Münek hat geschrieben:Ganz gewiss stelle ich mir keine "universale Verklärung" vor.
Anders geht's aber nicht, wenn Du willst, dass jeder kapiert.
Münek hat geschrieben:Das neue Jerusalem und die neue Erde (Gottes Wohnung bei den Menschen), die Völker und die Menschen werden nicht als nebulös-geisterhafte Gebilde geschildert.
Das sind Bilder/Chiffren/etc. - Gott wird auch nicht auf einem Thron sitzen, weil er nämlich keinen Hintern hat. - Oder meinst Du ernsthaft, dass "die Unendlichkeit" materiell auf der Erde stattfindet?
Münek hat geschrieben:Wer vertritt außer Dir noch diese Auffassung?
Darum habe ich mich nie wissenschaftlich gekümmert - das hieße, einige Semester in der Uni zu verbringen. - Ansonsten sind es Theologen, die es zu einer erheblichen Zahl so meinen. - Wobei hier aus meiner Erfahrung bei den Theologen ein merkwürdiges Bild herauskam - mir wurde mehrmals ein Ausspruch zitiert, den ich wörtlich nicht mehr weiß, der aber inhaltlich klang wie: Man müsse gegenüber dem Volk deren Verständnis zugrunde legen und nicht das hohe philosophische Verständnis. - Platt gesagt: Dass jemand wegen Ungehorsam bestraft wird, ist einfacher zu verstehen, als dass der Mensch aus dem Unbewussten ins Bewusste wachsen muss.
Glaube mir: Meine Auffassung ist unter philosophischen Theologen verbreitet - und gerade habe ich sogar spontan ein Zitat im Netz gefunden:
" Es scheint vor allem, dass Bewusstwerdung um gut und böse, d. h. um die Gegensätze im menschlichen Dasein, zugleich die Ausstoßung aus dem Paradies bewirkt. Somit stellt sich psychologisch die Frage, ob Paradies nicht letztlich bedeuten könnte: Ich sehe nicht, wie übel, dornig, distlig, nackt und bloß die Bedingungen des Daseins sind. Erst wenn mir die „Augen aufgehen“, wie Adam und Eva, werde ich der eigentlichen Wirklichkeit gewahr. Und damit ist zugleich die paradiesische Existenz verwirkt. Paradies hat also mit einem vorbewussten Zustand zu tun, wo Gegensatzspannung noch nicht zum Bewusstsein kommt, ein Zustand also, in dem „die Augen noch nicht aufgegangen“ sind. (aus: Symbollexikon)
Das war jetzt eine spontane Findung - Du darfst davon ausgehen, dass weiteres Suchen zu weiteren Ergebnissen führen würde. - Davon abgesehen: Es geht nicht darum, wer wo was darüber geschrieben hat, sondern was logisch bleibt, wenn man tiefer geht. - Da muss man selber mitgehen, nicht andere, die man zitiert.
Münek hat geschrieben:Lass mich raten. Vom Dorfpfarrer Alois Pratzelhuber aus Deiner Heimatgemeinde.
Auch unter Dorfpfarrern gibt es geistig sehr hochstehende Leute - da muss man nicht hämisch sein. - Aber ich kann Dir versichern, dass es meistens NICHT Dorfpfarrer sind/waren, sondern Dozenten, Mönche, etc., mit denen ich gesprochen habe (in den letzten 30 Jahren). - Es gibt übrigens auch Philosophen, die es aus ihrer Sicht so sehen.
Aber in einem hast Du recht: Die öffentliche Darstellung der RKK ist diesbezüglich noch sehr stark auf das "Ungehorsam-/Bestrafungs-Motiv" gepolt. - Ich kritisiere das, weil mir scheint, dass man von einigen "Volk-unter-Kontrolle-haben-wollen-"Muster noch nicht weggekommen ist - da muss die Kirche durch (übrigens ein beliebter Spruch bei konservativen kirchen-kritischen Theologen innerhalb der RKK).