Geht am Thema vorbei. In der historischen Forschung ist nur die HKM anwendbar.closs hat geschrieben:"Hermeneutische Forschung" ist etwas anderes als "fiktionale Forschung".sven23 hat geschrieben:Weil glaubensbasierte Exegesen damit in der historischen Forschung durchs Rost fallen.
Seit der Aufklärung hat sich die Auffassung herausgebildet, dass wir denjenigen Sinn eines Textes herausarbeiten müssen, den der/die Autor/in im historischen Ursprungs-Kontext zum Ausdruck gebracht hat, und nicht den, den spätere Leserschaften ihm zuerkannt haben oder zuerkennen. Diese Herangehensweise macht die historisch-kritische Methode aus.
Schart, Aaron: Einführung in die historisch-kritische Methode der Textinterpretation
Nein, die Forschung unterliegt diesem Irrtum nicht, deshalb interessiert sie sich gerade für die urprüngliche Absicht eines Textes/Autors, im Gegensatz zur kanonischen Exegese, die sich nur für die spätere Rezeption/Umdeutung/Verfälschung interessiert. siehe oben Aaron Schart.closs hat geschrieben: Unvermeidbar - das gilt für die HKM genauso.
Nein, es ist der Grund, warum glaubensbasierte Exegesen in der historischen Forschung nichts verloren haben. Ob das closs versteht oder nicht gefällt ist dabei völlig irrelevant. Er ist der Einzige, der hier ständig stoöpert.closs hat geschrieben:Das ist Dein ideologisches Konstrukt, das Dich ständig stoöpern lässt.sven23 hat geschrieben: Forschung ist hier der falsche Begriff. Es handelt sich bei glaubensbasierten Exegesen lediglich um ein zirkelreferentes Bestätigen eines glaubensdogmatischen Konstrukts.

Für Glaubensdogmatiker ist die "Wirklichkeit Jesu" deckungsgleich mit dem dogmatisierten Glaubenskonstrukt aus dem 4 Jahrhundert. Was soll mittels Glaubensbekenntnissen noch "erforscht" werden? Mehr als zirkelreferente Bestätigung kann da gar nicht rauskommen. Also für historische Forschung unbrauchbar.closs hat geschrieben:Es wird die Glaubenswelt Jesu aus einer bestimmten Hermeneutik heraus beschrieben - das hat schon viel mit dem Forscher zu tun.sven23 hat geschrieben:Die Forschung beschreibt doch die Glaubenswelt des jüdischen Wanderpredigers. Das Problem liegt doch nur darin, dass die Ergebnisse nicht gefallen.
"Nicht-gefallen" ist falsch formuliert - man hält diesen hermeneutischen Ansatz nicht für alternativlos, wenn es um die Wirklichkeit Jesu geht.
q.e.d.
Nein, die Forschung hat keine a-priori Setzung. Selbst ein Ratzinger hat das verstanden. Die Texte werden wie alle anderen antiken Texte behandelt.closs hat geschrieben:Selbst das ist falsch - denn man kann sehr wohl aus einer Glaubensposition heraus intersubjektiv nachvollziehbar forschen. - Noch falscher ist der Eindruck, als gäbe es eine interpretative Exegese, die NICHT "glaubensbasiert" (alias "hermeneutisch") wäre. - Du machst Dir vor, dass die HKM Deines Verständnisses neutral über allen anderen Exegesen schweben würde - das ist falsch..sven23 hat geschrieben:Wissenschaftliche Glaubensexegese ist ein Oxymoron.
Warum nicht?closs hat geschrieben:Auf Sachebene bedarf die ET keiner Hermeneutik.sven23 hat geschrieben:Nach welcher Hermeneutik ist die ET denn ungültig?
Die wissenschaftliche Herangehensweise ist doch eine Super-Hermeneutik..,und alternativlos.
Nein, ich meine, dass der Aberglaube der mittelalterlichen Teufelsaustreibung im 21. Jahrhundert nichts mehr verloren hat.closs hat geschrieben:Das kannst Du nicht beurteilen. - Du MEINST, dass materialistische Philosophien und Glaubens-Konstrukte fortschrittlich seien - aber das kann genau umgekehrt sein.sven23 hat geschrieben:Weil es ein Rückschritt in mittelalterlichen Aberglauben ist.
Nein, es ist so wie Lindemann sagt: der historische Jesus ist dem Glauben im Weg. Eine Erkenntnis, die ich von einem Andreas nicht erwartet hätte. Er scheint da weiter zu sein als closs.closs hat geschrieben:Halten wir fest: Wirklichkeitssuche kann der HKM im Weg sein.sven23 hat geschrieben:Tja, da kommt dann halt der Glaubensentscheid ins Spiel.
Warum mache ich die Forschung schlecht, wenn ich ihre korrekte Arbeitsweise lobe? Deshalb habe ich doch geschrieben:closs hat geschrieben:Mache die Forschung nicht schlechter als sie ist. - Du darfst davon ausgehen, dass dort weit über Dein HKM-Verständnis hinaus gedacht wird.sven23 hat geschrieben: Die Forschung tut dies ausdrücklich nicht.
Im übrigen differenziert die Forschung doch zwischen Naherwartung, präsentischem Gottesreich und Parusieverzögerung. Es sind die Glaubensdogmatiker, die die Naherwartung aus ideologischen Gründen ignorieren.
Was du in bekannter und unredlicher Manier wieder abgeschnitten hast.

Und laut geistiger Offenbarung war Jesus Vegetarier. Bringt alles nix.closs hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:Das ist per Definition der kanonischen Exegese falsch. Kanonik interessiert sich ausschließlich für das dogmatische Glaubenskonstrukt aus dem 4. Jahrhundert.- Die Basis der Kanonischen Exegese sind die Texte. - Allerdings versteht man sie synchron, weil man davon ausgeht, dass die zeitliche Abfolge von geistiger Offenbarung irrelevant ist.
Im Gegensatz zur historisch-kritischen Methode geht Kanonik historisch-unkritisch vor. Für historische Forschung nicht brauchbar.
Deshalb hat man ja die Arbeitsteilung in wissenschaftliche Forschung und Glaubensdogmatiker.closs hat geschrieben:Immer wieder: Wenn einem Wissenschaftler "das, was wirklich ist", nicht interessiert, sollte er über seinen beruf nachdenken.sven23 hat geschrieben:Wobei der ontische Jesus eine reine Luftnummer ist, die keinen Erkenntnisgewinn bringt.
Wenn du mit "theologischer Forschung" die Glaubensdogmatiker meinst, dann stimmt das. Die haben aber in der historischen Forschung nichts verloren. Die Konsenspositionen gelten natürlich nur für die historische Jesusforschung, die nach wissenschaflichen Kriterien arbeitet.closs hat geschrieben:WENN es diesen Konsens gäbe, wäre es ein Konsens innerhalb der HKM-Leute, aber doch nicht innerhalb der theologischen Forschung.sven23 hat geschrieben: Allerdings haben die meisten Konsenspositionen in der historischen Jesusforschung seit Strauss Bestand.
Glaubensbasierte Exegesen erfüllen diesen Anspruch für die historische Forschung ausdrücklich nicht.
Nein, sie gelten auf Grund der Textbefundlage. Und sie gelten so lange, bis es neue Quellen und Erkenntnisse gibt.closs hat geschrieben: Mit anderen Worten: Die Straussschen Theoreme sind Ausdruck einer ganz bestimmten Perspektive, die richtig oder falsch ist. - Letztlich läuft es immer darauf hinaus, ob Jesus nur Mensch oder auch göttlich ist - aber das weiß eben auch Strauss nicht. - Glaubensentscheid.
Dann beobachte und beschreibe mal als Kurzzeitkreationist.closs hat geschrieben:Die rein wissenschaftlich-sachlichen Aussagen sind auch ohne Hermeneutik begründbar: Beobachten, beschreiben.sven23 hat geschrieben:Aber laut closs mit entsprechender Hermeneutik begründbar.
Falsch, der Glaubensentscheid bezieht sich hier auf die historische Zuverlässigkeit der Evangelien, die von der historischen Forschung längst widerlegt ist.closs hat geschrieben:Weder, noch: Der Glaubensentscheid ist GRUNDLAGE, auf welcher man begründet - egal ob das ein Strauss oder ein Ratzinger ist.sven23 hat geschrieben:Die Gesamtdenke besteht aus dem Aufruf zum Glaubensentscheid. Ein Glaubensentscheid ist aber keine sachliche Begründung, sondern eher Ausdruck von Hilflosigkeit.
Der Jesus der Evangelien hat nie existiert.
Albert Schweitzer
Tja, das ist der berühmte Theologensprech, der das Konkrete scheut, weil sich mangelnde Substanz besser hinter einer sprachlichen Nebelwand verschleiern läßt. Mit entsprechender Hermeneutik versteht sich.closs hat geschrieben:* Kunstsprache, die kein normaler Mensch versteht.sven23 hat geschrieben:Was gefällt dir denn am Katechismus nicht?
* Mangelnder Transfer von spirituellen Interpretationen in ontische Grundlagen hinein.
* Für den pastoralen Gebrauch so gut wie nicht verwendbar (aber dafür ist es eigentlich gemacht)
