Du orientierst dich an unwahren Lehren? Das ist ungünstig.Eusebius hat geschrieben: ↑So 30. Mai 2021, 21:22
Ich finde es interessant, sich mit der historischen Forschung zur Bibel zu beschäftigen. Das ist eine Bereicherung. Klarheit kann sie mir aber auch nicht geben. Eine Sache kann selbst dann wertvoll sein, wenn nicht alles daran (oder auch garnichts) wahr ist. Eine Lehre ist, was sie ist, egal, woher sie kommt und was daran wahr ist.
Solange man niemanden schädigt, ist das kein Problem. Aber mit den christlichen Legenden kam auch ein fataler Antijudaismus auf, den der Protagonist wider Willen sicher energisch verurteilt hätte.Eusebius hat geschrieben: ↑So 30. Mai 2021, 21:22Man kann einen Meister erfinden und ihm bestimmte Dinge andichten. Sich einfach eine schöne Geschichte ausdenken, die man nicht widerlegen oder beweisen kann. Dann stellt man sich hin und erzählt das, man glaubt das und andere glauben das auch. Ist das dann unbedingt etwas Schlechtes? Ich denke: Nein.
Eben, an den Früchten kann man es erkennen. Antijudaismus und Missionierungseifer bis zum Missionierungszwang waren sehr faule Früchte.

Da sprichts du ein wahres Wort gelassen aus. Ich denke aber, es wäre wünschenswert, wenn Gläubige überhaupt wissen, woran sie glauben (sollen).
Da fällt mir immer wieder der alte Konzelmann ein:
"Die Kirche lebt praktisch davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind."
Eben, die Frage wäre; braucht man überhaupt Religionen und Götter, um ein guter Mensch zu sein? Die Geschichte hat gezeigt, dass Religionen auch sehr viel Unheil in die Welt gebracht haben.Eusebius hat geschrieben: ↑So 30. Mai 2021, 21:22Es gibt zB so viele Muslime, die ich sehr sehr gut finde, weil sie ein Herz haben, Hingabe haben. Weil es gute Menschen sind. Die haben aber kein großes Interesse daran, den Koran zu studieren. Ich meine, man braucht die Bibel nicht zu kennen, um ein guter Christ zu sein und man braucht auch den Koran nicht zu kennen, um ein guter Moslem zu sein. Ich halte die Bedeutung dieser Schriften für maßlos überschätzt. Das scheint mir zunehmend zu eskalieren.
„Ich denke, dass ein enormer Schaden von der Religion angerichtet wurde - nicht nur im Namen der Religion, sondern tatsächlich von der Religion."
„Religion ist eine Beleidigung der Menschenwürde. Mit oder ohne sie würden gute Menschen Gutes tun und böse Menschen Böses. Aber damit gute Menschen Böses tun, dafür bedarf es der Religion."
Steven Weinberg
Mit einem humanistischen Ansatz wäre schon viel gewonnen.
Ja, Paulus erwähnt selbst sein körperliches Leiden, (Stachel im Fleisch), das er aber nicht näher beschreibt. Damals kannte man viele Krankheiten nicht mit Namen. Manche vermuten, es sei Homosexualität, andere gehen von Epilespsie aus, was das Damaskuserlebnis erklären würde und sein sehr spezielles Verhältnis zu Frauen und der Ehe.Eusebius hat geschrieben: ↑So 30. Mai 2021, 21:22sven23 hat geschrieben: ↑So 30. Mai 2021, 20:53Im Gegenteil. Die Lehre des Paulus hat sich durchgesetzt. Sein Desinteresse am historischen Jesus ist geradezu sprichwörtlich. Man hat von Anfang an gegen die Lehre Jesu verstoßen.
Aber es ist nicht weiter verwunderlich. Weder Paulus noch die Evangelisten waren Begleiter von Jesus. Man kann jetzt darüber streiten, ob das eine Verbesserung oder Verschlechterung war. Schließlich gab es bei Jesus neben Licht auch viel Schatten.
Hm, da kann ich Dir jetzt nicht ganz folgen. Paulus war sehr speziell. Er war besessen, das wußte er auch, es hat es auch gesagt, steht in der Bibel. Er hatte damit eine große Last und es hat sich natürlich auch ausgewirkt.
Epilepsie kann nämlich mit Impotenz einhergehen.
Das ist aber kein Geheimnis. Christentum ist vor allem Paulinismus. Das hat schon Nietzsche auf die Palme gebracht. Man könnte auch sagen: er hat Jesus für seine eigenen theologischen Zwecke mißbraucht. Paulus war sich sicher keiner Schuld bewußt. Er hielt ja die Lüge für keine Sünde, wenn sie der Verherrlichung Gottes dient. Der Zweck heiligte schon damals die Mittel. Die Kirche hat dann eifrig weiter gemacht, wo Paulus aufhörte.