Alles Teufelszeug? VII

closs
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#741 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Mo 30. Okt 2017, 20:53

sven23 hat geschrieben:Hauptsache, du musst dich nicht mit Inhalten beschäftigen
:?:

sven23 hat geschrieben:Trotzdem steht hier Fiktion gegen Wirklichkeit.
Wenn es Gott gibt, ist er keine Fiktion.

sven23 hat geschrieben:Nach dem Bivalenzprinzip hat eine Aussage genau einen von 2 möglichen Wahrheitswerten (wahr oder falsch).
Sie kann also niemals gleichzeitig wahr und gleichzeitig falsch sein.
Das sollte doch einleuchten.
Richtig - genau wie Gott gibt (1) oder nicht gibt (0) - als wäre dies das Problem.

Du eierst in solchen Selbstverständlichkeiten rum, um das eigentliche Problem zu verdrängen: Wir reden hier von "Interpretationen zur Wirklichkeit" und nicht von "Wirklichkeit" - das alte, leidige Thema: Die Vermischung von Wirklichkeit und Wahrnemung - dieser eintätowierte Anthropozentrismus in materialistischen Zeiten. - Das wirkt offensichtlich wie eine Gehirnwäsche.

1. Wirklichkeit
Jesus hatte historisch entweder eine Naherwartung oder er hatte sie NICHT - er kann nicht beides gleichzeitig haben.

2. Interpretation zur Wirklichkeit
2.1 Setzung 1: Jesus hatte eine Naherwartung
2.2 Setzung 2: Jesus hatte KEINE Naherwartung

Einer der beiden hat unrecht - aber niemand weiß, WER unrecht hat, weil niemand wissen kann, welche Setzung der Wirklichkeit entspricht, da beide Setzungen nicht falsifizierbar sind. - Verstehst Du jetzt? - Glaubst Du, dass das auch Thaddäus verstehen würde?

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#742 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Pluto » Di 31. Okt 2017, 00:07

closs hat geschrieben:Wenn es Gott gibt, ist er keine Fiktion.
Ja. WENN...
Kannst du dieses "WENN" aus dem Weg räumen?

closs hat geschrieben:1. Wirklichkeit
Jesus hatte historisch entweder eine Naherwartung oder er hatte sie NICHT - er kann nicht beides gleichzeitig haben.

2. Interpretation zur Wirklichkeit
2.1 Setzung 1: Jesus hatte eine Naherwartung
2.2 Setzung 2: Jesus hatte KEINE Naherwartung

Einer der beiden hat unrecht - aber niemand weiß, WER unrecht hat, weil niemand wissen kann, welche Setzung der Wirklichkeit entspricht, da beide Setzungen nicht falsifizierbar sind. - Verstehst Du jetzt? - Glaubst Du, dass das auch Thaddäus verstehen würde?
Muss man denn eine Aussage zur göttlichkeit Jesus' machen.
Was glaubst du, wäre der Ausgang, wenn man nicht setzt, dass Jesus göttlich ist?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#743 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Di 31. Okt 2017, 00:33

Pluto hat geschrieben:Kannst du dieses "WENN" aus dem Weg räumen?
Genauso wenig wie das "Wenn es Gott nicht gibt, ist er Fiktion" - eines davon ist Fakt, aber für uns nicht (im Dasein) ermittelbar.

Pluto hat geschrieben:Was glaubst du, wäre der Ausgang, wenn man nicht setzt, dass Jesus göttlich ist?
Wenn man setzt, dass Gott nur menschlich ist, dann wäre die HKM-Version mit großer Wahrscheinlichkeit die richtige.

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#744 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Pluto » Di 31. Okt 2017, 07:55

closs hat geschrieben:Genauso wenig wie das "Wenn es Gott nicht gibt, ist er Fiktion" - eines davon ist Fakt, aber für uns nicht (im Dasein) ermittelbar.
Generell ist das in (fast) jedem Fall so, wo es eine Auswahl gibt.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was glaubst du, wäre der Ausgang, wenn man nicht setzt, dass Jesus göttlich ist?
Wenn man setzt, dass Gott nur menschlich ist, dann wäre die HKM-Version mit großer Wahrscheinlichkeit die richtige.
Nein. Das meinte ich nicht.
Was kommt raus, wenn ich weder das Eine, noch das andere setze, also gar keine Setzung?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#745 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Di 31. Okt 2017, 08:11

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Texte der Vergangenheit können grundsätzlich unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten gelesen werden: Sie werden entweder um ihres eigenen Aussagegehalts willen gelesen, möglicherweise verbunden mit der Frage nach einer möglichen gegenwärtigen Bedeutung. ODER sie werden als historische "Quellen" verstanden und interpretiert, d.h. ihre Auslegung dient in erster Linie der Rekonstruktion historischer Sachverhalte. Beide Betrachtungsweisen sind nicht als Alternativen anzusehen, sondern sie gehören zusammen.
Richtig - absolut richtig. - ch habe nichts gegen Interpretationen in der Wissenschaft
Du hast den obigen Text offensichtlich nicht verstanden oder willst ihn nicht verstehen. Mit dem oben zitierten Text aus dem "Arbeitsbuch zum Neuen Testament" wollte ich Dich auf einen Irrtum aufmerksam machen, dem Du ganz offensichtlich unterliegst:

Die Aufgabe der historisch-kritischen Exegese erschöpft sich NICHT darin, historische Sachverhalte zu rekonstruieren. Ihre Hauptaufgabe besteht vielmehr darin, Inhalte theologischer Aussagen zu analysieren und interpretieren. Deine Annahme, die wissenschaftliche Exegese sei ausschließlich für das Sammeln historischer Daten zuständig, aber nicht für die Textinterpretation, ist falsch.


Du könntest über dieses Wissen verfügen, wenn Du Dich nicht beharrlich weigern würdest, Dir mal ein exegetisches Fach- und Lehrbuch zuzulegen, um diese Wissenslücken zu schließen. Das "Arbeitsbuch zum Neuen Testament" von Conzelmann/Lindemann, 14. Auflage kannst Du online für 15,90 € versandkostenfrei bestellen. Lasse es Dir von Deiner Frau zu Weihnachten schenken.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Im Neuen Testament zeigt sich das beschriebene Problem am deutlichsten in den Evangelien: Sie sind Zeugnisse für das Leben und die Lehre Jesu, und sie können insoweit als historische "Quellen" gelesen werden
Natürlich sind es theologische Quellen - aber diese Quellen, die allen Beteiligten vorliegen, werden halt unterschiedlich interpretiert.
Von unterschiedlicher Interpretation kann in der Naherwartungsfrage im Exegetenlager überhaupt keine Rede sein. Die Gegenposition Ratzingers und Bergers ist dermaßen stark von Apologetik und Einseitigkeit geprägt, dass man sie nicht ernst nehmen kann.

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#746 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Di 31. Okt 2017, 08:41

Roland hat geschrieben:Das ist die bloße Behauptung, dass das ganze NT eine einzige große Fälschung sei. Es bestand demnach eigentlich nur aus dem Vers: "Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen" und dieser Vers sei apokalyptisch zu verstehen. Alles andere ist drumherum gefälscht worden. Denn nichts im NT passt zu dieser apokalyptischen Deutung dieses Verses.
:lol: :lol: :lol: Ob Du es glaubst oder nicht: Das Lukasevangelium und die Johannesapokalypse sind Bestandteil des NT.

Lukas 21:31,32: "So auch ihr: Wenn ihr seht, dass dies geschieht [apokalyptische Katastrophen, Kommen des Menschensohnes in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit], so erkennt, dass das das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschehen ist."

Offb. 21:3: "Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen [auf der neuen Erde]. Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott."

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#747 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Di 31. Okt 2017, 08:42

Pluto hat geschrieben:Was kommt raus, wenn ich weder das Eine, noch das andere setze, also gar keine Setzung?
Dann gibt es "methodische Ergebnisse" - man setzt einen Maßstab an und urteilt danach. - Auch hier gilt: Es gibt eine Auswahl, also auch unterschiedliche Ergebnisse.

Aber eigentlich muss ich mich schon wieder revidieren: Wie soll es Interpretation ohne Setzung geben können?

Münek hat geschrieben:. Ihre Hauptaufgabe besteht vielmehr darin, Inhalte theologischer Aussagen zu analysieren und interpretieren. Deine Annahme, die wissenschaftliche Exegese sei ausschließlich für das Sammeln historischer Daten zuständig, aber nicht für die Textinterpretation, ist falsch.
Da sind wir jetzt wieder bei dem Punkt, wo die Grenze zwischen Exegese und Hermeneutik ist.

Lassen wir diese Frage mal weg und folgend Dir: Ja, das geht - und dann kommen eben "methodische Ergebnisse" raus - also Sach-Ermittlung plus Interpretation. - Kann man machen. ABER:

WENN Interpretation dabei ist, dann unter Bedingungen:
1) Wir interpretieren unter den Bedingungen der HKM ("Was wäre Jesu historisches Denken zum nahen Gottesreich unter diesen Bedingungen?")
2) Wir interpretieren unter transzendenten Bedingungen ("Wie ist Jesu Denken historisch diesbezüglich zu verstehen unter diesen Bedingungen?")
3) etc.

Wir müssen uns also nicht darüber streiten, ob das Hermeneutische Teil der Exegese ist oder nicht ("nicht" wäre mir persönlich lieber - ansonsten wäre Hermeneutik wissenschaftlich!!!), jedoch darüber reden, was die Folge daraus ist.

Münek hat geschrieben:Von unterschiedlicher Interpretation kann in der Naherwartungsfrage im Exegetenlager überhaupt keine Rede sein. Die Gegenposition Ratzingers und Bergers ist dermaßen stark von Apologetik und Einseitigkeit geprägt, dass man sie nicht ernst nehmen kann.
Das liegt doch nur daran, dass die Interpretations-Bedingungen heute extrem einseitig definiert werden - das ist ein ideologischer Kampf zwischen Bultmann-Jüngern und Ratzinger-Jüngern.
Zuletzt geändert von closs am Di 31. Okt 2017, 09:12, insgesamt 1-mal geändert.

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#748 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Roland » Di 31. Okt 2017, 08:57

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: In dem Glaubenssatz "das Universum kann aus »Nichts« entstehen" zeigt sich wie absurd der Atheismus ist und wie viel Glauben man doch aufbringen muss, um die Sinn- und Zwecklosigkeit des Seins und die finale Nichtigkeit der menschlichen Existenz als Weltanschauung zu akzeptieren.
Wann begreifst du, dass ein Universum aus dem nichts mindestens genauso plausibel ist, wie, dass eine übernatürliche Macht es geschaffen hat?
Dass etwas aus Nichts entsteht ist an Unplausibilität schon kaum toppen. Wenn dieses Etwas dann aber unser gesamtes Universum ist, dann ist es der Gipfel der Irrationalität.
Nehmen wir aber statt "Nichts" eine Intelligenz an, die in der Lage war das Universum zu erschaffen, wie es die Bibel berichtet, dann MUSS sie über der Natur stehen, also übernatürlich sein.
Also: Das eine ist ziemlich irrational, das andere logisch.

Pluto hat geschrieben: Man saß auf dem Dorfplatz und hörte dem Erzähler gespannt zu.
Derjenige der seine Geschichten am spannendsten erzählte, erntete mehr Lob, als der, der sich an die Wahrheit hielt. So entstanden im Laufe der Zeit, vor allem in den ersten Jahrzehnten nach dem Tod Jesus' viele Mythen, die von heutigen Christen als "ge-offenbarte" Wahrheiten kolportiert werden.
Die neutestamentlichen Berichte sind keine "Es-war-einmal-Geschichten", die sich Unterhaltungs-Erzähler ausgedacht haben sondern vom Stil her Augenzeugenberichte, mit konkreten Zeitangaben, Ortsangaben und konkreten historischen Personen. Gekreuzigt unter Potius Pilatus, als Kaiphas Hohepriester war, Simon von Kyrene, der Vater des Alexander und des Rufus, trug sein Kreuz usw. Diese Berichte wurden geschrieben und kamen in Umlauf, als die Bevölkerung, die das miterlebt hat, noch existierte. Legendenbildung unwahrscheinlich.

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Das ist nur Konsens unter denjenigen "Forschern" die Jesus als irrenden Wanderprediger darstellen wollen.
Wieso "nur Konsens"?
Nichts ist unmöglich! [Toyota].
Meine Frage wäre, kannst du etwas anderes belegen?
Ja! Eine apokalyptische Naherwartung Jesu ist mit dem Großteil seiner Worte nicht kompatibel. Nichts im NT passt mehr zusammen, wenn man annimmt, Jesus sei nur ein rein menschlicher, irrender Wanderprediger gewesen. Und die Worte "das Reich ist nahe herbeigekommen" decken sich mit seiner übrigen Lehre, wenn man davon ausgeht, dass die neue Nähe des Reiches IN IHM SELBST besteht.

Pluto hat geschrieben: Meinst du wie die meisten Christen, dass Jesus zu deinen Lebzeiten wiederkommt?
Ich weiß es nicht, niemand weiß es. Aber ich bin bereit!

sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: In dem Glaubenssatz "das Universum kann aus »Nichts« entstehen" zeigt sich wie absurd der Atheismus ist und wie viel Glauben man doch aufbringen muss, um die Sinn- und Zwecklosigkeit des Seins und die finale Nichtigkeit der menschlichen Existenz als Weltanschauung zu akzeptieren.
Warum empfindest du dein Sein als sinn- und zwecklos? Ist dein Glaube der Ausweg aus dieser "Sinnlosigkeit"?
Es geht nicht um Empfindungen sondern um Logik. Naturalisitisch gedacht hat Nietzsche recht: Wenn es mit dem Menschen wieder vorbei ist, "wird sich nichts begeben haben". Naturalistisch gedacht IST unsere Existenz sinnlos.
Hat die Bibel recht, dann ist das in der Tat anders, ja.

sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die Frage ist nämlich nicht, ob das Nahesein des Reiches im Zentrum steht, sondern was mit dem Nahesein des Reiches gemeint ist. Aus dem Gesamtkontext aller Jesusworte ergibt sich eindeutig und klar, dass es eine apokalyptische Naherwartung nicht sein kann.
Man muss ganz klar unterscheiden zwischen dem, was das Judentum unter Gottesherrschaft versteht und das, was das Christentum daraus gemacht hat. Hier ergab sich nämlich eine Verschiebung ins Jenseits, bzw. eine Christianisierung des jüdischen Wanderpredigers.
Nicht "das Christentum" hat eine neue Sicht des Gottesreiches hervorgebracht sondern das war schon Jesus selbst. Immerwieder weist er auf sich selbst hin. "ICH BIN": Weg, Wahrheit, Leben, Licht der Welt, Brot des Lebens, Tür, Auferstehung und das Leben, wer MICH sieht, der sieht Gott, ich und Gott sind eins, ehe Abraham war BIN ICH.
Das Reich Gottes ist nahe, in IHM.
Und was du von Ronald Bilik von "konfessionsfrei.at" rüberkopiert hast, sind durchweg naturalistische Erklärungsversuche, Glaubensaussagen ohne wirkliche Belege dafür zu haben. Es hat nicht mehr Wert, als wenn er einfach sagen würde: "Was in der Bibel steht stimmt ja gar nicht, das wurde alles erfunden."
Du darfst das ja alles gern glauben aber mehr als Glaube ist es auch nicht.
Und die Konsequenzen für diesen sinnlosen Glauben kennst du ja.

sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Das ist nur Konsens unter denjenigen "Forschern" die Jesus als irrenden Wanderprediger darstellen wollen.
Überleg doch mal im Gesamtkontext: Warum gibt es die Stellen in den Evangelien, die eindeutig für eine Naherwartung sprechen?
Weil eindeutig (bedenkt man den Gesamtkontext) das Reich in Jesus nahe herbeigekommen ist. Klein und mickrig wird es nun wachsen, wie ein Senfkorn (Mk. 4, 30-32), das man in die Erde gelegt hat. Der Same ist gelegt. Und am Ende, wenn allen Völkern die gute Botschaft verkündet worden ist (Mt. 24, 14), wird es sichtbar für alle da sein, wenn Jesus wiederkommt.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Das ist die bloße Behauptung, dass das ganze NT eine einzige große Fälschung sei. Es bestand demnach eigentlich nur aus dem Vers: "Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen" und dieser Vers sei apokalyptisch zu verstehen. Alles andere ist drumherum gefälscht worden. Denn nichts im NT passt zu dieser apokalyptischen Deutung dieses Verses.
:lol: :lol: :lol: Ob Du es glaubst oder nicht: Das Lukasevangelium und die Johannesapokalypse sind Bestandteil des NT.

Lukas 21:31,32: "So auch ihr: Wenn ihr seht, dass dies geschieht [apokalyptische Katastrophen, Kommen des Menschensohnes in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit], so erkennt, dass das das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschehen ist."

Offb. 21:3: "Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen [auf der neuen Erde]. Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott."
Genau. Am Ende wird der Auferstandene wiederkommen. Dass Jesus dagegen fälschlicherweise SELBST eine apokalyptische Naherwartung hatte, also gar nicht der Auferstandene ist, sondern nur ein irrender Mensch war, das ist allerdings biblisch eindeutig auszuschließen.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
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#749 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Di 31. Okt 2017, 09:16

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:. Ihre Hauptaufgabe besteht vielmehr darin, Inhalte theologischer Aussagen zu analysieren und interpretieren. Deine Annahme, die wissenschaftliche Exegese sei ausschließlich für das Sammeln historischer Daten zuständig, aber nicht für die Textinterpretation, ist falsch.
Da sind wir jetzt wieder bei dem Punkt, wo die Grenze zwischen Exegese und Hermeneutik ist.
Dann mach Dich endlich mal kundig, Du Hermeneutiker.

closs hat geschrieben:Lassen wir diese Frage mal weg und folgen Dir: Ja, das geht - und dann kommen eben "methodische Ergebnisse" raus - also Sach-Ermittlung plus Interpretation. - Kann man machen.
Kann man nicht nur machen; das IST seit 200 Jahren die Praxis, mein Lieber. :thumbup:

closs hat geschrieben:ABER: WENN Interpretation dabei ist, dann unter Bedingungen:1) Wir interpretieren unter den Bedingungen der HKM ("Was wäre Jesu historisches Denken zum nahen Gottesreich unter diesen Bedingungen?")
Es sollte auf der Hand liegen, dass HKMler Bibeltexte nach der historisch-kritischen Methode interpretieren. Sonst wären es ja keine HKMler. :)

closs hat geschrieben:2) Wir interpretieren unter transzendenten Bedingungen ("Wie ist Jesu Denken historisch diesbezüglich zu verstehen unter diesen Bedingungen?")
Niemand ist daran gehindert, auch außerhalb wissenschaftlicher Grenzen Bibeltexte interpretieren.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Von unterschiedlicher Interpretation kann in der Naherwartungsfrage im Exegetenlager überhaupt keine Rede sein. Die Gegenposition Ratzingers und Bergers ist dermaßen stark von Apologetik und Einseitigkeit geprägt, dass man sie nicht ernst nehmen kann.
Das liegt doch nur daran, dass die Interpretations-Bedingungen heute extrem einseitig definiert werden.
Nein - der bestehende Konsens hat seinen Grund einzig darin, dass die Befundlage dermaßen klar und eindeutig ist, dass alles andere willkürliche Eisegese wäre.

closs hat geschrieben:das ist ein ideologischer Kampf zwischen Bultmann-Jüngern und Ratzinger-Jüngern.
Dieser "ideologische Kampf" findet nur in Deinem Kopf statt.

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#750 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Christian41285 » Di 31. Okt 2017, 09:22

Kann es nicht doch sein dass aus ,,nichts,, etwas entsteht?

Wenn es am Anfang nur dass nichts gab war das vielleicht ein instabiler Zustand weil

es kein Gegenstück gab.
Vielleicht führte das zum Urknall!

LG Christian

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