Eben, deshalb ist doch die historisch-kritische Methode die Standardauslegung, eben weil man die ältesten Traditionen für die authentischen hält und nicht das, was spätere Generationen sich ausgedacht haben.closs hat geschrieben:Klar - aber selbst das ist zwiespältig. - Denn es ist ein Unterschied, ob man selbst Jesus als göttlich versteht und deshalb Johannes diesbezüglich versteht - oder ob man Jesus nur als Mensch versteht und deshalb Johannes als "Vergotter" versteht.sven23 hat geschrieben:Natürlich muss die Forschung auch verstehen, was die Verfasser gemeint haben.
Heute ja, mindestens bis zur Aufklärung war es komplett anders.closs hat geschrieben:Stimmt - aber das hat nichts mit den großkirchlichen Theologien zu tun.sven23 hat geschrieben:Nicht bei Kurzzeitkreationisiten und artverwandten Spezies.
Doch, gerade weil es geklärt ist, könnent glaubensbasierte Exegesen in der Forschung nicht verwendet werden.closs hat geschrieben:Damit ist nach wie vor nicht geklärt, was "wissenschaftlich" ist.sven23 hat geschrieben:Die mit wissenschaftlicher Methodik ermittelten Ergebnisse. Anders geht es gar nicht, wenn man einen wissenschaftlichen Anspruch hat.
Es gibt 2 Adams?closs hat geschrieben:Genau das tut der 2. Adam für den Menschen.sven23 hat geschrieben:Also wird Adam erst zukünftig vom Baum naschen?

Gott ja, aber nicht die "Schöpfung". Dein Behauptung von der Überzeitlichkeit der Schöpfung trägt die Kirche nicht mit, denn sie hatte einen Anfang.closs hat geschrieben:Das bestätigt exakt, was ich sage: Die (irdische!) Welt hat einen zeitlichen Anfang (= dialektische Welt/Welt des "Falls"). - Gott dagegen ("Geist") steht darüber.sven23 hat geschrieben:Von deiner "Überzeitlichkeit" hält die Kirche aber nichts, wie man am Dogma 50 sieht.
50. Die Welt hat einen zeitlichen Anfang genommen.
Und gegen 42000 Konfessionen ist die Forschung doch erstaunlich homogen.closs hat geschrieben:Klar - sonst hätten sie ja kein weltliches Existenzrecht.sven23 hat geschrieben:Die sich trotzdem genötigt sehen, sich von anderen abgrenzen zu müssen.
Bei den griechischen Philosophen war es aber berechtigt.closs hat geschrieben:Auch klar: Beide Seiten fühlen sich überlegen.sven23 hat geschrieben: Deshalb zielte das Bashing ja eher auf Paulus.

Objektivität ist ein Idealzustand der Unabhängigkeit im Verhältnis von Beobachter und Objekt. Da dies nicht immer erreichbar ist, entwickelt man Methoden, die dies garantieren sollen.closs hat geschrieben:Aus MEINER Sicht ist letztlich nur die Wirklichkeit "objektiv". - Du meinst wahrscheinlich inner-methodische Dinge, also nachvollziehbare Aussagen über ein Objekt.sven23 hat geschrieben:Gerade objektiv verhält es sich so. Ohne Objektivität ist keine ergebnisoffene Forschung möglich.
Wer Glaubensbekenntnisse benötigt, scheidet aus.
Die Forschung arbeitet grundsätzlich apriorifrei. Sie ist laut päpstlicher Bibelkommission gehalten, den ursprünglichen Sinn er Texte zu ermitteln. Genau das tut sie. Dass die Ergebnisse nicht immer zufriedenstellend für Glaubensideologen sind, darf die Ergebnisse nicht beeinflussen.closs hat geschrieben:Nein - sie schließen da an, von die apriorifreien ERgebnisse der HKE aufhören.sven23 hat geschrieben:Genau das tun doch Kanoniker, wenn sie die Ergebnisse der Forschung mit ihrer Glaubensideologie zukleistern.
Es ist ein Weitersphantasieren auf Glaubensebene. Hier wird die hermeneutische Spirale ganz schnell zum hermeneutischen Zirkelschluss.closs hat geschrieben: - Das ist kein Vermischen auf gleicher Ebene, sondern eine hermeneutische Weiterentwicklung apriorifreier Ergebnisse. -
Nein, gerade das tun sie eben nicht, sondern sie bestätigen lediglich ihre eigenen Vorannahmen und führen zwangsläufig zu der mythologisierten Kunstfigur, die spätere Generationen daraus konstruiert haben und den die Kirche dann verkündet hat.closs hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:Das beantwortet aber die Frage nicht. Warum können glaubensbasierte Exegesen nichts zum historischen Jesus beitragen?
Nochmal?? - Religiös glaubensbasierte Hermeneutiken führen zu exegetischen Ergebnissen in Bezug auf die WIRKLICHKEIT Jesu -
Der Verkünder der nahen Gottesherrschaft wurde selbst zum Verkündeten durch christliche Umdeutung.
Eben, deshalb sind sie in der historischen Forschung nicht brauchbar.closs hat geschrieben: natürlich führen sie NICHT zu Ergebnissen in Bezug auf die historisch-kritisch vermutete Wirklichkeit Jesu. -
An deinem Unverständnis von historischer Forschung.closs hat geschrieben: Du fragst immer wieder dasselbe und ich gebe jedesmal in anderen Worten die selbe Antwort: Wo klemmt's?

Wer Gaubensbekenntniss als Vorannahmen benötigt, kann damit lediglich seine Vorannahmen zirkelreferent bestätigen. Das gilt für alle Religionen.closs hat geschrieben:Es ist Forschung mit christlicher Hermeneutik - also mit anderen Vorannahmen, als Du sie favorisierst. -sven23 hat geschrieben:Du verwechselst das wie immer mit Glaubensbekenntnissen, die vorgeschaltet werden und meinst, das sei dann "christliche" Forschung.
Also für historische Forschung unbrauchbar.
Und woher weißt du, dass er urtextnah übersetzt hat? Kannst du das beurteilen?closs hat geschrieben:Weil er hebräische Worte genau so zu übersetzen versucht, wie sie hebräisch gemeint sind - was übrigens zu einem mitunter schwer verständlichen Deutsch führt. - EIN Beispiel: Was normalerweise mit "fromm" übersetzt wird, übersetzt Buber mit "schlicht" (wenn ich mich recht erinnere). - Warum? Weil es damals die Konnotation "fromm" nicht gab, die man heute gerne zuordnet - er schreibt "schlicht", obwohl er weiß, dass man das im Deutschen im Sinne von "fromm" nicht ohne weiteres versteht. - Urbedeutung geht vor.sven23 hat geschrieben:Und woher weißt du, dass Buber "urtextnah" übersetzt hat?
Im übrigen hat Buber den absoluten Wahrheitsanspruch von Religionen immer abgelehnt. Da hätte die RKK noch viel Arbeit zu leisten mit ihrem veralteten Dogmenapparat.
Da Menschen die Sprache entwickelt haben, ist davon auszugehen, dass alles anthropozentrisch ist, oder zumindest anthropogen.closs hat geschrieben:Doch - allerdings nicht, wenn man "vernünftig" mit "kritisch-rational" gleichsetzt. - Hier sind wir wieder beim Thema, ob "Vernunft" ein anthropozentrischer oder ein universaler Begriff ist.sven23 hat geschrieben:Also unter keinen vernünftigen Begründungen.
