr darüber, was "der Fall ist" und was nicht.
Hatten wir das nicht schon? - Aus Erdsicht bietet sich das erd-sichtige ("geozentrische") Modell an - man sieht, wie die Sonne die Erde im Halbkreis umrundet (dazu musst Du nur mal ab und zu aus dem Fenster gucken). - Aus astrophysikalischer Sicht bietet sich in Bezug auf das Planetensystem das heliozentrische Modell an. - In Bezug auf das Universum bietet sich keines oder alle dieser Modelle an, da das Universum keinen Mittelpunkt hat. - Je nach Modell umkreist das eine das andere oder das andere das eine.sven23 hat geschrieben:Dann klär uns Unwissenden doch mal auf, warum sich Erde und Sonne gegenseitig umkreisen sollen?
Wenn Du die Frage stellen würdest "Welches Modell ist für welche Fragestellung vernünftig?", würdest Du Klarheit schaffen, was Du eigentlich meinst. - Denn dann könnte man schnell eine Antwort finden, weil es dann darum ginge, welches Modell das vernüftigste in Bezug auf eine Fragestellung ist.
Allein das Wort "weismachen" ist schon Ideologie. - Richtig wäre: "Die HKE mit ihrer methodischen Hermeneutik kommt zu anderen Ergebnissen als andere Hermeneutiken". - Dieser Satz ist richtig.sven23 hat geschrieben:Was hat das mit Ideologie zu tun, wenn die Forschung ganz sachlich und nüchtern feststellt, dass der historische Jesus ein anderer war, als uns die kirchliche Überlieferung weismachen will?
Das muss man erst mal begriffen haben. - Erst DANN kann man fragen, ob verschiedene Hermeneutiken im Sinne ihrer Vorannahmen widerspuchsfrei argumentieren - da, aber erst da, kann man dann kritisieren. - Aber auch hier: Kritisieren sollte man erst, NACHDEM man verstanden hat, worum es geht.
Das Entscheidende hier ist, dass diejenigen, die für Aufklärung standen/stehen, in der Früh-Aufklärung Widerstandskämpfer und heute Despoten sind. - Das, was heute als "Aufklärung" verkauft wird, ist pure Ideologie, die man nur mit de Zeit größter Macht der Kirche im Mittelalter vergleichen kann.sven23 hat geschrieben:Die Verwandlung vom Widerstandskämpfer zum Despoten gab es auch vor der Auflärung.