Eben nicht - liest Du nicht, was ich schreibe?closs hat geschrieben:Formal hast Du recht, methodisch hast Du unrecht.Münek hat geschrieben:Wer den ontologischen Naturalismus wie die Naturwissenschaften in einer schwachen Form vertritt, schließt die Existenz transzendenter Seins-Bereiche NICHT kategorisch aus.
Ist das die Schuld des Naturalismus? Wie soll dieser etwas thematisieren, was zwar behauptet wird, aber nicht fassbar und überprüfbar ist? Wo siehst Du in dieser Unmöglichkeit Ideologie und Dogmatismus? Dein Feindbild ist eine Fata Morgana.closs hat geschrieben:Mit anderen Worten: Man geht so vor, dass transzendente Seins-Bereiche grundsätzlich nicht thematisiert werden können.
Richtig. Diese Aussagen sind auch durch die Kirche NICHT möglich, was sie aber nicht davon abhielt, Aussagen dieser Art par ordre du mufti zu ewiggültigen Wahrheiten zu erklären. So einfach geht das in ideologischen Glaubens- und Machtsystemen.closs hat geschrieben:Aussagen wie "Jesus war transzendenter/göttlicher Natur" sind PRINZIPIELL nicht möglich.
Wenn man seriöse Geschichtswissenschaft betreibt, muss man Spekulationen über göttliche Eingriffe in der Menschheitsgeschichte redlicherweise außen vor lassen. Der Nachweis, dass transzendente Welten und allmächtige menschenfreundliche Geistwesen in ir-Somit sind transzendente Seins-Bereiche de facto ausgeschlossen.
gendeiner Form existieren und mit unserer Welt wechselwirken, ist bislang nicht erbracht worden.
Blödsinn. Es gibt für den Naturalismus nicht den mindesten Grund, sich gegen Evidenzen zu sperren. So etwas erdreistet sich nur die katholische Kirche.closs hat geschrieben:Nein - auch das ist ein Lippenbekenntnis.Münek hat geschrieben:Der Naturalismus verteidigt sein Weltbild nicht a priori, sondern bleibt offen gegenüber Evidenzen, die eine Revision des Naturalismus erzwingen würden.
Das sollte man ihm nicht zum Vorwurf machen. Gläubige haben es da natürlich leichter. Sie können völlig unbeschwert an die Existenz von Göttern, Gottessöhnen, Engeln, Teufeln und Dämonen, an Himmel und Hölle, Sühnetod des Gottessohnes, Heilspläne und Totenauferweckungen glauben. Und an ein ewiges Leben in immerwährender Glückseligkeit.closs hat geschrieben:Das Weltbild des Naturalismus ist streng kritisch-rational bestimmt
Dass der Naturalismus und die Naturwissenschaften bei diesen Fantasmen nicht mitspielen wollen und können, dürfte auf der Hand liegen.
Achwas - Evidenzen für die Existenz transzendenter Welten und Wesen sollten erstmal von Anhängern dieses Glaubens geliefert werden. Wenn das geschehen ist, erst dann ist der Naturalismus falsifiziert.Evidenzen gegen Naturalismus wären nur möglich, wenn die kritisch-rationale Grundlage ihre Monopolstellung aufgeben müsste.
So ist es. Und ein Gläubiger wird sein Weltbild erst aufgeben, wenn er persönlich erfährt, dass er damit einem Irrtum aufgesessen ist. Und das geschieht ständig. Stichwort: Aufklärung in Medien und im Internet. Die Menschen bewusst dumm zu halten, gelingt den Kirchen nicht mehr. Die Zeiten, als der Herr Pfarrer seinen Schäfchen das Blaue vom Himmel erzählen konnte, sind vorbei.closs hat geschrieben:Ein Naturalist wird sein Weltbild erst dann aufgeben, wenn er PERSÖNLICH erfährt, dass er damit einem Irrrtum aufgesessen ist.
Schön und gut. Aber was hat das mit dem lieben Gott zu tun?closs hat geschrieben:So ist es - da spricht einer aus der Praxis und sagt, dass dort der Begriff "Kausalität" nichts mehr wert ist - und dass man nur noch Dinge untersuchen kann, die man sich hermeneutisch setzt ("Ich vermute, dass das Teilchen x etwas mit Teilchen y zu tun hat - - wäre es so, dann müssten auch Teilchen a und b nachweisbar sein. - Wir suchen jetzt mal nach Teilchen a und b. - Kausal können wir es zwar nicht begründen, aber es könnte so sein" - so ähnlich hat sich Lesch geäußert - und ich habe es wirklich verstanden. - Übrigens ist das Hermeneutik pur).Münek hat geschrieben:Ein Wissenschaftler wie Lesch unterliegt sicherlich nicht der Versuchung, Erkenntnisse aus der etablierten Quantenphysik mit esoterischen oder metaphysischen Konzepten pseudowissenschaftlich zu verbinden.
