Nee, es erhöht sogar die Glaubwürdigkeit, dass unterschiedliche, leicht differierende Berichte existieren. Sie waren also nicht abgesprochen oder sind später angeglichen worden und trotzdem stimmt das Entscheidende überein. Und es ist eben so, dass die Differenzen das Entscheidende gar nicht berühren. Ob nun z.B. der Stein schon weggewälzt war, als die Frauen zum Grab kamen (Mk. 16), oder vor ihren Augen von einem Engel weggewälzt wurde (Mt. 28) ist eigentlich völlig egal, die eigentliche Auferstehungsbotschaft wird davon nicht berührt.sven23 hat geschrieben: Das ist eben die Vorgehensweise von Glaubensideologen. Wenn es Übereinstimmung in den Evangelien gibt, ist das der Beweis für deren historische Zuverlässigkeit, gibt es Differenzen, sind diese nicht so wichtig.
Ich hoffe du singst besser als Andrea Nahlessven23 hat geschrieben: … widdedewitt bumbum …

…die von unterschiedlichen weltanschaulichen Vorannahmen ausgeht. In der Theologie, also der Lehre von Gott, kann der Glaube, dass es denselben gar nicht gibt, kein Monopol beanspruchen. Wie dieser Glaube mE auch in der Frage nach unserem Ursprung kein Monopol beanspruchen kann. "Intelligente Planung" oder "geistlose Zufallsentstehung", beides Vorannahmen die wahr sein können. Und sie können parallel existieren und führen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Und BEIDE Vorannahmen sind nicht falsifizierbar.sven23 hat geschrieben:Logisch, aus der Perspektive von Glaubensideologen sieht alles ganz anders aus, das ist nichts neues. Hier geht es aber um wissenschaftliche Forschung…Roland hat geschrieben: Kubitzas Vermutungen erinnern mich an die der Mondlandungsleugner, die akribisch jeden Strohhalm suchen, an den sie sich klammern können. Es gibt buschtäblich nichts, was er schreibt, was man nicht ganz leicht auch aus einer anderen Perspektive erklären kann.
Eine Absicht schickten antike Schreiber ihren Texten immer voraus, wie wir gesehen haben. Das hat aber eben überhaupt nichts mit "Lügenpropaganda" zu tun, wie du es gerne darstellen würdest.sven23 hat geschrieben:Warum wohl?Roland hat geschrieben: Z.B. schreibt Ratzinger über die Kindheitsgeschichten:
"Woher kennen Matthäus und Lukas die von ihnen erzählte Geschichte? Was sind ihre Quellen? Joachim Gnilka sagt mit Recht dazu, es hadele sich offenbar um Familientraditionen. Lukas deutet gelegentlich an, dass Maria, die Mutter Jesu, selbst zu seinen Quellen gehört, so besonders wenn er in 2, 51 sagt, dass »seine Mutter all die Worte (= Ereignisse) in ihrem Herzen bewahrte« (vgl. auch 2, 19). Nur sie konnte über das Ereignis der Verkündigung berichten, das keine menschlichen Zeugen hatte.
Natürlich wird die moderne »kritische« Exegese solche Zusammenhänge als einfältig insinuieren. Aber warum sollte es nicht eine solche Überlieferung gegeben haben, die im engsten Kreis festgehalten und dabei theologisch geformt worden ist? Warum sollte Lukas die Aussage über das Bewahren der Worte und der Ereignisse im Herzen Marias erfunden haben, wenn es keinen konkreten Anhalt dafür gab? Warum sollte er von ihrem »Bedenken« der Worte (2, 19; vgl. 1,29) gesprochen haben, wenn man nichts davon wusste?"
Weil es Glaubenspropagandaschriften waren, die in einer bestimmten Absicht geschrieben worden waren.
Dafür gibt es keine Belege.
Naja, immerhin ist die darwinistische Theorie, aus atheistischer Sicht, die Grundlage für die Existenz des Menschen. Als Grundlage für Humanismus ist sie aber seltsamerweise völlig ungeeignet. Vielleicht stimmt da also mit der atheistischen Sicht was nicht.sven23 hat geschrieben:Warum sollte der Darwinismus die Grundlage des Humanismus sein?Roland hat geschrieben: Mag ja sein, aber zeige mir einen Humanisten, der den Darwinismus zur Grundlage hat.
Nee, die "alberne Zufallstheorie" (wie Jakob von Uexküll sie nannte) kann vielmehr gar nicht als wissenschaftliche Theorie gelten (wie der Wissenschaftstheoretiker Kurt Hübner richtigerweise schrieb) weil sie in den entscheidenden Bereichen Erklärungen vermissen lässt.sven23 hat geschrieben: Trotzdem kann ein Humanist die Evolutionstheorie Darwins grundsätzlich akzeptieren. Sie ist nun mal ein Faktum.
Der Mensch steht also über allem. Obwohl er unbeabsichtigt und zufällig aus dem Nichts entstand - und doch nichts ist als schiere Materie - schuf er in seinem Geiste selbst Götter nach seinem Bilde. Welch wundersames Wesen, welch seltsame Kunde…sven23 hat geschrieben:Wohl eher umgkehrt. Menschen erschufen sich Götter nach ihrem Bilde.Roland hat geschrieben: Es stimmt, dass die Menschen auch schon vorher instinktiv wussten, was richtig ist, denn sie sind nach dem Bilde Gottes geschaffen und nicht in einem unbarmherzigen Ausleseprozess entstanden.

Und immer wieder die Theorie, dass alles nur Lug und Trug sei, nachträgliche Erfindungen und Einfügungen.sven23 hat geschrieben:Na ja, da muss man auch differenzieren zwischen dem, was Jesus selbst gelehrt hat und was man ihm nachträglich in den Mund gelegt hat.Roland hat geschrieben:Aber keiner hat es so klar und radikal formuliert wie Jesus Christus und keiner hat Nächsten- und Feindesliebe so konsequent bis zum letzten Blutstropfen gelebt.
Dass es sich hierbei um bloße Behauptungen handelt, haben wir nun schon oft genug besprochen.
Ja. Diese Story ist tatsächlich ein absurdes Zerrbild des christlichen Glaubens, an dem so gut wie alles falsch ist.sven23 hat geschrieben: Ist nicht die Story, dass ein allwissender Gott den sündigen Menschen erschafft und zu seiner Rettung auf die Idee kommt, seinen unehelichen Sohn von denen, die errettet werden sollen, umbringen läßt, absurd?
Wenn man nur dieses knappe Dutzend Jahrzehnte zur Verfügung hat und es am Ende völlig egal ist, wie man gelebt hat, wenn irgendwann buchstäblich kein Hahn mehr danach krähen wird, dann ist das Naheliegenste und Logischste: Nützlichkeit und Genuss. Folgerichtig ist dann nur der Egoismus.sven23 hat geschrieben:So wirds wohl kommen, spätestens, wenn der Sonne der Brennstoff ausgeht.Roland hat geschrieben: Denke es doch mal zu Ende: Im atheistisch-naturalistischen Weltbild wird es irgendwann einen Zeitpunkt geben, wo jede Spur und jede Erinnerung an die Menschheit ausgelöscht sein wird. Gibt es keinen Gott und gehen wir von einem "einstöckigen Weltbild" aus, wird es uns quasi gar nicht gegeben haben. Oder wie Nietzsche sagt "es wird sich NICHTS begeben haben".
Vielleicht sind schon mehr Zivilisationen im Universum untergegangen, als du Haare auf dem Kopf hast. (Ich hoffe mal, du hast keine Vollglatze)
Um so höher ist doch humanistisches Handeln anzusehen, eben weil auf keine Belohnung geschielt wird.
Natürlich hat unser Handeln immer Folgen, schon im hier und jetzt. Aber der Antrieb Gutes zu tun, ist für den Christen allein Dankbarkeit dem gnädigen Gott gegenüber. Denn selbst wenn wir ein perfektes Leben ohne jeden Fehl und Tadel führen würden, läge KEIN Verienst darin. Denn das ist von Gott geforderte Norm und wir hätte keine Belohnung dafür zu erwarten:sven23 hat geschrieben:Dann kennst du die Bibel nicht. Belohnung, aber auch Bestrafung, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Bibel.Roland hat geschrieben: Um Belohnung geht es, wie ich begründet habe, im christlichen Glauben auch nicht.
"Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren." Lk. 17, 10
In Mt. 20, 16 geht’s aber gerade nicht um Lohn für unser Tun. Gerade dieses Wort von den Letzten und Ersten zeigt doch die Entkoppelung von Handeln und Lohn. Alle erhalten das Gleiche, unabhängig von der Leistung, die sie erbracht haben. Es gilt nur, DASS sie dabei waren im Weinberg.sven23 hat geschrieben: Auch Jesus stellte seinen unterpriviligierten Anhängern eine Belohnung in der neuen Ordnung in Aussicht. (Die Letzten werden die ersten sein...)
"DIE Kirche" hat das nicht getan. Obwohl es solche eigennützigen Falschauslegungen in der Geschichte zweifellos gegeben hat.sven23 hat geschrieben: Die Kirche hat dann zeitweise den Akzent auf die Bestrafung gelegt, weil sich mit der Angst davor gute Geschäfte machen ließen.
Er ist weder so entstanden, noch bezieht er einen humanistischen Wertekompass von seiner angeblichen Schöpferin, der Evolution. Sondern der heutige Mensch zehrt noch von der christlich/jüdischen Substanz, wie Habermas richtig sagt. Und je mehr diese zurückgedrängt wird, desto übler wird es werden. Bisher sind nur Ungeborenen vogelfrei, bald werden es dann die Alten und Schwachen sein. Nietzsches Konsequenz aus seinem Atheismus: "Die Schwachen und Mißratenen sollen zugrunde gehen, das ist der erste Satz unsrer Menschenliebe."sven23 hat geschrieben:Der Mensch ist aber so entstanden und er kann sich auch einen Wertekompass geben, der unabhängig ist von religösen Belohnungs- und Bestrafungsphantasien.Roland hat geschrieben: Es geht nur darum zu zeigen, dass sich der Glaube, man entstamme einem geistlosen, eiskalten und erbarmungslosen Ausleseprozess, im natürlichen Werte-Kompass des Menschen nicht widerspiegelt.
Der Satz des Grundgesetzes "Die Würde des Menschen ist unantastbar" ist unmittelbar christlichen, nicht darwinistischen Ursprungs. Im Darwinismus macht er überhaupt keinen Sinn. Da ist der Mensch ein Tier, wie jedes andere, dem keine besondere Bedeutung zukommt.