Wobei Jaspers sich ja nachgewiesenermaßen irrt, denn Bultmann sagt expressis verbis, dass es voraussetzungslose Exegese nicht geben kann.closs hat geschrieben:Hochinteressant - vielen Dank. - Aber da sieht man, dass wir hier nicht über etwas Neues sprechen - aber es wird halt in "neuen" Zeiten immer wieder vergessen und muss eigenständig als Erkenntnis erworben werden.Rembremerding hat geschrieben:Da stimmst du mit Karl Jaspers überein. Er und Bultmann hatten einen erhellenden und fruchtbaren Briefwechsel, der 1954 unter dem Titel „Die Frage der Entmythologisierung“ publiziert wurde.
Die wichtigeste Erkenntnis Bultmanns ist das mystische, antike Weltbild, das nicht 1:1 in die Moderne übertragbar ist.
Auch das stimmt so nicht. Die Existenz eines Gottes kann man immer noch postulieren, auch wenn er keinen unhehelichen Sohn in Form des jüdischen Wanderpredigers hat, dessen Sohnschaft eh nur eine christliche Konstruktion ist.closs hat geschrieben:Genau - und dieses "Verweigern" ist eine Setzung.Rembremerding hat geschrieben:Indem sie sich einem unmittelbaren Bezug zwischen existentiellem Erleben und mythischer Sprache und damit der Möglichkeit, die Verdinglichung der Transzendenz in der Tat aufzuheben, verweigere, beseitige sie auch die Möglichkeit, den Anspruch Gottes als Chiffre vernehmen zu können.
Wie soll sie das untersuchen? Diese "Fähigkeit" haben nur Glaubensdogmatiker.closs hat geschrieben:Sie soll sie nicht "zu eigen machen", sondern als historisch mögliche Realität UNTERSUCHEN!sven23 hat geschrieben:Auch ist es ein Irrtum, dass sich die Forschung die Inhalte zu eigen machen muss.

Aber einer, der sich an dem orientiert, wie die Welt nun mal ist. Und hier kennen wir keine Wunder. Die gibt es nur in literarisch-fiktionaler Form.closs hat geschrieben:Doch - "Ich glaube an einen naturalistischen Wirkungszusammenhang der Geschichte" ist ein Glaube.sven23 hat geschrieben:der nicht-Glaube an Wunder und Übernatürliches ist kein Glaube
Die Sacherkenntnis ist z. B. , dass die biblischen Texte nachträglich "christianisiert" wurden. Alle nachträglichen Einfügungen dienen nur dem Ziel, die Vergottung des Wanderprediger zu rechtfertigen. Und gerade wegen dieser Sachergebnisse hört das Gejammere der Glaubensdogmatiker nicht auf.closs hat geschrieben:Das ist DEINE (falsche) Vorstellung. - Aus theologischer Sicht ist die HKM eine unverzichtbare Disziplin zur Ermittlung von Sach-Erkenntnissen.sven23 hat geschrieben:nach deiner Vorstellung wäre die historisch-kritische Forschung an den Universitäten nur eine Alibi-Veranstaltung, um den Verbleib rechtfertigen zu können.