Alles Teufelszeug? III

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Münek
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#771 Re: Alles Teufelszeug? III

Beitrag von Münek » Mo 25. Jul 2016, 23:37

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Du ahnst nicht, über wieviele Dinge sich Exegeten mit ihrem profunden Kenntnissen Gedanken machen müssen
Das machen doch die Bergers und Ratzingers auch. - Seriös wäre, wenn man sich sachlich und unideologisch fragt, warum dabei so Unterschiedliches rauskommt. - Die einen seien Wissenschaftler und die anderen nicht, ist zu billig.
Blödsinn - Dogmatiker können keine Wissenschaftler sein. Dogmatiker halten an angeblich ewig-gültigen, nicht hinterfragbaren
Wahrheiten fest. In der RKK sind "Hinterfrager" unerwünscht und werden rausgeschmissen.

Im Gegensatz dazu ist es für Wissenschaftler selbstverständlich, ihre Theorien jederzeit in Frage zu stellen.


Das entspringt dem "Gebot der intellektuellen Redlichkeit", mit dem ideologisch verblendete Dogmatiker natürlich nichts zu tun haben
wollen. :devil:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es genügt, den Inhalt diesen Glaubens genauestens zu verstehen.
Wie soll das säkular gehen?
Seltsame Frage. Sich in die Glaubensfantasien anderer gefühlsmäßig-gedanklich hineinzuversetzen, ist doch dem Menschen eigen. Hat mit "säkular" absolut nichts zu tun.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das Hineindenken in die Glaubensvorstellungen ist absolut kein Problem. Das kann jeder.
Nach seinem Weltbild, ja - aber es wäre halt authentischer, wenn man sich in die geistige Welt Jesu versucht hineinzuversetzen. - Da ist das Original.
Ich bitte Dich. Sich in die Glaubenswelt Jesu hineinzuversetzen, ist für jeden Exegeten tägliches Brot.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:In den allermeisten Fällen konntest Du nicht liefern
Das wäre noch die hamrloseste Variante, an die ich aber nicht glaube.
Ich habe es leider schon einige Male erfahren müssen. Sonst würde ich es nicht behaupten.

closs hat geschrieben:Ich wiederhole mich: Die Trennung zwischen säkularer und theologischer Bibel-Exegese scheint bereits mehr vorangetrieben zu sein, als zumindestens ich gedacht habe.
Es gibt keine Trennung. Es gibt doch nur EINE Exegese: die "historisch-kritische" als Standardexegese. Die "kanonische Exegese" wird meines Wissens an den theologischen Fakultäten wegen ihrer Unwissenschaftlichkeit nicht praktiziert.

Was nicht existiert, kann nicht getrennt werden.

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NIS
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#772 Re: Alles Teufelszeug? III

Beitrag von NIS » Mo 25. Jul 2016, 23:43

Münek hat geschrieben:Was nicht existiert, kann nicht getrennt werden.
Ich lieb Dich, Münek!

Bin selbst auch Duisburger! Vielleicht vernichten wir mal nen paar Könige zusammen! ;)

Nichts existiert nicht!

Die Null ist der Teufelskreis, 0, und symbolisiert das Nichts, definiert mit: + 1 - 1 = 0

Existiert die Null und somit die Definition von Nichts, obwohl Nichts nicht existieren kann?

Ergo existiert die Definition von Nichts, ohne dass Nichts existiert?
:Herz:

Kann ich das Nichts spalten?

Die Kernspaltung von Nichts: x - x = ø :wave:
Der Heilige Geist (Hauke)

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#773 Re: Alles Teufelszeug? III

Beitrag von closs » Di 26. Jul 2016, 00:02

sven23 hat geschrieben:Die Trennung von Forschung und Glaubendogmatik ist doch längst da. Beides zusammenzuführen war eine Schnapsidee von Ratzinger.
Er wollte säkularen und geistigen Zugang zusammenführen. - Wenn dies nicht gelingt, gibt es eine säkular-anthropozentrische und eine geistig-theozentrische (= theologische) Exegese - das ist der Preis, und es gibt Schlimmeres. Schlimm ist, wenn man es nicht erkennt.

sven23 hat geschrieben:Also von welchen falschen Vorraussetzungen geht die Forschung seiner Meinung nach aus?
Die säkulare Wissenschaft meint, die Realität des Seins (konkret hier: Jesus) sei ein Produkt der Wahrnehmung des Menschen. - Realität als Variable des menschlichen Erkenntnis-Standes.

sven23 hat geschrieben:Das ist aber in der Forschung indiskutabel.
Bei technischen Dingen (wie die Objekte von Naturwissenschaften) ist das egal. - Bei geistigen Dinge nicht.

Münek hat geschrieben:Dogmatiker können keine Wissenschaftler sein.
Ein gutes Beispiel für ein Dogma.

Münek hat geschrieben: Sich in die Glaubenswelt Jesu hineinzuversetzen, ist für jeden Exegeten tägliches Brot.
Nach den Kriterien eines säkularen Theologie-Ersatzes, wonach Gott aus methodischen Gründen ausgeschlossen ist? - Was soll denn DABEI rauskommen?

Münek hat geschrieben:Es gibt keine Trennung.
Wenn ich die Theologen aller Altersklasse so durchgehe, mit denen ich schon gesprochen habe, bereits seit einigen Jahrzehnten. - Aber es scheint sich verschärft zu haben. - Die Karawanen säkularer und geistiger Theologie gehen ihre Wege. - Lass uns in 10 Jahren noch mal drüber sprechen - vielleicht wird es dann unübersehbar sein.

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#774 Re: Alles Teufelszeug? III

Beitrag von Münek » Di 26. Jul 2016, 00:25

closs hat geschrieben:Oder noch einfacher: Es ist dummbackig, wenn man die Bibel meint, nur dann interpretieren zu können, wenn es (aufgrund von anthropozentristischen Voraus-Setzungen) Gott nicht geben darf.
Die biblischen Schriften sind Menschenwerk. Um die überlieferten Ereignisse historisch "zu beleuchten" und einzuordnen,
bedarf es ganz gewiss nicht der Annahme der Exegeten, der dort erwähnte Gott Israels existiere tatsächlich.


closs hat geschrieben:Und noch konkreter: Wer modellhaft "Jesus = Gott" setzt UND dementsprechend die Bibel verstehen kann (also beides), kommt unterm Strich bei gleicher Quellenlage NICHT zum Ergebnis, dass Jesus eine Naherwartung hatte.
Doch - natürlich käme man bei gleicher Quellenlage zu dem gleichen Ergebnis.Da liegst Du völlig daneben. Es geht doch gar nicht anders. Die konstatierte Naherwartung beruht doch ausschließlich auf Jesu ureigenen Aussagen selbst. Diese seine Worte kann man nicht einfach weg-
wischen.


Sonst könnte man die Evangelien gleich in die Tonne kloppen. Es wird schon so sein, wie es die neutestamentliche Exegese schon vor
fast 2oo Jahren festgestellt hat, nämlich dass im Zentrum der jesuanischen Predigt der nahe Anbruch der Gottesherrschaft auf Er-
den stand.

PS
Es ist selbstverständlich nicht auszuschließen, dass Jahwe seinem Sohn nach dessen himmlischer Wiederkehr kräftig was hinter die Löf-
fel gegeben hat, weil dieser den Menschen in Galiläa und Judäa so einen blühenden Unsinn erzählt hat. Von wegen Antritt der Königs-
reichsherrschaft Jehovas auf Erden. :lol:

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#775 Re: Alles Teufelszeug? III

Beitrag von NIS » Di 26. Jul 2016, 00:38

Münek hat geschrieben:Es ist selbstverständlich nicht auszuschließen, dass Jahwe seinem Sohn nach dessen himmlischer Wiederkehr kräftig was hinter die Löf-
fel gegeben hat, weil dieser den Menschen in Galiläa und Judäa so einen blühenden Unsinn erzählt hat. Von wegen Antritt der Königs-
reichsherrschaft Jehovas auf Erden. :lol:
Tetsinnoquatis insolvenorum tessaliquintur Thor illoissalimennitatiessilibus sit Amnesia!
AMEN
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#776 Re: Alles Teufelszeug? III

Beitrag von Münek » Di 26. Jul 2016, 01:03

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dogmatiker können keine Wissenschaftler sein.
Ein gutes Beispiel für ein Dogma.
Nee - ganz bestimmt nicht. Ich habe meine Auffassung begründet. Diese Begründung hast Du natürlich nicht zitiert.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Sich in die Glaubenswelt Jesu hineinzuversetzen, ist für jeden Exegeten tägliches Brot.
Nach den Kriterien eines säkularen Theologie-Ersatzes, wonach Gott aus methodischen Gründen ausgeschlossen ist? - Was soll denn DABEI rauskommen?
Siehste Kurt - würdest Du exegetische Lektüre nicht verschmähen, würdest Du solche Fragen nicht stellen. Kann man alles nachlesen!

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es gibt keine Trennung.
Wenn ich die Theologen aller Altersklasse so durchgehe, mit denen ich schon gesprochen habe, bereits seit einigen Jahrzehnten. - Aber es scheint sich verschärft zu haben. - Die Karawanen säkularer und geistiger Theologie gehen ihre Wege. -
Achwas - das Geschrei von Ratzinger und Berger sollte man nicht überbewerten. Die werden in ihrer ideologischen Halsstarrigkeit aus gutem Grund nicht ernstgenommen.

Menschen dieses Schlages mangelt es einfach an "intellektueller Redlichkeit". Sie sind vernagelt und ideologisch verbohrt.
Zuletzt geändert von Münek am Di 26. Jul 2016, 01:05, insgesamt 1-mal geändert.

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#777 Re: Alles Teufelszeug? III

Beitrag von closs » Di 26. Jul 2016, 01:05

Münek hat geschrieben:Es ist selbstverständlich nicht auszuschließen, dass Jahwe seinem Sohn nach dessen himmlischer Wiederkehr kräftig was hinter die Löffel gegeben hat, weil dieser den Menschen in Galiläa und Judäa so einen blühenden Unsinn erzählt hat.
Ein interessanter Gedanke, der in der forschenden Exegese konsens-fähig sein sollte. :geek:

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#778 Re: Alles Teufelszeug? III

Beitrag von Münek » Di 26. Jul 2016, 01:35

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es ist selbstverständlich nicht auszuschließen, dass Jahwe seinem Sohn nach dessen himmlischer Wiederkehr kräftig was hinter die Löffel gegeben hat, weil dieser den Menschen in Galiläa und Judäa so einen blühenden Unsinn erzählt hat.
Ein interessanter Gedanke, der in der forschenden Exegese konsens-fähig sein sollte. :geek:
Zumindest ist Jahwe den vollmundigen Ankündigungen seines eingeborenen Sohnes erkennbar nicht gefolgt.

Er wollte seine himmlische Wohnstatt wohl nicht verlassen. Die in der Apokalypse des Johannes beschriebene riesige
herrliche "himmlische Stadt Jerusalem" mit Jahwe und seinem Sohn an Bord hat sich erkennbar noch nicht auf die Er-
de herabgesenkt.

Also - der wissenschaftliche Konsens hinsichtlich des konstatierten Irrtums Jesu hat durchaus seine Berechtigung. :thumbup:

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#779 Re: Alles Teufelszeug? III

Beitrag von Münek » Di 26. Jul 2016, 01:40

NIS hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was nicht existiert, kann nicht getrennt werden.
Ich lieb Dich, Münek!

Bin selbst auch Duisburger! Vielleicht vernichten wir mal nen paar Könige zusammen! ;)

Gerne. Können wir machen. Schick mir eine Nachricht. :thumbup:

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#780 Re: Alles Teufelszeug? III

Beitrag von Münek » Di 26. Jul 2016, 02:16

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Trennung von Forschung und Glaubendogmatik ist doch längst da. Beides zusammenzuführen war eine Schnapsidee von Ratzinger.
Er wollte säkularen und geistigen Zugang zusammenführen. - Wenn dies nicht gelingt, gibt es eine säkular-anthropozentrische und eine geistig-theozentrische (= theologische) Exegese - das ist der Preis, und es gibt Schlimmeres. Schlimm ist, wenn man es nicht erkennt.
Man kann nicht Feuer mit Wasser verquirlen.

Sven hat natürlich recht - es war eine ausgesprochene Schnapsidee des Expapstes, Exegese (ergebnisoffene Wissenschaft)
und Dogmatik (unhinterfragbare Glaubenswahrheiten) in Harmonie zusammenzuführen. Völliger Blödsinn.

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